In der vorliegenden Ausarbeitung wird der Ehebruch aus dem Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, verfasst im Jahre 1895, untersucht. Die zentrale Untersuchung beschäftigt sich mit der Schuldfrage im Roman. In Bezug darauf, dass Effi den Ehebruch begangen hat, bin ich der festen Überzeugung, dass sie allein hierfür nicht verantwortlich ist. Die Gesellschaft und daraus resultierend ihr prinzipienfester Ehemann haben Effi dazu gebracht, Ehebruch zu begehen. Sie hat lediglich einen Ausweg aus ihrer Verzweiflung gesucht und das fand sie in ihrer Affäre mit Crampas, welche sie nicht ganz ohne ein schlechtes Gewissen geführt hat.
Der Roman spielt im 19. Jahrhundert des Preußentums zu einer Zeit, in der die Ehen der Adelschichten ausschließlich Konventionsehen und keine Liebesheirat waren. Die Frau war wirtschaftlich und gesellschaftlich vollkommen von ihrem Mann abhängig. Der Roman Effi Briest illustriert die damalige Situation anhand der Figuren Effi und Innstetten. Sie symbolisieren die soziokulturellen Anlässe, aus denen heraus in die Ehe eingewilligt wurde. Die Protagonistin selbst heiratet, entgegen ihres Verlangens nach einer bedeutsamen Liebe, einen doppelt so alten Mann aus dem Motiv des gesellschaftlichen Ehrgeizes. Die Ehe unterzieht sich den konventionellen Regeln der Gesellschaft.
Der hauptsächliche Grund, weshalb ich dieses Thema ausgewählt habe, liegt an meiner Neigung zum Thema Liebe. So wollte ich das Liebesverständnis und die Eheschließung in Effi Briest erforschen und herausfinden, wer verantwortlich für den Ehebruch in diesem Roman ist. Laut bisherigen Untersuchungen spielt das Thema Liebe, vor allem die verunglückte Liebe, eine zentrale Rolle in diesem Roman. Diese Feststellung wurde größtenteils durch das Fontane-Handbuch von Christian Grawe und Helmuth Nürnberger ermittelt.
- Arbeit zitieren
- Bahar Ilk (Autor:in), 2014, Das Motiv des Ehebruchs. Erörterung der Schuldfrage in Fontanes "Effi Briest", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/316821