In dieser Arbeit soll zunächst untersucht werden, welche Funktionen sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Krieg erfüllt. Am Beispiel des Bosnienkrieges im ehemaligen Jugoslawien von 1992 bis 1995 wird diese verdeutlicht. Die juristische Verfolgung der Taten am ICTY wird unter Punkt 4 erläutert, besonders auf den so genannten Foca Prozess gehe ich auf Grund seiner historischen Bedeutung näher ein.
Unter den langfristigen Folgen der sexuellen Gewalt leiden die Opfer auch nach Beendigung des Krieges. Möglichkeiten der gesellschaftlichen Enttabuisierung werden unter Punkt 6 aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Funktion von sexualisierter Gewalt in Kriegen
- … als sexueller Ausdruck von Aggression
- … als Angriff auf das männliche Beschützergebot
- … als Angriff auf die Kultur des Gegners
- … zur Demonstration der Besitzansprüche des Siegers
- … zu Propagandazwecken
- Sexuelle Gewalt gegen Frauen in Jugoslawien
- Juristische Verfolgung
- Der lange Weg zur Strafe
- Die Prozesse des ICTY
- Der „Čelebići-Prozess“ und das Urteil gegen Anto Furundzija
- Der „Foča-Prozess”
- Langfristige Folgen für die Opfer
- Ansätze der Enttabuisierung und Verfolgung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Funktion von sexualisierter Gewalt gegen Frauen in Kriegen und beleuchtet anhand des Bosnienkrieges die Anwendung dieser Form der Gewalt als Waffe. Im Fokus steht die juristische Verfolgung von Kriegsverbrechen, insbesondere der „Foča-Prozess“, sowie die langfristigen Folgen für die Opfer und Ansätze zur Enttabuisierung des Themas.
- Sexualisierte Gewalt als Waffe in Kriegen
- Die Funktion von Vergewaltigung im Kontext von Konflikten
- Juristische Verfolgung von Kriegsverbrechen im ICTY
- Langfristige Folgen für die Opfer sexueller Gewalt im Krieg
- Ansätze zur Enttabuisierung und Verfolgung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung beleuchtet die Verbreitung von sexualisierter Gewalt in Kriegen als Waffe und die lange Zeit der Nichtanerkennung als Kriegsverbrechen. Die Arbeit konzentriert sich auf den Bosnienkrieg als Beispiel, um die Funktionen von sexualisierter Gewalt im Krieg zu untersuchen.
Das zweite Kapitel untersucht die verschiedenen Funktionen von sexualisierter Gewalt in Kriegen, darunter der Ausdruck von Aggression, der Angriff auf die männliche Ehre und die Kultur des Gegners, sowie die Demonstration von Macht und die Propagandistische Nutzung.
Kapitel drei beschreibt die systematische Anwendung von sexualisierter Gewalt gegen Frauen im Bosnienkrieg und die damit verbundene strategische Zerstörung der Kultur und des inneren Zusammenhalts der muslimischen Bevölkerung.
Kapitel vier beleuchtet die juristische Verfolgung von sexualisierter Gewalt im Krieg, insbesondere den langen Weg zur Bestrafung und die Bedeutung des „Čelebići-Prozesses“ und des „Foča-Prozesses“ als Meilensteine in der Verfolgung von Kriegsvergewaltigung.
Kapitel fünf thematisiert die langfristigen Folgen für die Opfer von sexualisierter Gewalt im Krieg, die sowohl physische als auch psychische Traumata verursachen und die Opfer in ihrer Familie und Gesellschaft stigmatisieren.
Kapitel sechs behandelt Ansätze zur Enttabuisierung des Themas sexualisierte Gewalt in Kriegen, die durch die mediale Aufmerksamkeit auf die Ereignisse in Bosnien und Ruanda verstärkt wurden. Wichtige Aspekte sind die Intervention internationaler Organisationen, der Schutz von Zeuginnen und die Bekämpfung von Frauenhandel und Sextourismus.
Schlüsselwörter (Keywords)
Sexualisierte Kriegsgewalt, Vergewaltigung als Waffe, Bosnienkrieg, ICTY, „Foča-Prozess“, Enttabuisierung, Frauenrechte, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Trauma, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- B.A. Janina Jasencak (Autor:in), 2010, Sexualisierte Kriegsgewalt als Waffe. Eine Untersuchung anhand des Bosnienkrieges im ehemaligen Jugoslawien, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/319502