Diese Lernzusammenfassung für das Deutsch-Abitur (Grundkurs) liefert einen Überblick über Formalia, Epochen und ausgewählte Literarische Werke in Stichpunkten. Es gibt eine knappe Zusammenfassung, Charakterisierungen und Interpretationsansätze zu "Prinz Friedrich von Homburg", "Frau Jenny Treibel", "Lenz", "Die Verwandlung", "Faust I" und das "Parfüm".
Inhaltsverzeichnis
Aufklärung (um 1720-1800)
Sturm und Drang (um 1740 - ca. 1785)
Weimarer Klassik (1786-1805)
Romantik (1795 – 1840)
Frührealismus/Vormärz (um 1830-1848)
Realismus (um1850-1890)
Expressionismus (um 1905-1925)
Postmoderne (seit den späten 60ern)
Gedichtanalyse
Einleitungssatz:
Form des Gedichts
Inhalt des Gedichts:
Sprache des Gedichts:
Kontextuelle Bezüge:
Schluss:
Stilmittel:
Literarische Werke
Prinz Friedrich von Homburg
Lenz
Frau Jenny Treibel
Die Verwandlung (groteske Verfremdung)
Faust I
Das Parfüm
Aufklärung (um 1720-1800)
- „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ (Kant)
- Geistige Bewegung
- Kritische Vernunft
- Denksystem
- Aufstrebendes Bürgertum gegen die Autorität von Adel und Kirche
- Kritik am absoluten Wahrheitsanspruch der Religion + der absoluten Monarchie
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen
- Kleinstaaterei
- Preußen + Österreich auf dem Weg, Großmächte zu werden
- Bürgertum gewinnt an Bedeutung (vor allem in ökonomischer und kultureller Hinsicht)
Welt- und Menschenbild
- Naturwissenschaftlich geprägtes Denken
- „Ich denke, also bin ich“
- Fortschrittsglaube
- Moral, Weisheit und Tugend als Kernbegriffe
- Menschenbild einer angeborenen Humanität
- Toleranzdenken
- Optimistische Weltansicht
- Mittels der Vernunft ist es möglich, sinnvolle ethische Normen zu entwickeln
Gattungen
- Didaktische Gattungen (Fabeln, lehrhafte Erzählungen, Lehrgedichte)
- Romane (stellen Entwicklungen dar)
- Kritische Texte (Satire)
Sturm und Drang (um 1740 - ca. 1785)
- Jugendbewegung
- Kaum ausdrücklich politisch
Begriff und Eingrenzung:
- Von der Nachwelt in Anlehnung an das Drama „Sturm und Drang“ zur Bezeichnung der Geniebewegung benutzt
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen:
- Aufklärung und Sturm und Drang laufen zeitlich parallel
- Nach siebenjährigem Krieg (1756-1763) erstmals deutsches Nationalbewusstsein
- Wandel von der höfischen zur aufgeklärten absolutistischen Herrschaftsform („Aufgeklärter Absolutismus)➔in zahlreichen Territorialfürstentümern kaum verwirklicht
- Unterdrückung und Ausbeutung der Untertanen zur Finanzierung fürstlicher Prunksucht und Machtgier➔bestimmen in vielen Gebieten politische Realität
Welt- und Menschenbild:
- Ablehnung einer reinen und einseitigen Vernunft-Orientierung
- Ideal: Verbindung des Rationalen mit dem Emotionalen
- Orientierung an der Natürlichkeit des Menschen
- Streben nach individueller Freiheit, Selbstverwirklichung und Selbstständigkeit
- Mensch nicht als Teil eines geordneten Systems➔autonomes Zentrum eines je eigenen Welt
- Zentraler Gegenstand: Natur➔kreative Größe, die selbst göttlichen Charakter besitzt
Ästhetische Theorie:
- Genialität und subjektive Schöpferkraft ersetzen jegliche äußere Regelhaftigkeit
- Kunstwerk wird mit natürlichem Organismus verglichen
- Grenzen zwischen Natur und Kunst = fließend
Sprache:
- Hinwendung zur Natürlichkeit und Ursprünglichkeit der Volkssprache
- Geprägt von Vokabeln aus Umfeld von Schöpfertum, Natürlichkeit, Individualität
- Wortneuschöpfungen = typisches Symptom der individuell verstandenen Kreativität
Themen und Motive:
- Natur, Individualität Kreativität
- Häufig Standes- und Familienkonflikte
- Sozialkritische Aspekte
- Zerrissenheit des Menschen zwischen Gefühl und Verstand
- Auflehnung eines nach Freiheit strebenden Individuums gegen einengende gesellschaftliche Normen
Gattung:
- Dramen (Auflehnung gegen zu enge traditionelle Konventionen: Figureninventar, Akt-Einteilung, vorkommende Sprachebenen und Vernachlässigung der Drei-Einheiten-Regel)
- Erlebnisdichtungen/politische Dichtung
- Balladen, volkstümliche Lieder
- Briefromane
Autoren und Werke:
- Johann Gottfried Herder (1744-1803): „Fragmente über die neuere deutsche Literatur“, „Kritische Wälder oder Betrachtungen die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend“
- Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Sesenheimer Lieder“, „Frankfurter Hymnen“, „Götz von Berlichingen“, „Die Leiden des jungen Werthers“
- Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831): „Sturm und Drang“
- Heinrich Leopold Wagner (1747-1779): „Die Kindermörderin“
- Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792): „Der Hofmeister“, „Die Soldaten“
- Gottfried August Bürger (1747-1794): Balladen, „Leonore“
- Ludwig Hölty (1784-1776): Gedichte
Zitate und Sprüche:
„Das Gefühl ist mehr als die Vernunft!“ (Rousseau)
Weimarer Klassik (1786-1805)
Begriff und Eingrenzung:
- „Klassisch“➔zeitlos gültig, vollkommen, vorbildlich (besonders im künstlerischen Bereich)
- „Klassik“➔zeitlich fixierte Epoche, in der Kunstwerke von einmaligem Rang entstehen
- „Weimarer Klassik“➔Zeitraum vom Beginn der Italienreise Goethes (1786) bis zum Tod Schillers (1805) bzw. bis zum Tod Goethes (1832)
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen:
- 1789 : Französische Revolution (Sturm der Bastille, Menschen und Bürgerrechte)
- 1792: Jakobiner➔Zeit des Terrors
- 1794: Robespierre wird gestürzt
- 1799 Napoleon an der Macht➔1804: französischer Kaiser➔1806: Auflösung des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation➔1812: Napoleon gegen Russland➔1813: Beginn der Befreiungskriege, Ende durch Schlacht bei Waterloo
- 1815: Wiener Kongress➔Neuordnung Europas
- Weimar: deutsche Kleinstaat mit aufgeklärtem Herzog mit Interesse an Kunst und Wissenschaft
- 1755: Goethe kommt an den Hof als Ratgeber (Hof selbst stellt keine bedeutende politische Größe dar)
Welt- und Menschenbild:
- Wendet sich von Grausamkeit der Französischen Revolution ab -> nur noch „philosophisches“ Befassen mit den blutigen Ereignissen
- Mensch in einer Mittelstellung: durch seinen Geist hat er teil an der „Gottheit“, seine Natur lässt ihn an „Tierheit“ teilhaben
- Bildbarkeit des Menschen (Nachfolge der Aufklärung), Erziehbarkeit zum Guten, Ausbildung einer harmonischen Gesamtpersönlichkeit, die Gefühl und Verstand umgreift
- Sittlichkeit: Menschen als Vernunftswesen, autonom und frei, in der Lage, alle Zwänge (selbst den Tod) dem Begriff nach aufzuheben
- „reine Menschlichkeit“ humanistisches Ideal, Ausgleich, Harmonie in alles Bereichen
Ästhetische Theorie:
- Ideale der griechischen Antike (Winckelmann)
- Kunst verarbeitet Wirklichkeit und zeigt Ideal
- Kunst schafft Ausgleich zwischen Geist und Sinnlichkeit, zwischenPflicht und Neigung, zwischen sinnlichem Antrieb und dem Gesetz der Vernunft im Rahmen einer höheren Harmonie
Sprache:
- Gehobener Gegenstand fordert gehobene Form➔Überhöhung auf sprachlicher Ebene
- Gehobene, durchgeformte Sprache
Themen und Motive:
- Alltag tritt zurück➔große Stoffe mit grundsätzlicher Bedeutung
- Fragen der Humanität
- Freiheit und Zwang
- Genie und Gesellschaft
- Einbindung des Individuums in die Gesellschaft
- Ideen und geschichtliche Wirklichkeit
Aufgabe der Dichter:
- Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften verbinden (Naturwissenschaftliche Ergebnisse verständlich vermitteln)➔Menschen sollen Mannigfaltigkeit der Welt erfahren
- Keiner oberflächlichen Mode nachlaufen➔immer Verbesserung der Welt im Blick haben
- Erziehung zu Humanität
- Zwischen Himmel und Erde vermitteln
Gattung:
- Drama im Vordergrund
- Gedankenlyrik
- Bildungsroman
- Balladen (Goethe glaubte darin „Urei“ der Dichtung gefunden zu haben, da sie Elemente der drei Gattungen (Lyrik, Epik, Dramatik) in sich vereint
Autoren und Werke:
- Goethe: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“, „Torquato Tasso“, „Herrmann und Dorothea“, „Wilhelm Meister“, Balladen
- Schiller: „Don Carlos“, „Wallenstein“, „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, „Wilhelm Tell“, Balladen
Zitate und Sprüche:
„Edle Einfalt, stille Größe“ (Winckelmann)
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ (Goethe)
Romantik (1795 – 1840)
Begriff und Abgrenzung:
- „romantisch“ = romanhaft, phantastisch (negative Bedeutung = unwirklich, überspannt)
- Erst allmählich positive Kennzeichnung der neuen Lebenseinstellung (grenzt sich von übertrieben rationalen Weltsicht ab)
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen:
- Enorme politische Umbrüche in Europa zwischen Regierungszeit Napoleons und dem Beginn der liberal-demokratischen Erhebungen Mitte des 19.Jhds.
Welt- und Menschenbild
- Ablehnung einer reinen und einseitigen Vernunft-Orientierung
- Ablehnung der „philisterhaften“ Spießigkeit und Angepasstheit der Menschen
Frühromantiker/ Jenaer Romantik
- Streben nach Freiheit, Unendlichkeit und Universalität als Kontrast zur Aufklärung
- Betonung der emotionalen Kräfte und Einlassen auf die Stimme des Herzens
- Poesie als Verbindungmedium des ausdifferenzierten Erfahrungswirklichkeit und Kunstvorstellungen
- Anbindung an die philosophische Idee von Schleiermacher, Fichte und Schelling (Subjektivität der Wirklichkeitswahrnehmung, Verhältnis zwischen Ich und Welt, zwischen Subjekt und Objekt)
Heidelberger Romantik und Späte Romantik
- Gruppierung von Dichtern in Heidelberg
- Ablehnung der Einseitigkeit von Aufklärung und Klassik
- Besinnung auf Nationalgedanken, Natur und Heimat
- Anlehnung a eine idealisierte Mittelaltervorstellung
- Schließlich: Wesentlich von Eichendorff und Hoffmann geprägte Schwerpunkverlagerung
Sprache:
- Verwendung typischer Motive: Wald, Einsamkeit, Stimmungsbilder, Wanderschaft, Mittelalter
- Nachahmung der Volkssprache in den Kunstmärchen
- Beginn des systematischen Erforschung der deutschen Sprache und ihrer Geschichte
- Volksdichtung: alte Mythen und Sagen neu gemacht➔Hang zum Fantastischen
Themen und Motive:
- Weltschmerz:
- Gefühl der Trauer
- Melancholie
- Unerreichbarkeit der Welt➔Leiden an der Welt/am Dasein (ohne Ursache)
- Romantisierung (der Welt):
- Ideale/Themen der Romantik verbreiten
- Romantisches Gefühl im Alltag
- Wirklichkeit in Träumen umgestalten
- Entgrenzung:
- Aufhebungen von Grenzen und Alltag
- Mystische Abgrenzung
- Freimachen von Zwängen
- Grenzen im Kopf überwinden
- Blaue Blume:
- Sehnsuchtsmotiv
- Symbol für alles, was Romantikern wichtig ist / Themen der Romantik
- Liebe:
- Parallelen zu Sturm und Drang➔starke Betonung des Gefühls
- Unerfüllte Liebe = geschätzt von Dichtern➔Sehnsucht➔unglückliche Liebesgeschichte
- Wenn Liebe in Erfüllung geht➔nicht mehr viel zu Schreiben
- Flucht aus Wirklichkeit:
- Verlauf der Revolution➔Schlechtes vergessen
- Neues, fantastisches erleben➔kein Alltagstrott
- Schlechtes ablegen
- Traum:
- Flucht in Perfektion
- Fernweh:
- Wunsch zu reisen➔flüchten
- Wunsch etwas zu erleben
- Philistertum:
- Bürgerlicher Alltag mit vielen Pflichten und Sorgen
- Vorurteile: Schlafmütze
- Alles traditionell
- Klassischer Spießer
- Wurde von Romantikern abgelehnt
- Nacht:
- Magischer Zeitraum wunderbarer Entgrenzung➔magisches und fiktives
- Dunkle Mächte➔Schauer-/abgründige Romantik
- Sehnsucht:
- Inniges Verlangen nach Personen, Dingen, Zustand, Zeitspanne
- Vermissen
- Schmerzhaftes Gefühl
- Wandern:
- Begeisterung für unberührte Natur
- Nach Revolution➔territoriale Zersplitterung des deutsches Bundes➔Zollschranken➔getrennte Einzelstaaten
- Wunsch nach Wandern über die Grenzen hinaus➔Ferne
- Dichter selbst Wanderleben➔Außenseiter
- Mittelalter:
- Nationalgefühl➔Interesse an Geschichte
- Romantik hat Mittelalter idealisiert➔neu erklärt
- Dunkles Zeitalter
Gattungen:
- Universalpoesie (bewusste Grenzverschiebungen zwischen den Gattungen, allen Künsten widmen)
- Romane und Novellen mit typisch romantischen Gedichten durchsetzt
- Fragmente (absichtlich unvollendet belassene Werke➔Zerrissenheit der Wirklichkeit)
- Kunstmärchen
Autoren und Werke:
- Novalis (1772-1801): „Heinrich von Ofterdingen“, Gedichte
- Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1789): „Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“
- Ludwik Tieck (1773-1853): „Franz Sternbalds Wanderung“
- E.T.A. Hoffmann (1776-1822): „Phantasiestücke in Callots Manier“
- Clemens Brentano (1778-1842): Gedichte
- Achim von Arnim (1781-1831): „Des Knaben Wanderhorn“
- Joseph von Eichendorff (1788-1857): „Aus dem Leben eines Taugenichts“, Gedichte
Zitate und Sprüche:
„Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie“ (Schlegel)
Frührealismus/Vormärz (um 1830-1848)
Verkörperung unterschiedlicher Reaktionen auf die politische Entwicklung bis zur Revolution 1848/1849
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen
- Zeit zwischen französischer Julirevolution (1830) und deutscher Märzrevolution (1848)
- Zeit der politischen Restauration (nach Wiener Kongress 1815 bis 1848)
- Parallel zu Biedermeierzeit:
- Beschäftigung mit den Möglichkeiten privater Abgrenzung
- Sorge um persönliche Redlichkeit
- Abgrenzung gegen den Idealismus
- Progressiv-demokratische Ausrichtung gegen reaktionär-restaurative Politik (gegen Zensur, Bespitzelung, Unterdrückung der Meinungsfreiheit)
- Kunst als Mittel des politischen Kampfes
- „Junges Deutschland“:
- Widerspruch zur Restauration
- Absolutheitsanspruch von Kirche und Staat Bekämpfung
- Forderung nach politischen und gesellschaftlichen Veränderung in Form des demokratischen Liberalismus
Themen
- (Forderung) nach politischer Literatur
- Emanzipation
- Sozialismus
- Tod, Armut, Meinungsfreiheit
- Reformiertes Denken
- Auch an untere Stände (Held aus unterstem Stand)
Form
- (verbotene) Vormärzschriften➔Kritische Bücher / Texte
Sprache
- um einfaches Volk anzusprechen auch mit Dialekt➔Untersch. Zwischen Arm und Reich auch formal
Realismus (um1850-1890)
- Gegensatz zum Realismus
- Realismus = „Kinder der Naturwissenschaften“
- Wendet empirische Methoden an + Erkenntnis durch Sinneswahrnehmungen
- Keine ideale Überhöhung➔Abkehr vom Idealen➔Hinwendung zum Alltäglichen
- Abbildung der Gegenwart/Wirklichkeit + dichterische Verklärung
- Oberflächlicher Optimismus (täuscht überwirklichen Probleme hinweg)
- Hauptsächliche bürgerliche Literatur
- Keine Beachtung des Kleinbürgertum / der sozialen Lage der Fabrikarbeiter
- Distanzierung des Autors
Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen
- 18.Mai 1848: Frankfurter Paulskirche (erstes deutsches Nationalparlament)
- 1849: Parlament wird von Militär aufgelöst (Aufstände in einzelnen Kleinstaaten➔blutig niedergeschlagen)
- 1865: Beginn der organisierten Frauenbewegung
- 1871: Kaiserkrönung Wilhelm I. in Versaille (Bismarck = Reichskanzler)
- Sozialistengesetze
- Kulturkampf
- 1888: Kaiser Friedrich (4 Monate)
- 1888-1918: Kaiser Wilhelm II.
- 1890: Entlassung Hindenburgs
Politisch:
- Industrialisierung
- Verstärkter Kapitaleinsatz
- Ausdifferenzierung der Gesellschaft
- Kulturkampf, Sozialistengesetze, Sozialgesetzgebungen
Kulturell:
- Soziale Probleme
- Wissenschaftlicher Sozialismus
- Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiterschaft
- Positivismus
- historischer Materialismus
- Sozialdarwinismus
Welt- und Menschenbild
- Große Veränderung durch aufkommende Naturwissenschaften
- Fortschrittsglaube
- Orientierungslosigkeit durch Verlust von traditionellen Werten und Normen
- Materialistische, diesseits orientierte Gesellschaft
- Bedeutungsverlust zur Religion
- Resignative Grundstimmung
- Konservative Wertehaltung
- Gebundenheit an soziale Schicht
- Vorbildfunktion alles Militärischem
- Untertanenmentalität
- Pflichterfüllung gegenüber Staat
Literatur:
- Abkehr vom Ideal/Exempel
- Hinwendung zur Alltäglichen/ Natur als Realität (reale Gegebenheit)
Poetischer Realismus:
- Paradoxon: Wirklichkeit ist abgebildet, aber dichterisch verklärt
- Kritik an gesellschaftlichen/politischen Verhältnissen
- Oberflächlich➔Probleme werden nicht sichtbar
Literarische Gattungen
- Gesellschaftsroman, Entwicklungsroman
- Bildungsroman (àAnpassung an gesellschaftliche Normen statt Vervollkommnung des Individuums➔Kennzeichen der Resignation)
- Lyrik (Dinggedichte, Ballade)
- Novelle, Dorfgeschichte
- Drama
Literatur wird zur Massenware
Expressionismus (um 1905-1925)
- Ausdruck
- Gegenbewegung zur Eindruckskunst (Impressionismus)
- Gesinnung des Symbolismus
- künstlerischer Ausdruck der eigenen Innenwelt
- Berlin = Zentrum der expressionistischen Bewegung
Situation
- Krisenzeit: erster Weltkrieg
- Weimarer Republik
- Überholte alte Werte
- Wirtschaftliche Unwissenheit
- Größenwachstum der Städte
- Untergang der Titanic, Hallyscher Komet➔grundlegende Verunsicherung
- Zeit des Umbruchs
- Wunsch nach Demokratie
- Entwicklung zu modernen Industriestaaten
Folgen
- Als chaotisch empfundene Entwicklung der Menschheit
- Lebensverunsicherung des modernen Menschen
- Reizüberflutung
- Soziale Missstände
- Bewertung der Menschen gemäß ihrer Arbeitskraft
- Sinnverlust
Kulturell
Zwei Daseins- Prinzipien
- Dionysische Daseinsform➔rauschhaft- sinnlich
- Apollinische Daseinsformà Maß an Harmonie
(Kunst soll beide Formen vereinen)
Literatur
- Reaktion auf eine sich verändernde Gesellschaft, Umwelt, Politikà Prägung der menschlichen Seele durch diese Eindrücke
- Künstlerischer Ausdruck der Innenwelt
- Dasein= gefährdet
- Leben = verflogen, sinnlos
- Existenzängste
- Ich-Zerfall
- Pathos (Expressionistischer Schrei):
=Antwort der wachen Seelen auf furchtbare Umklammerung der Zeit àZeiten der Stille, Anmut, Verschlossenheit waren vorbei
- Darstellung der Wirklichkeit brachte keine Befriedigung
- Realität ändern
- Wirklichkeit ihrem Ideal anpassen (àAktivismus)
- Befreiung der Menschen von den Zwängen der Industrialisierung
- Neue gesellschaftliche Rahmenbedingung
- Intensität, Simultanität, Reizüberflutung
- Gesellschaftkritik
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