2009 war das Jahr der Kreativität und Innovation. Der Begriff „Kreativität“ ist in aller Munde. Kreativität als ein gemeinverständlicher Begriff in verschiedenen Lebensbereichen und als ein Zauberwort in Kunst, Medien, Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft. Ebenso im Bildungs- und Erziehungswesen, wie im privaten Bereich. Überall wird Kreativität gefordert und gefördert. Bei Kreativität denken viele als erstes an kreative Produkte, wie Bilder oder Handwerkliches. Gedanken oder Handlungen sind indessen ebenso kreativ.
Kreativität ist beispielsweise die Problemlösungskompetenz. Sie nutzt uns in allen Lebensphasen und -bereichen. Dieser Einfallsreichtum gilt als Schlüsselfaktor für die Entwicklung persönlicher, beruflicher und sozialer Kompetenzen. Es beginnt in sozialen Gemeinschaftseinrichtungen durch Projektarbeiten, geht über in die Schulen bei der Heranführung und Umsetzung von Präsentationen der Schüler und findet sich in der Ausbildung wieder, beim Erstellen von Projekt- und Hausarbeiten. Auch in der Berufswelt spielt Kreativität eine bedeutende Rolle, denn es gilt, egal, ob Angestellter oder Selbstständiger, als Mitarbeiter oder Führungskraft, immer wieder neue Visionen zu entwickeln.
Kreative Köpfe werden heute überall gesucht. Nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern auch in Wirtschaftsunternehmen. Nach Kreativität wird bei jung und alt Ausschau gehalten. Angeboten werden zum Thema Kreativität breit gefächerte Möglichkeiten. In Buchläden finden sich viele Titel mit dem Begriff „Kreativität“ in der einen oder anderen Form wieder. Seminare, Freizeitgestaltung, Workshops für Erwachsene, als auch für Kinder im gestalterischen Bereich gelten als kreativ. Dies bedeutet, dass wir kreative Menschen suchen und wünschen. Aber, sind nicht auch Menschen kreativ, die mit bescheidenen Mitteln ihr Leben gut meistern? Sind nicht auch Kinder, die ein großes Lernpensum bewältigen, kreativ?
Ziel dieser Hausarbeit ist die Bedeutung von Kreativität im pädagogischen Kontext darzustellen. Beginnend mit der Erläuterung des Begriffes der Kreativität in seiner multiplen Interpretation. Im zweiten Schritt wird diese Arbeit sich damit beschäftigen, wie kreative Fähigkeiten gefördert werden können und welche Konsequenzen sich für die pädagogische Arbeit daraus ergeben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklärung Kreativität
3. Theoretische Grundlagen
3.1. De Bonos Theorie
3.2. Guilfords Modell
4. Die Bedeutung von Kreativität im pädagogischen Kontext
5. Fazit und Ausblick
Literatur
1.Einleitung
2009 war das Jahr der Kreativität und Innovation.
Der Begriff „Kreativität“ ist in aller Munde. Kreativität als ein gemeinverständlicher Begriff in verschiedenen Lebensbereichen und als ein Zauberwort in Kunst, Medien, Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft. Ebenso im Bildungs- und Erziehungswesen, wie im privaten Bereich. Überall wird Kreativität gefordert und gefördert. Bei Kreativität denken viele als erstes an kreative Produkte, wie Bilder oder handwerkliches. Gedanken oder Handlungen sind indessen ebenso kreativ. Kreativität ist beispielsweise die Problemlösungskompetenz. Sie nutzt uns in allen Lebensphasen und –bereichen. Dieser Einfallsreichtum gilt als Schlüsselfaktor für die Entwicklung persönlicher, beruflicher und sozialer Kompetenzen. Es beginnt in sozialen Gemeinschaftseinrichtungen durch Projektarbeiten, geht über in die Schulen bei der Heranführung und Umsetzung von Präsentationen der Schüler[1] und findet sich in der Ausbildung wieder, beim Erstellen von Projekt- und Hausarbeiten. Auch in der Berufswelt spielt Kreativität eine bedeutende Rolle, denn es gilt, egal, ob Angestellter oder Selbstständiger, als Mitarbeiter oder Führungskraft, immer wieder neue Visionen zu entwickeln. Bildungspolitisch ist in der Regel ein konkreter Begriff von Kreativität gemeint. Dies ist die Problemlösungskompetenz. Kreativ können auch in und durch Bildung unkonventionelle Lösungen für komplexe Probleme gefunden werden.
Kreative Köpfe werden heute überall gesucht. Nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern auch in Wirtschaftsunternehmen. Nach Kreativität wird bei jung und alt Ausschau gehalten. Angeboten werden zum Thema Kreativität breit gefächerte Möglichkeiten. In Buchläden finden sich viele Titel mit dem Begriff „Kreativität“ in der einen oder anderen Form wieder. Seminare, Freizeitgestaltung, Workshops für Erwachsene, als auch für Kinder im gestalterischen Bereich gelten als kreativ. Dies bedeutet, dass wir kreative Menschen suchen und wünschen. Aber, sind nicht auch Menschen kreativ, die mit bescheidenen Mitteln ihr Leben gut meistern kreativ? Sind nicht auch Kinder, die ein großes Lernpensum bewältigen kreativ?
Offensichtlich ist der Begriff Kreativität nicht eindeutig besetzt. Es scheint also sinnvoll, sich den Begriff näher anzusehen, die Frage zu stellen: was ist Kreativität? Welche Begabung, welches Wissen und Können, welch intrinsische Motivation und Persönlichkeitseigenschaften besitzt, beziehungsweise benötigt ein kreativer Mensch? Was ist alltägliche und außergewöhnliche Kreativität? Wie können diese Fähigkeiten des Menschen gefördert werden? In wem wohnen diese Eigenschaften inne? Ausschließlich Künstlern und somit der Kunst, oder sind anderen Individuen ebenso kreativ?
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Kreativität eine ziemlich gering erforschte Materie. Dies ist der der Tatsache geschuldet, dass die Kreativität oftmals der Fantasie gleichgesetzt und demzufolge eher Künstlern zugesprochen wurde. In der Pädagogik gab es zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken zur Förderung der Kreativität, da hier eher die ästhetische Bildung eine Rolle spielte, welche sich allerdings veränderte. Die Frage ist: wodurch wurde die Kreativitätsforschung initiiert? Nach Braun ist: „Kreativität kein Phänomen, das auf Grund eines pädagogischen Interesses ins Zentrum von Forschungsbemühungen gerückt ist, sondern der Beginn der Kreativitätsforschung entstand aufgrund eines Machtwettbewerbs der Weltmächte“ (Braun 2011,S. 13). Außerordentlichen Einfluss hatte das Ereignis des Sputnikschocks auf die Kreativitätsforschung. Darunter versteht man die Gesellschaftspolitische Reaktion des Westens während des Krieges der USA mit der UdSSR und die Entwicklung der amerikanischen Raumfahrt nach dem Start der ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik 1957 durch die Sowjetunion. Weiterhin beschreibt Braun, dass folglich die Russen die Ersten im Weltall waren und der Wettbewerb um die Vormachtstellung im Universum begann (vgl. Braun 2011, S. 12f). Braun (2011) erklärt, dass die USA nun die Kreativität im Denken und Handeln des Menschen erforschen wollte, denn so könnte man sie gezielt in Bildungs- und Erziehungsprozessen fördern, damit eine Gesellschaft viele kreative Persönlichkeiten hervorbringen kann. Joy Paul Guilford (1949 Präsident der American Psychological Association) erhielt von der NASA Forschungsmittel, um genau diese Kreativität des Menschen zu erforschen. Die Idee war, dass die Gesellschaft in Zukunft viele kreative Menschen hervorbringt und in der Lage ist, in Wissenschaft und Kunst eine Vorrangstellung zu erzielen.
Ziel dieser Hausarbeit ist die Bedeutung von Kreativität im pädagogischen Kontext darzustellen. Beginnend mit der Erläuterung des Begriffes der Kreativität in seiner multiplen Interpretation. Im zweiten Schritt wird diese Arbeit sich damit beschäftigen, wie kreative Fähigkeiten gefördert werden können und welche Konsequenzen sich für die pädagogische Arbeit daraus ergeben.
2. Begriffserklärung Kreativität
Hier ist die Annäherung an den mehrdeutigen Begriff Kreativität.
„Kreation = Modeschöpfung; veraltet für Erschaffung“
„kreativ = schöpferisch“
„Kreative = schöpferisch tätiger Mensch“
„Kreativität = schöpferische Kraft“
(Duden 2006, S. 610)
Sprachgeschichtlich lässt sich der Begriff Kreativität aus dem Lateinischen von „creatio“, d.h. die Schöpfung, bzw. „creare“ d.h. zeugen, gebären, schaffen herleiten.
Etwas Neues erfinden: Kreativität ist, so Braun, die Fähigkeit des Menschen, der Anpassung an vorhandene Lebensbedingungen, sowie die Einwirkung, Entdeckung, das Schaffen und Produzieren mit/von Neuem und somit die Veränderung der Lebensbedingungen (vgl. Braun 1999, S. 19).
Das amerikanische „creativity“ umfasst nicht nur Schöpfung, sondern kreative Methoden, kreative Techniken und kreative Geisteshaltung.
Individuelle Kreativität besagt, dass der Einzelne unbeirrt von Akzeptanz und Ablehnung seine individuelle Kreativität verfolgt und das Selbstbild zum individuellen Handeln dadurch beeinflusst wird (vgl. Braun 1999, S. 23).
Kreativität ist die Kompetenz, Problemstellungen auch dann angemessen lösen zu können, wenn auf keine Erfahrung der Lösungen zurückgegriffen werden kann und das Problem anderweitig gelöst wird (vgl. Braun 1999, S. 24).
Kreativität ist auch Freude am schöpferischen Tun. Sie dient ebenso dem Zweck der Problemlösung, aber nicht nur. Spielerisch, wie auch phantasievoll und imaginär begegnen Kinder im schöpferischen Tun der Kreativität (vgl. Braun 1999, S. 25).
Kreativität als aktives Lernen folgt aufgrund charakteristischer Fertigkeiten, Techniken und Verfahren der Entwicklungsbereiche. Durch vielfältige kreative Erfahrungsmöglichkeiten in Kunst, Musik, Tanz, Rollenspiel, usw. können Kinder visuelles Vorstellungsvermögen entwickeln, kreativen Ausdruck gestalten, Fertigkeiten erlangen, die zum späteren Schriftspracherwerb vorbereiten und sich mit der eigenen Person und der Umwelt kreativ auseinandersetzen. Des Weiteren führt Kreativität zur Entwicklung von Motivation, Selbstvertrauen, Lerninteresse, Selbständigkeit und Ausdauer.
Guilford versteht unter Kreativität ein Verhaltensmuster, das Flexibilität und Einfühlungsvermögen, Flüssigkeit des Denkens, Fähigkeit zur Produktion von Ideen Fähigkeit zu mühelosem Veränderungen von Bezugsystemen und das Vermögen zu Umorganisation bzw. Neudefiniton von Formen voraussetzt (vgl. Landau 1969, S. 13). Er vertritt somit den Standpunkt, dass Kreativität als Problemlösungskompetenz aufzufassen ist. Somit wäre Kreativität eine rein kognitive Struktur, die das Denken als Ausgangspunkt voraussetzt. Brodbeck versteht ebenfalls die Kreativität des Menschen als komplexe geistige Dimension, welche unterschiedliche kognitive Fähigkeiten voraussetzt und in Handlung mündet (vgl. Brodbeck in Braun 2011,S. 16.) Preiser hingegen betont, dass Faktoren der Kreativität primär nichts mit planmäßiger Kognition zu tun haben. „Nach Preiser sind die plötzliche Eingebung, die unplanbare und unerklärliche Inspiration, durch die unbewusste Erkenntnisse plötzlich an die Oberfläche gelangen, als Faktoren der Kreativität zu sehen, die ebenfalls Lösungen produzieren (Preiser 1976 in Beudels et.al. 2010,S. 141).“ Landau ist der Auffassung, dass der Begriff Kreativität in individuelle und soziale Kreativität unterteilt werden muss. Sie spricht von individueller Kreativität, wenn das neue auf die Erfahrungswelt des Individuums – und von sozialer Kreativität, wenn es auf die Kultur bezogen wird. Sie betont dabei, dass die individuelle Kreativität für die Entwicklung des Individuums lebenswichtig und als Voraussetzung für die soziale Kreativität zu sehen ist (vgl. Landau 1969, S.10).
Nach Braun ist Kreativität das Phänomen menschlicher Lebensgestaltung, das mit Kopf, Herz und Hand geschieht. Sie ist der Auffassung, dass Kreativität Bildung ist (vgl. Braun 2007, S.8). Mit ihrer möglichen Definition von Kreativität stellt sie einen Bezug zu Bildung und somit zu Bildungsprozessen her und wirft somit die Frage auf, welchen Herausforderungen sich die Pädagogik diesbezüglich stellen muss.
Nach Csizkszentmihaly muß man vorab eine Fähigkeit entwickeln, um zufällige Ergebnisse in einen Flow umzuwandeln. Dieser Flow treibt Menschen zu Kreativität an. (vgl. Csizkszentmihaly 2007, S. 279)
[...]
[1] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit, wird auf die Schreiweise „-er/innen“ verzichtet. Diese Schreibform wird als Synonym für die männliche und weibliche Form vereinfacht verwendet und alle männlichen und weiblichen Personen sind gleichberechtigt angesprochen.