Seit Korax und Teisias sind Jahrhunderte vergangen, dennoch gelten viele der Lehren aus der altgriechischen Rhetorik noch heute. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Rhetorik von der Zeit der großen griechischen Rhetoriker bis heute.
Zunächst wird sich mit der griechischen Rhetorik im geschichtlichen Verlauf von Korax bis Aristoteles beschäftigt. Die Arbeit schneidet dabei auch das Thema der "Sophisten" und die Unterscheidung zwischen Überredung und Überzeugung an.
Im zweiten Teil geht die Hausarbeit auf die aktuelle Nutzung der Rhetorik in Politik und Medien, sowie beispielhaft auf andere Möglichkeiten der (Meinungs-)Beeinflussung ein. Hier wird unter anderem Bildmanipulation (am Beispiel von "Varoufake" und einem Bild aus einem Kriegsgebiet), aber auch Beeinflussung/Lenkung der öffentlichen Aufmerksamkeit durch Selektion der Tagesnachrichten thematisiert.
Im letzten Abschnitt befasst sich die Arbeit mit der Entwicklung der Alltagskommunikation im 21. Jahrhundert und den Auswirkungen von Kurznachrichten und Social Media Netzwerken auf das sprachliche Niveau von Kindern und Jugendlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ursprünge der Rhetorik
- 1.1 Rhetorik bei Aristoteles
- 1.2 Die Sophisten
- 2. Meinungsbildung im 21. Jhd.
- 2.1 Heutige Rolle der Rhetorik
- 3. Entwicklung der Kommunikation
- 3.1 Einfluss neuer Medien auf die Kommunikationsqualität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Rhetorik von ihren Ursprüngen in der Antike bis hin zur modernen Kommunikation im 21. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Rolle der Rhetorik in verschiedenen historischen Kontexten und analysiert den Einfluss neuer Medien auf die Kommunikationsqualität. Die Arbeit hinterfragt kritisch, ob es sich bei der Entwicklung der Rhetorik um einen sprachlichen Abstieg oder eine Weiterentwicklung handelt.
- Die Ursprünge der Rhetorik im antiken Griechenland
- Die Rhetorik bei Aristoteles und ihre Bedeutung
- Die Rolle der Sophisten und die Kritik an der Rhetorik
- Der Einfluss neuer Medien auf die Kommunikation
- Die heutige Rolle der Rhetorik in der Meinungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Ursprünge der Rhetorik: Dieses Kapitel befasst sich mit den Anfängen der Rhetorik, wobei Korax und Teisias als die Begründer in der Antike genannt werden. Es wird jedoch betont, dass bereits vor ihnen erfolgreiche Redner existierten. Das Kapitel beleuchtet verschiedene Perspektiven auf den Ursprung der Rhetorik, von Schopenhauers naturgegebener Dialektik bis hin zu den Beiträgen von Gorgias, Sokrates und Lysias. Die unterschiedlichen Ansätze zur Rhetorik werden dargestellt, von Gorgias' Fokus auf Gerichtsreden bis hin zu Sokrates' mäeutiker Methode und Isokrates' Betonung der kulturstiftenden Rolle der Sprache. Der Gegensatz zwischen Isokrates' rhetorischem Ansatz und Platons philosophischem Standpunkt wird hervorgehoben, wobei Aristoteles als Vermittler zwischen beiden dargestellt wird. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Rhetorik aus der Praxis heraus und der Vielfalt an Herangehensweisen in der Antike.
1.1 Rhetorik bei Aristoteles: Dieses Kapitel analysiert Aristoteles' Werk zur Rhetorik und seine Einteilung der Beredsamkeit in drei Genera: genus iudicale (Gerichtsrede), genus deliberativum (Beratungsrede) und genus demonstrativum (Lobrede). Es wird die zeitliche Einordnung dieser Genera erläutert und die spezifischen Merkmale, das jeweilige Publikum und die daraus resultierenden Verhaltensweisen werden beschrieben. Die Statuslehre, eine Kategorisierung von Frageweisen in der Rechtspraxis (status coniecturae, status finitionis, status qualitatis und status translationis), wird ausführlich behandelt und ihre Anwendbarkeit über die Gerichtsrede hinaus betrachtet. Weiterhin wird die Unterteilung der Aufgaben des Redners (officia oratoris) in Logos, Ethos und Pathos erläutert und Aristoteles' Streben nach einem Ausgleich zwischen diesen drei Aspekten hervorgehoben.
1.2 Die Sophisten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik an der Rhetorik, die mit ihrer Weiterentwicklung aufkam. Der Fokus liegt auf den Sophisten und Platons Kritik an deren Rhetorik, die er mit Schmeichelei vergleicht. Das Kapitel zitiert Schopenhauer, der die Gefahr betont, dass der Sieg in einer Debatte oft weniger von der Richtigkeit der Argumente als von der Geschicktheit ihrer Darstellung abhängt. Die Sophisten werden als Bewegung dargestellt, die bestehende Normen und Werte in Frage stellten und durch rhetorische Manöver Recht und Unrecht verschleierten, was von Platon, Aristoteles und wahrscheinlich auch Sokrates kritisiert wurde.
Schlüsselwörter
Rhetorik, Antike, Aristoteles, Sophisten, Kommunikation, Medien, Meinungsbildung, Redekunst, Logos, Ethos, Pathos, Genera orationis, Statuslehre.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung der Rhetorik von der Antike bis zur Moderne
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Rhetorik von ihren Ursprüngen in der Antike bis zur modernen Kommunikation des 21. Jahrhunderts. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Rhetorik bei Aristoteles, der Rolle der Sophisten und dem Einfluss neuer Medien auf die Kommunikationsqualität.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind die Ursprünge der Rhetorik im antiken Griechenland (inkl. Aristoteles und den Sophisten), die Rolle der Rhetorik in verschiedenen historischen Kontexten, der Einfluss neuer Medien auf die Kommunikation und die heutige Bedeutung der Rhetorik in der Meinungsbildung. Der Text untersucht kritisch, ob die Entwicklung der Rhetorik einen sprachlichen Abstieg oder eine Weiterentwicklung darstellt.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, die sich mit den Ursprüngen der Rhetorik, Aristoteles' Werk zur Rhetorik und der Kritik an der Rhetorik (insbesondere durch Platon an den Sophisten) befassen. Jedes Kapitel wird zusammengefasst, sodass ein schneller Überblick über den Inhalt ermöglicht wird. Zusätzlich gibt es ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten sowie eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Kapitel über Aristoteles' Rhetorik?
Das Kapitel über Aristoteles' Rhetorik analysiert seine Einteilung der Beredsamkeit in drei Genera (genus iudicale, genus deliberativum, genus demonstrativum) und beschreibt die spezifischen Merkmale, das jeweilige Publikum und die daraus resultierenden Verhaltensweisen. Die Statuslehre und die Unterteilung der Aufgaben des Redners (officia oratoris) in Logos, Ethos und Pathos werden ebenfalls ausführlich behandelt. Aristoteles' Streben nach einem Ausgleich zwischen diesen drei Aspekten wird hervorgehoben.
Wie werden die Sophisten im Text dargestellt?
Die Sophisten werden als Bewegung dargestellt, die bestehende Normen und Werte in Frage stellten und durch rhetorische Manöver Recht und Unrecht verschleierten. Der Text betont Platons Kritik an ihrer Rhetorik, die er mit Schmeichelei vergleicht, und zitiert Schopenhauer, der die Gefahr betont, dass der Sieg in einer Debatte oft weniger von der Richtigkeit der Argumente als von der Geschicktheit ihrer Darstellung abhängt.
Welche Rolle spielen neue Medien im Text?
Der Text untersucht den Einfluss neuer Medien auf die Kommunikationsqualität und die heutige Rolle der Rhetorik in der Meinungsbildung. Obwohl dies nicht der Hauptfokus des Textes ist, wird die Frage nach dem Einfluss der Digitalisierung auf die Rhetorik und deren Entwicklung angesprochen.
Welche Schlüsselwörter sind im Text relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Rhetorik, Antike, Aristoteles, Sophisten, Kommunikation, Medien, Meinungsbildung, Redekunst, Logos, Ethos, Pathos, Genera orationis, Statuslehre.
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- Simon Crins (Author), 2015, Rhetorik. Von Korax und Teisias zu WhatsApp und Twitter, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/308164