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Ausarbeitung, 2015
51 Seiten, Note: 1,3
Einleitung
Informationsgespräch
Anamnese
Allgemeinanamnese
Umfeld-Anamnese
Gesundheitsanamnese
Bewegungs- und Sportanamnese
Biometrische Daten
Anthropometrische Daten
Internistische Daten
Berechnung ernährungsrelevanter IST-Werte
Zielsetzung
Aufgrund der Anamnese ergibt sich nun folgendes Bild:
Berechnung ernährungsrelevanter SOLL-Werte
Abnehmziele mit Teilzielen
Ernährungsportokoll
Auswertung der Ernährungsprotokolle
Ernährungsempfehlungen
Es fällt auf, das Herr M zu wenig Obst und Gemüse zu sich nimmt. Hier sollte er versuchen, gemäß Empfehlung der DGE, 5 Einheiten am Tag zu sich zu nehmen. Dies ist bei Herrn M nicht der Fall.
Ziel ist es, dass Herr M gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren jeweils zu einem Drittel zu sich nimmt. Es fällt deutlich auf, dass er sehr viel an tierischen Produkten zu sich nimmt. Diese tierischen Lebensmittel sollten laut DGE nur ein bis zweimal in der Woche zu sich genommen werden.
Kontroll- und Feedbackgespräche
Erstes Kontroll- und Feedbackgespräch
Zweites Kontroll- und Feedbackgespräch
Weitere Kontroll- und Feedbackgespräche
Fazit
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anlage
Ich habe mich für das Thema meiner Abschlussarbeit für ein Typisches in Deutschland sehr oft vorkommendes Praxisbeispiel Gewichtsreduzierung bei Bluthochdruck und Adipositas entschieden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in Deutschland mit 39,7 % (Stand 2013) noch immer die häufigste Todesursache dar. Einer der führenden Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Hypertonie (Bluthochdruck).
Bluthochdruck ist in Deutschland weit verbreitet und tritt nach Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 (BGS98) ungefähr bei jedem zweiten Erwachsenen auf (44 % Frauen und 51 % Männer im Alter zwischen 18 bis 79 Jahren).
Betroffen sind hier besonders Ältere, Personen mit Übergewicht, hoher Kochsalzzufuhr, hohem Alkoholkonsum, psychosozialem Stress und Patienten mit Diabetes mellitus. Eine Hypertonie begünstigt die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen (Arterienverkalkung). Damit steigt das Risiko für das Auftreten von Begleit- und Folgeerkrankungen, wie Schlaganfall, Herzinfarkt, periphere Durchblutungsstörungen, Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz.
Diese Erkrankungen des Gefäßsystems spielen in Deutschland nach wie vor eine bedeutende Rolle bei den Ursachen für Frühinvalidität, eingeschränkte Lebensqualität und krankheitsbedingte bzw. vorzeitige Todesfälle.
Ein erhöhter Blutdruck verursacht meist keine Schmerzen oder andere Beschwerden und wird daher oft zufällig im Rahmen einer routinemäßigen Blutdruckmessung festgestellt.
Die stärke von Übergewicht und Adipositas hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Die Bundesrepublik Deutschland bildet bei dieser Entwicklung keine Ausnahme. In Deutschland sind ca. 67 Prozent der Männer und ca. 53 Prozent der Frauen adipös1. Die Entwicklung stellt ein sehr großes Gesundheitsproblem dar, da Übergewicht (BMI > 25,0) und Adipositas (BMI >30,0) die Entwicklung einer großen Anzahl von chronischen Erkrankungen im großen Maße begünstigen können.
Besonders auffällig ist, dass es in den letzten Jahren immer mehr übergewichtige Kinder gibt. Diese Entwicklung ist insofern gefährlich, als übergewichtige Kinder ein erhöhtes Risiko haben, im Erwachsenenalter ernährungsabhängige Erkrankungen wie Bluthochdruck koronare Herzkrankheit etc. zu entwickeln.
Übergewicht ist als gesundheitlicher Risikofaktor allgemein anerkannt.
Da Adipositas ein großes Problem darstellt, werde ich eine Ernährungsberatung für einen übergewichtigen Mann mit Bluthochdruck, Herrn M durchführen. Es sei ausdrücklich betont, dass das vorranginge Ziel in dieser Abschlussarbeit die Gewichtsreduzierung ist. Wegen des Bluthochdrucks befindet er sich unter Ärztlicher Kontrolle.2
Vor jeder Ernährungsberatung sollte ein Informationsgespräch mit dem Kunden erfolgen. Von Beginn an sollte die Grundlage für eine gute Gesprächsatmosphäre geschaffen werden. Das Ziel ist die Aufklärung, Hilfe und Unterstützung des Klienten in Ernährungsfragen. Mit dem Beratungsgespräch sollte allerdings kein medizinischer Monolog verfolgt werden, sondern ausgerichtet an den Zielen, ein Dialog, aus dem der Kunde umsetzbare Tipps ziehen kann. Wichtig in der Beratung sind der fachliche Aspekt, die zwischenmenschliche Beziehung und methodisch-didaktische Entscheidungen.
Herr M hat seine Ziele für sich festgelegt. Er möchte gerne an Gewicht abnehmen, den Blutdruck senken, das Gewicht nach Abnahme halten uns sich in Zukunft gesünder ernähren. Des Weiteren möchte er wieder mehr Lebensqualität besitzen. Auslöser für ihn war, dass er bei einer vor kurzem durchgeführten Routine Untersuchung bei seinem Hausarzt von Ihm auf die für Ihn schlechten Werte hingewiesen worden sei. Ebenfalls sagte seine Frau ihm, dass er schon bei geringer Belastung schneller Atmen und Schwitzen würde. Ein guter Freund von Herrn M, der auch an Übergewicht leide, sei jetzt an Diabetes Typ 2 erkrankt. All das brachte ihn dazu, sein Lebens- und Ernährungsstil kritisch zu hinter Fragen. Außerdem bemerkte er, dass sich sein Essverhalten in den letzten Monaten eher zu seinem Nachteil ausgewirkt hat. Einen Grund dafür ist für Herrn M nicht erkennbar.
Die Erfolge von Beratung und Schulung setzen die Eigenverantwortlichkeit des Kunden voraus. Es muss klar herausgestellt werden, welchen Nutzen die Eigenverantwortlichkeit in Bezug auf einen gesunden Lebensstil hat.
Ernährungsberatung kann aber nur eine Maßnahme zur Prävention von Ernährungskrankheiten sein. Ohne die gleichzeitige Berücksichtigung weitere Maßnahmen wie z.b. Sport, Bewegung, Verzicht auf Alkohol usw. lässt sich kein optimales Ergebnis erzielen. Eine erfolgreiche Beratung hängt auch im wesentlich von einer guten Zusammenarbeit zwischen Arzt und Ernährungsberater ab.
Auch die Kosten und das weitere Vorgehen werden im Rahmen des Informationsgesprächs angesprochen und dem Kunden erläutert Herr M soll sich das Gespräch in Ruhe nochmals vor Augen führen und dann für sich eine Entscheidung treffen, ob er die von mir angebotene Ernährungsberatung in Anspruch nimmt.
Eine Woche später meldet sich Herr M telefonisch bei mir. Er teilt mir mit, dass er jetzt seine Essgewohnheiten ändern will und für diesen Schritt bereit sei. Wir vereinbaren einen Termin für eine Anamnese für den 02.07.2014.
Per E-Mail sendete ich Herrn M den Kurzanamnese-Bogen3.zu den er zum Termin am 02.07.2014 mitbringen soll. Er kann sich somit auf die Fragen und die benötigten Angaben vorbereiten.
Die Anamnese erfolgt am Mittwoch den 02.07.2014. Sie ist ein wichtiger Faktor in der Ernährungsberatung, denn wenn alle notwendigen Angaben ermittelt worden sind, kann eine Ernährungsberatung auf den Kunden explizit zugeschnitten werden. Um die Angaben des Kunden ständig abrufen und im Auge behalten zu können, hat Herr Maximus zum Gespräch ein Kurzanamnesebogen ausfüllen müssen.
In der Allgemeinanamnese werden die allgemeinen persönlichen Daten des Kunden aufgenommen. Dies sind der Name und die Kontaktdaten, darüber hinaus aber z. B. auch das Alter und das Geschlecht.
Eine wichtige und nicht zu vernachlässigte Bedeutung ist das Umfeld des Kunden. Es gibt einen Anhalt darauf, über die Berufliche und Familiäre Belastung.
Bei der Gesundheitsanamnese werden alle Kontraindikationen und Risikofaktoren des Kunden abgeklärt und besprochen. Dies beinhaltet z. B. weitere Vorerkrankungen, Medikamente, familiäre Vorgeschichte und Erkrankungen, Lebensmittelallergien usw.. Für mich als Ernährungsberater ist es besonders wichtig dies zu kennen und adäquat zu berücksichtigen.
Bei Herr M weist die familiäre Vorgeschichte eine Anfälligkeit für Adipositas auf. Dies kann sowohl genetisch oder aber auch anerzogen sein.
Als Ernährungsberater ist es sehr wichtig zu wissen, ob der Kunde sich bereits Sportlich betätigt. Dabei ist es genauso wichtig zu wissen in welchem Umfang er dies in der Woche betreibt als auch seine Vorlieben zu kennen.
Diese Informationen unterstützen mich, da ich dies in meine Planung mit dem Kunden sowie zur Ermittlung des Kalorienbedarfs einfließen lassen kann.
Herr M hat bisher keinen Sport betrieben. Er geht gerne Spazieren. Dies kann als guter Einstieg in den Sport genutzt werden. Hier würde sich z.B. Nordic Walking anbieten. Denn die schwungvolle Bewegung beansprucht Herz und Kreislauf, regt den Stoffwechsel an, stärkt Muskeln und Knochen und rückt überschüssigen Pfunden zu Leibe. Werden die Stöcke fleißig vor und zurück geschwungen, kräftigt man zudem Arme, Schultern und Rücken. Nordic Walking ist eine effektive, moderate und wenig verletzungsanfällige Outdoor-Sportart.
Herr M kann sich vorstellen, in der Woche, 2 Stunden Nordic-Walking durchzuführen.
Die biometrischen Daten sind einfach zu erfassen und lassen sich in messbare und körperinterne Daten unterscheiden. Beide zusammen, stellen die Basis der Körperdaten dar.
Gewicht und Größe lassen sich durch messen und wiegen ermitteln.
Nun kann unter Angaben von Gewicht und Größe der Body-Maß-Index (BMI) errechnet werden.
Laut den allgemeinen Klassifikationen der WHO liegt der normale BMI eines 43-jährigen Mannes zwischen 23 und 28. Bei Herrn M liegt ein BMI von 31,2 vor. Dies bedeutet Adipositas I.
Um ein besseres Bild von Herrn M zu bekommen, wird noch der Umfang an verschiedenen Körperstellen gemessen und notiert.4
Als besonders wichtig bezüglich der Gesundheitsgefährdung gelten insbesondere der Bauch- und Taillenumfangs sowie die Art der Fettverteilung.
Der Bauchumfang liegt bei Herrn M bei 110 cm und ist daher im bedenklichen Bereich. Bei Männern sollte der Bauchumfang unter 102 cm liegen.
Mit einem Wert von 100 cm liegt der Taillenumfang von Herrn M über dem maximal unbedenklichen Wert von 94 cm.
Hier sollten bestimmte Werte nicht überschritten werden, da ansonsten ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen besteht.
Manchmal ist die Fettverteilung durch Blickdiagnostik ersichtlich. Ist dies nicht offensichtlich erkennbar, so zeigt sich dies spätestens durch die Umfangsmessung und die Berechnung des Waist-to-hip-ratio (WHR).
Der Waist-to-Hip Ratio ist ein Maßstab für die Fettverteilung am Körper. Man unterscheidet dabei den Apfel- und den Birnentyp.
Der Apfeltyp speichert sein Fett am meisten am Bauch. Diese Bauchfettzellen sind sehr stoffwechselaktiv und speichern Fett schneller und geben die Fettsäuren auch schneller wieder ab. In Verbindung mit Überwicht, also einem Body Mass Index über 25, stehen die freien Fettsäuren wiederum in starkem Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich zu erhöhen. Für den Apfeltypen ist es einfacher das aktive Bauchfett abzunehmen, als z.B. die Fettdepots an den Beinen. Von einem Apfeltyp spricht man bei Männer bei einem WHR von größer als 1.
Von einem Birnentyp bei Männern spricht man bei einem WHR kleiner als 1. Der Birnentyp speichert sein Fett hauptsächlich an den Beinen und am Po. Da diese Fettzellen wesentlich weniger stoffwechselaktiv sind, sind diese Fettpolster gesundheitlich nicht so bedenklich. Allerdings sind diese Fettdepots bei einer Diät besonders hartnäckig. Durch die Abgabe von Fettsäuren in den Körper erhöht sich die Gefahr an Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose zu erkranken.
Herr M wird als gesundheitsgefährdeter Apfeltyp eingestuft.
Um eine genauere Beurteilung der Verteilung des intraabdominellen Fettanteils und dem damit verbundenen Gesundheitsrisiko zu erkennen, wird die Berechnung Waist-to-hip-ratio angewendet. Auszugehen ist, dass bei Männern ein erhöhtes Risiko bei einem Wert über 1,0 vorliegt.
Mit einem Wert von 1,12 ist der Maximalwert von 1,0 bei Herrn M deutlich erhöht, so dass sich die Blickdiagnostik bestätigt und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht.
Um später prüfen zu können ob Gewichtsabnahme stattgefunden hat, werden weitere Umfänge zu ermittelt.5
Mit einer Körperanalysewaage, können mittels der Bioimpedanzanalyse (BIA)6, verschiedene Werte ermittelt werden. Das wären der prozentuale Wasseranteil, der Körperfettanteil, die Knochenmasse und die Muskelmasse des Körpers.
Besonders wichtig ist der Körperfettanteil.
Mit der Bioimpedanzanalyse-Waage wurde ein Körperfettanteil von 34,75 % bestimmt.
Herr M hat einen ermittelten Körperfettanteil der für einen Mann seines Alters als erhöht gilt. Dieser sollte bei Männern unter 27,5% liegen.
Es werden noch die folgenden Werte der die Körperzusammensetzung ermittelt.
Diese stellen jedoch keine absoluten Werte dar, und sollten im Verlauf der Beratung nur als Tendenzen betrachtet werden.
Der Körperwassergehalt von Herrn M liegt mit 45,35 % unter den Normwerten von 50 – 65% bei Männern.
Die fehlende Flüssigkeit ist auch beim Hautfaltentest deutlich erkennbar. Die abgehobene Hautfalte bildet sich nur langsam wieder zurück.
Die Muskelmasse mit 30% ist als zu niedrig zu einzuordnen. Die Normwerte für einen 43 jährigen Mann sollten größer als 40,0 % sein.
Die Knochenmasse ist mit 3,9 kg als normal zu bewerten.7
Einfach Daten zum ermitteln sind der aktuelle Puls und Blutdruck.
[...]
1 Vgl. Haftenberger, M et al., Adipopsitas (BundGesund 2013),S. 788
2 Für alle weiteren Informationen, bei denen die Quelle nicht explizit genannt wird, stellen die Skripten Grundlagen der Ernährung und Ernährungsberatung der Academy of Sports die Basis dar.
3 Kurzanamnese Fragebogen des Kunden Hr. M im Anhang beigefügt
4 Die gesamten Messungen von Herrn M sind in der Kurzanamnese im Anhang dokumentiert.
5 Werte der einzelnen Umfänge befinden sich in der Kurzanamnese im Anhang
6 Bei der Bioimpedanzanalyse (BIA) wird schwacher Strom durch den Körper geschickt. Aufgrund des unterschiedlichen Widerstandes der verschiedenen Gewebearten erfolgt eine Rückmeldung und an- schließende Berechnung um die Werte zu ermitteln.
7 Als Normwerte wurden hier die Empfehlungswerte der WHO, wenn vorhanden alters- und geschlechtsspezifisch, verwendet.