Während meiner Studienzeit verfasste ich eine Seminararbeit zum Thema „Bewegungskonzepte an Ganztagsschulen“. In dieser Arbeit verglich ich drei verschiedene Schulmodelle miteinander, welche durch unterschiedlich stark ausgeprägte Bewegungskonzepte eine ganzheitliche Erziehung der Schülerinnen und Schüler anstrebten. So wurden verschiedene Bewegungsphasen nicht nur in die Pausen oder in den Nachmittagsunterricht integriert, sondern auch in den alltäglichen Unterricht. Es zeigte sich, dass die Schüler mehr Spaß am Unterricht hatten und zudem einen hohen Lernzuwachs erzielten. Der Unterricht verlief störungsarm und insgesamt war ein konzentriertes und störungsfreies Arbeiten zu beobachten.
Sport wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. Aus diesem Grund interessiert mich die Frage, ob die Unterrichtsqualität sowie die Schülerleistungen durch mehr Bewegung im Unterricht positiv zu beeinflussen sind. Mit dieser Arbeit möchte ich ein Bewegungskonzept vorstellen, dass fächerübergreifend genutzt und im alltäglichen Unterricht ohne größere Umstände integriert werden kann. Wichtig hierbei ist, dass die Schülerinnen und Schüler das Bewegungskonzept akzeptieren und Spaß daran haben. Im Fokus meiner Untersuchungen stehen folgende Leitfragen: Welche Reaktion zeigen die Schülerinnen und Schüler auf die Übungen? Kann der Unterricht mit Hilfe der Übungen störungsfreier ablaufen als zuvor? Begünstigt gezielte Bewegung die kognitive Leistungsfähigkeit der Schüler? Können sie sich länger konzentrieren und bessere Lernergebnisse abrufen? Wirken sich die Übungen positiv auf das Sozialklima innerhalb der Lerngruppe aus?
Zu Beginn der Arbeit beschäftige ich mich mit den theoretischen Zusammenhängen zwischen Bewegung und Lernen im Allgemeinen. Danach stelle ich mein erarbeitetes Bewegungsmodell vor und erläutere dessen Aufbau sowie Ablauf. Bei den Übungen handelt es sich um eine Zusammensetzung verschiedener Bewegungsansätze aus dem Bereich des BRAIN-GYM. Allerdings soll diese Arbeit noch einen Schritt weiter gehen. Zusätzlich sollen meinem Bewegungsmodell einige kooperative Übungsformen ergänzt und ausgewertet werden. Ich möchte überprüfen, ob kooperative Bewegungsformen sich positiv auf das Sozialklima der Klasse auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Die Problemfindung
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 2. Theoretische Hintergründe
- 2.1 Was hat Bewegung mit Lernen zu tun?
- 2.2 Erkenntnisse aus der Hirnforschung
- 2.3 Der gesellschaftliche Wandel
- 2.4 Gezielte Bewegungen durch Brain-Gym
- 2.5 Legitimation durch den Lehrplan
- 3. Die Beschreibung der Klassensituation
- 4. Die Auswahl und Beschreibung der Übungen
- 4.1 Didaktisch methodische Überlegungen
- 5. Die Durchführung im Unterricht
- 5.1 Planerische Vorüberlegungen
- 5.2 Die Durchführung – Tag 1
- 5.3 Die Durchführung – Tag 2
- 5.4 Die Überarbeitung und Verbesserung des Bewegungsmodells
- 5.5 Die Durchführung – Tag 3
- 5.6. Die Durchführung – Tag 4
- 5.7. Zwischenreflexion
- 5.8. Die Durchführung – Tag 5 und 6
- 5.9. Die Durchführung – Tag 7: Das Störverhalten ausgewählter SuS
- 5.10. Die Durchführung – Tag 8: Der Kopfrechentest
- 6. Reflexion und Ausblick
- 6.1 Vorwort
- 6.2 Die Reaktion der SuS auf die Bewegungsübungen
- 6.3 Die Analyse der Unterrichtsstörungen
- 6.4 Die Analyse der Konzentration und der kognitiven Leistungsfähigkeit
- 6.5 Die Auswirkungen auf das Sozialklima der Klasse
- 6.6 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss gezielter Bewegungsformen auf den Mathematikunterricht in einer fünften Realschulklasse. Das Ziel ist es, ein Bewegungskonzept zu entwickeln und zu evaluieren, das fächerübergreifend nutzbar ist und den Unterricht störungsfrei und effektiver gestalten kann.
- Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf die Bewegungsübungen
- Die Auswirkungen der Übungen auf das Unterrichtsverhalten und die Störungsfreiheit
- Die Beeinflussung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch Bewegung und Konzentration
- Die Auswirkungen der Bewegung auf das Sozialklima der Klasse
- Die praktische Anwendung und Evaluation eines Bewegungskonzepts im Mathematikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel stellt die Problemfindung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Die Autorin beschreibt ihre Erfahrungen mit Bewegungskonzepten in Ganztagsschulen und die Beobachtung von erhöhter Konzentration und Störungsfreiheit bei Schülern nach Sportstunden.
- Kapitel 2: Theoretische Hintergründe Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Bewegung und Lernen, Erkenntnisse der Hirnforschung und den gesellschaftlichen Wandel. Es werden verschiedene Bewegungsansätze, wie Brain-Gym, vorgestellt und die Legitimation durch den Lehrplan erläutert.
- Kapitel 3: Die Beschreibung der Klassensituation Dieses Kapitel beschreibt die Situation der fünften Realschulklasse, in der die Untersuchung durchgeführt wird, inklusive ihrer Leistungsstärke und ihres Unterrichtsverhaltens.
- Kapitel 4: Die Auswahl und Beschreibung der Übungen Dieses Kapitel stellt das entwickelte Bewegungskonzept vor, das aus verschiedenen Bewegungsansätzen aus dem Bereich des BRAIN-GYM und kooperativen Übungsformen besteht.
- Kapitel 5: Die Durchführung im Unterricht Dieses Kapitel beschreibt die praktische Umsetzung des Bewegungskonzepts im Unterricht über mehrere Unterrichtstage hinweg. Es werden die Vorüberlegungen, die einzelnen Unterrichtstage und die Zwischenreflexionen sowie die Modifikation des Bewegungskonzepts beschrieben.
- Kapitel 6: Reflexion und Ausblick Dieses Kapitel reflektiert die Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf die Übungen, die Auswirkungen auf den Unterricht, die Konzentration und das Sozialklima der Klasse analysiert. Abschließend werden die Erkenntnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern Bewegung und Lernen, Brain-Gym, kooperative Übungsformen, Konzentration, Störungsfreiheit, Sozialklima, Mathematikunterricht und Unterrichtsqualität.
- Quote paper
- Carlo Kuhnert (Author), 2012, Lernen durch Bewegung. Einfluss gezielter Bewegungsformen auf den Mathematikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/340409