Die vorliegende Seminararbeit erarbeitet eine Antwort auf diese Frage, ob das von der EU errichtete System zum Handel mit Emissionsrechten (ETS) ein effektives Instrument im Kampf gegen den Klimawadel ist. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf aktuellen Problemen in der Wirkungsweise und in den Rahmenbedingungen des Systems.
Die Analyse gliedert sich in acht Abschnitte. Nach einer Hinführung zum Thema wird das ETS in Kapitel 2 vorgestellt. Dabei steht vor allem die ökonomische Intuition bei der Errichtung eines Systems zum Handel mit Emissionsrechten im Vordergrund. Anschließend wird in Kapitel 3 die Preisentwicklung der Zertifikate untersucht, um im nächsten Abschnitt auf Probleme zu sprechen zu kommen, die bei der freien Zuteilung der Verschmutzungsrechte entstehen können. In Abschnitt 5 wird die Gefahr des Verlustes der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Drittstaaten behandelt. Hier werden besonders die Mechanismen innerhalb des Systems hervorgehoben, die die potentielle Verlagerung einiger Industrieteile in außereuropäische Länder nach sich zieht.
In Kapitel 6 wird in einem Einperiodenmodell die Interaktion am globalen Kohlenstoffmarkt dargestellt und geprüft, ob das ETS als Instrument zur Klimawandelbekämpfung legitimiert werden kann. Im vorletzten Abschnitt wird ein Mehrperiodenmodell betrachtet und insbesondere die Angebotsentscheidung der Ressourcenanbieter mit in die Analyse einbezogen. Hier wird zuerst festgestellt, dass das bestehende System nicht ausreicht, um den Klimawandel zu bekämpfen und im Folgenden theoretische Lösungsansätze vorgestellt. Schließlich werden im Schlussteil ein Fazit aus der Analyse gezogen und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau und Funktionsweise des ETS
- Rahmenbedingungen
- Ökonomische Intuition
- Volatilität und Preisverfall am Zertifikatemarkt
- Preisentwicklung von 2005 bis heute
- Ursachen und Probleme des Preisverfalls
- Problem der freien Zuteilung
- „Windfall Profits“
- Rent Seeking und Lobbying
- Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und „Carbon Leakage“
- Der globale Kohlenstoffmarkt im Einperiodenmodell
- Das Grüne Paradoxon
- Das Kalkül der Ressourcenbesitzer
- Der globale Kohlenstoffmarkt im Mehrperiodenmodell
- Schlussfolgerung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem europäischen Emissionszertifikatehandel (ETS) und analysiert dessen Funktionsweise sowie aktuelle Probleme. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob das ETS als Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels effektiv eingesetzt werden kann.
- Die Funktionsweise des ETS als „Cap-and-Trade“ System
- Die Preisentwicklung der Emissionszertifikate und die Ursachen für den Preisverfall
- Die Problematik der freien Zuteilung von Emissionsrechten und die damit verbundenen „Windfall Profits“ und Lobbying-Aktivitäten
- Die Gefahr des Verlustes der Wettbewerbsfähigkeit durch „Carbon Leakage“
- Die Analyse des globalen Kohlenstoffmarktes im Hinblick auf die Wirksamkeit des ETS als Instrument zur Klimawandelbekämpfung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Klimawandels und die Notwendigkeit zum Handeln ein. Kapitel 2 beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise des ETS, einschließlich der ökonomischen Intuition hinter dem System. Kapitel 3 untersucht die Preisentwicklung der Emissionszertifikate und analysiert die Ursachen für den Preisverfall. Kapitel 4 beleuchtet die Problematik der freien Zuteilung von Emissionsrechten und die damit verbundenen „Windfall Profits“ sowie die Rolle von Lobbying. Kapitel 5 behandelt die Gefahr des Verlustes der Wettbewerbsfähigkeit durch „Carbon Leakage“. Kapitel 6 analysiert den globalen Kohlenstoffmarkt im Einperiodenmodell und untersucht die Legitimität des ETS als Instrument zur Klimawandelbekämpfung. Kapitel 7 betrachtet ein Mehrperiodenmodell und analysiert die Angebotsentscheidung der Ressourcenanbieter. Schließlich werden im Fazit die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
Schlüsselwörter
Europäischer Emissionszertifikatehandel (ETS), „Cap-and-Trade“, Emissionsrechte, CO2-Emissionen, Klimawandel, „Windfall Profits“, Lobbying, „Carbon Leakage“, globaler Kohlenstoffmarkt, Ressourcenanbieter, Mehrperiodenmodell.
- Quote paper
- Victor Alipour (Author), 2015, Der europäische Emissionszertifikatehandel. Funktionsweise und aktuelle Probleme, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/322894