Ziel dieser Arbeit ist einerseits die Darstellung der Kapitalflussrechnung in der handelsrechtlichen Bilanzierung, andererseits das Aufzeigen wesentlicher Veränderungen bzw. Neuerungen von DRS 21 gegenüber DRS 2. Eine empirische Analyse von 30 Kapitalflussrechnungen deutscher Unternehmen soll zum einen die theoretischen Aspekte in Kapitel zwei und drei praktisch beleuchten, zum anderen wesentliche Elemente der Kapitalflussrechnung (z.B. Ausweiswahlrechte) aufzeigen. Abschließend wird ein Resümee zur Arbeit gezogen.
Ein großer Teil aller deutschen Unternehmen sind Konzerne bzw. stehen in konzernähnlichen Verbindungen mit anderen Gesellschaften. In der Konzernrechnungslegung soll die einheitliche Abbildung eines Konzernverbundes über Einzelunternehmens- und Staatsgrenzen hinweg gewährleistet werden. Wichtiges Informationsinstrument und wesentlicher Bestandteil der Konzernrechnungslegung ist die Konzernkapitalflussrechnung.
Regelt auf internationaler Ebene der „International Accounting Standard 7“ (IAS 7) des International Accounting Standards Boards (IASB) die Ausgestaltung einer Kapital-flussrechnung, so wird in Deutschland auf den „Deutschen Rechnungslegungs Standard“ (DRS) des „Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees“ (DRSC) zurückgegriffen, welcher nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) die im Konzernabschluss pflichtgemäß zu erstellende Kapitalflussrechnung regelt.
Das DRSC veröffentlichte am 19.02.2014 den nahezu finalen Standard DRS 21 Kapitalflussrechnung. Dieser wird den bestehenden Rechnungslegungsstandard DRS 2 ablösen. Für Mutterunternehmen, deren Kapitalflussrechnung Bestandteil des Konzernabschlusses nach § 297 Abs. 1 HGB ist, muss der Standard verpflichtend für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2014 beginnen, angewendet werden. Kapitalmarktorientierte Unternehmen, welche eine Kapitalflussrechnung nach § 264 Abs. 1 Satz 2 HGB verpflichtend erstellen müssen und Unternehmen, die eine Kapitalflussrechnung freiwillig erstellen, sollen den neuen Standard ebenfalls beachten.
Im Gegensatz zu DRS 2 beinhaltet DRS 21 auch spezielle Regelungen für die Kapitalflussrechnung von Versicherungsunternehmen und Kreditinstituten. Nachfolgende Arbeit konzentriert sich auf die branchenunabhängigen Regelungen für Kapitalflussrechnungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Kapitalflussrechnung in der handelsrechtlichen Bilanzierung
- 2.1 Grundlagen und Begriffsdefinition
- 2.2 Rechtliche Grundlagen
- 2.3 Funktionen
- 3. Regelungen des DRS 21 sowie Veränderungen gegenüber DRS 2
- 3.1 Aufstellung der Kapitalflussrechnung im Konzern
- 3.1.1 Konsolidierungskreis und -methode
- 3.1.2 Abgrenzung des Finanzmittelfonds
- 3.1.3 Währungsumrechnung
- 3.1.4 Ausweis der Kapitalflussrechnung
- 3.1.5 Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche
- 3.2 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
- 3.2.1 Direkte Ermittlung
- 3.2.2 Indirekte Ermittlung
- 3.3 Cashflow aus Investitionstätigkeit
- 3.4 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
- 3.5 Fondsveränderungsrechnung
- 3.6 Ergänzende Angaben
- 4. Empirische Analyse
- 4.1 Datenbasis
- 4.2 Ausgestaltung und Ausweis der Cashflow-Beträge
- 4.3 Analyse wesentlicher Elemente der Kapitalflussrechnung
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kapitalflussrechnung in der handelsrechtlichen Bilanzierung. Sie untersucht die rechtlichen Grundlagen und Funktionen der Kapitalflussrechnung sowie die Veränderungen, die sich durch die Einführung des DRS 21 ergeben haben. Darüber hinaus analysiert die Arbeit empirisch die Ausgestaltung und den Ausweis der Cashflow-Beträge in der Praxis.
- Rechtliche Grundlagen der Kapitalflussrechnung
- Funktionen der Kapitalflussrechnung
- Regulierung der Kapitalflussrechnung durch DRS 21
- Empirische Analyse der Ausgestaltung und des Ausweises von Cashflow-Beträgen
- Wesentliche Elemente der Kapitalflussrechnung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Kapitalflussrechnung ein und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen und der Begriffsdefinition der Kapitalflussrechnung. Die rechtlichen Grundlagen und Funktionen werden ebenfalls in diesem Kapitel behandelt. Kapitel 3 analysiert die Regelungen des DRS 21 und die Veränderungen gegenüber DRS 2. Die Aufstellung der Kapitalflussrechnung im Konzern, die Abgrenzung des Finanzmittelfonds, die Währungsumrechnung und die Ausweisvorgaben werden im Detail erläutert. Auch die Ermittlung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit wird in diesem Kapitel beleuchtet. Schließlich beschäftigt sich Kapitel 4 mit der empirischen Analyse der Kapitalflussrechnung. Die Datenbasis, die Ausgestaltung und der Ausweis der Cashflow-Beträge sowie die Analyse wesentlicher Elemente werden in diesem Kapitel behandelt.
Schlüsselwörter
Kapitalflussrechnung, handelsrechtliche Bilanzierung, DRS 21, Cashflow, Investitionstätigkeit, Finanzierungstätigkeit, laufende Geschäftstätigkeit, empirische Analyse, Konzernkapitalflussrechnung, Finanzmittelfonds, Währungsumrechnung, Ausweisvorgaben.
- Arbeit zitieren
- Rainer Emslander (Autor:in), 2015, Die Kapitalflussrechnung in der handelsrechtlichen Bilanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/346888