Die vorliegende Arbeit behandelt denjenigen Teil von "Der Peloponnesische Krieg", welcher sich der Frühgeschichte Griechenlands widmet, und welchen man als Archäologie bezeichnet.
Die Fragen, welche sich zu Beginn dieser Arbeit stellten, waren folgende: Musste Thukydides, der als Zeithistoriker über den Peloponnesischen Kriegs berichtete, bei der Ausarbeitung der Frühgeschichte Griechenlands, bei welcher er als Althistoriker sich behaupten musste, eine andere Methodik anwenden? Welche Rolle spielt die Archäologie innerhalb seiner Monographie über den Peloponnesischen Krieg? Auf welche Weise hat Thukydides die Frühgeschichte Griechenlands dargestellt?
Über den Forschungsstand lässt sich sagen, dass viel Literatur zu Thukydides vorhanden ist. Bezüglich der Archäologie des Thukydides seien folgende zwei Werke erwähnt: Bizer, Fritz: Untersuchungen zur Archäologie des Thukydides, Darmstadt 1968; sowie Sonnabend, Holger: Thukydides, Hildesheim/ Zürich/ New York 2011 (Studienbücher Antike 13); welcher prägnant die Frühgeschichte nach Thukydides erörtert hat, und auf welchen immer wieder im Aufsatz Bezug genommen wird. Als Quellengrundlage wurde die Reclamausgabe verwendet: Thukydides: Der Peloponnesische Krieg, übersetzt und herausgegeben von Helmuth Vretska und Werner Rinner, Stuttgart 2009. Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Im zweiten Kapitel nach der Einleitung wird auf das Leben von Thukydides, sowie auf den Aufbau und die Inhalte seiner Monographie eingegangen. Anschliessend wird im dritten Kapitel die Archäologie einer Textanalyse unterzogen, wobei die Inhalte interpretiert werden sollen und festgestellt wird, in welchem Kontext diese lesbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verfasser und Werk
- Leben und Herkunft des Thukydides
- Das Werk — Aufbau und Überlieferungen
- Die Archäologie des Thukydides
- Kriegszustände und unbefestigte Städte
- Der Sonderfall Attika
- Gemeinsame Unternehmungen und Zusammengehörigkeitsgefühl
- Thalassokratie der Minoer und Zivilisierung der Griechen
- Der Trojanische Krieg
- Unruhen, Tyranneien und Expansion
- Der Konflikt zwischen Athen und Sparta
- Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Teil von Thukydides' "Der Peloponnesische Krieg", der sich mit der Frühgeschichte Griechenlands beschäftigt und als Archäologie bezeichnet wird. Ziel ist es, die Methodik Thukydides' bei der Darstellung der Frühgeschichte zu analysieren und die Rolle der Archäologie innerhalb seiner Monographie zu beleuchten.
- Die Methodik Thukydides' bei der Darstellung der Frühgeschichte
- Die Rolle der Archäologie in Thukydides' Werk
- Die Darstellung der Frühgeschichte Griechenlands bei Thukydides
- Der Vergleich zwischen der Frühgeschichte und der Zeitgeschichte
- Die Bedeutung der Archäologie für Thukydides' Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel widmet sich dem Leben und der Herkunft des Thukydides sowie dem Aufbau und den Inhalten seines Werkes "Der Peloponnesische Krieg". Es werden die Quellenlage und die Herausforderungen der Biographiearbeit beleuchtet, sowie die chronologische Struktur und die wichtigsten Themen des Werkes vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Archäologie des Thukydides, die sich mit der Frühgeschichte Griechenlands beschäftigt. Es werden die Argumente Thukydides' zur Begründung der geringen Bedeutung der Frühgeschichte für den Peloponnesischen Krieg dargestellt.
Im dritten Kapitel wird zunächst die These von Thukydides erläutert, dass die Bewohner der griechischen Frühzeit keine festen Siedlungen hatten und ständig auf der Suche nach Nahrung und fruchtbarem Boden waren.
Weiterhin wird der Sonderfall Attika beleuchtet, dessen kargere Böden und relative Friedlichkeit zu einer stabilen Bevölkerung und einem rasanten Wachstum führten.
Das dritte Kapitel beleuchtet auch die These Thukydides', dass es vor dem Trojanischen Krieg keine gemeinsamen militärischen Unternehmungen in Hellas gab. Es werden die Gründe dafür beleuchtet, wie die fehlende gemeinsame Identität und die mangelnde ökonomische Grundlage.
Thukydides stellt die Thalassokratie der Minoer als einen wichtigen Wendepunkt dar. Er beschreibt, wie die Seeherrschaft der Minoer die Piraterie zurückdrängte und den Handel förderte, was zur Entwicklung von befestigten Städten und einer zivilisierteren Lebensweise führte.
Das dritte Kapitel behandelt auch die Darstellung des Trojanischen Krieges bei Thukydides. Er betont die Bedeutung der Macht des Agamemnon und die Rolle der Furcht als Antrieb für den Krieg.
Thukydides analysiert die Zeit nach dem Trojanischen Krieg, die von Unruhen, Wanderungen und Tyranneien geprägt war. Er beschreibt die Entstehung von Seemacht und die Herausbildung von grossen Flotten, die erst durch die Perserkriege die Voraussetzungen für einen Peloponnesischen Krieg schufen.
Schliesslich wird der Konflikt zwischen Athen und Sparta als vorprogrammiertes Resultat der wachsenden Machtstellung beider Städte dargestellt. Thukydides beschreibt die Expansion Athens und die Furcht der Spartaner, die zum Krieg zwangen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Archäologie des Thukydides, die Frühgeschichte Griechenlands, die Darstellung der Frühgeschichte bei Thukydides, die Methodik Thukydides' bei der Darstellung der Frühgeschichte, die Rolle der Archäologie in Thukydides' Werk, der Vergleich zwischen der Frühgeschichte und der Zeitgeschichte, die Bedeutung der Archäologie für Thukydides' Gesamtwerk, Kriegszustände, unbefestigte Städte, der Sonderfall Attika, gemeinsame Unternehmungen, Zusammengehörigkeitsgefühl, Thalassokratie der Minoer, Zivilisierung der Griechen, der Trojanische Krieg, Unruhen, Tyranneien, Expansion, der Konflikt zwischen Athen und Sparta, die Quellenlage, die Historizität, die Methodologie, die geschichtsphilosophische Deutungsebene.
- Arbeit zitieren
- Marko Stevic (Autor:in), 2012, Die "Archäologie" des Thukydides. Leben, Herkunft und das Werk, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/273942