Die Familie ist einer der wichtigsten kindlichen Lebensräume. Familienmitglieder sind zumeist Mitmenschen und Bezugspersonen, die das Individuum weit über das Kindesalter hinaus prägen.
Diese Prägung ist dabei nicht zwangsläufig quantitativer Art. Zudem kann sich die Beziehung durchaus weder qualitativ noch quantitativ (hochwertig) gestalten.
Diese – unterschiedlich gestaltete – Prägung und Beziehung lädt dazu ein, sich künstlerisch mit der Familie oder einzelnen Familienmitgliedern zu beschäftigen.
Wegen dieser – unterschiedlich gestalteten – Prägung und Beziehung ist es naheliegend, sich auch künstlerisch mit der Familie zu beschäftigen. In der bildenden Kunst können Familien zum Beispiel in Form des „offensichtlichen“ Porträts in Erscheinung treten. Das heißt: in Form eines Abbildes, das der Person bzw. den Personen naturalistisch – mehr oder weniger – stark nachempfunden wurde.
Oft ist ein Familienmitglied – und gemeint ist nicht nur ein Mitglied aus der eigenen „Blutsfamilie“ – ein gut erreichbares, geduldiges Modell. Populäre Beispiele und gleichzeitig Künstler, deren Werk mich sehr inspiriert, sind Egon Schiele (*1819; †1918) (bezüglich seiner Schwester) oder Jonathan Meese (*1970) (bezüglich seiner Mutter).
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Familie im Porträt
- Die Familie als Thema oder Konzept
- Warum Archetypen der Familie in der Kunst bedeutsam sind
- Die Mutter
- Der Vater
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Familien und ihren Archetypen in der Kunst, wobei der Fokus auf Mutter- und Vaterfiguren liegt. Ziel ist es, die Bedeutung von Archetypen in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Familienthema zu beleuchten und deren psychologische Wirkung zu analysieren.
- Die Familie als künstlerisches Motiv und ihre verschiedenen Darstellungsformen
- Der Einfluss von Archetypen (Mutter und Vater) auf die künstlerische Gestaltung
- Psychologische Interpretationen von Kunstwerken im Kontext der Familienbeziehungen
- Ambivalenz der Mutter- und Vaterarchetypen in der Kunst
- Die Rolle der individuellen Künstlerperspektive im Umgang mit Familienthemen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Familie im Porträt: Dieses Kapitel erörtert die künstlerische Darstellung von Familien in Porträts. Es unterscheidet zwischen „offensichtlichen“ Porträts, die Familienmitglieder naturalistisch abbilden, und „unoffensichtlichen“ Porträts, die abstrakte oder symbolische Mittel verwenden. Beispiele von Künstlern wie Egon Schiele und Jonathan Meese werden genannt, wobei betont wird, dass die künstlerische Darstellung nicht zwangsläufig auf Wiedererkennung abzielt, sondern auch andere ästhetische und psychologische Aspekte im Vordergrund stehen können. Die unterschiedliche Gestaltung der Familienbeziehungen spiegelt sich direkt in der künstlerischen Umsetzung wider.
Die Familie als Thema oder Konzept: Hier wird die Einbeziehung von Familienmitgliedern – auch nicht-blutsverwandten – in künstlerische Prozesse als leidenschaftlicher Akt beschrieben, der Reflexion, Äußerung, Verständnis, Untersuchung und Verarbeitung von Beziehungen ermöglicht. Der Text erweitert den Fokus über die Porträtmalerei hinaus und betrachtet Familie als Thema oder konzeptuellen Hintergrund künstlerischer Werke. Die Psychologie der Künstler und die überindividuelle Familienposition werden als essentiell für das Verständnis der jeweiligen Werke herausgestellt. Die symbolhafte und archetypische Darstellung der Familie wird als ein zentrales Thema angekündigt.
Warum Archetypen der Familie in der Kunst bedeutsam sind: Dieses Kapitel begründet die Relevanz der analytischen Psychologie für die Interpretation von Kunstwerken, die Familien darstellen. Die Wirkungsweise der Kunstwerke wird durch den psychologischen Mechanismus der Archetypen erklärt, die sowohl bewusst als auch unbewusst beim Betrachter wirken. Die Theorien von Freud und C.G. Jung werden als Grundlage für das Verständnis dieses Mechanismus angeführt. Der Fokus liegt auf den Elternarchetypen als den wichtigsten Figuren im Leben eines Individuums, wobei deren Vielseitigkeit und Ambivalenz hervorgehoben werden.
Die Mutter: Der Abschnitt widmet sich dem Mutterarchetypen, dessen ambivalente Natur – schützend und vernichtend zugleich – herausgestellt wird. Der Archetyp wird mit Begriffen wie Wiedergeburt und Totenwelt in Verbindung gebracht und seine umfassende Wirkung durch Beispiele von Louise Bourgeois' Skulpturen "Maman" illustriert. Es wird betont, dass der Archetyp nicht nur auf menschliche Figuren beschränkt ist, sondern auch in abstrakten Elementen oder Fantasiewesen zum Ausdruck kommen kann.
Der Vater: Ähnlich wie der vorherige Abschnitt, behandelt dieser den Vaterarchetyp und seine Vielseitigkeit sowie Ambivalenz (schützend und tyrannisch). Der Text bezieht sich auf Luigi Zolas Werk „Das Verschwinden der Väter“, welches die veränderte Rolle des Vaters in der Gesellschaft thematisiert. Die Entwicklung und Veränderung der Vaterrolle wird angesprochen, und es werden zwei Leitbilder der Vaterrolle in der heutigen Gesellschaft, als Familienernährer und als emotionaler Bezugspunkt skizziert.
Schlüsselwörter
Familie, Kunst, Archetypen, Mutterarchetyp, Vaterarchetyp, analytische Psychologie, Porträt, Symbolismus, Ambivalenz, Familienbeziehungen, künstlerische Darstellung, psychologische Wirkung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung von Familien und ihren Archetypen in der Kunst
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Familien und ihren Archetypen in der Kunst, mit besonderem Fokus auf Mutter- und Vaterfiguren. Sie analysiert die Bedeutung dieser Archetypen in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Familienthema und deren psychologische Wirkung auf den Betrachter.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Familie als künstlerisches Motiv und ihre verschiedenen Darstellungsformen in Porträts (naturalistisch und symbolisch), die Rolle von Archetypen (Mutter und Vater) in der künstlerischen Gestaltung, psychologische Interpretationen von Kunstwerken im Kontext der Familienbeziehungen, die Ambivalenz der Mutter- und Vaterarchetypen und die individuelle Künstlerperspektive im Umgang mit Familienthemen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: Vorwort, Die Familie im Porträt, Die Familie als Thema oder Konzept, Warum Archetypen der Familie in der Kunst bedeutsam sind, Die Mutter, Der Vater und Quellen.
Wie werden Familien in der Kunst dargestellt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen „offensichtlichen“ Porträts, die Familien naturalistisch abbilden, und „unoffensichtlichen“ Porträts, die abstrakte oder symbolische Mittel verwenden. Es wird gezeigt, wie die Gestaltung der Familienbeziehungen die künstlerische Umsetzung direkt widerspiegelt. Der Fokus erweitert sich über Porträts hinaus auf die Familie als Thema oder konzeptuellen Hintergrund künstlerischer Werke.
Welche Rolle spielen Archetypen?
Die Arbeit betont die Bedeutung von Archetypen, insbesondere der Mutter und des Vaters, in der künstlerischen Darstellung von Familien. Die psychologische Wirkung dieser Archetypen, basierend auf den Theorien von Freud und C.G. Jung, wird analysiert. Ihre Ambivalenz (z.B. schützend und vernichtend bei der Mutter, schützend und tyrannisch beim Vater) wird hervorgehoben.
Wie werden Mutter- und Vaterarchetypen dargestellt?
Der Mutterarchetyp wird mit Begriffen wie Wiedergeburt und Totenwelt in Verbindung gebracht und anhand von Beispielen wie Louise Bourgeois' Skulpturen "Maman" illustriert. Der Vaterarchetyp wird im Kontext von Luigi Zolas Werk „Das Verschwinden der Väter“ und der sich verändernden Rolle des Vaters in der Gesellschaft diskutiert, mit zwei Leitbildern: Familienernährer und emotionaler Bezugspunkt.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine analytisch-psychologische Herangehensweise, um die Bedeutung von Archetypen in der Kunst zu interpretieren. Sie kombiniert Kunstgeschichte mit psychologischen Theorien, um die künstlerische Darstellung von Familien und deren Wirkung zu analysieren.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Familie, Kunst, Archetypen, Mutterarchetyp, Vaterarchetyp, analytische Psychologie, Porträt, Symbolismus, Ambivalenz, Familienbeziehungen, künstlerische Darstellung, psychologische Wirkung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für die Darstellung von Familien in der Kunst, die Rolle von Archetypen in der Kunst und die Verbindung von Kunstgeschichte und Psychologie interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
- Arbeit zitieren
- Susanne Pillmann (Autor:in), 2015, Die Familie und ihre Archetypen in der Kunst. Schwerpunkt Mutter und Vater, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/311175