Um mit einem Zitat von Krüger zu beginnen: „Schüler betreten den Unterricht nicht als unbeschriebenes Blatt.“ Die Aussage verdeutlicht, dass Schülerinnen und Schüler, bereits bevor sie im schulischen Kontext mit einem Thema konfrontiert werden, hierzu eine eigene Ansicht entwickelt haben.
Der Hamburger Bildungsplan der gymnasialen Sekundarstufe I für Biologie sieht vor, dass die vor dem Unterricht gesammelten Erfahrungen der Lernenden als Anknüpfungspunkte für die wissenschaftlichen Inhalte des Biologieunterrichts betrachtet werden (vgl. Hamburger Bildungsplan 2011). Aktuelle empirische Forschungen belegen, dass der Einbezug von Schülervorstellungen bedeutsam für den Unterricht ist, da nur so nachhaltige Lernerfolge entstehen können (vgl. Born 2007). In Anlehnung an diese Sichtweise wurde das MDR von Kattmann und seiner Arbeitsgruppe entwickelt, das eine Möglichkeit für die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse bieten soll (vgl. Kattmann et.al. 1997). Es wird in vielen empirischen Arbeiten thematisiert, ist jedoch nicht fester Bestandteil der gängigen Unterrichtsplanung. Da es Tipps für die Unterrichtsstrukturierung beinhaltet, ist es für mich als angehende Biologielehrerin überlegenswert, dieses Modell zu verwenden.
Folgende Fragestellungen bilden das Grundgerüst dieser Arbeit: Wie hat sich die Bedeutung von Schülervorstellungen seit den 80er Jahren verändert? Ist die Einbeziehung des MDR im Biologieunterricht relevant?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Schülervorstellungen und wissenschaftliche Vorstellungen
2.1 Erläuterung der Termini Schülervorstellungen und wissenschaftliche Vorstellungen
2.2 Die Bedeutung von Schülervorstellungen und wissenschaftlichen Vorstellungen im Unterricht
2.2.1 Die Conceptual-Change-Theorie von Posner und Strike (1982) und die Kritik an diesem klassischen Ansatz
2.2.2 Die Aufgaben von Schülervorstellungen und des Biologieunterrichts
2.2.3 Das MDR
3 Die exemplarische Umsetzung des MDR beispielhaft am Unterrichtsthema „Ökosystem“
3.1 Design
3.2 Erfassung der Schülerperspektive
3.3 Fachliche Klärung
3.4 Beginn der didaktischen Strukturierung: Vergleich von Schüler- und wissenschaftlichen Vorstellungen
4 Diskussion der Relevanz des MDR im Biologieunterricht
4.1 Aufbrechen routinemäßiger Unterrichtsstrukturen der Lehrkräfte
4.2 Besseres Verständnis des Unterrichtsgegenstands
4.3 Meinungs-/Vorstellungserweiterung der Lernenden
4.4 Eventuelle Schwierigkeiten bei der Umsetzung
5 Fazit
6 Quellenverzeichnis
- Arbeit zitieren
- M.Ed. Nora Schrader (Autor:in), 2013, Schülervorstellungen im Biologie-Unterricht. Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion (MDR), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/295509