Der Pikaro-Roman wird auch als Schelmenroman oder pikarischer/pikaresker-Roman bezeichnet. Das Wort pícaro kommt aus dem Spanischen und bedeutet der Schelm. Der Pikaro-Roman, der im 16. Jahrhundert in Spanien entstanden ist, demonstriert, wie ein ungebildeter, bauernschlauer Schelm durchs Leben schreitet und dabei allerhand abenteuerlich Erlebnisse sammelt. Er erzählt nicht aus der Situation heraus, sondern rückblickend, meist in Form einer fiktiven Autobiographie. Der Protagonist hat keinen Einfluss auf die Ereignisse um ihn herum, schafft es aber immer wieder, sich aus allen kritischen Situationen zu retten. Er begibt sich immer wieder auf Reisen. Die dabei erlebten Abenteuer hängen nicht voneinander ab und können beliebig erweitert werden, was bei dem Roman Das Nackte Brot auch der Fall ist.
Der Pikaro-Roman ist vom Umfang her viel knapper als die anderen Romanarten, die Handlung wird in aneinander gereihten, locker miteinander verbundenen Episoden geschildert, die von einem Erzähler in der Ich-Form aus der „Froschperspektive“ von unten aus die Gesellschaft betrachten. Statt weit entfernten Zeiten, exotischen oder phantastischen Räumen wird im Schelmenroman das Alltägliche in eine genaue geographische Lage eingebettet und als Szene für die Handlung gewählt. Helmut Heidenreich definiert den Pikaro-Roman als „Literatur des sozialen Protests, als didaktische Bekehrungsliteratur oder als literarische Rache der verfolgten Außenseiter“.
Das Ende ist meist eine Bekehrung des Schelms, nach der er zu einem normalen Leben findet. Manchmal besteht auch die Möglichkeit einer Flucht aus der Realität. Bei dem Roman Das Nackte Brot handelt es sich jedenfalls um eine tatsächliche, ein bisschen fiktiv geschmückte Autobiographie von Mohamed Choukri.
Uns zurzeit bekannte erste Pikaro-Roman erschien im Jahre 1554 und trug den Titel „Das Leben des Lazarello de Tormes“. Ursprünglich wurde Hutardo de Mendoza (1503-1575) als Verfasser dieses Romans angenommen. Inzwischen ist diese Vermutung allerdings überholt. Man hat den Verfasser bisher nicht ausfindig machen können.
Den Pikaro-Roman kann man unter die Nachfolgschaft der arabischen Makamen aus dem 10. Jahrhundert zuordnen.
Inhalt
1. Der Pikaroroman
2. Über den Autor Mohamed Choukri
3. Zeitliche und Räumliche Einordnung des Romans
4. Zusammenfassung des Buches "Das Nackte Brot"
5. Textanalyse unter dem Aspekt des Pikaro-Romans
5.1. Inhaltliche Aspekte
5.1.1. Reise-/Wandermotiv
5.1.2. Vielfalt des Milieus
5.1.3. Anti-Held steht im Zentrum und bestimmt die Perspektive
5.1.4. Der Protagonist aus niederer Schicht, ungebildet, bauernschlau und listig
5.1.5. Held erzählt im Rückblick
5.1.6. Gesellschaftskritik
5.2. Formale Aspekte
5.2.1. Ich-Perspektive und Pseudo-Autobiographie
5.2.2. Episodenhafte Form
5.2.3. Realistische Darstellung
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Der Pikaroroman
Der Pikaro-Roman wird auch als Schelmenroman oder pikarischer/pikaresker-Roman bezeichnet. Das Wort pícaro kommt aus dem Spanischen und bedeutet der Schelm. Der Pikaro-Roman, der im 16. Jahrhundert in Spanien entstanden ist, demonstriert, wie ein ungebildeter, bauernschlauer Schelm durchs Leben schreitet und dabei allerhand abenteuerlich Erlebnisse sammelt. Er erzählt nicht aus der Situation heraus, sondern rückblickend, meist in Form einer fiktiven Autobiographie. Der Protagonist hat keinen Einfluss auf die Ereignisse um ihn herum, schafft es aber immer wieder, sich aus allen kritischen Situationen zu retten. Er begibt sich immer wieder auf Reisen. Die dabei erlebten Abenteuer hängen nicht voneinander ab und können beliebig erweitert werden, was bei dem Roman Das Nackte Brot auch der Fall ist.
Der Pikaro-Roman ist vom Umfang her viel knapper als die anderen Romanarten, die Handlung wird in aneinander gereihten, locker miteinander verbundenen Episoden geschildert, die von einem Erzähler in der Ich-Form aus der „Froschperspektive“[1] von unten aus die Gesellschaft betrachten. Statt weit entfernten Zeiten, exotischen oder phantastischen Räumen wird im Schelmenroman das Alltägliche in eine genaue geographische Lage eingebettet und als Szene für die Handlung gewählt.
Helmut Heidenreich definiert den Pikaro-Roman als „Literatur des sozialen Protests, als didaktische Bekehrungsliteratur oder als literarische Rache der verfolgten Außenseiter“.[2]
Das Ende ist meist eine Bekehrung des Schelms, nach der er zu einem normalen Leben findet. Manchmal besteht auch die Möglichkeit einer Flucht aus der Realität.[3] Bei dem Roman Das Nackte Brot handelt es sich jedenfalls um eine tatsächliche, ein bisschen fiktiv geschmückte Autobiographie von Mohamed Choukri.
Uns zurzeit bekannte erste Pikaro-Roman erschien im Jahre 1554 und trug den Titel „Das Leben des Lazarello de Tormes“. Ursprünglich wurde Hutardo de Mendoza (1503-1575) als Verfasser dieses Romans angenommen. Inzwischen ist diese Vermutung allerdings überholt. Man hat den Verfasser bisher nicht ausfindig machen können.[4]
Den Pikaro-Roman kann man unter die Nachfolgschaft der arabischen Makamen aus dem 10. Jahrhundert zuordnen.[5]
2. Über den Autor Mohamed Choukri
Muhamed Choukri wurde am 25. März 1935 in einem kleinen Ort im Rifgebirge, in Banī Šukr, als Sohn einer armen Berberbauernfamilie geboren. Um der Hungersnot zu entkommen wanderte er mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Anfang der 40er Jahre nach Tanger aus. Auch in dieser Stadt blieben ihre Erwartungen auf Arbeit und einer Besserung der Situation weit weg von ihren Vorstellungen. Ihre familiäre Situation hat sich sogar durch einen Jähzornanfall des Vaters, wobei es zum Erwürgen des kleinen Bruders kam, noch deutlich verschlechtert. Der Vater verbrachte seine Zeit entweder im Gefängnis oder in den Cafés, wo er das Geld verspielte, welches die Mutter zusammen mit Mohamed auf dem Obstmarkt als Obst- und Gemüseverkäuferin schwer verdiente. Er war meistens betrunken und tyrannisierte die Familie. Mit 15 Jahren hat der Vater seinem Sohn Mohamed einen Job als Laufjunge in einem Café beschaffen. Das wenig Geld, was Mohamed hierbei verdiente, hat der Vater genommen. Mohamed kam zu dieser Zeit erstmals durch die Gäste des Cafés mit Drogen und Alkohol in Berührung; sie wurden schon in kurzer Zeit zu einem fast täglichen Konsum.
Als er die Verwandten in Oran besuchte, machte er seine ersten Erfahrungen als Strichjunge und verdiente sein Taschengeld. Als er sich dort zu einem Nachbarjungen sexuell neigte, wurde er von den Verwandten nach Tanger zurückgeschickt.
Nachdem er zurück nach Tanger kam, hat er sich beschlossen, mit seinen Eltern zu brechen und sein familiäres Heim gegen die Straße auszutauschen. Raub, Prostitution, Drogen, Schmuggel und all die illegalen Taten auf den Straßen wurden elementare Bestandteile seines Alltags. Bei einer politischen Demonstration im Jahre 1956 gegen die Spanier wurde er verhaftet. Dies war eine Wende in seinem Leben als Vagabund. In der Haft wurde ihm bewusst, wie demütigend es ist, nicht lesen und schreiben zu können; denn er sollte ein Dokument mit seinem Daumenabdruck unterzeichnen, weil er seinen eigenen Namen nicht schreiben konnte.[6]
Nachdem ihm ein Häftling die ersten drei arabischen Buchstaben ' Alif ', ' Bā ', ' Tā ' zeigte, beschloss er, lesen und schreiben zu lernen.[7] Nach seiner Freilassung gelang es ihm, mit Hilfe eines Empfehlungsschreibens von einem Bekannten, in Larache eine Schule zu besuchen. Er schaffte dort den Abschluss, besuchte anschließend ein Lehrerkolleg und arbeitete 21 Jahre als Arabischlehrer in Tanger.
Neben seiner Lehrertätigkeit arbeitete Mohamed Choukri auch als Literaturkritiker, Schriftsteller und Redakteur einer Kultursendung bei Radio Tanger.
Erstmals im Jahre 1966 wurde einer seiner Kurzgeschichten Die Gewalt am Strand veröffentlicht. Das Nackte Brot wurde erst im Jahre 1973 auf englisch, unter dem Namen For Bread alone, durch den amerikanischen Schriftsteller Paul Bowles publiziert. Im Westen wurde Mohamed Choukri mit dieser Publikation sehr berühmt. In Marokko dagegen stieß das Werk wegen seiner teilweise sehr offenen Darstellungsweise der sexuellen Erlebnisse, auf heftige Kritik.
3. Zeitliche und Räumliche Einordnung des Romans
Mohamed Choukris Lebensgeschichte findet überwiegend in der Stadt Tanger statt. Diese Stadt hat bei seiner schriftstellerischen Entwicklung eine zentrale Rolle. Hier ist er nämlich mit der internationalen Künstlerszene begegnet und seine Kariere startete ebenfalls in Tanger.
Im Jahre 1912 erhielt Tanger als Hafenstadt in der Nähe zum andalusischen Spanien den Status einer zoll- und steuerfreien internationalen Zone. Anhand eines Protokolls von 1925 mit der Signatur dreier Staaten; England, Frankreich und Spanien; sollte ihre Sicherheit auf Dauer garantiert werden. Jedoch besetzte Spanien in den Jahren 1940-1945 widerrechtlich Tanger, daraufhin konnten im Oktober 1945 die Engländer und Franzosen den internationalen Kontrollmechanismus erzwingen und haben auch erreicht, der Stadt ihren internationalen Status wieder zurückzugeben, der bis 1956, also bis zur Erlangung der Unabhängigkeit von Marokko, bestehen blieb. Sowohl dieser internationale Status, als auch die Funktion der Schnittstelle zwischen Europa und Afrika machte Tanger zu einem Treffpunkt verschiedener Völker und Kulturen. Schon im 19. Jahrhundert zog vor allem die orientalische Atmosphäre so viele Ausländer an, dass sie seinerzeit schon als kosmopolitische Stadt bezeichnet wurde.[8] Als diesbezügliche Folge ist in der Stadt eine Neustadt nach europäischem Art entstanden. Anders als in diesem Viertel lebenden Ausländern und Aristokraten lebten die Einheimischen an den Randbezirken und in der Altstadt in Elend und an bzw. unter der Armutsgrenze.
Die Stadt war für die Ausländer wegen ihrer Faszination des Andersseins, den günstigen Lebensbedingungen, des Rauschs und der sexuellen Freiheit sehr anziehend. Die Einreisenden waren in den 30er Jahren mehr internationale Künstler gewesen. Danach kamen in den 50er und 60er Jahren noch eine Welle von Beatniks und Hippies, die billiges Haschisch rauchten und ihre sexuelle Freiheit ausleben wollten.
Mohamed Choukri ist in dieser Künstlerszene verschiedensten Schriftstellern und Intellektuellen begegnet. Bei diesen Begegnungen hat er auch den amerikanischen Schriftsteller Paul Bowles, der schon seit Ende der 40er Jahre in Tanger lebte, kennengelernt. Paul Bowles war ein Schriftsteller, der bereits viele Romane und Kurzgeschichten, die aus Nordafrika und Südamerika stammten, schrieb. Er übersetzte auch zahlreiche Bücher aus dem Arabischen ins Englische. Paul Bowles und Peter Owen motivierten Choukri seine Lebensgeschichte in Form einer Autobiographie zu schreiben. In einem Jahr wurde auch die Autobiographie von Choukri veröffentlicht.[9]
Es gab bei der Übersetzung einige Probleme. Bowles konnte kein Hocharabisch, sondern nur das marokkanische Dialekt; dagegen konnte Choukri kein Englisch. Die Übersetzung der einzelnen Kapitel entstand sehr abenteuerlich; und zwar auf Spanisch, Arabisch nach marokkanischem Dialekt und Französisch. Mohamed Choukri bestand zusätzlich auf eine bis zum kleinsten Details unveränderte Übersetzung aus dem Arabischen ins Englische.[10]
Bowles beschrieb diese schwer realisierbare Bedingung wie folgt:
„Ich habe zu ihm gesagt, Englisch ist nicht Arabisch. Schließlich habe ich ihn in die andere Zimmerecke geschickt.“ [11]
Das Werk For Bread alone wurde schon in sehr kurzer Zeit sehr berühmt. Hinter diesem Erfolg war das große Interesse an dem Orientalisch-Exotischen und der außerordentlichen Geschichte eines kleinen Mannes, der sich selbst aus der schwierigen Situation herauszog.
4. Zusammenfassung des Buches "Das Nackte Brot"
Das Buch besteht aus 14 Kapiteln und hat keine Einleitung am Anfang. Der Autor fängt mit seinem Werk in der Art an, dass der Leser gleich mitbekommt, worum es geht:
„ Mein Bruder weint. Von Schmerzen gepeinigt, weint er um Brot. Er ist kleiner als ich. Ich sehe IHN auf ihn zugehen. Die Bestie geht auf ihn zu. Wahnsinn in den Augen. Die Arme eines Kraken. Keiner kann ihn aufhalten. Ich will um Hilfe schreien:“Eine Bestie! Ein Verrückter! Haltet ihn!”Das Scheusal dreht ihm mit aller Kraft den Hals um. Mein Bruder krümmt sich zusammen. Blut spritzt aus seinem Mund. Ich stürze aus dem Haus, an ihm vorbei, während er meine Mutter mit Schlägen und Tritten zum Schweigen bringt. In einem Versteck warte ich auf das Ende der Schlacht.“ [12]
In dem gesamten Buch stellt Choukri auf eine schonungslose Art den Hunger, die Armut und die Gewalt in seiner Kindes- und Jugendzeit durch die Erfahrungen, die er im marokkanischen Rifgebirge, in Tanger und Tetuan selber erlebt hat, dar. Der Leser wird Zeuge vom einem "Kampf des Überlebens". Choukri lernt das Überleben; das normale Leben lernt er nicht. Er, den der Vater an den Füßen aufhängt, um ihn mit dem schweren Uniformgürtel zu prügeln[13], den die Nachbarn, weil sie die verschlossene Tür des Hauses gerade noch rechtzeitig aufbrechen können, zusammen mit seiner Mutter vor der Brutalität des Vaters noch retten können, lernt zu stehlen, zu betteln, mit der Rasierklinge zu kämpfen. Der Kampf auf den Straßen ist ein Teil seines Alltags. Choukri rekonstruiert diese brutale Welt mit all seinen Seiten und den dazugehörigen Koordinaten "Hungersnot, Krieg und Armut". Wenn die erste Koordinate Hunger ist, ist die zweite zwangsläufig Angst, die dritte Abneigung und Hass, und die vierte Koordinate die Gewalttätigkeit.[14]
In Das Nackte Brot kann man neben der Selbstkritik, was unter dem traditionellen Islam dargestellt wird, aber in Wirklichkeit oft vom Koranischen Islam weit abweicht, auch die Folgen von Kolonialismus deutlich sehen: Die Folgen der Entwurzelung eines Volkes, die Orientierungslosigkeit der Bevölkerung, die zwischen zwei verschiedenen Kulturen eingepresste Lebenshaltung und die noch dazukommende kulturelle und wirtschaftliche Armut.
Mohamed Choukri berichtet diesbezüglich bei einem Interview mit Godehard Weyerer („Charmeur und Chronist der Gosse“ Der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri) Folgendes:
„ Wenn ein Marokkaner sich auch nur das Geringste zuschulden kommen ließ, wurde er hart bestraft. Bei einer Razzia wurden niemals Europäer oder Amerikaner festgenommen. Stets waren die Einheimischen dran, die vielleicht ihre Papiere vergessen hatten oder was weiß ich. Es war reiner Kolonialismus, aber was konnten wir tun? Wir gingen auf die Straße und mussten uns ausweisen, während ein paar Schritte neben uns Ausländer unbehelligt vorbei spazierten. In unserem eigenen Land! Ich musste nachts auf dem Friedhof schlafen, um mich nicht ausweisen zu müssen, weil ich keine Papiere hatte. Wir waren Entwurzelte im eigenen Land.“[15]
An einer anderen Stelle in dem selben Interview steht Folgendes:
„ Das, was der Westen mit uns macht, ist Herrschen durch Teilen. Er spielt die einen gegen die anderen aus. Das ist reiner Neokolonialismus, wirtschaftliche und politische Abhängigkeit. Früher haben sie unser Land besetzt, das ist heute nicht mehr nötig, aber die wirtschaftliche Abhängigkeit hat sich nicht geändert. Heute beherrschen sie uns aus der sicheren Ferne. Sie spielen uns solange gegeneinander aus, bis wir schwach und auf ihre Hilfe angewiesen sind. Die arabischen Länder bezahlen dafür einen hohen Pries.“ [16]
5. Textanalyse unter dem Aspekt des Pikaro-Romans
Ein Pikaro-Roman unterscheidet sich von anderen Romanarten, wie Ritter- und Schäferroman, durch seine inhaltlichen und formalen Aspekte. Das Nackte Brot wird durch Hervorhebung der entsprechenden Stellen aus dem Buch, wie folgt untersucht.
5.1. Inhaltliche Aspekte
5.1.1. Reise-/Wandermotiv
Das Reisemotiv ist eines der zentralen Motive im Pikaro-Roman. Der Protagonist macht seine Erfahrungen und Erlebnisse meistens durch Reise- bzw. Wanderungen durch verschiedene Orte. Die Gründe für das Antreten seiner Reise ist bei Mohamed; sein Kampf zum Überleben, seine Flucht vor der Armut und die Misshandlungen seines Vaters.
Hierzu beispielhaft einige Stellen aus dem Buch:
„ Auf dem Weg in unserem Exil, zu Fuß, sahen wir Viehkadaver, um die schwarze Vögel und Hunde ihre Kreise zogen. Eckelhafte Gerüche. Zerfetzte Eingeweide, Gewürme, Blut und Eiter.“[17]
„Am Tag vor unserem Auszug sah ich das Mädchen, das mich aus meiner Gefangenschaft befreit und mir das Honigbrot gegeben hatte. Ich kündigte ihr unseren Umzug nach Tetuan an.“[18]
„Wir zogen um ins Viertel Trankat. Ich helfe meiner Mutter Gemüse und Obst verkaufen.“[19]
„ Wir kamen in der Nacht in Oran an. Im Viertel El Tahtaha führte uns ein Mann, der Rifi sprach, zur Wohnung der Familie, nach der mein Vater suchte.“[20]
„ Ich fragte ihn: „Wann kann ich nach Larach reisen?“ „Wann du willst, doch siehe zu, dass du in den nächsten Tagen hingehst!““[21]
[...]
[1] Bauer, Der Schelmenroman, S. 19.
[2] Heidenreich, Helmut: Einleitung. In: Heidenreich, S. XV.
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Schelmenroman#cite_ref-1.
[4] http://www.litipedia.de/artikel/pikareskerroman.htm.
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Schelmenroman#cite_ref-1.
[6] Choukri, Das Nackte Brot, S. 180.
[7] Choukri, Das Nackte Brot, S. 176.
[8] Sigge, Barbara: Entbehrung und Lebenskampf, S. 34
[9] In Das nackte Brot, S.154, gibt Mohamed an, dass er diese Erinnerung 1972 schrieb und die erste Veröffentlichung war, wie wir wissen im Jahr 1973.
[10] Sigge, Barbara: Entbehrung und Lebenskampf, S. 48/ 49.
[11] Ibid.: S. 49
[12] Choukri, Das Nackte Brot, S. 8.
[13] Choukri, Das Nackte Brot, S. 95.
[14] Wild, Stefan: A Tale of two Redemeptions, S. 360.
[15] Westphal, „Charmeur und Chronist der Gosse“ Der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri S. 3.
[16] Westphal, „Charmeur und Chronist der Gosse“ Der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri S. 14
[17] Choukri, Das Nackte Brot, S. 6.
[18] Choukri, Das Nackte Brot, S. 24.
[19] Choukri, Das Nackte Brot, S. 40.
[20] Choukri, Das Nackte Brot, S. 51.
[21] Choukri, Das Nackte Brot, S. 207.