Die EU-Bilanzrichtlinie 2013/34/EU erfordert umfassende Änderungen und neue Regelungen zum unternehmensrechtlichen Jahresabschluss. Das Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 soll die Umsetzung dieser Richtlinie in österreichisches Recht herbeiführen und enthält Regelungen, die grundsätzlich für Geschäftsjahre gelten, die nach Ende Dezember 2015 beginnen. Dabei kommt es zu einer umfassenden Reformierung des Dritten Buches des UGB. Unter den neuen Vorschriften finden sich zahlreiche Änderungen zu Bilanzierung und Bewertung. Auf diese neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werde ich in meiner Arbeit im Einzelnen eingehen und werde deren Hintergrund erläutern, der eine Änderung erforderlich machte.
Der Erlass der EU-Bilanzrichtlinie machte eine Anpassung der Rechnungslegungsvorschriften des Unternehmensgesetzbuches notwendig. Schwerpunkte in der Richtlinie in Bezug auf Bilanzierung und Bewertung wurden etwa in der internationalen Vereinheitlichung der Rechnungslegung und Stärkung der Kapitalmärkte durch Vergleichbarkeit sowie in der Erleichterung für kleine Unternehmen gesetzt.
Neben der Umsetzung der Bilanzrichtlinie wollte der österreichische Gesetzgeber eine Vereinheitlichung der Rechnungslegung, dh eine Annäherung der bilanziellen Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches an die Regelungen des Einkommensteuergesetzes, erreichen. In der Literatur wird dabei häufig davon gesprochen, dass eine sogenannte Einheitsbilanz hergestellt werden soll. Weiters wird hierbei noch zwischen „Einheitsbilanz im engeren Sinne“ und einer „Einheitsbilanz im weiteren Sinne“ unterschieden. Der Gleichklang zwischen UGB und EStG stellt eine „Einheitsbilanz im engeren Sinne“ dar.
Der Gleichklang zwischen UGB, EStG und IFRS, den der österreichische Gesetzgeber mit dem RÄG 2014 ebenfalls anstrebt, wird als „Einheitsbilanz im weiteren Sinne“ verstanden und soll eine bessere internationale Vergleichbarkeit herbeiführen. So werden etwa international nicht übliche Posten und Bilanzierungsmethoden gestrichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hintergrund der Änderungen
- Anschaffungs- und Herstellungskosten
- Angemessene Anteile der Gemeinkosten
- Zinsen für Fremdkapital
- Wertansätze für Gegenstände des Umlaufvermögens
- Geschäfts- und Firmenwert
- Änderung
- Verlässliche Schätzung
- Disagio
- Unversteuerte Rücklagen
- Änderung
- Unternehmensrechtliche Auflösung
- Steuerrechtliche Auflösung
- Geringwertige Wirtschaftsgüter
- Änderung
- Aktivierung
- Eigene Anteile
- Ausweis eigener Anteile
- Veräußerung eigener Anteile
- Außerordentliches Ergebnis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 (RÄG 2014) und dessen Auswirkungen auf die Bilanzierung und Bewertung von Unternehmen. Die Arbeit analysiert die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die durch das RÄG 2014 eingeführt wurden, und erläutert deren Hintergrund und die Gründe für die notwendigen Änderungen.
- Umsetzung der EU-Bilanzrichtlinie 2013/34/EU
- Vereinheitlichung der Rechnungslegungsvorschriften im Unternehmensgesetzbuch (UGB)
- Annäherung der bilanziellen Vorschriften des UGB an die Regelungen des Einkommensteuergesetzes (EStG)
- Stärkung der Kapitalmärkte durch Vergleichbarkeit
- Erleichterung für kleine Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
- Kapitel 2: Hintergrund der Änderungen: Die Arbeit erläutert die Notwendigkeit des RÄG 2014 durch die Umsetzung der EU-Bilanzrichtlinie und die angestrebte Vereinfachung und Vereinheitlichung der Rechnungslegungsvorschriften.
- Kapitel 3: Anschaffungs- und Herstellungskosten: Die Arbeit beleuchtet die neuen Regelungen zur Berechnung der angemessenen Anteile der Gemeinkosten, der Zinsen für Fremdkapital und der Wertansätze für Gegenstände des Umlaufvermögens.
- Kapitel 4: Geschäfts- und Firmenwert: Die Arbeit untersucht die neuen Vorschriften zur Bewertung von Geschäfts- und Firmenwerten und fokussiert auf die Aspekte der Änderung und der verlässlichen Schätzung.
- Kapitel 5: Disagio: Dieses Kapitel befasst sich mit den neuen Regelungen zum Ausweis und zur Behandlung von Disagio.
- Kapitel 6: Unversteuerte Rücklagen: Die Arbeit beleuchtet die geänderten Vorschriften zur Auflösung von unversteuerten Rücklagen sowohl unternehmensrechtlich als auch steuerrechtlich.
- Kapitel 7: Geringwertige Wirtschaftsgüter: Dieses Kapitel analysiert die neuen Regelungen zur Aktivierung und Behandlung von geringwertigen Wirtschaftsgütern.
- Kapitel 8: Eigene Anteile: Die Arbeit untersucht die neuen Vorschriften zum Ausweis und zur Veräußerung eigener Anteile.
- Kapitel 9: Außerordentliches Ergebnis: Dieses Kapitel befasst sich mit den neuen Regelungen zur Behandlung des außerordentlichen Ergebnisses.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die durch das Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 (RÄG 2014) eingeführt wurden. Zu den zentralen Schlüsselbegriffen zählen: EU-Bilanzrichtlinie 2013/34/EU, Unternehmensgesetzbuch (UGB), Einkommensteuergesetz (EStG), Einheitsbilanz, Anschaffungs- und Herstellungskosten, Geschäfts- und Firmenwert, Disagio, unversteuerte Rücklagen, geringwertige Wirtschaftsgüter, eigene Anteile, außerordentliches Ergebnis.
- Arbeit zitieren
- Eva-Maria Bauer (Autor:in), 2015, Das Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014. Neue Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/345184