Adam Smiths The Wealth of Nations von 1776 trug erheblich zur Konzeption und Ideengebung des wirtschaftlichen Liberalismus bei. In Anbetracht der streng hierarchischen, in Europa Jahrhunderte währenden vorkapitalistischen Gesellschaftsstruktur – dem Feudalismus – waren Smiths damalige Überlegungen zu einer freiheitlichen Ordnung durchaus fortschrittlich. An Stelle des Geburtsprinzips propagierte er das Leistungsprinzip.
Die Grundlage für diese Ordnung sah Smith in einem freien Markt, der sich durch die Aufrechterhaltung der Balance zwischen Eigeninteressen und Gemeinwohl selbst reguliert; freien, mündigen Marktakteuren, die eigenverantwortlich handeln und einem Staat, dessen Pflicht es ist, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Sein Begriff der Gleichheit bestand nicht in der Verteilungsgleichheit, sondern in einer grundsätzlichen Chancengleichheit aller – jedem sollte nur der Anteil am wirtschaftlichen Ertrag zustehen, der seinem Beitrag am Gemeinwohl entspricht.
Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich mit Smiths Vorstellung eines staatlichen Ordnungsrahmens beschäftigen, der für das Funktionieren eines freien Marktes notwendig ist. Darauf folgt die Erläuterung der Selbstregulierungsmechanismen des Marktes. Der zweite Teil behandelt Eingriffe in die Wirtschaft, sowohl staatlicher als auch gesellschaftlicher Natur. Hier möchte ich mich mit der Frage auseinandersetzen, wie sich das Handeln von Gewerkschaften, staatliche Maßnahmen zur Beeinflussung von Angebot und Nachfrage und Steuerpolitik auf Wirtschaft und Gemeinwohl auswirken können.
Im letzten Teil der Arbeit befasse ich mich schließlich damit, inwieweit wirtschaftliche und somit auch gesellschaftliche Ungleichheit gerechtfertigt ist und welche Mechanismen dazu führen, dass sie sich verfestigen und fortbestehen kann. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Wechselwirkung zwischen staatlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Machtkonzentration.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adam Smith - Staat und Markt
- Die Aufgaben des Staates
- Selbstregulierung des freien Marktes: „Die unsichtbare Hand“
- Eingriffe in die Wirtschaft
- Der Einfluss von Gewerkschaften
- Der Zusammenhang zwischen Angebot, Nachfrage und Beschäftigung
- Proportionale und Progressive Besteuerung
- Ungleichheit
- Eliten, Wohlstand und Gemeinwohl
- Der Einfluss struktureller Benachteiligung
- Kollektives Handeln
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der kontroversen Diskussion um wirtschaftliche Freiheit und ökonomische Gleichheit, ausgehend von Adam Smiths „System der natürlichen Freiheit“. Die Arbeit analysiert Smiths Vision eines freien Marktes, der sich durch staatliche Rahmenbedingungen und die „unsichtbare Hand“ selbst reguliert. Darüber hinaus untersucht sie Eingriffe in die Wirtschaft, sowohl staatlicher als auch gesellschaftlicher Natur, sowie die Auswirkungen auf Wohlstand und Ungleichheit.
- Adam Smiths Vorstellung von staatlichem Ordnungsrahmen und Marktmechanismen
- Eingriffe in die Wirtschaft durch Gewerkschaften, staatliche Maßnahmen und Steuerpolitik
- Die Problematik von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ungleichheit
- Die Rolle von Machtkonzentration in der Wirtschaft und Gesellschaft
- Die Auswirkungen von Eingriffen in die Wirtschaft auf das Gemeinwohl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert den historischen Kontext sowie die Relevanz von Adam Smiths „System der natürlichen Freiheit“ für die heutige Zeit. Das zweite Kapitel widmet sich Smiths Vorstellung von staatlichen Aufgaben und der Selbstregulierung des freien Marktes durch die „unsichtbare Hand“. Das dritte Kapitel beleuchtet verschiedene Formen von Eingriffen in die Wirtschaft, darunter Gewerkschaftsaktivitäten, staatliche Maßnahmen zur Beeinflussung von Angebot und Nachfrage sowie Steuerpolitik. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Problematik von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ungleichheit und analysiert die Ursachen und Auswirkungen von Machtkonzentration.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen wirtschaftliche Freiheit, ökonomische Gleichheit, Adam Smith, „System der natürlichen Freiheit“, freier Markt, staatliche Interventionen, Gewerkschaften, Angebot und Nachfrage, Steuerpolitik, Ungleichheit, Machtkonzentration und Gemeinwohl.
- Arbeit zitieren
- Katharina Stahlberg (Autor:in), 2016, Individuelle Freiheit oder ökonomische Gleichheit? Eine Diskussion auf der Grundlage von Adam Smiths "System der natürlichen Freiheit", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/354155