Das Sicherheitsbedürfnis des Individuums in der Gesellschaft wächst ständig. Ein Versuch diesem Bedürfnis gerecht zu werden, ist die Reduzierung bzw. Vermeidung von Kriminalität in Städten. Dies wird mit Polizeipräsenz, mehr Sicherheitsdiensten und Videoüberwachung versucht. Ein weiterer Ansatz ist die Kriminalitätsvermeidung durch städtebauliche Eingriffe und die Anpassung in Planung befindlicher städtebaulicher Projekte.
In den 70er Jahren wurden Folgerungen aus den Beobachtungen von sozialen Prozessen in Großsiedlungsprojekten in den USA gezogen und folgend darauf geachtet, kriminalpräventive Aspekte bei der Bauplanung zu berücksichtigen und diese in der Neuplanung von Wohnsiedlungen umzusetzen.
Diese Arbeit soll die möglichen negativen Auswirkungen von städtebaulichen Eingriffen herausarbeiten und dabei den Fokus auf schwierige soziale Auswirkungen auf die betroffenen Bewohner und deren gesellschaftliches Umfeld beleuchten. Welche Einflüsse haben städtebauliche Veränderungen auf die Kriminalität bzw. auf das Sozialgefüge im Umfeld der baulichen Veränderungen? Eine Hypothese ist, dass es aufgrund der baulichen Veränderungen auch zu negativen Veränderungen im sozialen Gefüge kommen kann und diese Veränderungen durch soziologische und psychosoziale Theorien gestützt werden können.
In den Kapiteln 3 und 4 werden die relevanten städtebaulichen Ansätze und psychosoziologischen Theorien beleuchtet und auf Gefahren, oder vorhersehbare schwierige Auswirkungen, untersucht. Sind Gefahren oder negative Veränderung in den Grundlagen zu erkennen, oder können solche hergeleitet werden?
Im vierten Kapitel werden, durch die Verknüpfung der städtebaulichen Ansätze mit soziologischen oder psychosozialen Theorien, mögliche problematische Auswirkungen abgeleitet, bzw. bestehende Kritik untermauert. Dabei werden an Beispielen aus Projektbeschreibungen und Forschungsergebnissen, soziale Widersprüche aufgezeigt. In einem abschließenden Fazit werden mögliche Ursachen und Folgen aufgezeigt, eventuelle Lösungsansätze erörtert und Diskussionen aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Ansätze für städtebauliche Eingriffe
- 2.1 Defensible Space Theorie
- 2.2 Broken Windows Theorie
- 2.3 CPTED - Crime Prevention through Environmental Design
- 2.4 ISIS - Modell der präventiven Stadtgestaltung
- 3. Soziologische Theorien
- 3.1 Rational Chioce Theorie
- 3.2 Frustrations- Aggressions Theorie
- 3.3 Stigmatisierung als Folge der Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft
- 3.4 Individualisierung
- 4. Kritische Betrachtung
- 4.1 Städtebauliche Ansätze
- 4.2 Städtebauliche und sozialen Theorien
- 4.3 Forschung und Praxisbeispiele
- 5. Fazit
- 6. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Kriminalitätsvermeidung durch städtebauliche Eingriffe und analysiert deren Auswirkungen auf das soziale Gefüge. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie städtebauliche Veränderungen die Kriminalität und das Sozialgefüge im Umfeld der baulichen Veränderungen beeinflussen.
- Städtebauliche Ansätze zur Kriminalitätsvermeidung
- Soziologische Theorien, die die Auswirkungen städtebaulicher Eingriffe auf das Sozialgefüge erklären
- Kritik an den städtebaulichen Ansätzen und den soziologischen Theorien
- Praxisbeispiele und Forschungsergebnisse
- Mögliche Ursachen und Folgen der städtebaulichen Eingriffe
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel führt in die Thematik der Kriminalitätsvermeidung durch städtebauliche Eingriffe ein. Es werden die Notwendigkeit, die Ziele und die Hypothese der Arbeit vorgestellt.
Kapitel 2: Ansätze für städtebauliche Eingriffe
Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze für städtebauliche Eingriffe zur Kriminalitätsvermeidung vor, darunter die Defensible Space Theorie, die Broken Windows Theorie, CPTED und das ISIS-Modell.
Kapitel 3: Soziologische Theorien
Das Kapitel beleuchtet relevante soziologische Theorien, die die Auswirkungen städtebaulicher Eingriffe auf das Sozialgefüge erklären. Dazu zählen die Rational Choice Theorie, die Frustrations-Aggressions Theorie, die Stigmatisierungstheorie und die Theorie der Individualisierung.
Kapitel 4: Kritische Betrachtung
Dieses Kapitel befasst sich mit der kritischen Betrachtung der städtebaulichen Ansätze und soziologischen Theorien. Es untersucht mögliche problematische Auswirkungen, die durch die Verknüpfung der Ansätze und Theorien abgeleitet werden können.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit fokussiert auf folgende Schlüsselwörter und Themen: Kriminalitätsvermeidung, Städtebau, Defensible Space, Broken Windows, CPTED, ISIS, Soziologische Theorien, Rational Choice, Frustrations-Aggressions Theorie, Stigmatisierung, Individualisierung, soziale Auswirkungen, Kritik, Praxisbeispiele, Forschung, Ursachen, Folgen.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Soz.Päd. (FH) Gerhard S. Müller (Autor:in), 2012, Kriminalitätsvermeidung durch städtebauliche Eingriffe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/315456