Die Arbeit zeichnet nach, wie sich mit Charles Darwins Philosophie auch das Verhältnis des Menschen zu anderen Lebewesen grundlegend wandelt. Die Natur als Objekt wissenschaftlicher Forschung ist nicht länger vom Subjekt der Erkenntnis getrennt, sondern ihm verwandt und ähnlich. Die intuitive Verbindung mit anderen Arten über die "language of emotions" wird eben dort evident, wo ihre Unterdrückung misslingt und sie die wissenschaftliche Objektivität behindert.
Die Möglichkeit einer nonverbalen Kommunikation mit anderen Arten wird schließlich anhand von Sartres Konzept des Blicks, sowie praktischer Beispiele aus Douglas Adams' und Mark Carwardines Reisebericht "Last Chance to See" diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Das Menschentier und sein Blick in die Natur
- Das erkannte Subjekt und der Andere
- Die Sprache des Blicks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Auswirkungen der Evolutionstheorie von Charles Darwin auf das Verhältnis von Mensch und Natur sowie auf die Konzeption des Subjekts. Sie untersucht, wie Darwins Theorie das traditionelle anthropozentrische Weltbild in Frage stellt und eine neue Sicht auf die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Welt eröffnet.
- Das Verhältnis von Mensch und Tier in Darwins Evolutionstheorie
- Die Entstehung der ästhetischen Wahrnehmung im Tierreich
- Die Rolle des Blicks als Medium der Intersubjektivität
- Die Auswirkungen von Darwins Theorie auf das Selbstverständnis des Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Das Menschentier und sein Blick in die Natur
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung vom protestantischen Glauben zur Naturtheologie der anglikanischen Kirche und zeigt, wie Darwins Theorie das traditionelle Weltbild, das auf einer Schöpfung Gottes beruht, in Frage stellt. Es analysiert die Bedeutung von Darwins „The Origin of Species“ für das Verhältnis von Text und Welt und diskutiert die problematische Dichotomie zwischen Sprache und Natur.
2. Das erkannte Subjekt und der Andere
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Konzept der sexuellen Selektion in Darwins Evolutionstheorie. Es zeigt, wie Darwins Analyse der ästhetischen Präferenzen von Tieren, insbesondere Weibchen, zu einer neuen Sicht auf die Rolle von Subjektivität und Wahrnehmung im Tierreich führt.
3. Die Sprache des Blicks
Dieses Kapitel untersucht die Konsequenzen der Existenz von tierischen Subjekten für den menschlichen Beobachter. Es analysiert Jean-Paul Sartres Modell des Blicks als Medium der Intersubjektivität und erörtert die Möglichkeit einer Erweiterung dieses Modells auf die tierische Welt.
Schlüsselwörter
Darwinismus, Evolutionstheorie, Mensch-Tier-Verhältnis, ästhetische Wahrnehmung, Intersubjektivität, Blick, Für-Andere-Sein, Körpersprache, Naturtheologie, Schöpfung.
- Arbeit zitieren
- Michael Steimel (Autor:in), 2006, Der Blick in die Natur und seine Erwiderung. Ein Versuch zur artenübergreifenden Intersubjektivität nach Darwin, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/304157