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Diplomarbeit, 2014
22 Seiten, Note: Erfolgreich
Einleitung
Was ist Burnout?
Vermeidung der Faktoren die zu Burnout führen
1. Emotionale/Psychische Belastung
1a. Zeitdruck/Personalmangel
1b. Routine
1c. Administrative Belastung
2. Physische Belastung
3. Einstieg neuer Mitarbeitern
Schlussfolgerung
Burnout verhindern – Checkliste für Führungskräfte
Quellenverzeichnis
Gleich am Anfang möchte ich sagen, dass ich mich freue, mich gerade
mit diesem Thema auseinandesetzen zu dürfen.
Ist es doch gerade heute eine äußerst brisante Störung geworden.
Die Anforderungen in alle Lebensbereichen sind höher geworden und überall nimmt Geschwindigkeit und Schnelligkeit zu.
In fast allen Berufen werden Menschen mehr belastet und sind oft gereizter und ungeduldiger. Vor allem in sozialen Berufen ist der Energieverbrauch enorm. Auch ich selbst war sicher innerhalb eines bestimmten Lebensabschnittes am Rande eines Burnout. Abgesehen von Fach-, praktischen und technischen Kenntnissen braucht es als Krankenschwester eine große Fähigkeit sich in kranke und alte Menschen einzufühlen. Aber je mehr Empathie beim Helfer vorhanden ist, desto mehr Kraft und Energie braucht es um damit auch zurande zu kommen. Ist es doch notwendig Nähe herzustellen, gleichzeitig aber zu dem Problemen hilfsbedürftiger Menschen auch die nötige innere, gesunde Distanz zu wahren.
Im Weiterverlauf meiner Arbeit hier möchte ich persönliche Erlebnisse mit allgemein notwendigen Verhaltensweisen einer Teamleitung verbinden. Es war auch der Rat von Frau Mag. Elisabeth Raggam, mein gewähltes Thema vorwiegend nach eigenem Erleben beschreiben und dies nach zwanzigjähriger Erfahrung als Diplomkrankenschwester.
In Laufe der letzten circa zehn Jahre habe ich meistens mit alten, bedürftigen Menschen gearbeitet und immer wieder war ich mit zwei Fragen konfrontiert: Einerseits, wie kann ein Mensch so viel wie möglich nützlich und zufrieden in einer Pflegeeinrichtung sein. Anderseits, wie kann sich die pflegende Person von dem ihr täglich begegneten Schmerz und der Hoffnungslosigkeit der KlientInnen schützen? Und , als wäre das nicht schwer genug, kommen noch Zeitdruck, fehlende Anerkennung, usw. hinzu. So habe ich mich entschieden, über Möglichkeiten der Burnout-vermeidung zu reflektieren und erkannt, dass die Führungskraft in einer
solchen Lebenssituation eine sehr wichtige Rolle spielt.
Bevor ich auf meine weiteren Ausführungen eingehe, will ich aber noch definieren was ist Burnout und welche Anzeichen und Symptome führen dort hin.
Es gibt sehr viele verschiedene Definitionen von Burnout.
In weitestem Sinne, bedeutet Burnout eine emotionelle Erschöpfung, bis hin zur Entfremdung von sich selbst und den anderen. Laut Wikipedia „ein Burnout-Syndrom (engl. burn out ‚ausbrennen‘) bzw. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher oder anderweitiger Überlastung bei der Lebensbewältigung“.
Nach Sozialpsychologin Christina Maslach gibt es drei Hauptsymptome des Ausbrennens:
1. Emotionale Erschöpfung
Die Betroffenen fühlen sich chronisch müde und ausgelaugt; das besonders in helfenden Berufen so wichtige Mitgefühl nimmt ab und man spürt nur noch sehr gedämpfte emotionale Reaktion auf andere Menschen.
2. Depersonalisation
Die Authentizität, das ganz persönliche, echte und lebendige Einbringen der eigenen Person in die Arbeit schwindet; man wahrt zunehmend persönliche Distanz (die dann als Professionalität verkauft wird) und kann in fortgeschrittenen Stadien nur noch mechanisch reagieren. Am Ende funktioniert man gerade noch als die Hülle seiner selbst. Typisch sind negative Haltungen, die die Betroffenen in den Augen von Kolleginnen und Kundinnen als zynisch erscheinen lassen.
3. Reduziertes Wirksamkeitserleben
Ausgebrannte erleben sich nur noch sehr eingeschränkt leistungsfähig.
Ihr typisches Empfinden ist, immer weniger zu erreichen, obwohl sie ständig ihren Aufwand hoch halten, ja diesen sogar noch steigern.[1]
Diese Hauptsymptome beeinflussen sich untereinander und werden nicht nur in der Arbeit gespürt, sondern auch in der Familie und gegenüber sich selbst.
Es ist aber nicht so, dass „die Flamme“ auf einmal gelöscht wird, sondern es passiert meistens alles so langsam, dass kaum eine Veränderung sichtbar wird.
Auch der/ die Betroffene selbst kann nur mehr schwer das immer kleiner gewordene Licht wahrnehmen.
Nur solche Menschen, die immer gewohnt waren, ihr Verhalten zu reflektieren merken, wie sie sich langsam von ihren Zielen entfernen.
Sie sind entäuscht über die anderen und erschrecken über sich selbst.
Es ist wie ein Strudel widersprüchlicher Gefühle und das macht die Situation für solche Menschen noch schwieriger. Bin das noch ich?
So war ich doch nie! Etwas stimmt ganz und gar nicht.
Nach mehreren Autoren, verläuft das Burnout Syndrom in fünf Phasen:
Phase 1: Brennen
Idealismus/Enthusiasmus
Der feurige Start in die Aufgabe
Phase 2: Gesunde Arbeit
Realismus/Pragmatismus
Die effiziente Bewältigung des Arbeitsalltags
Phase 3: Warnsignale
Stagnation/Überdruss
Die ersten Krisenzeichen der Burnout-Gefahr
Phase 4: Frustration
Enttäuschung/Depression
Die selten aufflackernde Energie wird auf das
Notwendigste beschränkt
Phase 5: Burnout
Verzweiflung/Zusammenbruch
Endstadium einer echten Lebenskrise ist erreicht[2]
Manchmal wird die zweite Phase übersprungen, und macht die Situation in der dritten Phase noch schwieriger.
Die glücklichste Situation ergibt sich eben immer dann, wenn Warnsignale sehr wohl wahrgenommen werden, leider aber ist die Persönlichkeit des Einzelnen dabei entscheidend diese Zeichen sehr wohl zu erkennen um darauf reagieren zu können. Sicher aber nicht nur die Persönlichkeit entscheidet, wie der weitere Verlauf sich gestaltet. Es gibt viele äußere Faktoren die nicht erlauben, auf diese Situation zu reagieren. Oft sind es finanzielle oder familäre Gründe, die eine Änderung unmöglich machen. In solchen bereits fortgeschrittenen Fällen ist ein ernstes und offenes Geschpräch zwischen Leitung und Betroffenem dringend notwendig. Soweit sollte es aber normalerweise bei sorgfältiger Beobachtung garnicht kommen.
Jeder Mensch hat eine andere Lebenseinstellung und nimmt verschiedene Stressfaktoren und Überlastungen anders wahr. Stress wirkt außerdem nach und man braucht individuell längere oder kürzere Erhollungsphasen.
Es ist sicher, dass Arbeit „alleine“ nicht zu Burnout führen kann. Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens verschiedene Erfahrungen, sowohl im Beruf, als auch im familiären Umfeld. Jeder braucht Annerkenung und reagiert verschieden auf Zeitdruck, Über- und Unterforderung.
[...]
[1] Eckhart H. Müller-Timmermann: Ausgebrannt sein-Wege aus der Burnout-Krise, Seite16, 17
[2] Eckhart H. Müller-Timmermann: Ausgebrannt sein-Wege aus der Burnout-Krise, Seite 17