Die heutigen Märkte sind geprägt durch den Wandel vom Anbieter- zum Käufermarkt, Turbulenz und zunehmender Intransparenz im globalen Wettbewerb.
Um wettbewerbsfähig zu sein, zu bleiben und einen Wettbewerbsvorteil aufbauen zu können, gehen Unternehmen häufiger internationale Kooperationen ein, bauen langfristige Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Unternehmen auf oder nutzen vielversprechende Fusionen mit Unternehmen im Ausland. Wie eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn beweist, unterhielten in der Auswertungsperiode von 2009 bis 2011 37% der deutschen Unternehmen direkte Auslandskontakte und erwirtschafteten bis zu 40% des Gesamtumsatzes im Ausland. Diese internationale Entwicklung von Unternehmen wird in den meisten Fällen durch komplexe Projekte gesteuert.
Neben den gewinnversprechenden Chancen, die durch die internationale Tätigkeit von Unternehmen begründet sind, bergen jegliche internationale Projekte zum Teil existenzgefährdende unternehmensinterne und externe makro- oder mikroökonomische Risiken. Der Projekterfolg ist demnach beeinflusst von Unsicherheit in Entscheidungssituationen durch bekannte und ggf. auch unbekannte Variablen, die sich auf den Projektverlauf auswirken. Ein präzises Risiko- und Chancenmanagement (RCM) ist in Projekten unabdingbar, um die relevanten Risiken eindeutig zu identifizieren und im Anschluss analysieren, bewerten, zielorientiert steuern und kontrollieren zu können.
Folgende These lässt sich aufgrund dieser Kenntnisse aufstellen: RCM als begleitender Prozess des Projektmanagements unterstützt einen erfolgreichen Projektverlauf, ist aber unter Berücksichtigung des Faktors der Subjektivität nicht der alleinige Erfolgsfaktor.
In der folgenden Ausarbeitung werden vorab die für das Verständnis der Ausführungen relevanten Begriffe definiert. Des Weiteren wird die Positionierung des RCM im Rahmen des Prozesses des Projektmanagements dargestellt. Mittels eines konstruierten Fallbeispiels werden die Ausführungen in die Praxis übertragen und anhand der exemplarischen Erstellung eines Risikoportfolios erläutert. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Würdigung der Ergebnisse sowie der damit einhergehenden Überprüfung der Eingangsthese ab.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Die Relevanz des Risiko- und Chancenmanagements vor dem Hintergrund der Internationalisierung von Unternehmen
2. Begriffsdefinitionen
2.1 Risiko
2.2 Chance
2.3 Internationalisierung
3. Risiko- und Chancenmanagement als begleitender Prozess des Projektmanagements
3.1 Idealtypischer Verlauf des Projektmanagement-Prozesses
3.2 Die Position des Risiko- und Chancenmanagements im Projektmanagement
4. Fallbeispiel: Exemplarische Erstellung eines Risikoportfolios
4.1 Ausgangssituation und Projektvorstellung
4.2 Darstellung und Erläuterung des Risikoportfolios
4.3 Handlungsempfehlung anhand des Risikoportfolios
5. Kritische Würdigung und Überprüfung der These
Literaturverzeichnis
Anhang
Anhang 1: Der Prozess des Risiko- und Chancenmanagements
Anhang 2: Grafische Darstellung der internationalen Standorte
Anhang 3: Phasenorientierter Projektstrukturplan
Anhang 4: Übersicht der Risikokategorien
Anhang 5: Darstellung des Risikoprofils anhand des Fallbeispiels