Viele Unternehmen können vakante Stellen nicht immer mit den dafür qualifizierten Fachkräften besetzen. Diese Tatsache resultiert aus dem Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt verstärkt wird, was zu dem sogenannten „War of Talents“ zwischen den einzelnen Unternehmen führt. [StWe09]
Als Reaktion darauf haben die Unternehmen ihre Strategien geändert und versuchen im Kampf um neue Mitarbeiter erfolgreich zu sein.
Auf der einen Seite tritt seit der Jahrtausendwende eine neue Generation von Arbeitnehmern, die sogenannte Generation Y, in den Arbeitsmarkt ein. Die Hälfte aller Arbeitnehmer der Bundesrepublik wird im Jahr 2020 aus dieser Gruppe stammen. Der Begriff „Generation Y“ oder auch „Millennials“, bezeichnet die Bevölkerungsgruppe, die nach 1980 geboren wurde und heute ein Lebensalter von etwa Ende 20 bis Mitte 30 aufweist. Deren Angehörige zeichnen sich nicht nur durch eine techno-logie-affine Lebensweise aus, sondern haben auch andere Erwartungen an das Arbeitsleben als die vorangegangenen Generationen. [Hur12] [Kla11]
Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die angesichts des demographischen Wandels und der sich abzeichnenden Arbeitskräfteknappheit vor neuen Herausforderungen stehen. Vordringlichste Aufgabe des strategischen Personalmana-gements der Unternehmen ist es, sich mit der Generation Y systematisch auseinanderzusetzen und Handlungsansätze zur Gewinnung und Bindung von Nachwuchskräften zu entwickeln, um potentiell drohenden Engpass-, Motivations- und Austrittsrisiken rechtzeitig entgegenzuwirken und so zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens maßgeblich beizutragen.
Diese Hausarbeit gibt zuerst einen Überblick der gegenwärtigen Generationen im Arbeitsleben und stellt die sich aus der Generation Y ergebenden Anforderungen an den aktuellen Arbeitsmarkt dar. Anschließend wir die aktuelle Situation der Arbeitgeber eingehend beleuchtet und erläutert, wie heutige Unternehmen mit der Generation Y umgehen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung und Aufgabenstellung
2. Die Generationen
2.1 Die Generationstypen bis zur Generation Y
2.2 Die Generation Y
2.3 Generation Z
3. Die aktuelle Arbeitsmarktsituation
3.1 Der demografische Wandel
3.2 Der „War of Talents“
3.3 Die Erwartungen der Generation Y an einen Arbeitgeber
3.4 Interne und externe Herausforderungen der Arbeitgeber
3.4.1 Herausforderungen an die Organisationsentwicklung
3.4.2 Herausforderungen an das Personalmanagement
4. Die Situation der Arbeitgeber
4.1 Die Strategien der Arbeitgeber
4.2 Die Maßnahmen und Werkzeuge der Arbeitgeber
5. Zusammenfassung und Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ergebnisse der Umfrage: Welche Karriereziele sind für die besonders wichtig? [Fel11]
Abbildung 2: Neue Herausforderungen durch die Gen Y an die einzelnen Teilbereiche des PM [KRI13-1]
Abbildung 3: Die Struktur von Haupthandlungsfeldern, Strategien und Maßnahmen der Unternehmen [eigene Abb.]
Abbildung 4: Der demografische Wandel Deutschlands, auf gesplittet auf die einzelnen Generationen [Old13]
Abbildung 5: Der Personalmarketingmix [Bra10]
Abbildung 6: Die Unterschiede der einzelnen Generationen auf einen Blick [Old13]
Abbildung 7: Übersicht Haupthandlungsfelder, Strategien und Maßnahmen der Unternehmen [Arm11]
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Zeichen sind in alphabetischer Folge aufgeführt, davon abweichend sind zusammengehörige Begriffe zusammengefasst.
Zeichen Einheit Bezeichnung
Nicht aufgeführte Abkürzungen sind dem Text zu entnehmen.
1. Einleitung und Aufgabenstellung
Viele Unternehmen können vakante Stellen nicht immer mit den dafür qualifizierten Fachkräften besetzen. Diese Tatsache resultiert aus dem Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt verstärkt wird, was zu dem sogenannten „War of Talents“ zwischen den einzelnen Unternehmen führt. [StWe09]
Als Reaktion darauf haben die Unternehmen ihre Strategien geändert und versuchen im Kampf um neue Mitarbeiter erfolgreich zu sein.
Auf der einen Seite tritt seit der Jahrtausendwende eine neue Generation von Arbeitnehmern, die sogenannte Generation Y, in den Arbeitsmarkt ein. Die Hälfte aller Arbeitnehmer der Bundesrepublik wird im Jahr 2020 aus dieser Gruppe stammen. Der Begriff „Generation Y“ oder auch „Millennials“, bezeichnet die Bevölkerungsgruppe, die nach 1980 geboren wurde und heute ein Lebensalter von etwa Ende 20 bis Mitte 30 aufweist. Deren Angehörige zeichnen sich nicht nur durch eine technologie-affine Lebensweise aus, sondern haben auch andere Erwartungen an das Arbeitsleben als die vorangegangenen Generationen. [Hur12] [Kla11]
Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die angesichts des demographischen Wandels und der sich abzeichnenden Arbeitskräfteknappheit vor neuen Herausforderungen stehen. Vordringlichste Aufgabe des strategischen Personalmanagements der Unternehmen ist es, sich mit der Generation Y systematisch auseinanderzusetzen und Handlungsansätze zur Gewinnung und Bindung von Nachwuchskräften zu entwickeln, um potentiell drohenden Engpass-, Motivations- und Austrittsrisiken rechtzeitig entgegenzuwirken und so zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens maßgeblich beizutragen.
Diese Hausarbeit gibt zuerst einen Überblick der gegenwärtigen Generationen im Arbeitsleben und stellt die sich aus der Generation Y ergebenden Anforderungen an den aktuellen Arbeitsmarkt dar. Anschließend wir die aktuelle Situation der Arbeitgeber eingehend beleuchtet und erläutert, wie heutige Unternehmen mit der Generation Y umgehen.
2. Die Generationen
Die komplexe und dynamische Entwicklung der Arbeitswelt hat die Generation Y entstehen lassen, die einerseits unter komplett anderen Bedingungen und Einflüssen als bei ihren Vorgängern aufgewachsen ist und andererseits sich in kürzester Zeit auf ambivalente Umgebungen einstellen muss. Folge dieser Entwicklung sind neue Denk- und Verhaltensweisen, um den Veränderungen und dem Entwicklungstempo wirksam und nachhaltig begegnen zu können.
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Kohorten. D. h. Menschen, die innerhalb derselben Zeitspanne geboren sind und welche die Lebenserfahrung der Zeit, ihre Umstände und Ereignisse teilen und zeigt im speziellen die Entwicklung bis hin zur Generation Y mit den dazugehörigen Charakteristika auf.
Die Ökonomie definiert folgende Generationen:
Stille Generation (1925-1945)
Babyboomer (1946-1964)
Generation X (1965-1980)
Generation Y (1980-2000)
Generation Z (alle ab dem Jahr 2000 geborenen)
Es sei angemerkt, dass die Fachliteratur leicht variierende Jahreszahlen der einzelnen Generationstypen angibt. Exakte Jahresangaben sind weniger entscheidend, da die Übergänge zwischen den Generationen fließend sind. Zudem ist darauf zu verweisen, dass die Charakteristik eines Menschen nicht an einer fixen Jahreszahl festgemacht werden kann: D. h. es entwickeln sich immer Menschentypen, die zwar in einem gewissen Generationszeitraum geboren sind, jedoch andere Ansprüche und Werte entwickelt haben, als die für die entsprechende Generation typischen. Eine Gegenüberstellung der Charakteristiken der einzelnen Generation befindet sich in Anhang C.
2.1 Die Generationstypen bis zur Generation Y
Die Geburtsjahrgänge 1925 bis 1945 werden als Stille Generation (Abk. SG) bezeichnet (int. auch Veterans / Traditionalists). Die während der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges Geborenen gelten als „konventionell, unentschlossen und die Enttäuschung erwartend“. Jedoch ist diese Verallgemeinerung umstritten, da viele Studenten der 1968er-Bewegung und Künstler diesen Geburtsjahrgängen angehören. Dieser Generationstyp wird in Deutschland auch als Aufbau- oder Nachkriegsgeneration bezeichnet, was auf die Leistungen dieser Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Mit dieser Definition gehen Merkmale wie Fleiß, Belastbarkeit, Arbeitseifer und Enthaltsamkeit einher, welche Basis für das deutsche Wirtschaftswunder der späten 1950er und frühen 1960er Jahre waren.
Auf die SG folgt die Babyboomer Generation (Abk. BB). Dazu gehören alle zwischen 1946 und 1964 geborenen. Sie sind als Kinder der Stillen Generation in einer relativ sicheren und wohlhabenden Umgebung aufgewachsen. Die Babyboomer gelten als gut ausgebildet, anpassungsfähig, diplomatisch, ergebnisorientiert und verfügen zudem über eine ausgeprägte Arbeitsmoral und werden auch als „Workaholic Generation“ bezeichnet. Getreu dem Motto: „Leben um zu arbeiten!“. [Saa13]
Alle Geburtenjahrgänge zwischen 1965 und 1980 werden zur Generation X (Abk. Gen X) gezählt. Zugehörige der Gen X kennzeichnen sich durch ihre Unabhängigkeit, für ihr Vermögen hart arbeiten zu können, einer allgemeinen Grundskepsis, überwiegend materielle Sorgenfreiheit und folgen laut [Saa13] dem Motto: „Arbeiten um zu Leben!“. Die traditionellen Kernelemente wie Eltern, Familie und Arbeit werden von der Gen X nicht als Pflicht angesehen und gegenüber der Politik herrscht eine Distanz seitens der Gen X [MeCr10] [Fer09]
Die Gen X stellt im Jahr 2020 weltweit die drittgrößte Gruppe der Erwerbstätigen dar. Es wird die Gen X sein, die nicht mehr mit allen Sicherheiten rechnen können, wie z.B. Rente, soziales Gesundheitssystem. [MeWi10]
2.2 Die Generation Y
Alle Geburtenjahrgänge zwischen 1980 und dem Jahr 2000 zählen zu der Generation Y (Abk. Gen Y). Alternative Bezeichnungen der Generation Y sind z.B. Digital Natives, Generation Why, Millennials, Trophy Kids, Generation Praktikum oder auch Generation Biedermeier. [TEX09]
Charakteristisch für die Gen Y ist, dass sie zuerst einmal alles in Frage stellt. Daher werden sie auch als Generation-„Warum nicht?“ tituliert. Die zur Gen Y gehörenden Personen sind als behütetes Einzelkind aufgewachsen und in den Genuss vieler Freiheiten gekommen. Verhaltensmerkmale der Gen Y: Weltoffenheit, Mobilität, Flexibilität, Effizienz orientierter Egoismus, ein selbstbewusstes Auftreten, Orientierungs- und Sprunghaftigkeit, Suche nach Sicherheit und Stabilität, stetige Entwicklung, vielseitige Kommunikation, Geübtheit mit Technologien und Netzwerken. [BHK13] [LOP13]
Die Grundeinstellung der Gen Y wird laut [Saa13] durch den Slogan: „Erst Leben, dann Arbeiten!“, auf den Punkt gebracht.
Eine Umfrage des Employer-Branding-Beraters Universum Communications unter 20.000 Studierenden im Jahr 2010 ergab, dass für die Studierenden die Vereinbarkeit von Beruf und Familie am wichtigsten ist. Zudem ist für jeden zweiten Befragten eine ausgewogene „Work-Life-Balance“ von zentraler Bedeutung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Ergebnisse der Umfrage: Welche Karriereziele sind für die besonders wichtig? [Fel11]
Weitere wichtige Karriereziele der Gen Y sind im Job intellektuell gefordert zu werden und einem sicheren und beständigen Job nachzugehen. Sich dem Gemeinwohl zu widmen ist nicht primäres Ziel der Gen Y. [Fel11]
Die Karriereziele der Gen Y sind sogleich auch Herausforderungen und Angebotsziele für den AG, welche sich im Personalmarketingmix wiederspiegeln (Kapitel 4.2), um einen Mitarbeit der Gen Y für sich zu gewinnen.
2.3 Generation Z
Zu der Generation Z zählen alle ab dem Jahr 2000 geborenen. Sie kennzeichnen sich laut einer Studie des Sinus-Institutes vor allem durch ihre Individualität aus. Mitglieder der Generation Z werden ab dem Jahr 2020 verstärkt auf den Arbeitsmarkt streben. [Hur12]
3. Die aktuelle Arbeitsmarktsituation
Der Eintritt der Gen Y in den Arbeitsmarkt (Abk. AM) führt zu einem größeren Gewicht aufseiten des Arbeitnehmers (Abk. AN), was für den AM und für die Art und Weise, wie er funktioniert, von großer Bedeutung ist. Zu den wichtigsten Veränderungen des AM in der Ära der Gen Y gehört, laut [Par13] Vgl. S. 57/58, dass Traditionen erheblich an Einfluss verlieren, und das Arbeiten im Allgemeinen mehr als Selbstverwirklichung und weniger wie eine Pflicht angesehen wird.
Der jetzige und zukünftige AM wird von einem Dialog zwischen Arbeitgeber (Abk. AG) und AN geprägt werden. Zudem wird die Nachfrage vom AG nach geeigneten Fachkräften in den kommenden Jahren stark zunehmen, was im demografischen Wandel begründet liegt. [Sin11] [BLK02]
Dieses Kapitel klärt über die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt hinsichtlich der erwerbstätigen Generationen und die Folgen des demografischen Wandels auf. Außerdem wird ein Überblick über neue Anforderungen an die Unternehmen durch die Gen Y gegeben.
3.1 Der demografische Wandel
Der demografische Wandel wird die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten zunehmend beeinflussen, denn immer mehr Arbeitnehmer der BB- und Gen X-Generation scheiden aus dem Berufsleben und werden durch Arbeitnehmer der Gen Y ersetzt (Anhang A). Der demografische Wandel verändert das allgemeine Machtverhältnis zu Gunsten der AN. Dadurch haben nicht nur Absolventen und Young Professionals mit Engpass-Qualifikationsprofilen zunehmend mehr Wahlmöglichkeiten zwischen potenziellen Arbeitgebern, sondern auch alle anderen AN. [KlaPa11]
Zukünftige Arbeitnehmer müssen sich infolge der Globalisierung und des Wettbewerbsdrucks auf verändernde Bedingungen einlassen und Höchstleistungen vollbringen, um den Anforderungen der AG gerecht zu werden. Infolgedessen haben sich auch die sozial-gesellschaftlichen Bereiche verändert. Sowohl der Wertewandel des AN, als auch der Wertewandel der allgemeinen Gesellschaft veranlassen Unternehmen (Abk. U) ein flexibleres Leistungsangebot zu gestalten. Es kommt für die AG darauf an, die demografischen Veränderungen mit ihren Auswirkungen für die AG frühzeitig zu erkennen und zu gestalten, um damit verbundene Chancen zu nutzen und einhergehende Risiken abzuwenden. [Old13] [BdI11]
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