Ausonius' "Cento Nuptialis" ist eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der römischen Literatur der Spätantike. Kunstvoll komponiert aus Vergilversen, beinhaltet der Cento eine der ausführlichsten pornographischen Szenen der lateinischen Literatur überhaupt und kann als Zeugnis intellektueller Libertinage und gelehrten Witzes in einer Epoche gelesen werden, in der die Geisteskultur immer stärker von christlich begründeter moralischer Rigidität geprägt wurde.
Die Arbeit beginnt mit einer Skizze zur Biographie des gallischen Dichters Ausonius, bei der die Frage nach seiner Religiosität im Mittelpunkt steht. Der literaturwissenschaftliche Forschungsstand zur Cento-Technik wird überblicksweise dargestellt und auf den "Cento Nuptialis" angewandt. Schließlich stehen Deutungsansätze zur Debatte, die einander nicht ausschließen müssen. Insbesondere könnte es sich bei Ausonius' Werk um eine direkte Reaktion auf den christlich-apologetischen "Cento Probae" handeln.
Inhaltsverzeichnis
- Vita Ausonii: (werk-)biographische Übersicht.
- Zur Überlieferungslage, Situierung des Cento nuptialis
- Zur Theorie des Cento.
- Der Aufbau des Cento nuptialis..
- Übersicht..
- Quellen.....
- Rekodierung….…………………..\li>
- Ansätze zur Deutung.
- Die Selbstauskünfte des Dichters / des lyrischen Ichs
- Pornographie.…………………………….
- Ausonius als Kakemphatist
- Cento nuptialis und Cento Probae
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Cento nuptialis von Ausonius, einem römischen Dichter des 4. Jahrhunderts. Ziel ist es, dieses Werk im Kontext der Spätantike zu analysieren und seine Besonderheiten im Hinblick auf Modernität und Subversion aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet den Aufbau des Centos, seine Quellen und die darin reflektierten Geschlechterrollen und erotischen Konzepte.
- Die (werk-)biographische Situation des Autors Ausonius und sein Verhältnis zum Christentum
- Der Cento als literarische Form und seine Verwendung in der Spätantike
- Die Rezeption und Umdeutung klassischer Texte im Cento nuptialis
- Die Darstellung von Erotik, Sexualität und Geschlechterrollen in der Literatur der Spätantike
- Die Subversivität des Cento nuptialis in Bezug auf die gesellschaftlichen Normen der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Lebensgeschichte und die wichtigsten Werke des römischen Dichters Ausonius vor. Es werden sowohl seine schulische Ausbildung als auch seine politische Karriere beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Verhältnis Ausonius zum Christentum gewidmet, da dies für die Interpretation seines Werks von Bedeutung ist.
Im zweiten Kapitel wird die Überlieferungslage des Cento nuptialis sowie seine literarische Epoche besprochen. Es wird die Bedeutung der Quellenanalyse und die Einordnung des Werks in den Kontext der Spätantike beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der literarischen Form des Centos. Es wird die Theorie des Centos erläutert und sein historischer Kontext beleuchtet.
Das vierte Kapitel analysiert den Aufbau des Cento nuptialis. Es werden die verschiedenen Quellen des Textes untersucht und die Rekodierung klassischer Texte durch Ausonius erläutert.
Im fünften Kapitel werden verschiedene Ansätze zur Deutung des Cento nuptialis vorgestellt. Es wird die Selbstauskünfte des Dichters / des lyrischen Ichs beleuchtet, die Darstellung von Pornographie im Cento betrachtet und Ausonius' mögliche Rolle als Kakemphatist diskutiert. Außerdem wird der Cento nuptialis mit dem Cento Probae verglichen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen und Begriffen wie Ausonius, Cento nuptialis, Spätantike, Literatur, Geschlechterrollen, Sexualität, Erotik, Modernität, Subversion, Rezeption, Quellen, Interpretation, Literaturgeschichte, Klassik und Christentum. Die Analyse des Cento nuptialis ermöglicht es, die komplexe Kultur und Literatur der Spätantike aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und die Bedeutung von literarischen Formen für die Vermittlung von zeitgenössischen Ideen und gesellschaftlichen Normen zu verstehen.
- Quote paper
- M.A. Karsten Kleber (Author), 2013, Der "Cento Nuptialis" des Ausonius. Ein Beispiel für Modernität und Subversion in der Literatur der Spätantike, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/292743