Durch einen starken Rückgang des wirtschaftlichen Wachstums und das drückende Problem der Jugendarbeitslosigkeit ist in Europa die Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt – so scheint es – zumindest bisher ein wenig ins Hintertreffen geraten; von Vielen wird sie undifferenziert als chancenlos abgetan.
Die Medien greifen dieses alarmierende Thema zwar vermehrt auf, die Politik hat bisher aber keine nachhaltigen Konzepte zur Verbesserung deren Erwerbssituation entwickelt.
Aber dürfen berufstätige ältere Menschen nur Kündigungsangst und solche, die ihres Jobs bereits verlustig sind, tatsächlich keine Hoffnung auf Wiederbeschäftigung haben?
Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind berufliche Möglichkeiten für Menschen jenseits des Haupterwerbsalters als Querschnittsmaterie aus psychologischen, medizinischen und (personal)wirtschaftlichen, aber auch arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitischen Parametern mit primär individuellem Fokus. Basierend auf einem umfassenden Literaturstudium, Interviewauswertungen mit österreichischen Experten und ausgewählten „Best Practice“-Beispielen sollen die Situation älterer Menschen in ausreichendem Gesundheitszustand (dh. ohne besonders schwere Behinderungen) umfassend beleuchtet und Wege aufgezeigt werden, am Berufsleben weiter teilhaben können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG UND UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND
- 2. BEGRIFFSKLÄRUNGEN, BEZUGSRAHMEN UND ABGRENZUNGEN
- 3. DATEN UND FAKTEN: EMPIRISCH-WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN
- 3.1 DER RELEVANTE TEILARBEITSMARKT IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH
- 3.2 SONDEREFFEKTE
- 3.3 QUALITATIVE VERÄNDERUNGEN IM BERUFSLEBEN
- 4. ALTERSZUSCHREIBUNGEN
- 4.1 THEORIEN UND ERKLÄRUNGSMODELLE
- 4.2 IMAGEWANDEL DES ALTERS
- 5. DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT IM SPÄTERWERBSALTER
- 5.1 INDIKATOREN ZUR LEISTUNGSFÄHIGKEIT ÄLTERER
- 5.2 KÖRPERLICHE UND PSYCHISCHE BERUFLICHE ANFORDERUNGEN UND BELASTUNGEN
- 5.3 PROBLEME DER DIAGNOSTIK
- 5.4 MEDIZINISCHE EINSCHRÄNKUNGEN IN DER BERUFLICHEN SPÄTPHASE
- 6. MOTIVATION IM SPÄTERWERBSALTER
- 7. DIE LERNFÄHIGKEIT IM MITTLEREN ERWACHSENENALTER
- 7.1 BERUFSRELEVANTES LERNEN
- 7.2 ZUR DEQUALIFIKATIONSPROBEMATIK
- 7.3 LERNEN DURCH „COPING“
- 8. CHANCEN UND GRENZEN DER REHABILITATION
- 8.1 MEDIZINISCHE REHABILITATION
- 8.2 BERUFLICHE REHABILITATION
- 8.3 REHABILITATION IM SPÄTERWERBSALTER
- 9. DER PSYCHOLOGISCHE VERTRAG IM SPÄTERWERBSALTER
- 9.1 GRUNDSÄTZLICHES ZUM PSYCHOLOGISCHEN VERTRAG
- 9.2 PARADIGMENWECHSEL BEIM PSYCHOLOGISCHEN VERTRAG
- 9.3 DER PSYCHOLOGISCHE VERTRAG VON UND MIT ÄLTEREN ARBEITNEHMERN
- 10. ARBEITSLOSIGKEIT ALS ALTERNATIVE?
- 10.1 DIE ARBEITSLOSIGKEITSFALLE
- 10.2 PSYCHO-SOZIALE AUSWIRKUNGEN VON ARBEITSLOSIGKEIT
- 11. BERUFLICHE (WIEDEREINSTIEGS)CHANCEN FÜR DIE GENERATION „50+“
- 11.1 ALLGEMEINES ZUR WIEDEREINGLIEDERUNGSPROBLEMATIK
- 11.2 DIE PROBLEMATIK FÜR QUALIFIZIERTE ÄLTERE: UNTERSUCHUNG EINES KONKRETEN PRAXISFALLS AUS DER IT-BRANCHE
- 11.3 WELCHE BERUFE KOMMEN IN FRAGE?
- 11.4 BERUFLICHE EINSATZFELDER FÜR ÄLTERE: NEUE ODER „TRADITIONELLE“ BERUFE?
- 11.5 „WORKING POOR-JOBS“
- 11.6 PERSONALLEASING UND HEIMARBEIT
- 11.7 „ZWEITER ARBEITSMARKT“
- 11.8 SELBSTÄNDIGKEIT
- 12. WAS GETAN WERDEN KANN
- 12.1 EXKURS: EINIGE VORSCHLÄGE FÜR POLITIK UND UNTERNEHMEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die Situation älterer Menschen (über 50 Jahre) auf dem Arbeitsmarkt, vor allem aus individueller Sicht. Sie basiert hauptsächlich auf spezifischer Literatur und Experteninterviews in Österreich, beinhaltet aber auch sieben Best-Practice-Beispiele und einen Forschungsfall einer entlassenen, gut ausgebildeten 58-jährigen Person im IT-Bereich.
- Analyse der Herausforderungen, denen ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt gegenüberstehen
- Bewertung der Leistungsfähigkeit und Lernfähigkeit älterer Arbeitnehmer
- Untersuchung des psychologischen Arbeitsvertrags im Kontext des Älterwerdens
- Bewertung von Chancen und Risiken der Arbeitslosigkeit im späteren Berufsleben
- Analyse von Wiedereinstiegsmöglichkeiten für die Generation „50+“
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 führt in das Thema ein und beschreibt den Untersuchungsgegenstand der Studie.
- Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe, legt den Bezugsrahmen fest und grenzt die Studie ab.
- Kapitel 3 analysiert Daten und Fakten zur Situation älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland und Österreich.
- Kapitel 4 beleuchtet die Zuschreibungen, die mit dem Alter verbunden sind, und untersucht die Entwicklung des Altersbildes.
- Kapitel 5 untersucht die Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer anhand verschiedener Indikatoren und betrachtet körperliche und psychische Belastungen im Arbeitsleben.
- Kapitel 6 befasst sich mit der Motivation im späteren Berufsleben.
- Kapitel 7 analysiert die Lernfähigkeit im mittleren Erwachsenenalter und untersucht die Problematik der Dequalifikation.
- Kapitel 8 beleuchtet Chancen und Grenzen der Rehabilitation im späteren Berufsleben.
- Kapitel 9 analysiert den psychologischen Arbeitsvertrag im Kontext des Älterwerdens und untersucht den Wandel der Erwartungen zwischen Unternehmen und älteren Arbeitnehmern.
- Kapitel 10 beleuchtet die Problematik der Arbeitslosigkeit im späteren Berufsleben und untersucht die psycho-sozialen Auswirkungen von Arbeitslosigkeit.
- Kapitel 11 untersucht berufliche Wiedereinstiegschancen für die Generation „50+“ und analysiert verschiedene Einsatzfelder für ältere Arbeitnehmer.
- Kapitel 12 präsentiert Vorschläge für Politik und Unternehmen, um die Situation älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Schlüsselwörter
Ältere Arbeitnehmer, Arbeitsmarkt, Leistungsfähigkeit, Lernfähigkeit, psychologischer Arbeitsvertrag, Arbeitslosigkeit, Wiedereinstieg, Generation „50+“, Best-Practice-Beispiele, Dequalifikation, Rehabilitation, Motivation, Imagewandel, Alterszuschreibungen.
- Quote paper
- Wolfgang Kollenz (Author), 2015, Ältere im Arbeitsleben. Eine Chancensuche, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/295408