Thrakien hat die römischen Kaiser seit jeher fasziniert. Besonders ihre Art zu kämpfen hat dazu beigetragen, dass man sie möglichst früh in der Arena sehen wollte. Schon Caligula war von ihnen begeistert, sodass er soweit ging, einige "Thraker [...] an die Spitze seiner germanischen Leibwächter" zu stellen. Allein an Caligula und Titus können wir erkennen, wie das thrakische Wesen bewundert wurde. Warum war das so?
Rom kämpfte immer wieder für 200 Jahre gegen die unbändigen freiheitsliebenden Thraker und fand in diesen Barbaren einen mehr als nur ebenbürtigen Gegner, den sie kaum hätten bezwingen können, wenn sie nicht, ähnlich wie die Gallier, die britannischen Stämme und andere barbarische Völkerschaften, untereinander uneinig gewesen wären und nicht vornehmlich gegeneinander gekämpft hätten.
Ziel diese Arbeit ist es, den schleichenden aber bestimmten Prozess der römischen Einverleibung Thrakiens samt unzähliger Widerstands und völkerschaftsinterner Stammeskämpfe darzustellen, der mit den RömischMakedonischen Kriegen beginnt und erst unter Kaiser Claudius enden wird. Deshalb wird zuerst die Geographie, der Begriff "Thrakien" sowie seine für die Arbeit wichtigsten Stämme dargestellt. Danach wird das thrakische Mitwirken in den Makedonischen und Mithridatischen Kriegen erläutert. Im größten Kapitel wird sodann die thrakische Rolle im direktrömischen Zusammenhang hinsichtlich aller Feldzüge, Bündnisse, Wider und Aufstände, Zerwürfnisse innerhalb Thrakiens und seiner einzelnen Stämme als auch des Vasallenstatus der Odrysen und der Interventionen vonseiten der Römer erläutert, um die weitsichtig geplante Provinzialisierung Thrakiens herauskristallisieren zu können. Bevor die Arbeit mit einem Fazit schließt, wird noch kurz auf das Gründungsdatum der Provinz Thrakien sowie ihre ökonomische Bedeutung eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz.
- Geographie, Definition und Stämme Thrakiens..
- Das Verhältnis zu den makedonischen Antigoniden und Andriskos.
- Das Verhältnis zu Mithridates
- Rom und die thrakischen Stämme..
- Von Antonius Hybrida bis Aktium 31 v. Chr...
- Thrakien im Augusteischen Prinzipat bis zur Reichsteilung 12 n. Chr.
- Zwietracht und Aufstände bis 26 n. Chr.
- Der letzte thrakische König bis zur römischen Provinzwerdung ...
- Das Gründungsdatum der thrakischen Provinz.
- Bedeutung Thrakiens für Rom
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Prozess der römischen Einverleibung Thrakiens, der mit den Römisch-Makedonischen Kriegen beginnt und unter Kaiser Claudius endet. Die Arbeit beleuchtet die geographischen und ethnischen Besonderheiten Thrakiens, das Verhältnis der Thraker zu den Makedoniern und Mithridates sowie die komplexen Beziehungen zwischen den Thrakern und Rom, einschließlich der zahlreichen Widerstände, Stammeskämpfe und Bündnisse. Der Fokus liegt auf der Herausarbeitung der strategischen Bedeutung Thrakiens für Rom und der schrittweisen Provinzialisierung des Gebietes.
- Die geographische und ethnische Situation Thrakiens
- Die Rolle der Thraker in den Makedonischen und Mithridatischen Kriegen
- Die Beziehungen zwischen Rom und den thrakischen Stämmen, einschließlich der Widerstände und Bündnisse
- Die Provinzialisierung Thrakiens und die strategische Bedeutung des Gebietes für Rom
- Das Gründungsdatum der römischen Provinz Thrakien und ihre ökonomische Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und führt in die Thematik der thrakischen Geschichte im Kontext der römischen Expansion ein. Es wird die Faszination der römischen Kaiser für die Thraker und ihre Kampfweise beleuchtet.
Das zweite Kapitel beleuchtet die geographischen und ethnischen Besonderheiten Thrakiens. Es werden die wichtigsten thrakischen Stämme und ihre Beziehungen zueinander sowie ihre Rolle in den Makedonischen Kriegen dargestellt.
Das dritte Kapitel behandelt das Verhältnis der Thraker zu Mithridates VI. Eupator, König von Pontus, und die Bedeutung der thrakischen Unterstützung im 1. Mithridatischen Krieg.
Das vierte Kapitel widmet sich der komplexen Beziehung zwischen Rom und den thrakischen Stämmen. Es werden die zahlreichen Feldzüge, Bündnisse, Widerstände, Aufstände und Zerwürfnisse innerhalb Thrakiens und seiner einzelnen Stämme analysiert, um die schrittweise Provinzialisierung Thrakiens nachzuvollziehen.
Schlüsselwörter
Thrakien, Römische Provinz, Odrysen, Geten, Mithridates, Makedonische Kriege, Stammeskämpfe, Bündnisse, Widerstände, Provinzialisierung, strategische Bedeutung, ökonomische Bedeutung.
- Quote paper
- Florian Meier (Author), 2015, Der lange Weg Thrakiens zur römischen Provinz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/299711