Im Folgenden möchte ich auf die politische Entwicklung der Konservativen eingehen. Die Konservativen, im Vorfeld der Französischen Revolution entstanden, sind in ihrer Zielsetzung nicht mit dem ‚konservativ sein’ im heutigen Sinne zu verwechseln. Zwar sind sie zunächst grundsätzlich gegen jeden gesellschaftlichen Fortschritt, trotzdem nehmen sie, ohne es möglicherweise bewusst zu merken, an der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung teil. Dass es aber gerade gilt, die Konservativen nicht auf eine Pauschalaussage zu reduzieren, möchte ich anhand der geschichtlichen Entwicklung aufzeigen: Sie stellen weder eine in sich geschlossene Gruppierung dar noch haben sie ein einheitliches Programm.
Des Weiteren gilt es mit einem ‚Vorurteil’ aufzuräumen: Die Konservativen stehen nicht automatisch auf der Seite Otto von Bismarcks, dem ersten deutschen Reichskanzler. An geeigneter Stelle werde ich diese These aufgreifen und die unterschiedlichen Konzeptionen sowohl die von Bismarck als auch die der Konservativen vorstellen.
Der Begriff ‚Konservatismus’ kommt von dem Lateinischen conservare und bedeutet so viel wie bewahren. Damit lässt sich der Kerngedanke konservativer Politik auch sehr gut umschreiben. Man möchte lieber die alt hergebrachten Traditionen und Herrschaftsformen bewahren und sichern. Veränderungen sollten auf dem Wege von Reformen stattfinden und nicht wie bei der Französischen Revolution durch Gewalt erzwungen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erste Zusammenschlüsse
- Erster Zusammenschluss in der Paulskirche
- Außerparlamentarische Zusammenschlüsse und die Zusammensetzung der Konservativen
- Das Verhältnis zu Otto von Bismarck und das Grundproblem der Konservativen
- Die Konservativen und Otto von Bismarck
- Das Grundprobleme der Konservativen Politik von 1866 bis 1876
- Konservative Politik in der Bismarckzeit von 1876 bis 1890
- Demokratische Anpassung bei antidemokratischem Denken
- Strukturwandel innerhalb des Adels
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung der Konservativen in Deutschland vom ersten Zusammenschluss in der Paulskirche bis zum Ende der Konservativen in der Bismarckzeit. Sie beleuchtet die Entstehung der Bewegung, ihre Ideologie, ihre Ziele und ihre Rolle in der politischen Landschaft des 19. Jahrhunderts.
- Die Entstehung der konservativen Bewegung im Kontext der Französischen Revolution
- Die Entwicklung der Konservativen zu einer politischen Kraft in Preußen
- Das Verhältnis der Konservativen zu Otto von Bismarck und die Folgen der Bismarckzeit
- Die Herausforderungen des Strukturwandels innerhalb des Adels
- Die Anpassung an den Wandel zur Demokratie trotz des antidemokratischen Gedankengutes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Konservativen ein und beleuchtet die Grundprinzipien des Konservatismus. Sie stellt die wichtigsten Vertreter des Konservatismus und ihre Grundgedanken vor.
Das erste Kapitel behandelt die Entstehung der Konservativen und die Rolle der Revolution von 1848 im Kontext der ersten Zusammenschlüsse in der Paulskirche. Es zeigt die internen Spannungen und unterschiedlichen Positionen innerhalb der Bewegung.
Das zweite Kapitel widmet sich den außerparlamentarischen Zusammenschlüssen der Konservativen in Preußen und beleuchtet die Bedeutung der Presse, von Volksversammlungen und die Zusammensetzung der Bewegung aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen.
Das dritte Kapitel analysiert das Verhältnis der Konservativen zu Otto von Bismarck und stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren politischen Strategien dar.
Schlüsselwörter
Konservatismus, Preußen, Paulskirche, Otto von Bismarck, Französische Revolution, Großgrundbesitzer, Adel, Gesellschaftliche Veränderung, Strukturwandel, Politik, Geschichte, Demokratische Anpassung, Antidemokratisches Denken, Bismarckzeit
- Quote paper
- Olaf Breithecker (Author), 2008, Otto von Bismarck und die Konservativen Parteien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/314473