Shielding zählt hier zu einem der Phänomene und ist ein immer wieder auftretendes Alltagsverhalten der Nutzungsepisoden von mobilen Medien insbesondere in Transport- und Wartesituationen. Wie schon Paul Watzlawick sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ (Watzlawick, Beavin, und Jackson 2011: 60) So verhält es sich auch mit dem Shielding. Es gibt Personen, die in bestimmten Augenblicken nicht direkt kommunizieren wollen, deswegen shielden sie, egal ob auf bewusste oder unbewusste Weise. Dadurch senden sie automatisch eine Botschaft an ihr Umfeld, nämlich dass sie gerade kein Interesse am Kommunizieren haben. Aufgrund dieser Botschaft handelt es sich aber trotzdem um eine Form von Kommunikation. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit folgender forschungsleitenden Fragestellung:
Inwiefern nutzt man mobile Medien, um Nicht-Kommunikation zu betreiben?
Um diese Frage zu beantworten, stütze ich mich auf ein Projekt, welches wir im Sommersemester im Rahmen des Seminars „‘Soll ich mich etwa langweilen?‘ - Zur Mediennutzung in Transport- und Wartesituation“ durchgeführt haben. Der inhaltliche Schwerpunkt des Projektes ist das Verhalten von Menschen in der Öffentlichkeit, speziell in Transport- und Wartesituationen, in Bezug auf die Nutzung mobiler Medien, insbesondere dem Smartphone. Dazu führte der Kurs eine Umfrage in Rostock und Berlin mit Fahrgästen des öffentlichen Nahverkehrs durch, um Aussagen darüber zu treffen, wofür die Menschen ihr Smartphone nutzen. Meine Gruppe legte dabei den Schwerpunkt auf das Shielding.
Im Folgenden wird in Kapitel 2 ein Überblick über den bereits existierenden Forschungsstand zum Thema gegeben. Darauf aufbauend werden drei Hypothesen in Anlehnung an die forschungsleitende Fragestellung aufgestellt. In Kapitel 3 zur ‚Empirischen Untersuchung‘ wird das Erhebungsinstrument unserer Umfrage beschrieben und erläutert, wie die Hypothesen gemessen werden, bevor sie anschließend getestet und ausgewertet werden. Im abschließenden Fazit werden die Befunde der Forschung zusammengetragen und in Bezug auf die forschungsleitende Frage ausgewertet. Es wird auf Auffälligkeiten eingegangen, Probleme betrachtet sowie eine kritische Bewertung durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Fundierung
- Forschungsstand
- Hypothesenformulierung
- Die Empirische Untersuchung
- Beschreibung des Instruments und Operationalisierung
- Hypothesengenese
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Nutzung mobiler Medien, insbesondere des Smartphones, in Transport- und Wartesituationen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Phänomen des „Shielding“, also dem bewussten oder unbewussten Abschotten von der Umwelt durch die Nutzung mobiler Medien.
- Der Einfluss von Smartphones und mobilen Medien auf das Verhalten in der Öffentlichkeit, insbesondere in Transport- und Wartesituationen.
- Das Phänomen des „Shielding“ als Form der Nicht-Kommunikation und seine Auswirkungen auf soziale Interaktion.
- Die Rolle von mobilen Medien als Schutzschild vor unerwünschter Kommunikation und als Mittel zur Gestaltung des eigenen sozialen Raumes.
- Die Bedeutung von „Interspace“ als neuer Raum-Zeit-Komplex, der durch die Nutzung mobiler Medien in Transport- und Wartesituationen geprägt ist.
- Die Frage, inwiefern mobile Medien genutzt werden, um Nicht-Kommunikation zu betreiben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der mobilen Mediennutzung in Transport- und Wartesituationen ein und stellt das Phänomen des „Shielding“ vor. Kapitel 2 beleuchtet den Forschungsstand zum Thema, insbesondere im Hinblick auf Shielding, und formuliert drei Hypothesen. Kapitel 3 beschreibt das Erhebungsinstrument der Studie und erläutert, wie die Hypothesen gemessen, getestet und ausgewertet werden. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Forschung zusammen, bewertet diese kritisch und geht auf Auffälligkeiten und Probleme ein.
Schlüsselwörter
Mobile Medien, Shielding, Nicht-Kommunikation, Interspace, Transport- und Wartesituationen, Smartphone, Soziale Interaktion, Mediennutzung, Empirische Forschung, Öffentlicher Nahverkehr.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Shielding. Zur mobilen Mediennutzung in Transport- und Wartesituationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/324082