In meiner Arbeit soll das Automatenmotiv anhand E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ untersucht werden, da sich diese kritisch mit den Gefahren, die der Automat für den Menschen darstellt, auseinandersetzt. Dazu kläre ich zunächst, was sich hinter dem Begriff des Automaten verbirgt. Weiterhin gehe ich auf die Entwicklung und Bedeutung des Automatenmotivs im Laufe der Zeit ein. Im nächsten Schritt betrachte ich, wie dieses Motiv in „Der Sandmann“ eingebracht wird und welchem Zweck es dient.
Schon immer war der Mensch bestrebt, künstliches Leben zu schaffen. In unserer Zeit ist es jedoch nicht mehr die Kunst, die sich darum bemüht, sondern die Wissenschaft. Mit dem Versuch, einen künstlichen Menschen in all seiner Perfektion als genaues Abbild seiner selbst zu konstruieren, wetteifert der Mensch mit Gott und den Naturgesetzen.
Unsere Faszination an Androiden keimt wohl darin, dass es uns durch sie möglich ist, einen Menschen zu schaffen, der genau unseren Idealvorstellungen entspricht und sich gleichzeitig unserem Willen nicht widersetzt.
Das Interesse an Automaten schlägt sich in der Literatur nieder seit der Mensch und der perfekte Automat miteinander verwechselbar sind. Diese Faszination an Automaten verfestigt sich in der Literatur in Form des „Automatenmotivs“.
Um die Fülle der Fußnoten in Grenzen zu halten, bette ich die Seiten- und Zeilenangaben der Zitate aus der Primärliteratur in den Text mit ein. Zitate, die der Sekundärliteratur entnommen sind, finden sich wie üblich in Form von Fußnoten wieder.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Automatenmotiv
- 2.1 Eine allgemeine Definition
- 2.2 Der Automat in Literatur und Technik
- 2.3 Die Entwicklung des Automatenmotivs aus dem Marionetten-Stil der Romantik und dessen Bedeutung für diese Epoche
- 3. Das Automatenmotiv in „Der Sandmann“
- 3.1 Die Automatisierung des Nathanael
- 3.2 Nathanael und Olimpia
- 3.2.1 Olimpias Belebung durch Nathanael
- 3.2.2 Clara und Olimpia, ein Vergleich
- 3.2.3 Die Funktion des Automaten als Spiegel
- 3.2.4 Die Zerstörung des Automaten Olimpia
- 3.3 Die Schöpfer des Automaten
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Automatenmotiv in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ und beleuchtet dessen Bedeutung für die Romantik. Die Analyse fokussiert auf die kritische Auseinandersetzung mit den Gefahren, die der Automat für den Menschen darstellt.
- Die Entwicklung des Automatenmotivs von der Antike bis zur Romantik
- Die Darstellung des Automaten als Spiegelbild und Projektionsfläche des Menschen
- Die Ambivalenz des Automatenmotivs: Faszination und Angst
- Die Rolle des Automaten in der Gestaltung der Beziehung zwischen Mensch und Maschine
- Die Bedeutung des Automatenmotivs für die Interpretation der Erzählung „Der Sandmann“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Automatenmotivs in der Literatur und insbesondere in E.T.A. Hoffmanns Werk „Der Sandmann“ dar. Kapitel 2 definiert den Begriff des Automaten und verfolgt seine Entwicklung von der Antike bis zur Romantik. Dabei werden historische Beispiele für Automaten und deren Bedeutung für Technik und Kultur beleuchtet. Kapitel 3 untersucht das Automatenmotiv in „Der Sandmann“ und analysiert die Rolle des Automaten Olimpia in der Geschichte von Nathanael. Die Analyse fokussiert auf die Beziehung zwischen Nathanael und Olimpia, die Funktion des Automaten als Spiegel und die Auswirkungen der Automatisierung auf die menschliche Psyche.
Schlüsselwörter
Automatenmotiv, Romantik, E.T.A. Hoffmann, „Der Sandmann“, künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Beziehung, Faszination und Angst, Spiegelbild, Projektionsfläche, Automatisierung, Olimpia, Nathanael, Clara.
- Quote paper
- Lucie Groh (Author), 2009, Das Automatenmotiv in E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336876