Das Ziel dieser Abhandlung ist die Beantwortung der Frage, wie Scheler und Mannheim Wahrheit auffassen, welchen Stellenwert die Wahrheit in den Ausführungen der Autoren einnimmt beziehungsweise wie Wahrheit in Bezug auf Wissen verstanden wird. Ist Wissen Wahrheit und wie kann Wahrheit überhaupt entstehen? Kann Wahrheit überhaupt existieren, wenn jede Gesellschaft unterschiedliches Wissen besitzt und welche Wahrheit ist dann wahr?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, sollen zuerst Schelers Konzeption und Begriffe, welche für diese Ausarbeitung von Bedeutung sind, in ihren Grundzügen dargestellt werden, bevor auf das spezifische Verständnis von Wissen eingegangen wird. Im nächsten Teil erfolgt die Auseinandersetzung mit Mannheims wissenssoziologischen, hierfür wichtigen, Ansätzen, bevor sich wiederum ausführlich mit der bestimmten Auffassung von Wissen befasst wird. Nachdem Schelers und Mannheims Theorien vor allem mit der Fokussierung auf den Begriff Wissen vorgestellt wurden und für ein allgemeines Verständnis der verschiedenen wissenssoziologischen Perspektiven gesorgt wurde, werden nach der isolierten Betrachtung die theoretischen Modelle gegenübergestellt und einem Vergleich unterzogen, um Gemeinsamkeiten beziehungsweise differente Ansichten ausmachen zu können.
Die wechselseitige Betrachtung soll vor allem auch dazu dienen, herauszustellen, wie bei beiden der Begriff der Wahrheit verwendet wird und wie Wahrheit verstanden wird, um vorläufig das Wahrheitsproblem in der Wissenssoziologie bestimmen zu können. Im Fazit werden die wichtigsten Aspekte erneut hervorgeholt und auf den Punkt gebracht, um den Fragen auf den Grund zu gehen, wie Wahrheit entstehen kann und ob Wahrheit in Gegenwart unterschiedlicher Gesellschaften mit unterschiedlichen Wissensbeständen überhaupt existieren kann beziehungsweise objektiv gelten kann und ob man von einer Wahrheitsproblematik in der Wissenssoziologie sprechen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wissenssoziologie nach Max Scheler
- 2.1 Die Wissensformen
- 2.2 Real- und Idealfaktoren
- 3. Wissenssoziologie nach Karl Mannheim
- 3.1 Seinsverbundenheit des Denkens
- 3.2 Freischwebende Intelligenz
- 4. Gegenüberstellung- Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Wahrheitsproblematik in der Wissenssoziologie und analysiert die Ansätze von Max Scheler und Karl Mannheim. Dabei soll geklärt werden, wie beide Autoren Wahrheit auffassen und welchen Stellenwert sie ihr in Bezug auf Wissen einräumen.
- Die verschiedenen Wissensformen nach Max Scheler
- Die Seinsverbundenheit des Denkens nach Karl Mannheim
- Die Rolle von Wahrheit in den wissenssoziologischen Theorien von Scheler und Mannheim
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Ansätzen beider Autoren
- Die Frage, ob Wahrheit in Gegenwart unterschiedlicher Gesellschaften mit unterschiedlichen Wissensbeständen existieren kann.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Wissenssoziologie ein und stellt die beiden zentralen Autoren, Max Scheler und Karl Mannheim, vor. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die Ziele der vorliegenden Arbeit.
Im zweiten Kapitel werden die grundlegenden Ideen der Wissenssoziologie nach Max Scheler dargestellt. Hierbei wird sein Verständnis von Wissensformen, insbesondere das Bildungswissen, das Erlösungswissen und das Herrschafts- und Leistungswissen, erläutert.
Das dritte Kapitel widmet sich den wissenssoziologischen Ansätzen von Karl Mannheim. Es beleuchtet die zentrale These der Seinsverbundenheit des Denkens und die Idee der freischwebenden Intelligenz.
Schlüsselwörter
Wissenssoziologie, Wahrheitsproblematik, Wissensformen, Max Scheler, Karl Mannheim, Bildungswissen, Erlösungswissen, Herrschafts- und Leistungswissen, Seinsverbundenheit des Denkens, Freischwebende Intelligenz, Gesellschaft, Erkenntnis.
- Quote paper
- Stefanie Ertl (Author), 2016, Zur Wahrheitsprobematik in der Wissenssoziologie. Kritische Gegenüberstellung der Theorien von Karl Mannheim und Max Scheler, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/346324