In dieser Hausarbeit soll unter anderem der sogenannte „methodische Zweifel“, welchen Descartes in den Meditationen gezielt für seinen Beweis der Gewissheit nutzt, rekonstruiert und erläutert werden. Die zentralen Fragen, die sich durch diese Thematik ergeben, lauten, inwieweit Descartes es geschafft hat, die Möglichkeit absolut sicheren Wissens gegen skeptische Strömungen des Denkens der Renaissance zu verteidigen. Des Weiteren, ob die in den Mediationen immer wieder auftretende Argumentation, „über Gott, daß [Sic!] er existiert“, als logischer und nachvollziehbarer Gottesbeweis bezeichnet werden kann.
„Cogito, ergo sum.“ – „Je pense, donc je suis.“ – „Ich denke, also bin ich.“
Als René Descartes diesen Satz im Jahr 1637 im „Disours de la Méthode“ veröffentlichte, war er sich wohl bewusst, dass diese Worte für große Aufmerksamkeit, zumindest unter den Intellektuellen seiner Zeit, sorgen werden. Dass in Anspielung auf diese Erkenntnis jedoch sogar mehr als 350 Jahre später Hörgeräte, Luxusautos und Parfums beworben werden, wäre dem Rationalisten Decartes hingegen sehr wahrscheinlich weder realistisch vorgekommen, noch wird es seinem philosophischen Werk gerecht. Descartes Cogito gehört „mit all seinen bewussten Umformulierungen zweifelsohne zu den populärsten Zitaten der Weltliteratur“, ob es immer richtig verstanden wurde, ist jedoch zu bezweifeln.
In den „Mediationen über die Grundlagen der Philosophie“, Descartes` grundlegendem Werk zu Metaphysik und Erkenntnistheorie, versucht er die Möglichkeit von Erkenntnis und Wissen zu beweisen, indem er vom größtmöglichen Zweifel ausgeht. Das Cogito-Argument, welches in den „Meditationen“ erneut in etwas anderer Formulierung aufgegriffen wurde, spielt eine große Rolle auf Descartes` Weg zur sicheren Gewissheit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage und Zielsetzung der Mediationen
- Der methodische Zweifel
- Die skeptischen Hypothesen
- Das ,,Cogito-Argument\" - Die erste Gewissheit
- ,,Ego sum, ego existo\" als notwendige Wahrheit
- Die Existenz Gottes
- Die Entstehung von Irrtümern
- „Res Cogitans“ und „res extensa“
- Schlussfolgerungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hauptaufgabe dieser Arbeit ist es, die wichtigsten Überlegungsschritte und Argumente von René Descartes auf dem Weg zu seiner sicheren Gewissheit zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf dem methodischen Zweifel und dem Cogito-Argument, die in den „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ eine zentrale Rolle spielen.
- Der methodische Zweifel als Grundlage für die Suche nach sicherer Gewissheit
- Die skeptischen Hypothesen und ihre Rolle in Descartes' Beweisführung
- Das Cogito-Argument als Ausgangspunkt für Descartes' Philosophie
- Die Existenz Gottes als Beweis für die Möglichkeit von sicherem Wissen
- Die Unterscheidung von Geist und Körper (Res cogitans und res extensa)
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über Descartes' berühmtes Cogito-Argument und seine Bedeutung in der Philosophie.
- Kapitel 2 beschreibt Descartes' Ausgangslage und Zielsetzung in den Meditationen, die darin bestehen, die Existenz Gottes und den Dualismus zwischen Geist und Körper zu beweisen.
- Kapitel 3 behandelt den methodischen Zweifel, der von Descartes in seinen Meditationen als Grundlage für die Suche nach sicherem Wissen verwendet wird. Dabei werden die verschiedenen skeptischen Hypothesen erläutert, die Descartes aufwirft.
- Kapitel 4 untersucht das Cogito-Argument, das Descartes zur ersten Gewissheit führt.
- Kapitel 5 befasst sich mit Descartes' Argument für die Existenz Gottes.
- Kapitel 6 analysiert die Entstehung von Irrtümern.
- Kapitel 7 erläutert den Unterschied zwischen Geist und Körper, die „res cogitans“ und die „res extensa“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Descartes'schen Philosophie, wie dem methodischen Zweifel, dem Cogito-Argument, der Existenz Gottes und dem Leib-Seele-Dualismus. Sie untersucht diese Themen im Kontext der „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ und analysiert die Beweise, die Descartes für seine Aussagen liefert.
- Arbeit zitieren
- Svenja Schäfer (Autor:in), 2016, "Meditationes de prima philosophia" von René Descartes. Die wichtigsten Überlegungsschritte und Argumente auf dem Weg zu Descartes' sicherer Gewissheit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/319733