In dieser Arbeit wird der Ablauf eines Contracting Projektes anhand eines Beispiels aus dem Anlagencontracting erläutert.
Die Komplexität von Druckluftanlagen stellt vor allem für mittlere und kleine Betriebe schnell eine Herausforderung dar, die mit eigenen Ressourcen kaum noch zu bewältigen ist. In der Folge davon laufen viele Anlagen nicht optimal, verursachen unnötig viel Energieverbrauch und Betriebsstörungen und damit vermeidbare Kosten.
Der Gedanke, die Druckluftversorgung an externe Experten abzugeben, ist daher nahe liegend. Allerdings gibt es für das „Outsourcing“ verschiedene Modelle, deren Vor-, und Nachteile jeweils im spezifischen Einzelfall sorgfältig abgewogen werden müssen. Die folgenden Erläuterungen beschreiben die verschieden Möglichkeiten eines Betreibers.
Inhalt
1 Einleitung
2 Druckluft – Versorgung in Eigenregie
3 Outsourcing
4 Mieten von Druckluftanlagen/ Anlagenkomponenten
5 Techn. Anlagenmanagement (Betriebsführungs-Contracting)
6 Finanzierungs-Contracting
7 Energieliefer-Contracting
8 Einspar-Contracting
9 Vergleich der versch. Finanzierungs- und Betreibermodellen
10 Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
1 Einleitung
In dieser Arbeit wird der Ablauf eines Contracting Projektes anhand eines Beispiels aus dem Anlagencontracting erläutert.
Die Komplexität von Druckluftanlagen stellt vor allem für mittlere und kleine Betriebe schnell eine Herausforderung dar, die mit eigenen Ressourcen kaum noch zu bewältigen ist. In der Folge davon laufen viele Anlagen nicht optimal, verursachen unnötig viel Energieverbrauch und Betriebsstörungen und damit vermeidbare Kosten.
Der Gedanke, die Druckluftversorgung an externe Experten abzugeben, ist daher nahe liegend. Allerdings gibt es für das „Outsourcing“ verschiedene Modelle, deren Vor-, und Nachteile jeweils im spezifischen Einzelfall sorgfältig abgewogen werden müssen. Die folgenden Erläuterungen beschreiben die verschieden Möglichkeiten eines Betreibers.
2 Druckluft – Versorgung in Eigenregie
Der Idealbetrieb verfügt über eine eigene zuverlässige und effiziente Druckluftversorgung, die von den eigenen Technikern sachgerecht gewartet und betreut wird. Diese Techniker beherrschen die komplette Kette der Druckluftbereitstellung, von der Erzeugung in den Kompressoren über die Aufbereitung und Verteilung bis zur Sachgerechten Verwendung in den druckluftbetriebenen Geräten, Anlagen und Werkzeugen. Zu jeder Zeit steht Druckluft in der benötigten Menge und erforderlichen Qualität zur Verfügung. Die Kosten für diesen Idealzustand kennt der Betriebsleiter nicht genau, sie fallen aber auch nicht sonderlich ins Gewicht, da sie irgendwo in den allgemeinen Betriebskosten „stecken“, mit denen man eben zu rechen hat.
Dieser beneidenswerte Zustand wird empfindlich gestört, wenn wesentliche Teile der Druckluftanlage ausfallen und die hauseigenen Techniker den Missstand nicht alleine beheben können, eine Ersatzbeschaffung fällig wird, oder eine Erweiterung der vorhandenen Druckluftanlage erforderlich wird. Nun müssen Angebote eingeholt werden, und spätestens jetzt ist es dringend erforderlich, zwecks Preisvergleichs eine Vorstellung von den eigenen Kosten für die Druckluftversorgung zu haben.
Zwar kann der Betriebsleiter sich die Entscheidung leicht machen und einfach das „billigste“ Angebot wählen, allerdings erkauft er sich hiermit womöglich für die nächsten Jahre unnötige hohe Energiekosten. Beispielsweise sollte vor der Entscheidung für einen neuen Kompressor genau überlegt werden für welchen Druckluftbedarf er ausgelegt sein sollte, welches Druckniveau erforderlich ist, welchen Kompressortyp dafür in Frage kommt, welche besonderen Steuerungs- und Regelungsfunktionen sinnvoll sind und welchen Energieverbrauch dieser Kompressor haben wird. Das Investment-Controlling der Betriebsleitung sollte wissen, dass die Anschaffungskosten für den Kompressor an den jährlichen Gesamtkosten für die Drucklufterzeugung nur etwa 10 bis 24 Prozent betragen (je nach Anzahl der Betriebsstunden).
Druckluft- Versorgung in Eigenregie
Vorzüge und Nachteile aus der Perspektive des Druckluftanwenders
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Outsourcing
Die Eigenverantwortung für das Druckluftsystem ist in der Praxis vergleichsweise oft vorzufinden. Der vollständige Verzicht auf externe Dienstleitungen ist jedoch selten und meist nur bei großen Betrieben anzutreffen. Oftmals erfordern Engpässe beim Personal oder mangels Know-how zu den immer anspruchvolleren Systemen zumindest zeitweise den Rat externer Experten. Im einfachsten Fall wird beim Kauf einer neuen Anlage bzw. beim Ersatz von wesentlichen Komponenten gleich ein Servicevertrag mit der Lieferfirma geschlossen. Die eingekauften Dienstleitungen können aber auch wesentlich umfassender sein und schließlich – wie beim Contracting – die Verantwortung für das gesamte Druckluftsystem umfassen. Dabei sind fast alle Kombinationen von Dienstleitung und Finanzierung denkbar und in der Praxis anzutreffen.
Die folgenden Abschnitte gehen auf die wichtigsten Grundtypen des „Outsourcing“ ein und geben einen Kurzen überblick über die verschiedenen Möglichkeiten. Dabei steht wegen seiner aktuellen Bedeutung das „Contracting“ mit seinen verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten im Vordergrund.
Mit dem Begriff „Contracting“ wird grundsätzlich ein Vertragsinstrument zur Erbringung umfassender Dienstleitung bezeichnet. Dabei geht es nicht um die Lieferung von Energieträgern wie Strom oder Brennstoff, sondern vielmehr um die am Ort des Endnutzers benötigte spezifische Energieform. In diesem Fall ist diese Dienstleitung die Bereitstellung der jeweils von einem Betrieb benötigen Menge Druckluft in der vom Nutzer gewünschte Qualität.
4 Mieten von Druckluftanlagen/ Anlagenkomponenten
Diese Variante des Outsourcings ist noch kein Contracting im eigentlichen Sinne, stellt aber eine interessante Möglichkeit dar, kurzfristige Versorgungsengpässe zu überbrücken. In der Regel wird von Mietangeboten Gebrauch gemacht, wenn beispielsweise ein Kompressor seinen Dienst versagt und unmittelbar für Ersatz gesorgt werden muss. Die meisten Anlagenhersteller bieten derartige Verträge an, wobei, je nach Dauer der Verträge, Service und Wartung inbegriffen sein können oder auch nicht.
Ob das Mieten von Anlagen als Dauerlösung attraktiv ist, hängt natürlich von den jeweiligen Vertragskonditionen sowie von den technischen und organisatorischen Gegebenheiten im eigenen Unternehmen ab.
Mieten von Druckluftanlagen oder Anlagenkomponenten
Vorzüge und Nachteile aus der Perspektive des Druckluftanwenders
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5 Techn. Anlagenmanagement (Betriebsführungs-Contracting)
Das Technische Anlagenmanagement (gelegentlich auch als Betriebsführungs-Contracting bezeichnet) ist im Grunde eine Erweiterung der klassischen Serviceverträge mit Anlagenherstellern.
Während bei Serviceverträgen der Anlagenbetrieb jedoch in der Verantwortung des Nutzers bleibt und nur bestimmte Dienstleitungen wie Wartung, Steueroptimierung, Reparatur u. ä. vom Anlagenhersteller bezogen werden, geht beim technischen
Anlagenmanagement der gesamte Betrieb der Druckluftanlage in die Verantwortung des Anbieters über. Dieser verbessert mit der ihm eigenen Kompetenz die Abläufe bei der Erzeugung, Verteilung und ggf. Nutzung, allerdings ohne Abgabe eines Garantieversprechens. Der Contrator, also der Anbieter der Dienstleistung, deckt seine Aufwendungen und sein Risiko über eine Betreiberpauschale, die er auf der Basis meist kurzfristiger Vertragslaufzeiten vom Kunden (= Nutzer der Druckluftanlage) erhält. Durch die Professionalität des Contractors ist eine hohe technische Qualität der Drucklufterzeugung gewährleistet und damit auch die Grundlage für ein wirtschaftlichen Betrieb gegeben.
[...]