Rezeption von Musik findet auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Kontexten statt. Sie passt sich beispielsweise auf der funktionsgeschichtlichen Ebene den politischen Rahmenbedingungen an. Rezeption von Musik unterscheidet sich in einer Demokratie und Diktatur grundsätzlich, nicht nur weil die eine politische Form eine liberale ist als die andere, sondern auch weil Kultur in dem jeweiligen politischen System eine andere Funktion zugewiesen wird.
In den folgenden Texten soll der Zusammenhang zwischen der Kulturpolitik des „Dritten Reiches“ und der Beethoven-Rezeption in der Ideologie der Nationalsoziallisten hergestellt werden. Dazu soll erst erläutert werden welche Institution im NS Regime für die Kulturpolitische Verwaltung zuständig war. Nach der Klärung der Struktur und Funktion der Reichskulturkammer wird näher auf die Reichsmusikkammer eingegangen, die als Unterkammer der Reichskulturkammer speziell für die Organisation der musikalischen Strukturen verantwortlich war. In dem letzten Beitrag wird versucht zu erklären warum gerade Ludwig van Beethoven in dieses komplex zentralisiert verwaltete System gepasst hat und in weit die Person Beethoven auf die Ideologie der Nationalsozialisten zu-geschneidert worden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturpolitische Strukturen im „Dritten Reich“
- Die Reichskulturkammer
- Die Reichsmusikkammer
- Beethoven-Rezeption in der Nationalsozialeistischen Ideologie
- Schluss
- Quellen und Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Kulturpolitik des „Dritten Reiches“ und der Rezeption von Ludwig van Beethoven in der nationalsozialistischen Ideologie. Sie analysiert die Strukturen und Funktionen der Reichskulturkammer und der Reichsmusikkammer, die für die Kontrolle und Lenkung der Kultur im NS-Regime zuständig waren. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit, warum Beethoven in das System der nationalsozialistischen Kulturpolitik passte und wie seine Musik in die Ideologie der Nationalsozialisten integriert wurde.
- Kulturpolitik im „Dritten Reich“
- Die Reichskulturkammer und ihre Unterkammern
- Die Reichsmusikkammer und ihre Organisation
- Die Rezeption von Beethoven in der nationalsozialistischen Ideologie
- Die Rolle der Musik in der nationalsozialistischen Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Musikrezeption und politischen Rahmenbedingungen dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie zeigt auf, dass die Rezeption von Musik in einer Demokratie und Diktatur grundlegend unterschiedlich ist, da Kultur in den jeweiligen politischen Systemen unterschiedliche Funktionen zugewiesen wird.
Das Kapitel „Kulturpolitische Strukturen im „Dritten Reich““ beschreibt die Reichskulturkammer als mächtigstes Werkzeug der nationalsozialistischen Kulturpolitik. Es erläutert die Struktur und Funktion der Reichskulturkammer und ihrer Unterkammern, insbesondere der Reichsmusikkammer. Die Arbeit zeigt auf, wie die Reichskulturkammer die Gleichschaltungspolitik im Kulturbereich überwachte und durch Zensur und Zwangsmitgliedschaft die deutsche Künstlerschaft kontrollierte.
Das Kapitel „Beethoven-Rezeption in der Nationalsozialeistischen Ideologie“ analysiert, warum Ludwig van Beethoven in das System der nationalsozialistischen Kulturpolitik passte und wie seine Musik in die Ideologie der Nationalsozialisten integriert wurde. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Musik in der nationalsozialistischen Propaganda und zeigt auf, wie Beethoven als Symbol für die „neue nationale Utopie“ des NS-Regimes instrumentalisiert wurde.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kulturpolitik des „Dritten Reiches“, die Reichskulturkammer, die Reichsmusikkammer, die Rezeption von Ludwig van Beethoven in der nationalsozialistischen Ideologie, die Rolle der Musik in der nationalsozialistischen Propaganda, die Gleichschaltungspolitik im Kulturbereich, die Zensur und Zwangsmitgliedschaft der deutschen Künstlerschaft, die „Entartete Kunst“ und die „Entartete Musik“ sowie die Instrumentalisierung von Musik für politische Zwecke.
- Quote paper
- Friedrich Mühlstein (Author), 2013, Die Kulturpolitik im Dritten Reich. Beethoven-Rezeption in der nationalsozialistischen Ideologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/279222