Schon bevor die Panorama-Reportage im ersten Programm der ARD über das so genannte „Lügenfernsehen“ am 7. Juli 2011 ausgestrahlt wurde, gab es heftige Mediendebatten über das Vermischen von Realität und Fiktion, Information und Unterhaltung im deutschen Fernsehen, insbesondere in den privaten Programmen. Im Debatte-Mittelpunkt standen Sendungen, die den Eindruck erwecken, die gezeigten Handlungen wären nicht erfunden, inszeniert und gespielt, sondern echt und dokumentiert. Sendungen dieser Art werden heute in der Regel als Scripted Documentaries oder: „Scripted Reality“-Formate bezeichnet. Doch wie lässt sich „Realitätsfernsehen“ beschreiben? Welche Formen gibt es bereits? Mit welchen Mitteln arbeiten die Sender? Was wird in den Sendungen gezeigt? Welche Rolle spielen Tabus? In dieser Arbeit möchte ich also die Frage klären: Was ist Scripted Reality, und inwiefern machen inhaltliche Taburüche dieses Doku-Format auf privaten Sendern erfolgreich?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Scripted Reality und Reality TV
- Dokusoap
- Coaching-Formate
- Reality-Soaps bzw. Swap-Formate
- Castingshows
- Funktionen von Reality-TV für den Rezipienten
- Zwischenfazit
- Tabubruch und Provokation als Quotenbringer
- Diskriminierung
- Zurschaustellung des Familienlebens
- Anrührung des Intimien
- Sexismus
- Ekel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen „Scripted Reality“ im deutschen Fernsehen und untersucht die Rolle, die inhaltliche Tabubrüche in diesem Doku-Format auf privaten Sendern spielen. Das Ziel ist es, zu klären, was Scripted Reality ist und warum diese Formate trotz ihrer kontroversen Inhalte so erfolgreich sind.
- Entwicklung und Definition von Scripted Reality
- Unterschiedliche Formen von Reality-TV-Formaten
- Die Funktion und Bedeutung von Tabubrüchen in Scripted Reality
- Der Einfluss von Scripted Reality auf das Fernsehpublikum
- Die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen von Scripted Reality
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik „Scripted Reality“ ein und beleuchtet den Spannungsbereich zwischen ethischen Erwägungen und der Abhängigkeit vom Quotenstreben im Fernsehen. Die Arbeit stellt die Frage, was Scripted Reality ist und wie Tabubrüche in diesen Formaten zu ihrem Erfolg beitragen.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff „Scripted Reality“ und beleuchtet seine Entstehung sowie verschiedene Formen von Reality-TV-Formaten. Hier wird auch die Dokusoap als wichtiges Genre behandelt, die in verschiedene Kategorien wie Coaching-Formate und Swap-Formate unterteilt wird.
In Kapitel 5 wird der Einfluss von Tabubrüchen auf die Popularität von Scripted Reality untersucht. Es werden verschiedene Aspekte der Tabubrüche beleuchtet, wie Diskriminierung, Zurschaustellung des Familienlebens, Anrührung des Intimien, Sexismus und Ekel.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter „Scripted Reality“, „Reality TV“, „Tabubruch“, „Doku-Soap“, „Coaching-Formate“, „Swap-Formate“, „Quoten“, „Ethik“, „Fernsehprogramm“, „Diskriminierung“, „Familienleben“, „Intimsphäre“, „Sexismus“ und „Ekel“. Diese Begriffe bilden die Basis für die Analyse der Auswirkungen von Scripted Reality auf das Fernsehpublikum und die Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Johanna Lamm (Autor:in), 2012, Enttabuisierung in Skripted Reality-Formaten des Reality-TV. Wie machen inhaltliche Tabubrüche dieses Doku-Format auf privaten Sendern erfolgreich?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/285887