Im Folgenden sollen die Grundgedanken der Strukturationstheorie erläutert werden, bevor die Unterschiede in der Gewichtung der einzelnen Aspekte durch die beiden wichtigsten Autoren(gruppen) aufgezeigt werden. Daraufhin folgt eine kritische Reflexion der Theorie, bevor mögliche Fragestellungen anschließender Forschung aufgeworfen werden.
Die formale Theorie der Strukturationstheorie fand ihren Ursprung in der Soziologie und befasst sich mit Fragen nach dem Zusammenhang zwischen individuellen Handlungen und sozialer Struktur. Es handelt sich folglich nicht um eine klassische Organisationstheorie, vielmehr werden generell Aussagen zu sozialen Systemen getätigt. Per Definition besteht ein soziales System aus sozialen Handlungen von Akteuren. Diese breite Auslegung von sozialen Systemen erlaubt es der Strukturationstheorie als Analyseobjekt sowohl die Gesellschaft im Allgemeinen, als auch einen kleineren Teilausschnitt dieser, z.B. eine Organisation, zu betrachten. Die Theorie wurde zuerst 1984 von dem britischen Soziologen Anthony Giddens in seinem Buch ‚The Constitution of Society‘ formuliert. Dieses Werk diente sowohl Ortmann als auch Sydow/Windeler als Grundlage ihrer Interpretation der Strukturationstheorie. Ortmann bezieht sich dabei auf die Mikropolitik in Organisationen, während Sydow/Windeler interorganisationale Netzwerke aus strukturationstheoretischer Perspektive analysieren. Beide Autorengruppen setzen bei ihrer Auslegung der formalen Theorie unterschiedliche Schwerpunkte und nehmen unterschiedliche Modifikationen vor, wobei ein Konsens über die grundlegenden Aspekte der Theorie herrscht.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlegende Annahmen
- Dualität von Handlung und Struktur
- Die Dimensionen der Struktur
- Vergleich Ortmann und Sydow/Windeler
- Kritische Würdigung
- Implikationen für das Management
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Kernthesen der Strukturationstheorie und ihre Implikationen für das Management interorganisationaler Beziehungen. Sie analysiert die Grundannahmen der Theorie, ihre zentralen Elemente wie die Dualität von Handlung und Struktur sowie die drei Dimensionen der Struktur. Die Arbeit beleuchtet zudem die unterschiedlichen Interpretationen der Theorie durch Ortmann und Sydow/Windeler und zeigt die kritischen Punkte der Theorie auf.
- Dualität von Handlung und Struktur
- Die drei Dimensionen der Struktur: Signifikation, Domination und Legitimation
- Die Rolle des „Knowledgeable Agent“
- Die Bedeutung von „Constraints“ und „Reflexive Monitoring“
- Implikationen der Strukturationstheorie für das Management interorganisationaler Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Grundlegende Annahmen
Dieser Abschnitt stellt die grundlegenden Annahmen der Strukturationstheorie vor, einschließlich des Konzepts der „Dialectic of Control“, der Rolle des „Knowledgeable Agent“ und der Bedeutung von Handlungsmotivation und Reflexivität.
Dualität von Handlung und Struktur
Dieses Kapitel erläutert die Kernidee der Strukturationstheorie: die Dualität von Handlung und Struktur. Es zeigt, wie Handlungen von Strukturen beeinflusst werden, gleichzeitig aber auch Strukturen durch Handlungen konstituiert und reproduziert werden.
Die Dimensionen der Struktur
Dieser Abschnitt definiert die drei Dimensionen der Struktur: Signifikation, Domination und Legitimation. Er erläutert, wie diese Dimensionen die Struktur von sozialen Systemen prägen und wie sie das Handeln der Akteure beeinflussen.
Schlüsselwörter
Strukturationstheorie, Handlung, Struktur, Dualität, „Knowledgeable Agent“, „Dialectic of Control“, „Constraints“, „Reflexive Monitoring“, Signifikation, Domination, Legitimation, Management, interorganisational Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Lukas Hackl (Autor:in), 2015, Analyse der Strukturationstheorie und ihre Implikationen für das Management, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/335126