In den letzten Jahrzehnten haben die zunehmende Technisierung und der gesellschaftliche Wandel zu beachtlichen strukturellen, inhaltlichen und organisatorischen Neuerungen in der Arbeitswelt geführt. Dem erfolgreichen Ausschöpfen der Potentiale von Erwerbstätigkeit stellen sich plötzlich mit der Veränderung einhergehende, um ein Vielfaches höhere Herausforderungen und damit verbundene, gesteigerte soziale wie psychische Belastungen in den Weg. Vor allem die rasante Geschwindigkeit der Veränderungen erfordert ein hohes Maß an Stresstoleranz, Flexibilität, Mobilität sowie Lern- und Kommunikationsfähigkeit.
In einer Zeit, in der selbst Menschen ohne Beeinträchtigung diesen Anforderungen und Belastungen häufig nicht standhalten können, bleiben Menschen mit psychischer Behinderung gänzlich auf der Strecke. Der Zugang zur Arbeitswelt wird oder bleibt ihnen ohne professionelle Unterstützung verwehrt. Da Arbeit allerdings nicht nur existenzielles Bedürfnis, sondern aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen auch Grundrecht aller Menschen ist, hat der Gesetzgeber mit Verabschiedung des Neunten Sozialgesetzbuches (SGB IX) auch die Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischer Behinderung als programmatisches Ziel erklärt. Leistungen und Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation sollen Betroffenen dabei helfen, den Zugang zur Arbeitswelt trotz Beeinträchtigung zu erhalten. Es versteht sich von selbst, dass es sich dabei, in Anbetracht der derzeitigen Arbeitsweltstrukturierung, um kein einfaches Unterfangen handelt.
Die Arbeit beschäftigt sich mit eben dieser Problematik. Im Setting einer teilstationären Einrichtung der Eingliederungshilfe soll untersucht werden, inwieweit es gelingt, die berufliche Teilhabe von Menschen mit psychischer Behinderung zu fördern: Durch intensive Vorbereitung soll den Betroffenen die Möglichkeit eröffnet werden, auf der Landesgartenschau in Apolda als Gästeführer tätig zu sein. Auf diese Weise soll ihnen der zeitweilige Zugang zur Arbeitswelt mit all ihren Chancen und Potentialen eröffnet werden. Im Optimalfall fungiert diese Beschäftigung als Sprungbrett für weitere Tätigkeiten. Um den mit einer Erwerbstätigkeit einhergehenden psychischen Belastungen und der Gefahr der Überforderung entgegenzuwirken, sollen die Betroffenen im Rahmen des vorliegenden Projekts schrittweise an ihre bevorstehende Tätigkeit herangeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Menschen mit psychischer Behinderung und das Arbeitsleben
2.1 Begriffsklärung: Psychische Erkrankung und psychische Behinderung
2.2 Die Bedeutung von Arbeit für Menschen mit psychischer Behinderung
2.2.1 Die Funktionen von Arbeit
2.2.2 Ein Überblick über Chancen und Risiken von Arbeit für Menschen mit psychischer Behinderung
2.3 Schwierigkeiten von Menschen mit psychischer Behinderung im Arbeitsleben
3 Die Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischer Behinderung
3.1 Zum Recht auf berufliche Teilhabe
3.2 Überblick über die Fördermaßnahmen beruflicher Teilhabe
3.3 Ziele der Fördermaßnahmen beruflicher Teilhabe
4 Projekt zur Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischer Behinderung
4.1 Rahmenbedingungen
4.1.1 Vorstellung der Tagesstätte „LebensTakt“ Apolda
4.1.2 Vorstellung der Projektteilnehmer
4.2 Projektidee
4.3 Durchführung des Projekts
4.3.1 Vorbereitung der Projektteilnehmer auf Tätigkeit als Gästeführer
4.3.2 Gestaltung der Rahmenbedingungen der Gästeführer-Tätigkeit
4.4 Ergebnisse und Reflexion
4.4.1 Auswirkungen des Projekts auf Teilnehmer
4.4.2 Auswirkungen des Projekts auf berufliche Teilhabe
5 Fazit und Ausblick
6 Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Tamara Zapf (Autor:in), 2016, Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischer Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/350025