Expansion, Gewinne und Erfolg, dies dürften im Allgemeinen die Gründe sein, weshalb sich diverse Unternehmen für den Gang an die Börse entscheiden. Die Unternehmen die an die Börse gehen möchten, haben meistens den Wunsch zu expandieren oder benötigen frisches Kapital, um gewisse Entwicklungen voran zu treiben.
Die Kredite welche durch die Bank zur Verfügung gestellt werden sind allerdings in Bezug auf die Zinsen zu teuer und außerdem muss das Geld in ferner Zukunft wieder zurückgezahlt werden. Zwar entstehen bei dem Schritt einer Aktiengesellschaft ebenfalls Kosten dennoch ist es für die Unternehmen meist komfortabler und vor allem auf Dauer lohnender.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungs- und Definitionsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Warum gehen Unternehmen an die Börse
2. Welche anderen Finanzierungsarten gibt es
2.1 Börse – Risiko oder Chance
2.1.1 Risiken und Gefahren des Börsengangs
2.1.2 Chancen und Möglichkeiten des Börsengangs
3. Der Börsengang
3.1 Eine Basis schaffen
3.2 Vorbereitung der Erstnotierung
3.2.1 Managementpräsentation als Erstkontakt
3.2.2 Beauty Contest
3.2.3 Letter of Engagement
3.2.4 Letzte Analyse – Due Diligence
3.3 Durchführungsphase & Nachbetreuung
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungs- und Definitionsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
1. Abb.: Finanzierungsarten
Quelle: http://www.gruenderszene.de/finanzen/phasengerechte-finanzierung-start-up-phase, 2012 (Zugriff: 29.03.2015 – 17:00 Uhr)
2. Abb.: Ablaufdarstellung des Initial Public Offering
Quelle: http://www.org-portal.org/fileadmin/media/legacy/Initial_Public_Offering_IPO_.PDF, 2012 (Zugriff: 28.03.2015 – 14:00 Uhr)
3. Abb.: Elemente des Emissionskonzepts
Quelle: Erfolgsfaktoren des Emissionskonzepts, 2006, Seite 232
4. Abb.: Kosten eines Börsengangs bei einem Emissionsvolumen von 200 Mio. €
Quelle: http://www.innovation-marketing.at/index.php?navibereich_id=newsaktuell&aktuell=4&aktuell_sub=n6&aktuell_sub1=&sprache=1&nostromo=0&p_id=b1049, 2007 (Zugriff: 02.04.2015 – 15:45 Uhr)
5. Abb.: Due Diligence
Quelle: http://www.ingenieurversicherung.de/content/technical-due-diligence, o.J. (Zugriff: 06.04.2015 – 15:30 Uhr)
6. Abb.: Zeitverlauf des Börsengangs
Quelle: Axel Haubrok, Der Börsengang als Finanzierungsalternative, Haubrok AG, 2006, Seite 38
1. Warum gehen Unternehmen an die Börse
Expansion, Gewinne und Erfolg, dies dürften im Allgemeinen die Gründe sein, weshalb sich diverse Unternehmen für den Gang an die Börse entscheiden. Die Unternehmen die an die Börse gehen möchten, haben meistens den Wunsch zu expandieren oder benötigen frisches Kapital, um gewisse Entwicklungen voran zu treiben. Die Kredite welche durch die Bank zur Verfügung gestellt werden sind allerdings in Bezug auf die Zinsen zu teuer und außerdem muss das Geld in ferner Zukunft wieder zurückgezahlt werden. Zwar entstehen bei dem Schritt einer Aktiengesellschaft ebenfalls Kosten dennoch ist es für die Unternehmen meist komfortabler und vor allem auf Dauer lohnender.
2. Welche anderen Finanzierungsarten gibt es
1. Abb.: Finanzierungsarten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.gruenderszene.de, 2012
Wie in Abbildung 1 zu sehen, gibt es noch diverse andere Möglichkeiten sein Unternehmen finanziell voran zu bringen. Prinzipiell wird hier zwischen zwei Arten Unterschieden – die Innen- & die Außenfinanzierung. Bei der Außenfinanzierung gibt es wiederum zwei Möglichkeiten.
Zum einen kann ein Unternehmen einen Kredit aufnehmen um kurzfristig mehr finanzielle Mittel zu Verfügung zu haben. Durch einen Kredit bekommt das Unternehmen Fremdkapital und muss dafür keine Unternehmensanteile an den Geldgeber abtreten. Der Vorteil ist, dass der Geldgeber durch die Bereitstellung des Kapitals keinerlei Mitbestimmungsrecht innerhalb des Unternehmens hat und muss im Gegenzug auch nicht für die Machenschaften des Kreditnehmers haften. Der Nachteil für die Unternehmen sind lediglich die hohen Kosten durch Zinsen sowie die Tatsache, dass ein Kredit in der Regel befristet ist und somit innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückgezahlt werden muss.
Die zweite Möglichkeit der Außenfinanzierung ist die Beteiligungsfinanzierung ohne Börsenzugang. Dies bedeutet das die Gesellschafter eines Unternehmens neue Einlagen leisten also Geld aus der eigenen Tasche in das Unternehmen pumpen oder eventuell auch, dass ein neuer Gesellschafter in das Unternehmen mit einsteigt und dabei seine Privaten Finanziellen Mittel dem Unternehmen zur Verfügung stellt. Durch diese Vorgänge werden die liquiden Mittel erhöht und Neuer Finanzieller Spielraum zur Verfügung gestellt. Der Vorteil hierbei ist eindeutig die Tatsache, dass das Kapital nicht zurückgezahlt werden muss.
Auf der anderen Seite besteht natürlich auch die Möglichkeit sein Unternehmen ohne fremde Hilfe zu finanzieren, dies wäre die Innenfinanzierung. Hierbei wird zwischen vier grundlegenden Strategien entschieden. Eine davon ist es seine Entwicklung aus den eigenen Rücklagen zu finanzieren. Dies bedeutet, dass erwirtschaftete Gewinne nicht ausgeschüttet werden sondern wieder in die Entwicklung neuer Produkte oder in die Forschung investiert werden um das Unternehmen für die Zukunft voran zu bringen.
Eine andere Form der Innenfinanzierung ist das bilden von Rückstellungen, zum Beispiel kann ein Unternehmen Rückstellungen für zukünftige Verbindlichkeiten bilden, die definitiv eintreten werden. Unter anderem geht es hierbei um Steuerrückstellungen oder Prozessrückstellungen. Durch die Rückstellungen wird der Gewinn des Unternehmens gemindert dadurch bleibt mehr Kapital im Unternehmen und dieses kann dann für unterschiedliche Finanzierungszwecke eingesetzt werden.
Es gibt auch die Möglichkeit sein Unternehmen zu finanzieren, indem ich eine Vermögensumschichtung vornehme, hierfür verkaufe ich einfach Anlage- oder Umlaufvermögen, welches nicht mehr benötigt wird und generiere somit freie liquide Mittel, welche ich wieder in das Unternehmen fließen lassen kann um zu expandieren.
Für Unternehmen, die von keiner der genannten Finanzierungsarten Gebrauch machen möchten bleibt dann natürlich die Alternative des Gangs an die Börse.
2.1 Börse – Risiko oder Chance
Der Börsengang ist für einen Unternehmer meist der logische Schritt, wenn er das natürliche Wachstum seines Unternehmens beschleunigen möchte. Wenn er zum Beispiel plant, ein neues Projekt zu verwirklichen, wie den Bau einer neuen Produktionsstätte oder die Entwicklung neuer Produktionstechnologien. Hier bietet sich nun für viele der Börsengang an.
2.1.1 Risiken und Gefahren des Börsengangs
Um die Vorteile des Börsengangs nutzen zu können muss einem Unternehmen klar sein, dass es natürlich ebenso auch gewisse Risiken gibt. Eine der wichtigsten Änderungen oder sogar Einschränkungen ist, dass nach dem Börsengang künftig bei der Hauptversammlung über wichtige Entscheidungen abgestimmt werden muss. Die Aktionäre erkaufen sich mit den erschwungen Aktien auch ein Stimmrecht im Unternehmen, je mehr Aktien ein Aktionär inne hat umso höher ist sein Einfluss im Unternehmen. Der Nachteil ist demnach, dass durch den Börsengang auch das Alleinbestimmungsrecht des Betriebs veräußert wird. Dies kann unter Umständen die Handlungsfähigkeit des Unternehmens einschränken. Es besteht aber auch die Möglichkeit nur Vorzugsaktien ohne Stimmrecht auszugeben, hier entfällt für die Aktionäre das Stimmrecht im Gegenzug erhalten Sie allerdings eine höhere Dividende. Dies mindert allerdings den Gewinn des Unternehmens, da mehr an die Aktionäre ausgeschüttet werden muss.
Zu Bedenken ist auch das bei einem Börsengang nicht nur das Unternehmen gut verdient, sondern auch die Banken bekommen einen großen Anteil. Meistens liegt die Beteiligung bei ca. 5% des Emissionserlöses. Natürlich kommen zusätzlich noch die Kosten für die Gründung der Aktiengesellschaft. Damit sind die Kosten natürlich nicht vom Tisch, es fallen nämlich noch weitere Kosten für die Bilanzierungs- und Buchführungspflichten an. Diese werden meistens durch externe Abschlussprüfer gewahrt, dies geschieht im Sinne des HGB (Handelsgesetzbuch). Weitere Kosten fallen auch für die Pflichtveranstaltungen an, welche ein Börsennotiertes Unternehmen durchführen muss, hierzu zählen unter anderem die Jahreshauptversammlung, die Geschäftsberichte oder auch die Rechtsberatung. Laut Haubrok ist es allerdings so, dass ein die finanziellen Mittel durch den Börsengang zwar belastet werden, doch der Nutzen des Börsengangs für das Unternehmen und als Wachstumsfinanzierung überwiegt durch ein erfolgreichen Börsengang bei weitem und stellt alle Kosten in den Schatten. Auch die erzeugte Präsenz darf keinesfalls vernachlässig werden und unterstützt eine Expansion maßgeblich (Haubrock, 2006, Seite 30).
Diese große Transparenz, die für einen Börsengang notwendig ist, schreckt viele Unternehmen ab. Auf der anderen Seite genießen Aktiengesellschaften eben dadurch im Geschäftsleben sehr oft ein großes Ansehen.
Das mit Abstand gefährlichste an dem Börsengang ist, die feindliche Übernahme. Sobald ein Unternehmen mit 100% an der Börse notiert ist, besteht die Gefahr, dass ein fremdes Unternehmen die Aktienanteile aufkauft und dadurch die Mehrheit am Unternehmen hält und somit maßgeblichen Einfluss auf die Führungskräfte des übernommenen Unternehmens hat. Gegebenenfalls kann der Aufkäufer auch den Vorstand austauschen und die komplette Belegschaft entlassen.
2.1.2 Chancen und Möglichkeiten des Börsengangs
Neben den angesprochenen Nachteilen gibt es natürlich auch diverse Vorteile und Motive sein Unternehmen an der Börse zu notieren. An erster Stelle steht wohl der Zuwachs an finanziellen Mitteln, welche dem Unternehmen zur Verfügung stehen und welche nicht zurück gezahlt werden müssen und es fallen auch keine Zinsen an, lediglich eine Dividende, sollte das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaften. Außerdem hat es ein an der Börse notiertes Unternehmen leichter Fremdmittel zu generieren, da sich durch den Börsengang die Eigenkapitalquote erhöht hat und auch das Standing des Unternehmens hat sich verbessert. Durch einen Börsengang sind die Unternehmen auch Flexibler als wenn Sie einen Kredit aufnehmen müssen. Bei einem Kredit muss oft auf die Freigabe der Bank gewartet werden. Dagegen stehen einem die Mittel aus dem Börsengang sofort zur Verfügung, wodurch Entscheidungen direkt umgesetzt werden können.
Ein weiterer Effekt, der nicht zu unterschätzen ist, ist der positive Imageschub, den ein Unternehmen durch den Börsengang erhält. Meist ist damit auch eine Mediale Aufmerksamkeit verbunden, welche das Unternehmen in Aller Munde bringt und somit gleichzeitig auch das operative Geschäft beflügelt. Das Unternehmen wird durch den Börsengang quasi auf ein anderes Niveau gehoben und auch Interessanter für Sponsoren. Hieraus ist ersichtlich, dass sich ein Börsengang auch in der Nachbetrachtung lohnen kann, da durch den Imageschub auch nach dem Verkauf der Aktien noch Geld generiert werden kann.
3. Der Börsengang
Der Gang an die Börse ermöglicht einem Unternehmen, zusätzliche Eigenmittel, welche für das Wachstum und die Entwicklung generiert werden. Außerdem rückt ein Unternehmen durch den Börsengang in das Rampenlicht und erregt Aufmerksamkeit. Bis es jedoch soweit ist müssen einige Dinge vorbereitet und geplant werden.
Sobald die Entscheidung gefallen ist und sich ein Unternehmen entschließt an die Börse zu gehen beginnen die Vorbereitungen. Zu Beginn der Vorbereitung gibt es für ein Unternehmen wichtige Fragen die zu klären sind.
An Erster Stelle sollte die Frage stehen, welche Transparenz- und Publizitätsstandards möchte ich erfüllen? Hier wurden für die unterschiedlichen Ansprüche auch entsprechende Börsensegmente geschaffen. Für ein eher kleines Unternehmen bietet sich der Entry Standard an, bei diesem sind die Kosten und auch der interne Aufwand relativ gering. Dies bedeutet zwar für das Unternehmen in gewisser Hinsicht einen Vorteil auf der anderen Seite fällt die Bewertung an der Börse oft geringer aus, da das Unternehmen nicht sonderlich Transparent ist. Die Nächsthöhere Stufe ist der General Standard, hier steigen die Kosten und auch der Aufwand an. Ein Unternehmen im General Standard ist beispielsweise verpflichtet einen Zwischenbericht zu veröffentlichen. Ab einer gewissen Unternehmensgröße ist es allerdings ein ungeschriebenes Gesetzt, sein Unternehmen im Prime Standard zu notieren. Hier sind die Kosten und der Aufwand zwar um einiges höher, allerdings ist dies auch für das Image und die Bewertung des Unternehmens von großem Vorteil. Für ein Unternehmen im Prime Standard sind laut der der Börse Frankfurt an der deutschen Börse folgende Transparenzanforderungen zu erfüllen:
- quartalsweise Berichterstattung in englischer und deutscher Sprache
- Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders
- Durchführung einer Analystenkonferenz pro Jahr
- Veröffentlichung von Ad-hoc-Mitteilungen in englischer und deutscher Sprache
Wenn ein Unternehmen sich also für den Prime Standard entscheidet sind diese Anforderungen zu erfüllen wobei hierbei zu beachten ist, dass Unternehmen im Prime Standard auch entsprechend ein höheres Ansehen besitzen.
Nachdem die Frage nach der Transparenz geklärt ist, sollte sich das Unternehmen damit beschäftigen, wie genau es sich am Kapitalmarkt positionieren möchte. Bei dieser Entscheidung sollte ein Unternehmen immer langfristig denken, denn wenn später beispielsweise gewisse Zulagen oder staatliche Fördermittel wegfallen dann versink auch die Branche meist wieder im Niemandsland. Es ist nicht das Ziel auf einem kurzfristigen Boom aufzuspringen sondern möglichst lange für die Aktionäre interessant zu bleiben.
Es gibt allerdings keine Garantie, dass die richtige peergroup auch einen erfolgreichen IPO (initial public offering) verspricht. Umso wichtiger ist es ein überzeugenden Business-Modell, ein vertrauensfähiges Management und eine stimmige Equity Story. Die Equity Story ist das zentrale Element in der Kommunikation eines Unternehmens. Hierbei handelt es sich um eine Strategie- und Marktbeschreibung für die unterschiedlichsten Zielgruppen, die das Unternehmen für den Börsengang ansprechen müsste. Darunter fallen unter anderem die Medien, Investoren und Analysten, aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Equity Story das eigene Geschäftsmodell so plausibel und einfach wie möglich darstellt. Der Aktionär wird später die Equity Story derer Unternehmen welche sich in derselben peergroup befinden vergleichen und entscheiden, bei welchem Unternehmen sich das Investment langfristig eher lohnt. Hierbei werden folgende Inhalte verglichen:
- Wachstumsperspektive
- Interessante Branche
- Stärken und Schwächen des Unternehmens
- Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale
Nur wenn es einem Unternehmen gelingt, eine attraktive und verständliche Equity Story zu veröffentlichen, wird der Börsengang ein Erfolg.
Um nun alle Vorbereitungen zu vergolden fehlt nur noch der Startschuss zum Börsengang, hierfür wird nun das entsprechende Timing verlangt. Den an der Börse gibt es gewisse Zeitfenster, in denen es sinnvoll ist ein IPO zu starten. In den vergangenen Jahren beispielsweise gab es den Medienboom und später dann die Solartechnologie. Es ist die Kunst zu erkennen wann man mit seinem Unternehmen an der Börse einsteigt um den größtmöglichen Erfolg zu haben und den Boom für sich zu nutzen. Es ist also als Neueinsteiger sinnvoll die Unternehmen zu beobachten, welche derselben Branche angehören, wenn dort der Kursverlauf im allgemeinen positiv ist, dann wird der Kursverlauf Ihres Unternehmens normalerweise auch entsprechend aussehen, ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Stabilität des Kapitalmarktes. Die Verfassung der Börse sollte also im Allgemeinen Stabil sein, um den Erfolg des Börsengangs sicher zu stellen.
3.1 Eine Basis schaffen
Sobald die Planungen abgeschlossen sind, geht es daran die formellen Grundlagen zu schaffen. Hierzu muss eine Reihe von wirtschaftlichen Faktoren erfüllt werden, dazu ist auch eine börsenfähige Rechtsform des Unternehmens erforderlich. In Deutschland ist hier die AG (Aktiengesellschaft) vorherrschend. Für die Umwandlung des Unternehmens in die Rechtsform einer AG bieten sich in Deutschland laut Dr. Timo Holzborn vier Möglichkeiten. Hierzu zählen die Verschmelzung, die Spaltung, die Vermögensübertragung und der Formwechsel, wobei die Vermögensübertragung bei einer Notierung an der Börse nicht in Frage kommt (Holzborn, 2006, S. 45 f.).
Die Verschmelzung wird gewählt wenn ich zwei oder mehrere Unternehmen miteinander verschmelzen möchte um diese dann als ein Unternehmen an der Börse zu notieren. Die Spaltung wird gewählt, wenn nur ein Teilbereich des Unternehmens an der Börse notiert werden soll. Und der Formwechsel wird gewählt, wenn das Unternehmen nur die eigene Rechtsform ändern muss um an die Börse zu gehen. Da es sich bei unserem Beispiel der „Automotive Sondermaschinen GmbH“ um ein Unternehmen handelt, welches für den Börsengang seine Rechtsform ändern muss werden wir hier nun etwas genauer auf den Formwechsel eingehen.
Die Voraussetzung für einen Formwechsel ist lediglich, die Tatsache, dass das Unternehmen welches seine Rechtsform wechseln möchte eine Kapitalgesellschaft ist, was bei der „Automotive Sondermaschinen GmbH“ der Fall ist. Um nun den Formwechsel zu vollziehen, muss das Unternehmen einen Umwandlungsbericht einberufen. Dieser Umwandlungsbericht ist von der Geschäftsführung anzufertigen und muss folgende Punkte enthalten:
- Vermögensaufstellung – Gegenstände und Verbindlichkeiten mit dem Wert, den Sie zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts haben
- Höhe der künftigen Beteiligung der Aktionäre
Als nächstes muss in der Gesellschafterversammlung über den Formwechsel abgestimmt werden. Auch der Betriebsrat muss spätesten 30 Tage vor der Versammlung informiert werden. Bei der Abstimmung muss sofern nicht vertraglich anders geregelt der Beschluss des Formwechsels einstimmig erfolgen. Sollten bei der Gesellschafterversammlung keine Probleme aufgetreten sein, muss nun der Formwechsel beim Handelsregister gemeldet werden. Die Anmeldung im Handelsregister erfolgt über den Geschäftsführer. Nachdem das Handelsregister den Formwechsel bestätigt und bekannt gegeben hat, ist dieser offiziell Abgeschlossen.
3.2 Vorbereitung der Erstnotierung
2. Abb.: Ablaufdarstellung des Initial Public Offering
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.org-portal.org, 2012
Sobald die Grundlage durch den Formwechsel des Unternehmens geschaffen ist, kann man anhand von Abbildung 2 erkennen, wie nun die weiteren Phasen des IPO aussehen. Im nächsten Schritt wird mit den strategischen Planungen für den bevorstehenden Börsengang begonnen. Um hierbei keine Fehler zu machen, ist es wichtig, dass ein Unternehmen eine genaue Analyse der Börsenfähigkeit des Unternehmens vornimmt. Im Anschluss sollte ein Expertenteam zur Durchführung des IPO zusammengestellt werden, welches sich auch um den „Beauty Contest“ des Unternehmens kümmert. Durch den „Beauty Contest“ versucht das Unternehmen eine Bank als Konsortialführer zu gewinnen um gemeinsam den IPO durchzuführen. Die Auswahl des Konsortialführers ist für das Unternehmen äußerst wichtig. Nach Professor Doktor Wolfgang Blättchen kommt der Konsortialbank beim IPO eine herausragende Bedeutung zu. Hierbei hat die Bank die Verantwortung für die Gesamte Transaktion. Bei der Auswahl der Partner ist deswegen eine gewissenhafte Vorbereitung unabdingbar (Blättchen, 2006, Seite 137 f.). Die Hauptaufgaben der Konsortialbank lassen sich in folgende Themengebiete zusammenfassen:
1. Definition des Emissionskonzepts
2. Thema Börsenzulassung
3. Platzierung der Aktien
4. Sekundärmarktbetreuung
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