Die Volksstücke Ödon von Horváths sind eng mit der geschichtlichen und gesellschaftlichen R ealtität 1 der Zeit der Weimarer Republik, besonders mit den Krisenjahren um 1930, verknüpft 2 . Dabei offenbart er dem Leser, beziehungsweise dem Zuschauer, eine Welt in der man Nächstenliebe, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit vergeblich sucht. Die Gesellschaft besteht meist aus Menschen, die einander im Stich lassen. Auch bei „Kasimir und Karoline“ steht die wirtschaftliche Not im Hintergrund. Und diese Not ist es auch, die das Wesen der Menschen in den Augen Horváths demontiert. Besonders deutlich wird dieses Verhältnis in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten dargestellt. So sind es oft Frauen, die, meist arbeitslos, unter den Umständen der Wirtschaftskrise zu leiden haben. Sie sind die Opfer dieser finanziellen Misere und werden von patriarchalischen Zwängen unterdrückt. 3 Daran zeigt sich bereits die zentrale Position der Frauen in Horváths Stücken. Meist kreiert er Figuren, die entweder versuchen sich in das Räderwerk der Macht einzuordnen oder die bei der Auflehnung dagegen zerbrochen werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Forschungsgegenstand
- Schwerpunktsetzung und Fragestellung
- Arbeitsgrundlage
- DAS STÜCK: "KASIMIR UND KAROLINE"
- Der Autor: Kurz-Biografie
- Thema
- DIE FRAUENFIGUREN
- Karoline
- Erna
- Maria & Elli
- Juanita und andere
- LITERARGESCH. GESTALTUNG VON FRAUENFIGUREN
- Frauendarstellung in der „Romantik“
- Vergleich mit „Kasimir und Karoline“
- SCHLUSS
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Frauenbild Ödön von Horváths anhand des Volksstücks „Kasimir und Karoline“. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Frauenfiguren im Stück, ihre Position in der Gesellschaft und ihren Wandel innerhalb der Szenen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung der Frauen in der Wirtschaftskrise der Weimarer Republik und wie Horváth sie in das Räderwerk der Macht oder in den Kampf gegen die patriarchalischen Strukturen einordnet.
- Das Frauenbild in Ödön von Horváths Stücken
- Die Rolle der Frauen in der Wirtschaftskrise der Weimarer Republik
- Die Darstellung von Frauenfiguren in Horváths „Kasimir und Karoline“
- Der Vergleich der Frauendarstellung mit der literargeschichtlichen Gestaltung von Frauenfiguren in der Romantik
- Die Frage, ob die Frauenfiguren in „Kasimir und Karoline“ sich weiterentwickeln, selbstbewusst sind und ihre eigene Identität finden oder ob sie nur „Zuschneidermenschen“ sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand, die Schwerpunktsetzung und die Fragestellung der Arbeit vor. Sie verweist auf die Relevanz der Untersuchung des Frauenbildes in Horváths „Kasimir und Karoline“ im Kontext der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Weimarer Republik.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Lebensdaten des Autors und den Inhalt des Stücks „Kasimir und Karoline“. Es beleuchtet die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation der Zeit, in der das Stück spielt.
Kapitel 3 präsentiert die einzelnen Frauenfiguren des Stücks. Es analysiert ihre Position in der Gesellschaft, ihren Wandel innerhalb der Szenen und ihr Verhalten im Kontext der männlichen Figuren.
Kapitel 4 setzt die Darstellung der Frauenfiguren in Beziehung zur literargeschichtlichen Gestaltung von Frauenfiguren in der Romantik.
Schlüsselwörter
Ödön von Horváth, „Kasimir und Karoline“, Frauenbild, Weimarer Republik, Wirtschaftskrise, soziale Verhältnisse, patriarchalische Strukturen, Frauendarstellung, Romantik, „Zuschneidermenschen“, Volksstücke.
- Quote paper
- Stefanie Müller (Author), 2004, Das Frauenbild in Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/30421