Aufgrund des ansteigenden Anteils der erneuerbaren Energien am Netz stellt sich die Frage, welchen Beitrag die (für den deutschen Markt) relevanten dargebotsabhängigen Erzeugungstechnologien – Windenergieanlagen (WEA) und Photovoltaikanlagen (PVA) – zur Systemdienstleistungs(SDL)-Bereitstellung und somit zur Systemverantwortung übernehmen können. Mit diesem Hintergrund ist es notwendig zu klären, inwiefern das heutige Marktdesign, insbesondere im Hinblick auf Anforderung, Umfang und Art der SDL-Produkte, geeignet ist, damit auch PVA und WEA ihren Beitrag dazu leisten können.
In dieser Arbeit soll dazu insbesondere die technische und prozessuale (Präqualifikationen seitens der ÜNB) Eignung näher analysiert und gegebenenfalls Hürden im Marktdesign, die den Umfang einer möglichen Regelleistungsbereitstellung erschweren, aufgezeigt werden. Allerdings soll im Anschluss auch eine kurze Ausarbeitung wichtiger Kernaspekte hinsichtlich des wirtschaftlichen Anreizes für Anlagenbetreiber zur Teilnahme am Regelenergiemarkt erfolgen.
Das deutsche Energieversorgungssystem (EVS) befindet sich zurzeit in einem grundsätzlichen strukturellen Wandel. Unter dem Stichwort Energiewende wurde in den vergangenen Jahren die Ära der erneuerbaren Erzeugungstechnologien und somit die Abkehr von der fossilen und nuklearen Energieerzeugung eingeläutet. So sind im EEG §1 Absatz 2 konkrete Ausbauziele festgeschrieben. Bis zum Jahr 2020 strebt die Bundesregierung einen erneuerbaren Anteil von 25% an der Bruttostromerzeugung an und im Jahr 2050 soll dieser Anteil bis auf 80% ansteigen. Gleichzeitig ist eine Abnahme der konventionellen Kapazitäten in der Zukunft abzusehen. Der Ausstieg aus der nuklearen Energieerzeugung steht für 2022 endgültig fest und auch für die (Braun-) Kohle wird über ein Klimaschutzinstrument (sogenannter „Klimabeitrag“) nachgedacht, welches den fossilen Kohleausstieg indirekt beschleunigen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung.
- 2. Einordnung von in das deutsche Energieversorgungssystem ......
- 2.1 Arten von Systemdienstleistungen ..
- 2.2 Der Regelenergiemarkt.…….
- 3. Technische und Prozessuale Eignung im heutigen Marktdesign .\n
- 3.1 Anforderungen der Netzbetreiber...\n
- 3.2 Bereitstellungsmöglichkeiten .....\n
- 4. Auswertung der Ergebnisse...\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Beitrag fluktuierender erneuerbarer Erzeugungstechnologien, insbesondere Windenergieanlagen (WEA) und Photovoltaikanlagen (PVA), zur Systemdienstleistungsbereitstellung (SDL) im deutschen Strommarktsystem. Die Studie untersucht, inwiefern das heutige Marktdesign, insbesondere im Hinblick auf Anforderungen, Umfang und Art der SDL-Produkte, geeignet ist, um die Einbindung von WEA und PVA in die SDL-Bereitstellung zu ermöglichen.
- Eignung von WEA und PVA für die Bereitstellung von Systemdienstleistungen
- Analyse der technischen und prozessualen Herausforderungen im heutigen Marktdesign
- Bewertung der wirtschaftlichen Anreize für Anlagenbetreiber zur Teilnahme am Regelenergiemarkt
- Auswirkungen des steigenden Anteils erneuerbarer Energien auf die Systemstabilität
- Potenziale und Grenzen der SDL-Bereitstellung durch WEA und PVA im Kontext der Energiewende
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
Die Einführung stellt den aktuellen Wandel des deutschen Energieversorgungssystems (EVS) dar, der durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien geprägt ist. Die Bedeutung von Systemdienstleistungen (SDL) für die sichere und zuverlässige Stromversorgung wird hervorgehoben, sowie die Notwendigkeit, den Beitrag von WEA und PVA zur SDL-Bereitstellung zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert auf die technische und prozessuale Eignung dieser Technologien und untersucht die wirtschaftlichen Anreize für Anlagenbetreiber.
- Kapitel 2: Einordnung von in das deutsche Energieversorgungssystem
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Arten von Systemdienstleistungen im deutschen EVS und erklärt die Rolle des Regelenergiemarktes. Es wird die Bedeutung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bei der Sicherstellung der Systemstabilität durch die Vergütung und Koordination von SDL hervorgehoben. Die verschiedenen SDL-Typen, einschließlich der System- und Betriebsführung, Frequenzhaltung und Spannungshaltung, werden kurz vorgestellt.
- Kapitel 3: Technische und Prozessuale Eignung im heutigen Marktdesign
Dieses Kapitel analysiert die Anforderungen der Netzbetreiber an SDL-Bereitstellung und die technischen und prozessualen Möglichkeiten von WEA und PVA zur Erfüllung dieser Anforderungen. Es werden Präqualifikationsanforderungen und die spezifischen technischen Eignungsmerkmale der Anlagen betrachtet. Der Fokus liegt auf der Untersuchung möglicher Hürden im Marktdesign, die den Umfang einer möglichen Regelleistungsbereitstellung durch WEA und PVA erschweren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Systemdienstleistungen, Regelenergiemarkt, erneuerbare Energien, Windenergieanlagen (WEA), Photovoltaikanlagen (PVA), Energiewende, Marktdesign, technische und prozessuale Eignung, wirtschaftliche Anreize, Präqualifikation, Netzbetreiber und Übertragungsnetzbetreiber.
- Arbeit zitieren
- Jörg Weser (Autor:in), Anne-Luise Hübner (Autor:in), 2015, Der Beitrag erneuerbarer Technologien zur Energieerzeugung am deutschen Strommarkt. Eine kritische Auseinandersetzung mit Windenergie und Photovoltaik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/314751