Die vorliegende Hausarbeit schlägt ein Forschungsdesign zur Analyse von Ratifizierungsprozessen vor. Dabei wird das Politikfeld Menschenrechte ausgewählt, um anhand einer Vergleichsanalyse die unterschiedlichen Ergebnisse von Ratifizierungsprozessen zu erklären. Es liegt dabei zunächst nahe, die Theorie Putnams der „Two-Level-Game“-Logik aufzugreifen. Die Delegationsschwierigkeiten einer verhandelnden Regierung und die Antizipation von innerstaatlichen Interessen stehen hierbei im Blickpunkt. Es soll jedoch im Folgenden deutlich gemacht werden, dass dieser Ansatz der hier gewählten Fragestellung nicht hilfreich ist. Die simple Fragestellung lautet: Warum ratifizieren Staaten einen Vertrag und warum ratifizieren andere Staaten nicht?
Der Two-Level-Game-Ansatz ist damit relativ unbrauchbar, da bereits die innerstaatlichen Interessen antizipiert wurden. Das hier verfolgte Forschungsdesign soll sich eben nicht um die Verhandlungsstrategie der Regierungen auf internationaler Ebene beziehen, sondern auf den Gesetzgebungsprozess zu einem internationalen Vertrag, damit dieser nach nationalem und internationalem Recht implementiert werden kann.
Da der Ansatz Putnams kein anknüpfbares theoretisches Grundgerüst für die Analyse bietet, muss auf andere Theorien Bezug genommen werden. Da es sich um die Analyse nationaler Verfahren handelt, die zumindest in „liberalen Demokratien“ durch Parteienwettbewerb bestimmt sind, beziehe ich die Vetospielertheorie ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzeptionalisierung der Forschungsfrage
- Forschungsstand
- Theoretische Grundlagen des Forschungskonzepts
- Konzeptspezifizierung und methodisches Design
- Variablen
- Fallauswahl
- Operationalisierung und Messung der Variablen
- Vergleichende Fallstudie als methodisches Design
- Ausblick
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit zielt darauf ab, ein Forschungsdesign zur Analyse von Ratifizierungsprozessen internationaler Menschenrechtskonventionen zu entwickeln. Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Prozesse anhand einer vergleichenden Analyse zu erklären. Dabei werden die nationalen institutionellen Voraussetzungen und die Rolle von Vetospielern im politischen System als zentrale Einflussfaktoren betrachtet.
- Analyse der Ratifizierungsprozesse internationaler Menschenrechtskonventionen
- Identifizierung der Einflussfaktoren auf die Ratifizierungsergebnisse
- Bedeutung der nationalen institutionellen Voraussetzungen
- Rolle von Vetospielern im politischen System
- Entwicklung eines vergleichenden Forschungsdesigns
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsdesign vor und erläutert die Relevanz der Untersuchung von Ratifizierungsprozessen internationaler Menschenrechtskonventionen. Im zweiten Kapitel wird der Forschungsstand beleuchtet, wobei die bisherigen Ansätze zur Erklärung von Ratifizierungsergebnissen kritisch betrachtet werden. Die theoretischen Grundlagen des Forschungskonzepts werden im Anschluss vorgestellt, wobei die Vetospielertheorie als zentrales Erklärungsmodell herangezogen wird.
Im dritten Kapitel werden die Variablen des Forschungsdesigns spezifiziert und operationalisiert. Zudem wird die Fallauswahl erläutert, die sich auf Länder gleichen Regimetyps mit unterschiedlichen Ratifizierungsergebnissen konzentriert. Das vierte Kapitel widmet sich der methodischen Umsetzung des Forschungsdesigns, wobei die vergleichende Fallstudie als Analysemethode im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ratifizierungsprozesse internationaler Menschenrechtskonventionen, die Vetospielertheorie, die nationalen institutionellen Voraussetzungen, die vergleichende Fallstudie und die Analyse von Ratifizierungsergebnissen. Der Text beleuchtet die Bedeutung der nationalen Politik für die Umsetzung internationaler Menschenrechtsstandards und untersucht die Rolle von Vetospielern im politischen System als Einflussfaktor auf die Ratifizierung von Verträgen.
- Quote paper
- Julian Ostendorf (Author), 2014, Nationale Ratifizierungsprozesse internationaler Menschenrechtskonventionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/288560