Gegenstand dieser Arbeit ist eine Untersuchung der Außenwirtschaftsbeziehungen zwischen den in Industrialisierung befindlichen europäischen Staaten. Die Untersuchung gliedert sich dabei in einen deskriptiven und einen analytischen Teil. Der deskriptive Teil beinhaltet eine Beschreibung der – unter obiger Vorgabe wirtschaftsgeschichtlich relevanten - Ereignisse der betrachteten Epoche.
Aufgrund der Komplexität der nationalen und internationalen Wirtschaftspolitik und der Vielzahl von gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strömungen, wird sich diese Arbeit hauptsächlich auf die globalen Zusammenhänge konzentrieren. Als Erkenntnisobjekt wird dabei die Entwicklung in Frankreich und Deutschland im Vordergrund und die englische Entwicklung als Referenzobjekt zur Verfügung stehen.
Eine Betrachtung der Verhältnisse und Entwicklungen in anderen Ländern soll lediglich stichprobenartig und nur dort erfolgen, wo dadurch ein Erkenntnisgewinn in Bezug auf den analytischen Teil zu erwarten ist. Letzterer wird sich mit der Frage auseinandersetzen, warum nahezu alle Staaten Europas5 nach einem – in historischen Dimensionen - sehr kurzen liberalen Intermezzo zu maßgeblich protektionistischer Außenhandelspolitik zurückgekehrt sind und welche wirtschaftlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren dafür verantwortlich waren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage
- Europäischer Liberalismus
- Der Britisch-Fränzösische Handelsvertrag von 1860
- Die Ausdehnung des Systems bilateraler Verträge
- Freihandel in Europa
- Rückkehr zum Protektionismus
- Agrarsektor
- Transportkosten
- Industrie
- Imperialistische Expansion
- Sonstige Einflussfaktoren
- Schlussbemerkung
- Tabellenverzeichnis
- Tabelle 1 – Teilnahme am europäischen Liberalismus
- Tabelle 2 – Durchschnittliche Höhe der Zölle in Europa 1914
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Außenwirtschaftsbeziehungen der europäischen Staaten im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, welches von einer intensiven Industrialisierung geprägt war. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung in Frankreich und Deutschland sowie die englische Entwicklung als Referenzobjekt. Die Arbeit analysiert die Gründe für die Rückkehr der europäischen Staaten zu einer protektionistischen Außenhandelspolitik nach einem kurzen liberalen Intermezzo.
- Der Übergang von einer liberalen zu einer protektionistischen Außenhandelspolitik in Europa
- Die Rolle von wirtschaftlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Faktoren bei der Rückkehr zum Protektionismus
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Außenwirtschaftsbeziehungen
- Der Einfluss des Agrarsektors und der Transportkosten auf die Handelspolitik
- Die Rolle des Imperialismus in der Rückkehr zum Protektionismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Außenwirtschaftsbeziehungen in den europäischen Staaten im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, wobei der Fokus auf dem Übergang von einer liberalen zu einer protektionistischen Handelspolitik liegt.
- Ausgangslage: Die europäischen Staaten befanden sich zu dieser Zeit inmitten der Industriellen Revolution, die jedoch unterschiedlich stark in den einzelnen Ländern vorangeschritten war. Der unterschiedliche Entwicklungsstand hatte auch Auswirkungen auf die Außenwirtschaftsbeziehungen.
- Europäischer Liberalismus: Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Freihandels in Europa, insbesondere die Unterzeichnung des Britisch-Französischen Handelsvertrags von 1860 und die Ausdehnung des Systems bilateraler Verträge. Es werden die Gründe für die Umsetzung des Freihandels in einzelnen Ländern sowie die Herausforderungen und Grenzen des Systems diskutiert.
- Rückkehr zum Protektionismus: Dieses Kapitel behandelt die Ursachen für die Rückkehr der europäischen Staaten zu einer protektionistischen Außenhandelspolitik. Dabei werden die verschiedenen Einflussfaktoren wie der Agrarsektor, die Transportkosten, die industrielle Entwicklung, der Imperialismus und andere Faktoren analysiert.
Schlüsselwörter
Europäischer Liberalismus, Protektionismus, Außenwirtschaftsbeziehungen, Industrialisierung, Freihandel, Agrarsektor, Transportkosten, Imperialismus, Zollpolitik, Wirtschaftliche Entwicklung, Institutionelle Faktoren, Gesellschaftliche Faktoren, Frankreich, Deutschland, Großbritannien.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schmidt (Autor:in), 2004, 1860-1914 / Europa zwischen Liberalismus und Protektion, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34455