Das Verhältnis von Zentrum und Regionen in Russland hat seit dem Ende der Sowjetzeit einen ständigen Wandel und verschiedene deutliche Zäsuren erfahren. In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Entwicklung dieses Verhältnisses, das in Bezug auf Russ-land oft mit dem Begriff „asymmetrischer Föderalismus" umschrieben wird, beleuchten. Im ersten Teil werde ich der Frage nachgehen, welche Vorstellung vom Begriff „Region“ man sich mit Blick auf Russland machen kann, aus welchen Teilen die Russländ ische Föderation besteht und welches Erbe die Sowjetunion für ein föderales Staatswesen hinterlassen hat. Im zweiten Teil folgt eine chronologische Schilderung der Ereignisse der 90er Jahre, die für das Zentrum-Regionen-Verhältnis von Bedeutung sind. Bezug nehmend auf diese Entwicklungen werde ich in Teil vier näher auf den Begriff und die Komponenten des „asymmetrischen Föderalismus“ eingehen. Auf Grund der hohen Aktualität der Reformen unter Präsident Putin und ihrer noch schwer abschätzbaren Folgen gehe ich abschließend im fünften Teil dieser Arbeit gesondert auf Putins Bemühungen um eine Rezentralisierung Russlands ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung. Russlands asymmetrischer Föderalismus
- Russländische Föderation – das Ganze und seine Teile.
- Die Subjekte der Russländischen Föderation
- Regionen, Regionalismus und desintegrative Tendenzen
- Das föderale Erbe der Sowjetunion
- Die Entwicklung des Zentrum-Regionen-Verhältnisses seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
- Die Übergangszeit bis Ende 1993
- Von Jelzin zu Putin
- Charakteristika des „asymmetrischen Föderalismus“ in Russland.
- Verfassungsrechtliche Konflikte
- Bilaterale Verträge
- Interregionale Disparitäten
- Putins neuer Zentralismus
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Zentrum und Regionen in Russland seit dem Ende der Sowjetunion und beleuchtet den „asymmetrischen Föderalismus“ als charakteristisches Merkmal dieses Verhältnisses. Die Arbeit untersucht dabei die verschiedenen Akteure, die das föderale System Russlands prägen, die historischen und politischen Entwicklungen sowie die aktuellen Reformen unter Präsident Putin.
- Die Struktur und Zusammensetzung der Russländischen Föderation, insbesondere die Unterscheidung zwischen territorialen und ethnischen Regionen
- Die Herausforderungen des Regionalismus und die Rolle des sowjetischen Erbes
- Die historische Entwicklung des Zentrum-Regionen-Verhältnisses seit dem Zerfall der Sowjetunion
- Die Komponenten und Auswirkungen des „asymmetrischen Föderalismus“ in Russland
- Die aktuelle politische Entwicklung unter Präsident Putin und die Bemühungen um eine Rezentralisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Zentrum und Regionen in Russland seit dem Ende der Sowjetunion. Die Arbeit will insbesondere den „asymmetrischen Föderalismus“ beleuchten.
Kapitel 2 beschreibt die strukturellen Merkmale der Russländischen Föderation. Es wird erläutert, wie sich die Föderation aus verschiedenen Subjekten zusammensetzt und wie sich die verschiedenen Regionen in Bezug auf ihre ethnische Prägung und ihre Rolle im föderalen System unterscheiden.
Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung des Zentrum-Regionen-Verhältnisses in den 1990er Jahren und setzt dabei den Fokus auf die unterschiedlichen Phasen der post-sowjetischen Transformation.
Kapitel 4 analysiert die verschiedenen Komponenten und Herausforderungen des „asymmetrischen Föderalismus“ in Russland.
Schlüsselwörter
Russland, Föderalismus, asymmetrischer Föderalismus, Zentrum-Regionen-Verhältnis, Regionalismus, Sowjetunion, Post-Sowjetische Transformation, Präsident Putin, Rezentralisierung, ethnische Regionen, territoriale Regionen, Verfassungsrechtliche Konflikte, bilaterale Verträge, Interregionale Disparitäten.
- Quote paper
- Felix Müller (Author), 2002, Russlands asymmetrischer Föderalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/27513