In einer modernen Demokratie sollte ein öffentlicher Prozess der Willens- und Entscheidungsbildung, der von der Bevölkerung zu den Staatsorganen führt, gewährleistet werden. Eine öffentliche politische Kommunikation kann sich aber nur entfalten, wenn die dafür notwendigen Informationen über das Zeitgeschehen, die Entwicklungen im Staatswesen und das gesellschaftliche Leben den Bürger erreichen. Für eine organisierte Kommunikation müssten die Massenkommunikationsmittel ihre dafür vorgesehene Funktion wahrnehmen. Diese erfolgt, wenn die Möglichkeit zur Meinungsbildung geboten und ein legitimierender Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern hergestellt wird. Den Medien wird so eine Darstellung der öffentlichen Meinung und Kritik, sowie permanente Kontrolle auferlegt, um einen Gegenpol zur staatlichen Herrschaft zu bilden. Sie sollen dem Anspruch nach „staatlicher Machtausübung durch kritische Publizität und Diskussion reduzieren“. In wieweit diese Idealvorstellung einer demokratischen Kommunikationspolitik der Realität entspricht, ist Grundlage dieser Arbeit.
Der wechselseitige Informationsfluss, eine gegenseitige Einflussnahme und das generelle Ineinandergreifen der Bereiche Öffentlichkeit, Politik und Medien lässt einen eigenen dynamischen Prozess entstehen. Eine einseitige und isolierte Darstellung des Einflusses der Medien und der Öffentlichkeit auf die Außenpolitik der USA würde daher nicht ausreichen. „Government in the United States is supposed to be influenced by opinions and activities of individual citizens – but what that influence is and what it should be are much in dispute.“ Eine genauere Erläuterung des Begriffs der öffentlichen Meinung, wie sie entsteht, aber auch wie sie manipuliert werden kann, sind daher in dieser Diskussion ebenso notwendig, wie die Überprüfung der Medien in Ausübung ihrer demokratischen Funktion. Gewisse Vorstellungen und Orientierungen in der amerikanischen Gesellschaft sind ebenfalls von enormer Wichtigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Stellenwert der Außenpolitik in den USA
- Politik und „öffentliche Meinung“
- Was ist die „öffentliche Meinung“?
- Die „öffentliche Meinung“ zur amerikanischen Außenpolitik
- Grundmuster außenpolitischer Einstellungen
- „national interest“
- Der Einfluss der „öffentlichen Meinung“ auf die Politik
- Meinungsumfragen
- Der Einfluss der Politik auf die „öffentliche Meinung“
- Öffentlichkeitsarbeit
- Symbolische Politik
- Definitionsmacht
- Medien und „öffentliche Meinung“
- Die Bedeutung der Medien in einer demokratischen Gesellschaft
- Der Einfluss der Massenmedien auf die „öffentliche Meinung“
- „agenda setting“ und Selektion
- Abschwächung der Medienwirkung
- „Quotenfetischismus“
- Gegenseitige Beeinflussung der Medien
- Kritik an den Medien
- Medien in den USA
- Medienkonzentration
- Politik und Medien
- Regieren als Interdependenzmanagement
- Der Einfluss der Medien auf die Politik
- Der Einfluss der Politik auf die Medien
- Kommunikationspolitische Wechselwirkung
- Kommunikationspolitische Interaktionen in der Außenpolitik der USA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der „öffentlichen Meinung“ und der Medien auf die Außenpolitik der USA. Der Fokus liegt dabei auf der Wechselwirkung zwischen Politik, Öffentlichkeit und Medien in einer demokratischen Gesellschaft. Die Arbeit analysiert, wie öffentliche Meinung und Medien die Außenpolitik der USA beeinflussen, aber auch, wie die Politik die öffentliche Meinung und die Medien beeinflusst.
- Die Rolle der „öffentlichen Meinung“ in der amerikanischen Außenpolitik
- Der Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung und die Politik
- Die Interdependenz von Politik, Medien und Öffentlichkeit
- Die Kommunikationspolitische Interaktion in der Außenpolitik der USA
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von öffentlicher Kommunikation und der Medien für eine demokratische Gesellschaft beleuchtet. Im Anschluss wird der Stellenwert der Außenpolitik in den USA beleuchtet, wobei die eher geringe Bedeutung der Außenpolitik im Vergleich zur Innenpolitik in den USA herausgestellt wird.
Im dritten Kapitel wird der Begriff der „öffentlichen Meinung“ genauer definiert und der Einfluss der „öffentlichen Meinung“ auf die Politik untersucht. Dabei wird der Einfluss von Meinungsumfragen und der Gegen-Einfluss der Politik auf die „öffentliche Meinung“ durch Öffentlichkeitsarbeit, symbolische Politik und Definitionsmacht analysiert.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Medien und ihre Rolle in einer demokratischen Gesellschaft. Hier wird der Einfluss der Massenmedien auf die „öffentliche Meinung“ durch „agenda setting“ und Selektion untersucht. Darüber hinaus wird die Kritik an den Medien und die Medienkonzentration in den USA analysiert.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Politik und Medien, insbesondere mit der Frage, wie die Medien die Politik beeinflussen und umgekehrt. Schließlich wird das Kapitel mit einer Analyse der Kommunikationspolitischen Wechselwirkung in der Außenpolitik der USA abgeschlossen.
Schlüsselwörter
Öffentliche Meinung, Medien, Außenpolitik, USA, Demokratie, Kommunikation, Politik, Medienkonzentration, „agenda setting“, Interdependenz.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Volberg (Autor:in), 2000, Der Einfluss der öffentlichen Meinung und der Medien auf die Außenpolitik der USA, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31308