In der Wissenschaft besteht eine grundlegende Diskussion über die Reichweite von Handlungstheorien und die damit verbundene Art von Forschung und Suche nach diesen Theorien in verschiedenen Wissenschaften. Ein Kernpunkt dieser Diskussion besteht darin, nach welchen Theorien geforscht werden soll und welche Forschung als sinnvoll erachtet wird. Sinnhaftigkeit aus dem Grund, da von manchen Forschern beispielsweise die Suche nach universalen Handlungstheorien abgelehnt und von anderen die Suche nach Handlungstheorien mittlerer Reichweite abgelehnt wird. Grund dafür sind die unterschiedlichen Annahmen über diese Theorien. Universale Handlungstheorien sind von Reduktionismus geprägt, Theorien mittlerer Reichweite, weisen einen emergenten Charakter auf und ermöglichen einen fundamentalen Wandel der Gesetzmäßigkeiten.
Im folgenden möchte ich einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten und eine Argumentation für Handlungstheorien mittlerer Reichweite und damit moderat holistische und emergene Theorien gegen eine Forschung des Reduktionismus liefern. Grundlage meiner Diskussion wird dabei das Konzept der Handlungstheorien mittlerer Reichweite von Albert sein. Im folgenen werde ich versuchen dieses Konzept durch Arnold Gehlens Buch Urmensch und Spätkultur zu bestätigen.
Inhaltsverzeichnis
- Theorieeinordnung
- Diskussion
- Universale Handlungstheorien und Handlungstheorien mittlerer Reichweite
- Argumentation
- Urmensch und Spätkultur
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Reichweite von Handlungstheorien und analysiert die Diskussion um universelle Handlungstheorien im Vergleich zu Handlungstheorien mittlerer Reichweite. Dabei werden die Argumente für und gegen beide Ansätze beleuchtet und anhand von Arnold Gehlens „Urmensch und Spätkultur“ ein Beitrag für die Argumentation zugunsten von Handlungstheorien mittlerer Reichweite geliefert.
- Diskussion um die Reichweite von Handlungstheorien
- Kritik am Reduktionismus in universalen Handlungstheorien
- Argumentation für Handlungstheorien mittlerer Reichweite als emergente Theorien
- Anwendung von Gehlens „Urmensch und Spätkultur“ auf Handlungstheorien
- Bedeutung von Kultur und Evolution für die Entwicklung von Handlungstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die grundlegende Diskussion über die Reichweite von Handlungstheorien in der Wissenschaft dargestellt. Es werden die unterschiedlichen Ansätze von universalen Handlungstheorien und Handlungstheorien mittlerer Reichweite sowie die zugrundeliegenden Annahmen von Reduktionismus und Holismus gegenübergestellt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Argumentation für Handlungstheorien mittlerer Reichweite. Es wird die Kritik am Reduktionismus in universalen Handlungstheorien erläutert und die Vorteile von emergenten Theorien hervorgehoben.
Im dritten Kapitel wird Arnold Gehlens „Urmensch und Spätkultur“ in den Kontext der Diskussion über Handlungstheorien eingeordnet. Gehlens Konzept des Urmenschen und der Spätkultur wird als Argument für Handlungstheorien mittlerer Reichweite interpretiert.
Schlüsselwörter
Handlungstheorien, Reichweite, Reduktionismus, Holismus, Emergenz, Universale Handlungstheorien, Handlungstheorien mittlerer Reichweite, Arnold Gehlen, Urmensch, Spätkultur, Kultur, Evolution
- Quote paper
- Jonas Rüffer (Author), 2016, Die Reichweite von Handlungstheorien. Arnold Gehlens Urmensch und Spätkultur angewendet auf Handlungstheorien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/352132