In den Jahren nach der Revolution von 1978/79 verließen viele Schauspieler und Produzenten das Land, da unter dem Anführer der islamischen Revolution Ayatollah Ruhollah Khomeini unter anderem Filme verboten oder Kinos angezündet wurden. Die Voraussetzungen waren gegeben, um den Film zu islamisieren. Der Film war eine neue Materie. Nun ist die Frage zu stellen, ob diese Filme auch wirklich der Spiegel der Gesellschaft sind. Grundsätzlich ist dies zu verneinen, da die Filme oftmals nur Probleme im Iran erörtern. Die Gesellschaft wird zu negativ dargestellt. Die Dozentin ist der Meinung, dass die Filme sehr wohl Spiegel der Gesellschaft sind. Sie ist der Auffassung, dass die Darstellungen realistisch sind und auf wahren Begebenheiten beruhen, da sie oft auf Biographien basieren. Um die oben genannte Fragestellung zu erweitern, ist nun zu fragen, ob die Filme auch der Spiegel des gesellschaftlichen Wandels sind. Die Dozentin würde dies ebenfalls bejahen, da die politischen Probleme erläutert werden, die zu der jeweiligen Zeit existierten. Diese Probleme entstehen zum großen Teil durch das zunehmende Bevölkerungswachstum. Auch die jugendliche Bevölkerung erkennt sich und ihre Probleme (zum Beispiel das Erwachsenwerden) in den Filmen wieder, sodass durchaus dieses Medium als Spiegel des gesellschaftlichen Wandels im Iran dient.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung
- Filmemachen in der Islamischen Republik
- Die Darstellung der iranischen Gesellschaft im Film
- Der Film als Spiegel gesellschaftlichen Wandels?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vortrag analysiert die Filmproduktion in der Islamischen Republik Iran und untersucht, inwiefern sie als Spiegel gesellschaftlichen Wandels fungiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der iranischen Filmlandschaft nach der Revolution von 1978/79 und der Darstellung der iranischen Gesellschaft in verschiedenen Filmgenres.
- Die Islamisierung des Films nach der Revolution
- Die Rolle der Zensur und die Auswirkungen auf die künstlerische Freiheit
- Die Entwicklung verschiedener Filmgenres und ihre Darstellung der iranischen Gesellschaft
- Die Frage, ob Filme tatsächlich die Realität widerspiegeln und den gesellschaftlichen Wandel abbilden
- Die Bedeutung des Films als Medium für die Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Situation des Films in der Islamischen Republik Iran nach der Revolution von 1978/79. Viele Schauspieler und Produzenten verließen das Land, da Filme verboten oder Kinos angezündet wurden. Die Islamische Republik etablierte ein Ministerium für Kultur und islamische Rechtleitung, das alle Filme begutachtete. Die Überprüfung erfolgte in vier Stadien, wobei die Kriterien für die Ablehnung eines Films streng waren.
Das Kapitel „Filmemachen in der Islamischen Republik“ beschreibt die Entstehung der Farabi-Stiftung, die als größter Geldgeber für Filme fungierte und das „Fajr“-Festival veranstaltete. Die künstlerische Freiheit in Filmen war abhängig von der Zielgruppe und der Art der Produktion. Festivalfilme genossen größere „Freiheiten“ als TV-Filme, während ausländische Filme nur selten gezeigt wurden. Die Reaktionen der Filmemacher auf diese Beschränkungen reichten von innerer Emigration bis hin zu Selbstzensur und Anbiederung an Entscheidungsträger.
Das Kapitel „Die Darstellung der iranischen Gesellschaft im Film“ unterteilt die iranische Filmproduktion in vier Gruppen: Frühe Festivalfilme, Späte Festivalfilme, Populäre Festivalfilme und Filme der Jungen Generation. Die Frühen Festivalfilme zeichnen sich durch existentielle Probleme, Moral und Solidarität aus, während die Späten Festivalfilme realistischere Darstellungen der iranischen Gesellschaft und Probleme wie Homosexualität und AIDS aufgreifen. Die Populären Festivalfilme setzen Tradition der Moderne gegenüber und zeigen den Gegensatz zwischen Stadt und Land. Die Filme der Jungen Generation zeichnen sich durch europäische Einflüsse, Jugendsprache und die Darstellung jugendlicher Probleme aus.
Das Kapitel „Der Film als Spiegel gesellschaftlichen Wandels?“ stellt die Frage, ob die iranischen Filme tatsächlich die Gesellschaft widerspiegeln. Die Dozentin argumentiert, dass die Filme zwar oft nur Probleme im Iran erörtern, aber dennoch realistische Darstellungen liefern, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Sie sieht die Filme auch als Spiegel des gesellschaftlichen Wandels, da sie politische Probleme und die Herausforderungen des Bevölkerungswachstums thematisieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Filmproduktion in der Islamischen Republik Iran, die Islamisierung des Films, die Zensur, die künstlerische Freiheit, die Darstellung der iranischen Gesellschaft, die verschiedenen Filmgenres, die Rolle des Films als Spiegel gesellschaftlichen Wandels und die Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Daniel Dietrich (Author), 2005, Die Filmproduktion in der Islamischen Republik Iran als Spiegel gesellschaftlichen Wandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/287881