Die Prädestination besitzt in der christlichen Glaubensrichtung eine zentrale Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Glaubenslehre im 18. Jahrhundert, in der Zeit, in welchem auch das Werk „Leben der schwedischen Gräfin von G***“ entstanden ist, welches in Form eines Briefromans vom Autor Christian Fürchtegott Gellert geschrieben wurde.
Die Prädestination ist mit dem heutigen Begriff der Vorherbestimmung zu verstehen und erscheint in Gellerts Bildungsroman in verschiedenen Problematiken. In dem autobiografischen Roman beschreibt die fiktive Protagonistin, die Gräfin von G***, ihr Familienname ist nicht bekannt, ihr Leben und damit verbunden auch das ihres Personenumfeldes. Dieses ist gespeist von glücklichen Lebensphasen aber auch von Schicksalsschlägen. Die Figuren und die Protagonistin stehen in den Phasen des Glückes und des Unglückes permanent in einem Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.
Das Ziel vorliegender Untersuchung ist es, die Rolle der Prädestination, die sie im gesamten Roman einnimmt, zu erhellen und den Umgang der Figuren mit dieser herauszuarbeiten. Dabei wird untersucht, welche Funktionen die Prädestination besitzt und wie letztendlich Gellert das Problem der Selbstbestimmung in Abhängigkeit der göttlichen Fremdbestimmung zu lösen versucht. Das Letztere verlangt nach der Frage hinsichtlich der Freiheit der Figuren in ihrem Handeln und Willen unter dem Aspekt der Prädestination.
Zu diesem Zweck werden verschiedene Forschungsbeiträge zum Themenbereich der Prädestination hinzugezogen, mit deren Hilfe der Begriff der Prädestination zuerst bestimmt und abgegrenzt, anschließend durch die Ergebnisse ein Bezug auf Gellerts Roman geschaffen wird. Umrahmt wird diese Untersuchung mit der Frage, wer das Leben lenkt und leitet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Die Frage nach der Selbstbestimmung
- .2
- .3
- .4
- Funktionen der Prädestination im Roman Leben der schwedischen Gräfin von G***
- Legitimation und Sicherung des Herrschaftssystems
- .8
- „Heilige Sorglosigkeit“
- .11
- Verdrängung der Schuld und die Einsicht der Machtlosigkeit
- .13
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Untersuchung zielt darauf ab, die Bedeutung der Prädestination im Roman "Leben der schwedischen Gräfin von G***" von Christian Fürchtegott Gellert zu beleuchten und den Umgang der Figuren mit diesem Konzept zu analysieren. Dabei werden die Funktionen der Prädestination im Roman untersucht, sowie die Art und Weise, wie Gellert das Problem der Selbstbestimmung angesichts göttlicher Vorherbestimmung zu lösen versucht.
- Die Rolle der Prädestination im Roman
- Der Umgang der Figuren mit der Prädestination
- Die Funktionen der Prädestination in Bezug auf Herrschaft, Glück und Schuld
- Gellerts Lösungsansatz für die Frage der Selbstbestimmung
- Die Freiheit des Handelns und Willens der Figuren im Kontext der Prädestination
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Prädestination als ein zentrales Konzept im christlichen Glauben und im 18. Jahrhundert vor, in dem Gellerts Roman entstand. Es wird auch die Lebensgeschichte der fiktiven Protagonistin, der Gräfin von G***, als Ausgangspunkt der Untersuchung eingeführt.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Begriffe, wie Schicksal, Vorsehung und Prädestination, abgegrenzt und definiert, um eine klare Grundlage für die Analyse des Romans zu schaffen.
Das dritte Kapitel untersucht die Frage nach der Möglichkeit zur Selbstbestimmung in einem von Gott prädestinierten Leben. Dabei wird die Erziehung der Gräfin von G*** als ein Beispiel für die Interaktion zwischen göttlicher Vorherbestimmung und menschlichem Handeln betrachtet.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Funktionen der Prädestination im Roman. Dazu gehören die Legitimation und Sicherung des Herrschaftssystems, die Verdrängung von Schuldgefühlen und die Einsicht in die Machtlosigkeit der Figuren.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Begriffe dieser Untersuchung sind: Prädestination, Vorherbestimmung, Schicksal, Vorsehung, Selbstbestimmung, Fremdbestimmung, Freiheit des Willens, Bildungsroman, Briefroman, Christian Fürchtegott Gellert, "Leben der schwedischen Gräfin von G***", Legitimation, Herrschaft, Schuld, Machtlosigkeit.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2013, Schicksal und Vorsehung in Gellerts Roman "Leben der schwedischen Gräfin von G***", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/314330