Das Werk „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind wird in der Literatur als Kindertragödie bezeichnet. Es ist ein gesellschaftskritisches Werk. Wedekind übt Kritik an der Sexualmoral, der Verklemmtheit und den Erziehungsmethoden der Bourgeoisie der wilhelminischen Gesellschaft.
Im Rahmen dieser Arbeit werde ich mich auf die Aspekte von Sexualerziehung und schulischer Erziehung konzentrieren. Es soll untersucht werden, inwiefern Wedekind mit seiner Tragödie Kritik an den sexuellen und schulischen Erziehungsnormen des ausgehenden 19. Jahrhunderts übt.
Die Auswirkungen dieser bürgerlichen Sexualmoral und deren Erziehungsmethoden stellt Wedekind anhand dreier Personenkreise da. Es sind einmal die drei pubertären Jugendlichen, Wendla Bergmann, Moritz Stiefel und Melchior Gabor. Der zweite Personenkreis sind die Eltern dieser Jugendlichen und drittens das Lehrerkollegium. Im Umfeld dieser Personenkreise sind Ina, die Schwester Wendlas, Ilse, die als Modell in Künstlerkreisen verkehrt und die Jugendlichen Ernst Röbel und Hänschen Rilow von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erziehung im 19. Jahrhundert
- Schulische Erziehung im 19. Jahrhundert
- Sexualerziehung im 19. Jahrhundert
- Kritik Wedekinds an der schulischen Erziehung
- Kritik Wedekinds an der Sexualerziehung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" im Hinblick auf dessen Kritik an der Sexual- und Schulbildung im ausgehenden 19. Jahrhundert. Es wird untersucht, wie Wedekind die bürgerliche Sexualmoral und deren Auswirkungen auf Jugendliche darstellt.
- Kritik an der autoritären Erziehung im 19. Jahrhundert
- Darstellung der sexuellen Unterdrückung Jugendlicher
- Analyse der Rolle von Schule und Elternhaus in der Erziehung
- Wedekinds gesellschaftskritische Perspektive
- Die Folgen von sexualmoralischen Tabus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die gesellschaftskritische Natur von Wedekinds "Frühlings Erwachen" und fokussiert die Analyse der Kritik an Sexual- und Schulbildung im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung der drei jugendlichen Protagonisten, ihrer Eltern und des Lehrerkollegiums, um Wedekinds Kritik an den herrschenden Normen zu beleuchten.
Erziehung im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel beschreibt die strenge und autoritäre Erziehung im 19. Jahrhundert, geprägt von den Vorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft. Es wird der Mangel an sexueller Aufklärung und die Unterdrückung eigenständigen Denkens bei Jugendlichen hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der autoritären Haltung von Eltern und Lehrern und den gesellschaftlichen Normen, die Kritik und Widerspruch verbieten. Beispiele aus zeitgenössischen Quellen unterstreichen den Mangel an Freiheiten und die dominante Rolle der Autorität in der Erziehung.
Schulische Erziehung im 19. Jahrhundert: Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Schule im 19. Jahrhundert als Instrument der staatlichen Erziehung im Sinne der bürgerlichen Gesellschaft. Disziplin und Gehorsam waren oberstes Gebot, persönliche Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern waren unerwünscht. Der Lehrplan war faktenorientiert und enthielt keine sexuelle Aufklärung. Der Staat und das Erziehungspersonal gingen von einem rein rational denkenden Menschenbild aus, wodurch sexuelle Aufklärung als unnötig erachtet wurde.
Sexualerziehung im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel thematisiert die Tabuisierung von Sexualität im 19. Jahrhundert. Es beschreibt die weit verbreitete Angst vor sexueller Aufklärung und die Anwendung von Lügen und ängstigenden Erzählungen, um sexuelle Neugier zu unterdrücken. Die „Anti-Onaniebewegung“ und deren weitreichende Folgen werden detailliert beschrieben. Das Kapitel zeigt, wie die Vermeidung jeglicher Diskussionen über Sexualität zu Verwirrung und Schamgefühlen bei Jugendlichen führte.
Schlüsselwörter
Frank Wedekind, Frühlings Erwachen, Sexualerziehung, Schulische Erziehung, 19. Jahrhundert, Wilhelminische Gesellschaft, Bürgerliche Moral, Autoritäre Erziehung, Gesellschaftskritik, Sexuelle Unterdrückung, Jugend.
Häufig gestellte Fragen zu Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" im Hinblick auf dessen Kritik an der Sexual- und Schulbildung im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der bürgerlichen Sexualmoral und deren Auswirkungen auf Jugendliche.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die autoritäre Erziehung im 19. Jahrhundert, die sexuelle Unterdrückung Jugendlicher, die Rolle von Schule und Elternhaus in der Erziehung, Wedekinds gesellschaftskritische Perspektive und die Folgen sexualmoralischen Tabus. Konkret werden die schulische und sexuelle Erziehung im 19. Jahrhundert detailliert untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel über die Erziehung im 19. Jahrhundert, die schulische Erziehung im 19. Jahrhundert, die Sexualerziehung im 19. Jahrhundert, Wedekinds Kritik an der schulischen und sexuellen Erziehung und ein Schlusswort. Jedes Kapitel beleuchtet einen Aspekt von Wedekinds Kritik an den gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit.
Wie wird Wedekinds Kritik dargestellt?
Wedekinds Kritik wird anhand der Darstellung der drei jugendlichen Protagonisten, ihrer Eltern und des Lehrerkollegiums in "Frühlings Erwachen" analysiert. Die Arbeit zeigt auf, wie Wedekind die strenge und autoritäre Erziehung, den Mangel an sexueller Aufklärung und die Unterdrückung eigenständigen Denkens bei Jugendlichen darstellt.
Was sind die zentralen Aspekte der Erziehung im 19. Jahrhundert?
Die Erziehung im 19. Jahrhundert wird als streng und autoritär beschrieben, geprägt von den Vorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft. Es gab einen Mangel an sexueller Aufklärung, und eigenständiges Denken wurde unterdrückt. Eltern und Lehrer nahmen eine autoritäre Haltung ein, und gesellschaftliche Normen verbotenen Kritik und Widerspruch.
Welche Rolle spielte die Schule im 19. Jahrhundert?
Die Schule diente als Instrument der staatlichen Erziehung im Sinne der bürgerlichen Gesellschaft. Disziplin und Gehorsam waren oberstes Gebot. Persönliche Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern waren unerwünscht. Der Lehrplan war faktenorientiert und enthielt keine sexuelle Aufklärung. Es wurde von einem rein rational denkenden Menschenbild ausgegangen.
Wie wurde Sexualität im 19. Jahrhundert behandelt?
Sexualität war im 19. Jahrhundert tabuisiert. Es gab eine weit verbreitete Angst vor sexueller Aufklärung, und Lügen und ängstigende Erzählungen wurden verwendet, um sexuelle Neugier zu unterdrücken. Die „Anti-Onaniebewegung“ und deren Folgen werden detailliert beschrieben. Die Vermeidung von Diskussionen über Sexualität führte zu Verwirrung und Schamgefühlen bei Jugendlichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frank Wedekind, Frühlings Erwachen, Sexualerziehung, Schulische Erziehung, 19. Jahrhundert, Wilhelminische Gesellschaft, Bürgerliche Moral, Autoritäre Erziehung, Gesellschaftskritik, Sexuelle Unterdrückung, Jugend.
- Arbeit zitieren
- Leonie Dorfmüller (Autor:in), 2015, Kritik an schulischen und sexuellen Erziehungsnormen in Frank Wedekinds Drama "Frühlings Erwachen", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/307662