Seit den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ist ein besonderes Phänomen zu beobachten. Dieses Phänomen ist die kontinuierliche Vernichtung der Natur durch den Menschen. Der Mensch nutzte zwar schon immer die Natur, aber erst mit der industriellen Revolution nahm die intensive „Naturnutzung“ ein Ausmaß an, das fließend in eine „Naturzerstörung“ überging. Man spricht heute von einer „ökologischen Krise“, in der sich die Menschheit befindet. Kleinere Beispiele ökologischer Krisen, die nicht gemeistert wurden, sind z.B. die Osterinsel und die britischen Inseln. Auf der Osterinsel wurde der gesamte Waldbestand vernichtet, weil man Skulpturen durch Zuhilfenahme von Baumstämmen meilenweit aus dem Landesinneren an den Strand transportierte. In England dagegen wurde der Waldbestand in Grubenholz für Bergwerke „umgewandelt“. Beides sind Beispiele, wie der rücksichtslose Umgang mit der Natur dazu führt, dass ein wichtiger Teil eines jeden Ökosystems auf dem Land vernichtet wurde. Es stellt sich die Frage, warum der Mensch so etwas tut, obwohl er mittlerweile weiß, zu welchen Folgen der gewissenlose Umgang mit der Natur führen kann. Selbst die Kenntnis von der möglichten Vernichtung der eigenen Art hält die Menschheit nicht auf, ihre eigene Lebensgrundlage systematisch zu ruinieren. In dieser Hausarbeit soll die Frage geklärt werden, wie das den heutigen Menschen noch beherrschende Weltbild von sich und der Natur aussieht und ob dieses Weltbild im Angesicht der ökologischen Krise noch haltbar ist. Die Grundlage dafür ist das von Francis Bacon entworfene „Baconprojekt“. Er war es, der als erster die intensive Nutzung der Natur, in Verbindung mit Wissenschaft und Technik, zum Zwecke des Allgemeinwohls, niederschrieb. Seitdem hat sich die Menschheit dem „Baconschen Ideal“ verschrieben, nämlich den größten Nutzen aus der Natur zu ziehen, unter Anwendung immer neuer Technologien, Verfahren und Methoden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie Francis Bacons
- Francis Bacons Vermächtnis
- Das Bacon-Projekt
- Das Bacon-Ideal
- Das Bacon-Programm
- Der Zusammenhang zwischen Wissen und Macht bei Bacon
- Bacons Utopie eines zukünftigen Staates: „Neu-Atlantis“
- Das Bacon-Projekt im Kontext der anthoprozentrisch-physiozentrischen Debatte
- Der Begriff Anthoprozentrismus
- Anthropozentrismus bei Bacon
- Der Begriff Physiozentrismus
- Das Bacon-Projekt in der Kritik: physiozentrische Ansätze vs. anthoprozentrische Ansätze
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem „Bacon-Projekt“ und seiner Kritik im Kontext der anthropozentrisch-physiozentrischen Debatte. Ziel ist es, die grundlegenden Ideen und Konzepte von Francis Bacon darzustellen und zu analysieren, wie sie in der heutigen ökologischen Krise relevant sind.
- Die Rolle der Natur im anthropozentrischen Weltbild
- Der Zusammenhang zwischen Wissenschaft, Technik und Macht nach Bacon
- Kritik am „Bacon-Projekt“ aus physiozentrischer Perspektive
- Die Frage nach der Nachhaltigkeit des anthropozentrischen Ansatzes
- Die Bedeutung der ökologischen Krise für die aktuelle Debatte über Anthoprozentrismus und Physiozentrismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Phänomen der Umweltzerstörung durch den Menschen und die damit einhergehende ökologische Krise dar. Sie führt als Ausgangspunkt für die Analyse das „Bacon-Projekt“ von Francis Bacon ein.
Kapitel 2 bietet eine kurze Biographie von Francis Bacon und beleuchtet seine wissenschaftliche Karriere. Es wird auf seine frühen Studien, seine politische Laufbahn und seine Werke eingegangen.
Kapitel 3 befasst sich mit dem „Bacon-Projekt“ und seinen Komponenten. Es werden Bacons Ideal, Programm, sowie seine Sicht auf den Zusammenhang zwischen Wissen und Macht dargestellt.
Kapitel 4 setzt sich mit dem „Bacon-Projekt“ im Kontext der anthropozentrisch-physiozentrischen Debatte auseinander. Es werden die Begriffe Anthoprozentrismus und Physiozentrismus geklärt und Bacons anthropozentrische Perspektive beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hauptachsen der Arbeit sind das „Bacon-Projekt“, Anthropozentrismus, Physiozentrismus, ökologische Krise, Wissenschaft, Technik, Macht, Nachhaltigkeit und das Weltbild des Menschen im Verhältnis zur Natur.
- Quote paper
- Rene Hoffmann (Author), 2004, Eine Kritik am Bacon-Projekt im Kontext der Anthoprozentrismus-Physiozentrismusdebatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/29116