Als entscheidender Schritt, bevor die ausführliche Bearbeitung des Konzeptpapiers beginnen kann, muss eine fundierte Analyse des Fernsehmarktes und des für das TV-Format infrage kommenden Senders durchgeführt werden.
Der deutsche Fernsehmarkt ist durch den im Rundfunkstaatsvertrag geregelten Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender und der privaten Sender dual geprägt. Aufgrund der stabilen Einnahmequelle durch die Rundfunkgebühren von zuletzt über 7,5 Milliarden Euro im Jahr 2011 ist es den öffentlich-rechtlichen Sendern im Vergleich zu den privaten Sendern, welche hauptsächlich durch das Schalten von Werbung Umsätze generieren, möglich eine innovativere Strategie der Formatentwicklung zu verfolgen.
Die privaten Fernsehsender erzielen ihre Gewinne neben Teleshopping hauptsächlich über Werbeeinnahmen. Aus diesem Grund sind die Fernsehformate der privaten Sendern auf die werberelevante Zielgruppe im Alter von 14 bis 49 Jahren zugeschnitten und weniger innovativ gestaltet, da sich die privaten Sender eine dauerhaft unterdurchschnittliche Quote nicht erlauben können.
Innovative Inhalte werden zunächst über die Mediatheken oder von externen Anbietern über YouTube zur Verfügung gestellt. RTL produzierte im Jahr 2012 ergänzend zur Vorabendserie „Unter Uns“ eine ausschließlich im Internet ausgestrahlte Serie „Des Jägers Herz“, in welcher eine Geschichte aus dem klassischen TV über einen Zeitraum von fünf Wochen im Internet weitererzählt wurde. Das große Erfolgspotenzial der Daily Soap sollte ins Internet verlängert werden.
Innovative Showformate werden bei den öffentlich-rechtlichen Sendern hauptsächlich durch den Spartensender ZDFneo sowie durch die Mediatheken verbreitet. Als innovatives und erfolgreiches Beispiel lässt sich „neoParadise“ nennen, welches jedoch nicht ins das Hauptprogramm des ZDFs übernommen, sondern abgesetzt und im privaten Fernsehen auf ProSieben unter dem Namen „Circus HalliGalli“ fortgesetzt wurde, konnte die Erwartungen der Fans jedoch nicht erfüllen.
I Inhaltsverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
III Tabellenverzeichnis
1 Abstract - Ideenpapier
1.1 Vorher
1.2 Nachher
2 Einleitung
2.1 Marktübersicht
2.2 Senderinformationen ZDFneo
2.3 Aktuelles
2.4 Status Quo
2.5 Formatentwicklung
3 Konzeptpapier
3.1 Formatbeschreibung
3.1.1 Titel
3.1.2 Kurzbeschreibung des Formates
3.1.3 Kategorie
3.1.4 Positionierung
3.1.5 Zielgruppe
3.1.6 Unique Selling Proposition
3.2 Charaktere
3.2.1 Vorschläge für Moderatoren
3.2.2 Vorschläge für Kandidaten
3.2.3 Vorschläge für Jurymitglieder
3.3 Ablauf
3.3.1 Erklärung des Spielprinzips
3.3.2 Bewertung
3.3.3 Einspieler
3.3.4 Beispielhafter Ablaufplan
4 Design
4.1 Corporate Identity
4.1.1 Farbwelt
4.1.2 Logodesign
4.1.3 Bauchbinde
4.2 Sound
5 Setting und Set Design
6 Camerascript und Grundriss mit sechs Kameras
7 Organisatorische Planung
7.1 Team
7.2 Produktion
7.3 Produktionsplan
IV Literaturverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Programm ZDFneo am Sonntag
Abb. 2: Person aus der Zielgruppe ‚neoPreneur‘
Abb. 3: Person aus der Zielgruppe ‚neoPreneur‘
Abb. 4: Person aus der Zielgruppe ‚neoPreneur‘
Abb. 5: Person aus der Zielgruppe ‚neoPreneur‘
Abb. 6: Jan Böhmermann
Abb. 7: Markus Lanz
Abb. 8: Sarah Kuttner
Abb. 9: Johanna Maria Knothe
Abb. 10: Formatbeschreibung ZDFneo
Abb. 11: Logo Bambule
Abb. 12: Logo neoParadise
Abb. 13: Logo Terra X
Abb. 14: Storytelling #
Abb. 15: Storytelling #
Abb. 16: Storytelling #
Abb. 17: Silber
Abb. 18: Schwarz
Abb. 19: Orange
Abb. 20: Logo mit weißem Hintergrund
Abb. 21: Logo mit schwarzem Hintergrund
Abb. 22: Logo inklusive Slogan mit weißem Hintergrund
Abb. 23: Logo inklusive Slogan mit schwarzem Hintergrund
Abb. 24 Bauchbinde mit integriertem Logo und Slogan
Abb. 25: Bauchbinde mit integriertem Logo und Slogan in Fernsehbild integriert
Abb. 26: Set Design
Abb. 27: Set Design und Camera Script
III Tabellenverzeichnis
Tab. 1: beispielhafter Ablaufplan
1 Abstract - Ideenpapier
Das Ideenpapier stellt eine Niederschrift der ersten, groben und noch nicht ausgearbeiteten Ideen des Konzepts dar. In der ersten und ungeregelten Phase der Ideenfindung ist der Fokus auf Gespür, Fantasie und Intuition wichtiger als die Beachtung von Regeln. Jedoch darf die fernsehspezifische Realisierbarkeit nicht aus den Augen verloren werden.1 Das Ideenpapier ist aufgeteilt in die erste Version vor Ausarbeitung des Konzeptpapiers und der finalen Version nach Fertigstellung des Konzeptpapiers.
1.1 Vorher
Es treten mehrere Teilnehmer bzw. Gruppen gegeneinander an und stellen Ihre Businesspläne vor. Eine Jury, bestehend aus renommierten Persönlichkeiten der Wirtschaft, bewertet das Potenzial und die Umsetzbarkeit der Businesspläne. Das Studiopublikum und die Zuschauer stimmen per Call Media / Call-In-TV über den besten Businessplan ab und können bereits beim Abstimmen selbstbestimmbare Geldbeträge spenden (Crowdfunding). Der Gewinner bzw. das Gewinnerteam der Show ‚Straight to Business‘ erhält einen Geldbetrag zur Realisierung des Businessplans. Eine erste Bekanntheit der Idee wird geschaffen.
Das Thema der Show ändert sich regelmäßig. Es wird in jeder Show ein Trend (bspw. Sharing Economy, Online- vs. stationärer Handel) bzw. ein Bereich (bspw. Gesundheitssektor, Logistik, Marketing) der Wirtschaft thematisiert und mit entsprechenden, informierenden Berichten soll das Publikum in die Materie eingeführt werden.
1.2 Nachher
Im Wissenschafts- und Bildungsformat mit integriertem Spielcharakter namens ‚neoPreneur‘ treten zwei Kandidaten gegeneinander an und stellen ihre Businesspläne vor. Diese werden von einer renommierten Jury auf ihre Umsetzbarkeit und der Kreativität der Idee bewertet. Der Themenschwerpunkt der Sendung ändert sich mit jeder ausgestrahlten Folge und kann bspw. über die Sharing Economy, Online- vs. stationärer Handel oder einen Teilbereich der Wirtschaft informieren. Die Zuschauer stimmen über den Gewinner ab und können per Call Media und Crowdfunding die Kandidaten finanziell unterstützen.
Durch den Auftritt im Fernsehen wird für beide Kandidaten eine erste Bekanntheit der Idee geschaffen und fördert beide Kandidaten, den Gewinner sowie den Verlierer. Es entsteht somit eine Win-Win-Situation für beide Kandidaten.
2 Einleitung
Als entscheidender Schritt bevor die ausführliche Bearbeitung des Konzeptpapiers beginnen kann, muss eine fundierte Analyse des Fernsehmarktes und der für das TVFormat infrage kommenden Sender durchgeführt werden.
2.1 Marktübersicht
Der deutsche Fernsehmarkt ist durch den im Rundfunkstaatsvertrag geregelten Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sendern und den privaten Sendern dual geprägt.2 Aufgrund der stabilen Einnahmequelle durch die Rundfunkgebühren von zuletzt über 7,5 Milliarden Euro im Jahr 2011 ist es den öffentlich-rechtlichen Sendern im Vergleich zu den privaten Sendern, welche hauptsächlich durch das Schalten von Werbung Umsätze generieren, möglich eine innovativere Strategie der Formatentwicklung zu verfolgen.3
Die privaten Fernsehsender erzielen ihre Gewinne neben Teleshopping hauptsächlich über Werbeeinnahmen.4 Aus diesem Grund sind die Fernsehformate der privaten Sendern auf die werberelevante Zielgruppe im Alter von 14 bis 49 Jahren zugeschnitten und weniger innovativ gestaltet, da sich die privaten Sender eine dauerhaft unterdurchschnittliche Quote nicht erlauben können.5
Innovative Inhalte werden zunächst über die Mediatheken oder von externen Anbietern über YouTube zur Verfügung gestellt.6 RTL produzierte im Jahr 2012 ergänzend zur Vorabendserie ÄUnter Uns“ eine ausschließlich im Internet ausgestrahlte Serie ÄDes Jägers Herz“, in welcher eine Geschichte aus dem klassischen TV über einen Zeitraum von fünf Wochen im Internet weitererzählt wurde. Das große Erfolgspotenzial der Daily Soap sollte ins Internet verlängert werden.7 Innovative Showformate werden bei den öffentlich-rechtlichen Sendern hauptsächlich durch den Spartensender ZDFneo sowie durch die Mediatheken verbreitet. Als innovatives und erfolgreiches Beispiel lässt sich ÄneoParadise“ nennen, welches jedoch nicht ins das Hauptprogramm des ZDFs übernommen, sondern abgesetzt und im privaten Fernsehen auf ProSieben unter dem Namen ÄCircus HalliGalli“ fortgesetzt wurde, konnte die Erwartungen der Fans jedoch nicht erfüllen.8
2.2 Senderinformationen ZDFneo
Am 1. September 2009 hat der Sender ZDFneo den ZDF Dokukanal abgelöst. Das Programm wird mit Factual Entertainment, Spielfilmen, Servicesendungen, Dokumentationen, Musiksendungen, internationalen Kaufserien und Comedys gefüllt. Als Zielgruppe des Senders ZDFneo werden junge Familien und Zuschauer zwischen 25 und 49 Jahren genannt. Der Sender ZDFneo soll somit neue Zielgruppen jenseits vom 61-jährigen ZDF-Durchschnittszuschauers erreichen. Die Primetime beginnt beim ZDFneo statt der bekannten Zeit von 20:15 Uhr erst um 21 Uhr. Begründet wird diese Entscheidung dadurch, dass der Feierabend für junge Eltern, beruflich stark eingebundene oder sehr aktive Menschen erst um 21 Uhr beginnt.9 Aufgrund von Zweikanaltontechnik können vereinzelte Serien auch auf Englisch empfangen werden. Diese Maßnahme ist besonders für die jüngere Zielgruppe interessant und stellt in der deutschen Medienlandschaft bisher ein Alleinstellungsmerkmal dar. Der Spartensender des ZDFs verfügt über ein Jahresbudget von 30 Millionen € aus den Rundfunkgebühren.10
2.3 Aktuelles
Ende Januar 2013 gelang es dem ZDFneo erstmals die Millionen-Zuschauer-Marke zu knacken. Dieser Erfolg gelang dank der britischen Krimireihe ÄInspector Barnaby“. ZDFneo lag sogar vor dem Sender kabel eins, welcher mit dem Spielfilm ÄMetro“ lediglich 1,02 Millionen Zuschauer erreichte. Aufgrund der guten Ergebnisse der vorhergehenden Folge von ÄWenn der Morgen graut“ und der anschließend gezeigten Folge von ÄGanz in Rot“, welche im Schnitt 840.000 und respektive 1,17 Millionen Zuschauer erreichte, konnte ein Tagesmarktanteil von 1,6 Prozent realisiert werden.11
Das ZDFneo setzt weiterhin auf den Einkauf ausländischer Serien und von Ende Juni bis Anfang Juli 2013 wurden die ersten beiden Staffeln der britische Erfolgsserie ÄMisfits“ erstmals im deutschen Free-TV ausgestrahlt.12 Außerdem wurde die erste Staffel der HBO-Comedyserie ÄGirls“ am 13. und 14. Juli 2013 innerhalb von zwei Tagen in Blöcken von je fünf Folgen am Stück erstmals im deutschen Free-TV gezeigt.13
Seit Februar ist es möglich das ZDF sowie deren digitale Sender ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur über die Mediathek per Livestream zu verfolgen. Durch diese Maßnahme sollte die Lücke der ohnehin schon umfangreichen Mediathek und dem LivestreamAngebot geschlossen werden.14
2.4 Status Quo
ZDFneo, der Spartensender des ZDF ist aufgrund des Bildungsauftrags des öffentlich- rechtlichen Rundfunks nicht an die Realisierung von bestimmten Quoten gebunden und kann daher versuchen innovative Fernsehformate zu etablieren. Der Sendeplatz des ZDFneos kann als Experimentierplattform genutzt werden, jedoch fehlt dem ZDF die Zielstrebigkeit erfolgsversprechende Fernsehformate in den Hauptsender zu übernehmen.15
Vielversprechendes Personal um Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und Benjamin von Stuckrad-Barre konnte nicht an den Sender gebunden werden und Sendungen, die als besonders interessant und als mutige Experimente des ZDFs beschrieben werden können, wie ÄRoche & Böhmermann“, ÄDer Makler“, ÄGötter wie wir“, ÄZDF login“ und Äheute plus“, liefen nicht auf ZDFneo, sondern auf den digitalen Schwesterkanälen ZDFkultur und ZDFinfo. Zukünftig werden das Outdoor-Kochformat ÄBeef Brothers“ und der Sextalk ÄHeiß und fettig“ in Serie gehen. Außerdem ist eine neue LateNight Show sowie ein Politikformat mit Jan Böhmermann geplant, welches laut ZDFneo Chefin Simone Emmelius für Aufsehen sorgen wird. Ob und wie innovativ bzw. erfolgreich die angekündigten Formate sein werden wird sich in der Zukunft zeigen. Für das ZDFneo wäre es natürlich von Vorteil.16
2.5 Formatentwicklung
Für die Entwicklung eines Fernsehformats gibt es keine vorgeschriebene Vorgehensweise und bietet dem Formatentwicklung einen gewissen Freiraum bei der Konzeption eines Formats. Es existieren jedoch Ansätze und Modelle an denen sich orientiert werden kann.
Aus Sendersicht kann der Prozess des Innovationsmanagements in fünf verschiedene Phasen eingeteilt werden. Die erste Phase beschreibt die Ideengenerierung und folgt mit der zweiten Phase durch die Ideenselektion und Screening. In der dritten Phase wird die technische Realisation und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Formats überprüft. Anschließend erfolgt ein Markttest innerhalb der Zielgruppe und abschließend mit der fünften Phase erfolgt der Markteintritt und Ausstrahlung des produzierten Formats.17
3 Konzeptpapier
Das Konzeptpapier eines Fernsehformats beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Idee und ihres Hintergrundes. Das gesamte Konzept wird anhand von Marketing- und Gestaltungsaspekten sowie anhand von Ablauf- und Produktionserläuterungen vorgestellt. Des Weiteren soll die Berechtigung im Fernsehmarkt bewiesen werden.18
3.1 Formatbeschreibung
Die Grundidee des Konzeptpapiers von ‚neoPreneur‘ basiert auf einer Fernsehshow, welche eine Studienabsolventin im nahen Osten etabliert hat.
Die Show ‚neoPreneur‘ ist ein Mix aus einer Wissenschafts- und Bildungssendung sowie einer Spielshow. Der Themenschwerpunkt der Show ‚neoPreneur‘ wechselt von Sendung zu Sendung. Es treten zwei Teams bzw. Personen gegeneinander an und stellen ihre Businesspläne vor. Zusätzlich werden interessante Berichte über die aktuellen Themenschwerpunkte gezeigt und Diskussionen angeregt.
Im Laufe des Konzeptpapiers werden die folgenden Facts ausführlich erläutert:
- Genre: Wissenschafts- und Bildungssendung mit einer Spielshow kombiniert - Frequenz: 14-tägig
- Dauer: 90 Minuten
- Sendeplatz: Access Prime Time oder Prime Time
- Kategorie: Wirtschaft, Wissenschaft und Unterhaltung - Zielgruppe: 25 bis 49 Jahre
- Sender: ZDFneo
3.1.1 Titel
Beim Aufschlagen der Fernsehzeitung sollte der Titel ins Auge fallen und im Idealfall bereits aussagen, was einem beim Anschauen der Sendung erwartet. Der Name sollte Lust auf mehr machen und sich in das Programmschema des Senders integrieren. Die erste Idee für den Namen der Show ‚neoPreneur‘ war zunächst ‚Straight to Business‘, wurde aber aufgrund der möglichen Identifikation für den Sender ZDFneo durch die erste Silbe des neugeschaffenen Wortes ‚neoPreneur‘ verworfen. Als Untertitel für die Show kann ‚neue Ideen für Deutschland‘ verwendet werden.19
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.
Nach der Überprüfung der Namen beim Titelschutzanzeiger, ob einer der Namen ‚Straight to Business‘ und ‚neoPreneur‘ schon vergeben sind und benutzt werden, und eine abschließende Google-Treffer Recherche führte zu dem Ergebnis, dass keiner der beiden Namen vergeben ist und der Name ‚neoPreneur‘ zu 12.200 und der Name ‚Straight to Business‘ zu 880.000 Ergebnissen führt. Die Entscheidung fiel auf ‚neoPreneur‘, da der Name weniger Einträge im Internet hat und die Verwechslungsgefahr damit geringer ist und, wie bereits erwähnt, der Name mit der Vorsilbe ‚neo‘ in das Konzept des Senders passt.20
3.1.2 Kurzbeschreibung des Formates
Das übergeordnete Thema der Sendung ist Entrepreneurship und die Gründerszene innerhalb der deutschsprachigen Länder.
Der Themenschwerpunkt wechselt mit jeder Folge der Show. Es wird zunächst über aktuelle Trends bzw. Bereiche aus der Wirtschaft berichtet. Mögliche Themenschwerpunkte wären bspw. ein Vergleich zwischen stationärem Handel und Online-Handel, Sharing Economy, Trends in der Gesundheitsökonomie oder verschiedenen Bereichen der Wirtschaft wie Marketing, Vertrieb, Controlling und Finanzierung oder das Personalwesen. In jeder Folge wird ein junges und erfolgreiches Start-Up aus dem thematisierten Bereich vorgestellt. Die wechselnden Schwerpunkte sollen dauerhaft für eine abwechslungsreiche Show sorgen.
Als Showkonzept treten zwei Kandidaten bzw. Gruppen von Kandidaten gegeneinander an und stellen ihre angefertigten Businesspläne vor. Eine Jury aus renommierten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft bewertet die Realisierbarkeit der Businesspläne und deren Erfolgschancen. Die Zuschauer entscheiden per Anruf welcher Businessplan gewinnt. Per Call Media wird den Kandidaten eine kleine Summe (0,49€) pro Anruf zugeschrieben. Angelehnt an das Prinzip des Crowd- Fundings kann jeder Anrufer freiwillig einen höheren Betrag für die Idee des Kandidaten zur Verfügung stellen. Somit erhalten beide Kandidaten, unabhängig vom Ausgang des Ergebnisses, eine Summe zur Verwirklichung ihres Businessplans. Außerdem erhält der Gewinner der Abstimmung zusätzlich zu dem von den Zuschauern gesammelten Spenden einen festgeschrieben Betrag zur Umsetzung seiner Idee. Dieser Betrag könnte in Hohe von 50.000 bis 100.000 € liegen und durch Sponsoren und Förderer der Gründungsszene aufgebracht werden.
3.1.3 Kategorie
‚neoPreneur‘ ist ein modernes Unterhaltungsformat, das im Bereich der Wissenschafts- und Bildungssendungen anzusiedeln ist, jedoch zusätzlich über einen Spielcharakter verfügt. Wie es bei vielen neuen Formaten üblich ist, ist die Kategorisierung der Show in ein bestimmtes Genre der Unterhaltung nicht explizit möglich. Die Wissenschafts- Show enthält Informations-, Bildungs-, Spiel-, teilweise Aufklärungs- und Diskussionselemente. Durch die Jury werden die Regeln der Show festgelegt und eine breite, differenzierte Meinung über die Businesspläne abgebildet. Die Spielelemente geben der Show einen Rahmen, jedoch bleiben die abwechselnden Themenschwerpunkte aus der Wirtschaft im Vordergrund der Show.21
3.1.4 Positionierung
Bereits bei der Ideenfindung für das Konzept muss die Positionierung des Senders, an den das Konzept verkauft werden soll, berücksichtigt werden. Bei der Formatentwicklung muss sich die Frage gestellt werden: ÄPasst meine Idee für das Konzept zur Positionierung des Senders oder verfehlt die Idee die Positionierung des Senders komplett?“. Es muss daher von Anfang an klar sein, für welche Sendezeit und für welchen Sender konzipiert wird.22
Die Sendung ‚neoPreneur‘ passt zum Sender ZDFneo, da der öffentlich-rechtliche Rundfunk dem Bildungsauftrag nachgehen muss. Des Weiteren passt die Sendung in das Profils des Senders. ZDFneo versucht die Zielgruppe von 25 bis 49 Jahre anzusprechen und wendet insbesondere an beruflich stark eingebundene und sehr aktive Menschen und Personen mit einem höheren Bildungsstand.
‚neoPreneur‘ sollte am Sonntag um 21 Uhr auf ZDFneo ausgestrahlt werden, da eine Wissenschafts- und Bildungssendung ein guter Start in die nächste Arbeitswoche sein könnte. Außerdem kann die Sendung am Montag als Thema für Smalltalk unter Kollegen benutzt werden.
Basierend auf Abb. 1 würde sich ‚neoPreneur‘ der Dokumentation ‚Eine Macht der Elemente - mit Dirk Steffens‘ perfekt anschließen, da Dokumentationen in der Regel von Personen geguckt werden,
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.
Abb. 1: Programm (Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an TV Spielfilm [Programm], o.S.)
die an neuem Wissen interessiert sind und sich während des Fernsehens weiterbilden bzw. die Allgemeinbildung fördern möchten. Um 22:30 Uhr könnte im Anschluss an ‚neoPreneur‘ das von der ZDFneo Chefin Simone Emmelius angesprochene Politikformat anknüpfen.23 Es sollte versucht werden den Audience Flow so gering wie möglich zu halten.
An dem ausgewählten Sonntagabend läuft auf den, für die Zielgruppe von ‚neoPreneur‘ konkurrierenden Sendern die Biografie ‚Ali‘ (arte), ein Konzert von Joseph Haydn: Die Jahreszeiten der Salzburger Festspiele (3sat) sowie eine Dokumentation ‚Ein Königreich für die Liebe‘ (Phoenix). Die für die Zielgruppe weniger relevanten privaten Sender um RTL, Sat.1 und ProSieben zeigen am Sonntagabend Spielfilme.24
3.1.5 Zielgruppe
Für die Zielgruppe eines Fernsehformats ist es sinnvoll die Zielgruppe nach soziodemographischen Merkmalen zu segmentieren. Soziodemografische Merkmale umfassen unter anderem unterschiedliche Abgrenzungen der Grundgesamtheit, Geschlecht, Alter, Familienstand, Berufsbildung, Interessen, Bildungsstand, Haushaltseinkommen, Wohnortgröße sowie die soziale Schicht.25
Die Zielgruppe der Show ‚neoPreneur‘ richtet sich an eine relativ stark segmentierte Zielgruppe. Der Zuschauer ist zwischen 25 und 49 Jahre alt und verfügt über einen relativ hohen Bildungsstand und besitzt mindestens das Abitur als höchsten Schulabschluss und befindet sich entweder noch im Studium oder ist bereits arbeitstätig und in einem Unternehmen etabliert. Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Zuschauern sollte in etwa gleichverteilt sein, eventuell mit einem leichten Überschuss an männlichen Zuschauern. Der Familienstand Zielgruppe ist für die Show ‚neoPreneur‘ nicht von großer Bedeutung, da vielmehr dem Bildungsstand und dem Haushaltseinkommen eine größere Rolle zugeschrieben wird. Idealerweise verfügt der Zuschauer über ein hohes Einkommen und ist allgemein bereit an der Abstimmung mitzumachen und ist grundsätzlich dazu bereit für gute Ideen einen freiwillig wählbaren Betrag zu spenden. Besonders entscheidend ist das Interesse des Zuschauers an aktuellen Trends und Themen aus der Wirtschaft.
Die Wissenschafts- und Bildungssendung mit Spielelemente richtet sich also nicht an ein Massenpublikum, sondern eher an eine kleine und stark segmentierte Zielgruppe.
[...]
1 Vgl. Holly [Fernsehen], S. 10.
2 Vgl. ARD [Rundfunkstaatsvertrag], o.S.
3 Vgl. Halberschmidt [Rundfunksteuer], o.S.
4 Vgl. die medienanstalten [Jahrbuch], S. 71.
5 Vgl. die medienanstalten [Jahrbuch], S. 65. Vgl. die medienanstalten [Rundfunk], S. 48.
6 Vgl. die medienanstalten [Rundfunk], S. 48.
7 Vgl. die medienanstalten [Rundfunk], S. 76.
8 Vgl. Krei [neoParadise], o.S. Vgl. Nöthling [HalliGalli], o.S.
9 Vgl. kress [ZDFneo], o.S. Vgl. Brake [Junge], o.S.
10 Vgl. Brake [Junge], o.S.
11 Vgl. Krei [Barnaby], o.S.
12 Vgl. Krei [Misfits], o.S.
13 Vgl. Mantel [Girls], o.S.
14 Vgl. Krei [Netz], o.S.
15 Vgl. Krei [neoParadise], o.S.
16 Vgl. Lückrath [Kurs], o.S.
17 Vgl. Harder [Formatentwicklung], S. 91.
18 Vgl. Harder [Formatentwicklung], S. 67.
19 Vgl. Harder [Formatentwicklung], S. 67.
20 Vgl. Titelschutzanzeiger [Titelsuche], o.S. Vgl. Google [neoPreneur], o.S. Vgl. Google [Business], o.S.
21 Vgl. Harder [Formatentwicklung], S. 69.
22 Vgl. Harder [Formatentwicklung], S. 70. ZDFneo am Sonntag (Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an TV Spielfilm [Programm], o.S.).
23 Vgl. Lückrath [Kurs], o.S.
24 Vgl. TV Spielfilm [Programm], o.S.
25 Vgl. AWA [Soziodemografie], o.S.