Die nachfolgende Untersuchung beschäftigt sich mit den Unterschieden hinsichtlich der Einstellung zu bestimmten Einstellungsobjekten bei Männern und Frauen. Die beiden Gruppen wurden mittels Fragebogen zu ihren Einstellungen zu den Einstellungsobjekten Leistungsmotivation, Zufriedenheit mit der beruflichen Situation, Freude am Kochen und Konfrontationsbereitschaft befragt. Zusätzlich wurden Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht, dem Alter und der Lebensform gesucht.
Der Stichprobenumfang umfasst 60 Personen, welche ihre Zustimmung oder Ablehnung zu insgesamt 20 Testitems abgegeben haben. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass es zwar geringe Unterschiede zwischen den Gruppen gibt, diese jedoch nicht signifikant nachgewiesen werden konnten. Geringe Zusammenhänge konnten zu den Variablen Geschlecht zu Alter und Geschlecht zu Lebensform festgestellt werden. Eine Prüfung auf Kausalität wurde hierzu jedoch nicht durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
1. Einführung
1.1 Begriffserklärung Einstellungen
1.2 Betrachtete Einstellungsobjekte
1.2.1 Leistungsmotivation
1.2.2 Zufriedenheit mit der beruflichen Situation
1.2.3 Freude am Kochen
1.2.4 Konfrontationsbereitschaft
2. Methoden
2.1 Messinstrument
2.2 Hypothesenbildung
3. Ergebnisse
3.1 Aufbereitung der Daten
3.1.1 Übersicht der Stichprobe
3.1.2 Übersicht der Kennwerte
3.2 Hypothesenprüfung
3.3 Zusammenhang zwischen Geschlecht und Alter
3.4 Zusammenhang zwischen Geschlecht und Lebensform
4. Diskussion der Ergebnisse
Anhang
A. Literaturverzeichnis
B. Abbildungsverzeichnis
C. Tabellenverzeichnis
D. Excel-Datei – Rohdaten und Berechnungen
E. Word-Datei – Fragebogen zu Einstellungen
Abstract
Die nachfolgende Untersuchung beschäftigt sich mit den Unterschieden hinsichtlich der Einstellung zu bestimmten Einstellungsobjekten bei Männern und Frauen. Die beiden Gruppen wurden mittels Fragebogen zu ihren Einstellungen zu den Einstellungsobjekten Leistungsmotivation, Zufriedenheit mit der beruflichen Situation, Freude am Kochen und Konfrontationsbereitschaft befragt. Zusätzlich wurden Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht, dem Alter und der Lebensform gesucht.
Der Stichprobenumfang umfasst 60 Personen, welche ihre Zustimmung oder Ablehnung zu insgesamt 20 Testitems abgegeben haben. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass es zwar geringe Unterschiede zwischen den Gruppen gibt, diese jedoch nicht signifikant nachgewiesen werden konnten. Geringe Zusammenhänge konnten zu den Variablen Geschlecht zu Alter und Geschlecht zu Lebensform festgestellt werden. Eine Prüfung auf Kausalität wurde hierzu jedoch nicht durchgeführt.
1. Einführung
1.1 Begriffserklärung Einstellungen
Der Begriff der Einstellung findet in der Psychologie viele Definitionen. Allgemein kann man festhalten, dass eine Einstellung eine mentale, positive oder negative, Repräsentation darstellt. Menschen bilden Einstellungen z.B. zu Objekten, Ideen, Ereignissen, Sachverhalten, Personen und Personengruppen. Sie drücken sich in Wertschätzungen, Gefühlen, Handlungs- und Wahrnehmungstendenzen aus (vgl. Werth & Mayer, 2008; Myers, 2008; Martens, 2009). In der Sozialpsychologie stellt laut Allport (1935) das Konstrukt der Einstellung eine unabdingbare Disziplin dar (zitiert nach Wieser, 2007).
Die Messung von Einstellungsausprägungen einer Person zu bestimmten Einstellungsobjekten ist nicht nur für die Psychologie von großem Wert. Auch z.B. im Marketing wird das Wissen über Tendenzen von Einstellungen für z.B. die Gestaltung der Werbung genutzt. Auch in anderen Bereichen wie z.B. in der Personalpolitik ist die Einstellung ein aussagekräftiges Instrument. Daher ist es nicht überraschend, häufig auf Meinungsumfragen zu treffen. "Wie finden Sie, dass...?" oder "Was halten Sie von..?" sind Beispielfragen, in denen Angaben zu bestimmten Einstellungsobjekten gemacht werden.
Laut Breckler (1984) besteht das Konstrukt der Einstellung aus drei wesentlichen Komponenten. Der kognitive Bestandteil der Einstellung besteht aus den Gedanken und Überzeugungen gegenüber einem Einstellungsobjekt. Die affektive Komponente beschreibt die emotionalen Reaktionen zu diesem Objekt, während die behavioristische Komponente das beobachtete Verhalten beschreibt, welches das Einstellungsobjekt bei der Person auslöst (vgl. zit. nach Werth & Mayer, 2008). Eine weitere Aufspaltung des Einstellungsbegriffs erfolgt durch implizite und explizite Einstellungen. Implizite Einstellungen sind weitgehend unbewusste, automatische Bewertungen von Einstellungsobjekten, die nur indirekt abgefragt werden können. Explizite Einstellungen hingegen können direkt erfragt werden. Zwischen impliziten und expliziten Einstellungen besteht jedoch nur ein geringer Zusammenhang (vgl. Asendorpf, 2007). Der Begriff der Einstellung grenzt sich von dem der Meinung ab. Meinungen beschränken sich auf Gedanken und Überzeugungen – bei Einstellungen fließt eine Bewertung (gut – schlecht) oder Intensitätsausprägung (sehr – gar nicht) gegenüber einem Einstellungsobjekt mit ein.
Das Verhalten einer Person lässt sich nur bedingt durch die Einstellung vorhersagen, da das gezeigte Verhalten nicht immer mit der persönlichen Einstellung übereinstimmen muss. So kann z.B. sozialer Druck, vertragliche Verpflichtungen oder auch der Wunsch nach gesellschaftlicher Akzeptanz dafür verantwortlich sein, dass man sich konträr zu seiner persönlichen Einstellung verhält. Jedoch ist die Einstellung dann ein guter Prädikator für das Verhalten, wenn die äußeren Einflüsse auf die Person möglichst gering sind. Hier spielt jedoch auch das Verfahren zur Erfassung der Einstellungen eine wichtige Rolle. Einstellungen und Handlungen gehen häufig eine Wechselwirkung ein. Einstellungen können das Verhalten einer Person beeinflussen jedoch kommt es genau so vor, dass ein Verhalten die Einstellung einer Person verändert.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Foot-in-the-door-Prinzip. Bei diesem wird eine kleine Bitte vorangeschoben, welche den Probanden dazu veranlasst danach auch einer schwerwiegenderen Bitte, zum gleichen Themenbereich, nachzukommen. Der Mensch strebt in seinem Verhalten, Einstellungen und Aussagen ein bestimmtes Maß an Konsistenz an. Untersuchungen von Howard (1990) und Freedman & Fraser (1966) bestätigen dieses Prinzip (zitiert nach Myers, 2008). Dieses Commitment ist besonders dann zu beobachten, wenn es aktiv ist, öffentlich geäußert wird und mit Anstrengung verbunden ist. So passiert es, dass die Person nach und nach seine Einstellung dem gezeigten Verhalten anpasst (vgl. Myers, 2008).
1.2 Betrachtete Einstellungsobjekte
Im Rahmen dieser Untersuchung wird empirisch überprüft ob sich Männer und Frauen in bestimmten Einstellungen grundlegend voneinander unterscheiden. Die betrachteten Einstellungsobjekte sind Leistungsmotivation, Zufriedenheit mit der beruflichen Situation, Freude am Kochen und Konfrontationsbereitschaft.
1.2.1 Leistungsmotivation
Leistungsmotivation ist die Bereitschaft gestellte Anforderungen möglichst erfolgreich zu erfüllen. Nach David McClelland und John W. Atkinson ist Leistungsmotivation eine der Schlüsselmotivationen des Menschen (vgl. Asendorpf, 2007). Ob eine Person leistungsmotiviert ist hängt von der Erwartung auf Erfolg bzw. Misserfolg, von der Stärke der intrinsischen Motivation und der Attraktivität des ggf. gebotenen Anreizes ab. Horner fand in späteren Studien heraus, dass auch Furcht vor Erfolg eine Komponente der Leistungsmotivation ist. Hierbei stellte er einen Unterschied bei Männern und Frauen fest. Frauen wiesen eine höhere Ausprägung bei der Furcht vor Erfolg auf als Männer (Horner, 1974). Furcht vor Erfolg kann durch die Begleiterscheinungen von Erfolg entstehen – hierzu zählen u.a. Neid durch weniger erfolgreiche Personen, erhöhte Aufmerksamkeit und Veränderung des gewohnten Alltags.
Die Leistungsmotivation wird häufig mit dem beruflichen Kontext in Verbindung gebracht, jedoch geht sie weit darüber hinaus – z.B. im Sport und in der Aus- und Weiterbildung ist sie ein entscheidendes Maß.
1.2.2 Zufriedenheit mit der beruflichen Situation
Die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation ist selbsterklärend ein wichtiger Faktor für das Berufsleben. Allerdings kann sie sich auch auf das Privatleben übertragen. Faktoren, welche die Zufriedenheit am Arbeitsplatz beeinflussen können gibt es einige. Hierzu zählen z.B. das Verhältnis zu Arbeitskollegen, Führungsstiel der Vorgesetzten, Lohn/Gehalt und viele Andere. Häufig kann man bereits durch eine Änderung der eigenen Einstellung die gefühlte Arbeitszufriedenheit verbessern. Hierzu eine kleine Geschichte:
Die Maurer vom Petersdom (Martens, 2009)
"Drei Maurer am Petersdom werden gefragt: "Was machen Sie gerade?" Der erste sagt ohne aufzusehen: "Ich tue meine Pflicht, damit ich am Ende meinen Lohn bekomme." Der zweite antwortet und zeigt dabei auf eine halbfertige Mauer: "Das sehen Sie doch! Ich mauere Ziegel, ich baue eine Mauer, ich tue meine Arbeit." Der dritte wendet sich dem Fragenden zu und mit leuchtenden Augen führt er aus: "Ich arbeite mit am Bau einer der größten Kathedralen der Welt, an einem Gebäude, das viele Hunderte von Jahre Zeugnis davon ablegen wird, was Menschen mit Hilfe der Inspiration Gottes leisten können."
Dieses Beispiel macht deutlich, dass die empfundene Zufriedenheit mit der beruflichen Situation stark von den eigenen Erwartungen und Zielen abhängig ist. Hier sollte auch nochmal kurz die Bedürfnispyramide nach Maslow erwähnt werden. In einer durch die JOG AG beauftragten Langzeitstudie zum Arbeitsklima, wurde die Arbeitszufriedenheit von 1100 berufstätigen über drei Jahre gemessen. Bei der gemessenen Zufriedenheit von Frauen und Männern gab es kaum einen Unterschied (vgl. JOB-AG, 2011).
1.2.3 Freude am Kochen
Dieses Einstellungsobjekt beschränkt sich auf ein rein privates Interesse. Eine genauere Definition oder Erklärung wird an dieser Stelle nicht vorgenommen. Vom Verfasser dieser Untersuchung wird angenommen, dass das Geschlecht 'weiblich' eine höhere Ausprägung aufweisen wird. Dabei handelt es sich um eine alltagspsychologische Aussage (vgl. Kitz & Tusch, 2011).
1.2.4 Konfrontationsbereitschaft
Die Bereitschaft sich Konflikten zu stellen ist sowohl für den privaten, als auch für den beruflichen Kontext ein interessanter Aspekt. Zu den Konfliktfähigkeiten zählen unter anderem die Fähigkeit Konflikte zu erkennen, zu analysieren, zu steuern und diese auch zu lösen. Man muss die Fähigkeit besitzen zu erkennen, wann Konflikte angebracht sind und auch ausgetragen werden müssen. Konfliktbereitschaft ist dabei jedoch nicht gleichzusetzen mit Gewaltbereitschaft. Konflikte können je nach Person und Ausgang eine belastende oder befreiende Wirkung ausüben. Ob jemand konfliktbereit ist, hängt u.a. davon ab, wie die bisherigen Erfahrungen mit entsprechenden Situationen waren (vgl. Sack-Hauchwitz, 2005).
Die vorliegende Untersuchung soll versuchen geschlechtsbedingte Unterschiede bei den oben dargestellten Einstellungen nachzuweisen. Die Ergebnisse der Untersuchung richten sich an interessierte Personen, welche sich mit der Personalauswahl beschäftigen.
Die Nullhypothese lautet: Frauen und Männer unterscheiden sich nicht in ihren Einstellungen zu Leistungsmotivation, Zufriedenheit mit der beruflichen Situation, Freude am Kochen und Konfrontationsbereitschaft.
Die Alternativhypothese lautet: Frauen und Männer unterscheiden sich signifikant in ihren Einstellungen zu Leistungsmotivation, Zufriedenheit mit der beruflichen Situation, Freude am Kochen und Konfrontationsbereitschaft.
Eine genauere Operationalisierung der Hypothesen findet sich im Kapitel 2.2.
2. Methoden
2.1 Messinstrument
Zur Erfassung der in Kapitel 1.2 dargestellten Einstellungsobjekte wurde ein Fragebogen entwickelt. Der Fragebogen (Anhang E) gab in der Einleitung einen kurzen Überblick über den Gegenstand der Untersuchung. In der Instruktion wurde auf Anonymität hingewiesen. Die befragten Personen mussten zu Beginn des Fragebogens allgemeine Angaben zu Geschlecht, Alter in Jahren und Familienstand machen. Das Geschlecht wurde in 1 (in Worten "weiblich") und 2 (in Worten "männlich") unterteilt. Das Alter war in vollen Jahren anzugeben. Der Familienstand wurde in 1 (in Worten "ledig"), 2 (in Worten "verpartnert") und 3 (in Worten "verheiratet") unterteilt.
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