Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Frage, wie man sich in der Gegenwart von Magersüchtigen korrekt verhalten sollte, gelangt man schnell zu der Überzeugung, dass sich viele Menschen in keinster Weise über die Problematik dieser Krankheit bewusst sind und somit großer Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung besteht.
In dieser Arbeit ist zunächst definiert, was Anorexia Nervosa eigentlich ist. Spezielle Formen, Ursachen, Erkennungsmerkmale, Behandlungsprogramme und Folgen der Krankheit werden ausführlich, mit selbst erstellten Grafiken, aufgelistet.
Um zunächst bestätigen zu können, dass Aufklärungsbedarf in der Gesellschaft besteht wurde eine Umfrage zu den Erfahrungen betroffener Angehöriger und dem allgemeinen Wissensstand im Umgang mit der Magersucht und deren tödlichen Folgen durchgeführt. Diese Umfrage, die in Anlehnung an die Methode einer empirischen Sozialforschung durchgeführt wurde, bestätigte die oben aufgeführte These. Demzufolge kann die Notwendigkeit einer weiterführenden Arbeit und der vorgesehenen Entwicklung eines Informationsflyers zu diesem Sachverhalt eindeutig bestätigt werden.
Der im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Informationsflyer soll insbesondere die Angehörigen der Betroffenen informieren, über das Krankheitsbild der Magersucht aufklären sowie eine angemessene Hilfeleistung im Bedarfsfall ermöglichen. Für die Ermittlung des Inhalts des Flyers wurden Interviews mit an Magersucht erkrankten Personen durchgeführt, welche auf persönliche Definitionen der Krankheit sowie auf die aus ihrer Sicht wünschenswerten Reaktionen ihrer Angehörigen abzielten.
Inhaltsverzeichnis
1 Kurzfassung
2 Eigene Erfahrungen als Grundlage unserer Arbeitsweise
3 Was versteht man unter Anorexia Nervosa?
3.1 Einordnung der Magersucht
3.2 Spezielle Formen der Anorexia Nervosa
3.3 Ursachen
3.3.1 Einflussfaktoren für die Entwicklung der Magersucht
3.3.2 Die gesellschaftlichen Einflüsse
3.3.3 Psychologische Einflüsse
3.3.4 Biologische Einflüsse
3.4 Folgen
3.5 Erkennungsmerkmale
3.6 Behandlung der Anorexia Nervosa
4 Ermittlung des Flyerinhalts
4.1 Der Umgang mit Magersucht im Alltag - Umfrage
4.1.1 Vorgehensweise
4.1.2 Aufbau/Methode der Umfrage
4.1.3 Auswertung
4.2 Interviews mit Magersüchtigen
4.2.1 Entwicklung der Interviewmethode
4.2.2 Die einzelnen Interviews
4.2.2 Verwertbare Aussagen
5 Erstellen des Flyers
5.1 Konzept
5.2 Erklärung und Interpretation der einzelnen Flyerseiten
5.3 Herausforderungen und Erfahrungen durch die visuelle Arbeit
6 Kritische Auseinandersetzung mit den erarbeiteteten Ergebnissen und Zukunftsperspektiven
Anhang I
Anhang II
Anhang III
Anhang IV
Literaturverzeichnis
1 Kurzfassung
Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Frage, wie man sich in der Gegenwart von Magersüchtigen korrekt verhalten sollte, gelangten wir schnell zu der Überzeugung, dass sich viele Menschen in keinster Weise über die Problematik dieser Krankheit bewusst sind und somit großer Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung besteht.[1] Um diese Auffassung bestätigen zu können, wurde im Rahmen der vorliegen Arbeit in Koblenz eine Umfrage zu den Erfahrungen betroffener Angehöriger[2] und dem allgemeinen Wissensstand im Umgang mit der Magersucht und deren tödlichen Folgen durchgeführt. Diese Umfrage, die in Anlehnung an die Methode einer empirischen Sozialforschung durchgeführt wurde, bestätigte die oben aufgeführte These. Demzufolge wurde die Notwendigkeit einer weiterführenden Arbeit und der vorgesehenen Entwicklung eines Informationsflyers[3] zu diesem Sachverhalt eindeutig bestätigt.
Der im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Informationsflyer soll insbesondere die Angehörigen der Betroffenen informieren, über das Krankheitsbild der Magersucht aufklären sowie eine angemessene Hilfeleistung im Bedarfsfall ermöglichen.
Für die Ermittlung des Inhalts des Flyers wurden Interviews mit an Magersucht erkrankten Personen durchgeführt, welche auf persönliche Definitionen der Krankheit sowie auf die aus ihrer Sicht wünschenswerten Reaktionen ihrer Angehörigen abzielten. Die Antworten inspirierten uns schließlich bei der Erstellung des visuellen Konzepts zu meinem Informationsflyer.
Nach dem Entwurf eines „Flyer-Dummies“[4] setzten wir unsere Ideen durch fotografische Aufnahmen und anschließende Bildbearbeitung nach und nach in die Tat um, wobei besonderen Wert auf die visuelle Aussagekraft des Flyers gelegt wurde.
Das Ergebnis soll Schulen und anderen interessierten Institutionen als Aufklärungsmaterial zur Verfügung gestellt werden, um zu einem positiveren Umgang mit der Krankheit Anorexia Nervosa beizutragen.
2.Eigene Erfahrungen als Grundlage unserer Arbeitsweise
„Ess O Ess!“ mag es tief aus mancher Seele klingen, die ihrem liebsten Freund gegenüber steht, welcher in etwa einen BMI[5] von 13,5 hat und dank Zwangseinweisung gerade noch dem Tod entrinnen konnte. Doch was können wir als Angehörige in einer solchen Situation über einen stillen „Hilfe“-Ruf hinaus für betroffene Magersüchtige tun? Und wie handeln wir, ohne ihnen das Gefühl zu geben, „ertappt“ oder „bevormundet“ zu sein?
In unserer Besonderen Lernleistung werden wir uns mit der Problematik der Magersucht und insbesondere der Rolle der Angehörigen beschäftigen. Wir möchten einen Informationsflyer gestalten, der ihnen einen Überblick darüber verschafft, wie sie ihren Bekannten und Freunden, die an Magersucht leiden helfen können.
Motiviert hat uns diese Arbeit vor allem, weil wir uns beide sehr für die Problematik der Magersucht interessieren. Wir konnten in unserem gemeinsamen Bekanntenkreis bereits zusehen, wie Betroffene trotz oberflächlicher „Genese“ weiter den Halt unter den Füßen verloren und fragten uns, inwieweit wir daran Schuld haben. Dies war etwa in der 8. Klasse, als der erste Fall von Magersucht in unserer damaligen Parallelklasse bekannt wurde. Dieses Mädchen musste schließlich zwangseingewiesen werden, da sie bei einer Körpergröße von 1,60 m nur noch 35,7 kg wog. Zwar sprach jeder in den verschiedenen Klassen über sie, aber sogar ihre engsten Freunde konnten das kontinuierliche Abnehmen nicht verhindern. Weitere Fälle traten an unserer Schule im Laufe der Zeit in verschiedenen Jahrgängen auf, beispielsweise in der 10. Klasse. Bei diesem Mädchen merkten wir, dass es ihr schwer fiel, nach ihrer langen Therapiezeit wieder Anschluss zu finden. Man hatte das Gefühl, die Magersucht stünde als große Barriere zwischen ihr und ihren Mitschülern. In der 12. Jahrgangsstufe ist erneut eine Schülerin unserer Klassenstufe an Magersucht erkrankt. Leider mussten wir feststellen, dass wir nach wie vor nicht im Stande waren, uns essgestörten Menschen gegenüber hilfreich zu verhalten. Der Vergleich, wie es anderen erging interessiert uns.
In unserer Arbeit differenzieren sich zwei zentrale Thematiken. Einmal der Aspekt der Psychologie bzw. des informierenden Inhalts des Flyers und zum Anderen die visuelle Gestaltung und deren direkte Absicht an sich. Unser Konzept entwickelten wir gemeinsam. In allen Bereichen arbeiten wir zusammen, um vom Wissen des anderen profitieren und sich austauschen zu können.
Wir beginnen in den Kapiteln 3.1 und 3.2 mit der Definition der Magersucht, um einen Überblick über die Essstörung zu vermitteln und dadurch eine allgemeine Grundlage zu schaffen. In den folgenden Unterpunkten 3.3 sind ferner die Ursachen, in 3.3 die Folgen, in 3.5 die Anzeichen und in 3.6 die Behandlung dieser Krankheit beschrieben. Anschließend fahren wir in Kapitel 4 mit einer Umfrage und anschließenden Interviews mit Magersüchtigen fort. Unser Endprodukt, der Informationsflyer wird in Kapitel 65ausführlich beschrieben.
Hauptziel unserer Besonderen Lernleistung ist es, über Magersucht zu informieren und unsichere Angehörige auf einen festen Weg zum Handeln zu führen, um dieser Krankheit keine Chance mehr zu geben. Der Flyer soll zudem ermöglichen, das Thema zu enttabuisieren, Essstörungen als solche schneller zu erkennen und Handlungsalternativen offenbaren.
Wir hoffen, dass wir die Außenstehenden mit unserem Faltblatt zunächst zum Nachdenken anregen und außerdem bewirken, dass sie sich informiert fühlen und besser vorbereitet sind, einem Magersüchtigen offen gegenüberzutreten.
3 Was versteht man unter Anorexia Nervosa?
3.1 Einordnung der Magersucht
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“[6]
Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse des Menschen, die uns am Leben erhalten und zu unserem Wohlbefinden beitragen. Ein gesunder Körper bringt Leib und Seele in Einklang. Doch was passiert, sobald wir bewusst aufhören zu essen und anfangen zu hungern? Jährlich machen Millionen von Frauen und zunehmend Männer diese Erfahrung auf der ganzen Welt.[7] Dieses gestörte Essverhalten deutet auf die Krankheit Anorexia Nervosa hin, die Magersucht.
Zunächst muss zum besseren Verständnis das „Normalgewicht“ eines Menschen bestimmt werden. Die Einstufung erfolgt anhand des sogenannten Body-Maß-Index (BMI), der sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die quadrierte Körpergröße in Metern zusammensetzt.[8] Liegt dieser Wert bei einer 18 – 24-jährigen zwischen 19 und 24, so verfügt diese über ihr Normalgewicht. Nach einem medizinischen Maßstab können wir eine Person bei einem BMI-Wert von weniger als 17,5 bereits als tendenziell magersüchtig benennen.[9]
Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten
Abbildung 1: Body Mass Index – Tabelle
Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Nischik, S. (2009): http://www.bmi-rechner24.de/bmi_tabelle_body_mass_index_70.html (21.09.2009).
Die Tabelle zeigt die verschiedenen Gewichtsklassen für Frauen bis hin zu Fettleibigkeit und verdeutlicht, dass wir uns mit der nachfolgend beschriebenen Krankheit in dem niedrigsten Gewichtsgenre (untergewichtig) befinden.[10]
Nach dem klinischen Wörterbuch „Pschyrembel“ versteht man unter Anorexie (der griechische Ursprung des deutschen Begriffs Magersucht) nun eine allgemeine Appetitlosigkeit.[11] „Anorexia Nervosa“, die Magersucht stellt eine psychisch bedingte besondere Form dessen dar.[12] Sie ist eine ernste, meist chronische und vor allem lebensbedrohliche Essstörung mit beabsichtigtem, selbst herbeigeführtem Gewichtsverlust, welcher bis zur völligen Abmagerung und damit letztendlich auch zu einer Einschränkung wichtiger Funktionen des Organismus führen kann.[13] Geschädigte haben den Drang abzunehmen, auch wenn das angestrebte Idealgewicht bereits längst unterschritten wurde. Sie streben ein Gewicht an, welches bis zu 25% unter ihrem eigentlichen Normalgewicht liegt.[14] Weitere grundlegende Eigenschaften der Magersucht sind die Angst vor der Gewichtszunahme, ein gestörtes Körperbild und bei Frauen das Ausbleiben von mindestens 3 Menstruationszyklen.[15] Im „normalen“ Krankheitsverlauf hungert ein Essgestörter[16] ununterbrochen, verliert Gewicht, bis hin zum Tod, welcher häufig durch Infektionen, Herz-Kreislauf-Versagen infolge von Verschiebungen des Mineralstoff- und Flüssigkeitshaushalts oder Selbstmord eintritt.[17] Aber auch nach der „Heilung“ sterben noch ca. 5% der Patienten an Austrocknung oder akutem Organversagen.[18] Zusätzlich zum klassischen Muster der Magersucht gibt es Abweichungen wie das sogenannte „Binge Eating“, es kommt zu periodischen Heißhungeranfällen, in denen die Kontrolle über den eigenen Körper verloren wird. Hier wird deutlich, dass der Mensch den Appetit nicht verliert, sondern kontrolliert unterdrückt. Daher ist der Begriff „Anorexia“ (Appetitlosigkeit) nach unserer Auffassung eigentlich eine „falsche“ Bezeichnung für die Krankheit.
3.2 Spezielle Formen der Anorexia Nervosa
Es ist schwierig, der Magersucht nur ein typisches Verhaltensmuster zuzuordnen, besonders dann, wenn der Gewichtsverlust mit mehr als lediglich einer Einschränkung der Nahrungsaufnahme verbunden ist. Daher gliedert man den Krankheitsverlauf der Anorexia Nervosa (AN) in 3 Untergruppen; die Restriktive AN, AN mit zusätzlichen Gewichtreduktionsmethoden und AN mit bulimischen Attacken.[19]
Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die verschiedenen Formen von Essstörungen:
Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten
Abbildung 2: Essstörungen im Überblick
Quelle: Eigene Darstellung.
Das Verhaltensmuster der restriktiven Anorexia Nervosa stellt sich in der Reduktion der Mahlzeiten und dem verstärkten Einsatz körperlicher Aktivitäten dar. Bei zusätzlichen Gewichtreduktionsmethoden wird der Gewichtsverlust mit Hilfe von selbstinduziertem Erbrechen und dem Missbrauch von Abführmitteln unterstützt. Bei AN mit bulimischen Attacken kommt es zu regelrechten Essattacken, wobei die Gewichtszunahme ebenfalls durch Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln und exzessivem Sport verhindert wird.
Es gibt auch geringfügige Abweichungen von den auf Seite 13 genannten Krankheitsverläufen, wie z.B. das „Binge Eating“, Essattacken. Dies bedeutet im Fall einer Magersucht nur, dass der Kranke seine Essattacke, die aus dem Hungergefühl hervorgeht, nicht wie bei der AN mit bulimischen Attacken mit anschließendem Erbrechen oder Medikamenteneinnahme ausgleicht.
Aus der Magersucht können auch andere Essstörungen, wie häufig z.B. die Bulimie hervorgehen.[20]
Dabei muss deutlich auf den Unterschied zwischen der hier benannten Anorexia Nervosa und der „Bulimia Nervosa“, der Ess-Brech-Sucht[21], hingewiesen werden. Um den gesteckten Rahmen unserer Arbeit nicht sprengen zu müssen, stellen wir hier nur kurz die Unterschiede beider Essstörungen heraus. Auf die Abgrenzung der Bulimie zu bulimischen Attacken in der Magersucht wird zudem abschließend eingegangen.
Magersüchtige haben zum Ziel möglichst „schlank“ zu sein, dies erreichen sie aber nur durch die geringe Aufnahme von Kalorien, eine exzessive Bewegung, die Einnahme von Abführmitteln etc. Das Thema Essen steht demnach nur indirekt im Mittelpunkt. Bulimie hingegen ist eine „Fresssucht“[22], somit ist das Essen der Mittelpunkt dieser Form einer Essstörung. Erkrankte sind meist normalgewichtig und versuchen der Gewichtszunahme mit Erbrechen und Sport entgegenzuwirken.[23] Bei einer Essattacke werden bis zu 5.000 Kalorien „verschlungen“.[24] Die Häufigkeit solcher Ess- und Brechattacken ist sehr unterschiedlich. Sie variiert zwischen 2 Mal wöchentlich und bis zu 20 Mal am Tag.
Bulimische Attacken in einer Magersucht bedeuten gleich der Bulimie, dass sich der Essgestörte nach einer Essattacke erbricht. Der Unterschied ist aber dieser, dass ein Magersüchtiger den Hunger irgendwann nicht mehr unterdrücken kann, „schwach“ wird und „frisst“ um das zehrende Hungergefühl endlich zu stillen. Bei der reinen Bulimie ist das Verlangen nach Essen („Fresssucht“) das ständig präsente Hauptproblem, die Attacken resultieren nicht aus einem Hungergefühl heraus.
3.3 Ursachen
3.3.1 Einflussfaktoren für die Entwicklung der Magersucht
Es lässt sich keine allgemeingültige Ursache für eine Magersucht definieren, jedoch gibt es viele Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung der Krankheit haben. Diese lassen sich in 3 Rubriken zusammenfassen:
- Gesellschaftliche Einflüsse
- Psychologische Einflüsse
- Biologische Einflüsse
3.3.2 Die gesellschaftlichen Einflüsse
Waren z.B. zu Zeiten des Barock noch runde weibliche Formen angesagt, so richtet sich das Schönheitsempfinden in unserer Gesellschaft, insbesondere seit Anfang der 1960er Jahre, immer mehr auf einen sehr schlanken Körper.[25]
Häufig wird die Magersucht daher als eine Modeerscheinung[26] bezeichnet, basierend auf einem Schlankheitswahn, von dem die Menschen besessen sind. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die heutigen Models auf den internationalen Laufstegen:
Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten
Abbildung 3: Modell auf dem Abbildung 4: Modell auf dem
Laufsteg Laufsteg
Eine schlanke Figur wird mit der „Blütezeit unseres Lebens“, Schönheit und Erfolg assoziiert. Außerdem verspricht sie eine ausdauernde, attraktive, gesunde und dynamische Ausstrahlung. Schlankheit verkörpert Leistung und Qualität.
Täglich werden wir unbewusst in den Medien, wie durch das Fernsehen, Zeitschriften und in der Mode darauf aufmerksam gemacht: Dünne Menschen sind selbstbewusst, zielstrebig und beliebt, während molligere Menschen nicht selten die Rolle des „Tollpatsches“, der Witzfigur oder der unbeliebten „grauen Maus“ zugeschrieben bekommen. Menschen mit idealer Körperfigur scheinen ein einfaches, unkompliziertes Leben führen zu können, während es dicken Menschen in der Gesellschaft oft sehr schwer gemacht wird. Erfolgreiche Schauspielerinnen, Models oder Prominente stellen Beispiele dar.
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Abbildung 5: Promi 1 Abbildung 6: Promi 2 Abbildung 7: Promi 3
Ein weiteres, allseits bekanntes Beispiel ist die TV-Sendung „DSDS“ (Deutschland sucht den Superstar): Die Jury sucht die beste Stimme, gibt aber „dicken“ Menschen keine Chance, da sie nicht dem Erscheinungsbild eines Popstars entsprechen.[27] Somit werden sie als Individuen abgewertet, nur noch „schöne und schlanke“ Sänger, Models oder Schauspieler haben Chancen auf dem Markt und dürfen „Vorbilder“ darstellen.
Gerade zu Beginn der Pubertät verändert sich bekanntlich der Körper junger Frauen, die Menstruation tritt ein, die Brust wächst, um nur einige Veränderungen zu nennen. Jugendliche können durch diese Schlankheitsideale schnell verunsichert werden, denn sie haben noch kein Gefühl für ihren „neuen“ Körper entwickelt. Noch wissen sie nicht wie er wirkt und das unwohle Gefühl „unattraktiv“ zu sein tritt vermehrt auf. Dies vermindert ihr Selbstwertgefühl und der Schritt zur Essstörung und somit Einflussnahme auf den Körper liegt nahe.[28]
Wirtschaftlich profitieren natürlich viele Firmen und Unternehmen von dem Streben der Menschen nach dem Schönheitsideal. Das Angebot an möglichen Hilfsmitteln zum Erreichen der Wunschfigur ist überwältigend. Jedoch tritt selten der geplante Erfolg ein. Die Enttäuschung und das große Verlangen nach der Traumfigur treiben Betroffene häufig dazu, ihre Gesundheit zu vernachlässigen und zu Abführmitteln und Appetitzüglern zu greifen oder sogenannte „Schönheitsoperationen“ über sich ergehen zu lassen, um so ihr Ziel zu erreichen. Das Bedürfnis nach Schlankheit und die damit verbundenen Erfolgsaussichten stehen plötzlich im Mittelpunkt ihres Lebens und drängen die Gesundheit in den Hintergrund. Es ist in diesen Fällen nur noch möglich sich zu akzeptieren, wenn man das Ideal erreicht hat. Darüber hinaus glauben Magersüchtige sich so leichter Anerkennung und Akzeptanz im eigenen Umfeld und in der Gesellschaft verschaffen zu können und geraten auch deshalb schnell in die Abhängigkeit und den Sog der Essstörung.
3.3.3 Psychologische Einflüsse
In der Fachliteratur und in Fachdiskussionen werden viele psychologische Aspekte als mögliche Auslöser zur Magersucht angeführt. Diese lassen sich in 2 Untergruppen einteilen, zum einen spielen verschiedene Konstruktionen innerhalb eines Familienverbandes eine Rolle bei der Entwicklung von Essstörungen, zum anderen ist die eigene Persönlichkeit ein entscheidender Faktor für die Entstehung dieser Krankheit.
Zunächst werden die familiären Aspekte anhand der folgenden 6 von uns ausgewählten typischen Verhaltensmuster bzw. Familiensituationen vorgestellt:
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Abbildung 8: Familiäre Einflüsse
Quelle: Eigene Darstellung.
Dr. med. Monika Gerlinghoff und Dr. med. Herbert Backmund, 2 Experten, die sich schon jahrelang mit der Behandlung Magersüchtiger beschäftigen, beschreiben eine mögliche Situation/Ursache so: Äußerlich wirkt die Familiensituation oft heil und intakt.[29] Die betroffenen Teenager wachsen in geordneten Verhältnissen auf und genießen eine pflichtbewusste Erziehung mit hohen Leistungsanforderungen. Jedoch ist es mit der Zeit immer schwieriger, diese 100%ig erfüllen zu können. Entwickelt sich ein Perfektionismus im Kind, wird es immer unzufriedener. Der Druck in der Schule wächst, die Noten sind nicht bestmöglich und am Körper stimmt stets irgendetwas nicht. Der Vergleich mit anderen und der Wunsch nach einem perfekten Körper können plötzlich die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen.
Auf der Internetseite http://www.magersucht-online.de hebt Dr. rer. nat. Miriam Liedvogel starre Erziehungsmuster hervor, welche die individuelle Entfaltungsfreiheit speziell in der Pubertät hemmen und aufgrund dessen Eltern nicht angemessen auf die Entwicklung des Kindes zum Erwachsenen reagieren[30]. Das Abnabeln vom Elternhaus, ein wichtiger Schritt in der Pubertät, wird nicht gewährleistet. Das Kind wird gezwungen eine perfekte Fassade aufzulegen und Bedürfnisse, wie die Möglichkeit selbstständig und erwachsen zu werden, zu unterdrücken, um nach außen hin die scheinbare Harmonie und perfekte Familie zu verkörpern. Die Flucht in die Magersucht als eine Möglichkeit ersetzt die angestrebten Gefühle von Selbstständigkeit und Abgrenzung, denn nun sind sie „Herr“ über den eigenen Körper, haben Macht über diesen, können alles an ihm kontrollieren und beeinflussen.[31]
Führen die Eltern sogenannte „Vernunftehen“, also Ehen aus rationalen Gründen, um z.B. durch ihre Interessensgemeinschaft eine finanziell abgesicherte Zukunft zu haben, wird zusätzlich gelehrt, Gefühle zu beherrschen und gegebenenfalls zu unterdrücken.[32] Die Ehe basiert nicht auf der Liebe, demzufolge stehen Gefühle sowie Sexualität im Hintergrund dieser Beziehungen. Diese Impulskontrolle verhilft Kindern später im Falle einer Essstörung Gefühle, wie Lust und Hunger, abzuwehren. Zusätzlich versucht die Familie Pubertätserfahrungen des Kindes zu ersetzen, indem sie ihr Kind einengt, es z.B. nicht auf Partys gehen lässt, sondern diese zuhause mit den Eltern gemeinsam „in kleinem Rahmen“ stattfinden. Der große Wunsch des Heranwachsenden bei zu großer Einmischung der Eltern, nach der Abkapselung vom Elternhaus und einer eigenen Identität, kann anorektisches Verhalten hervorrufen.
Im Gegensatz dazu stehen Scheidungen der Eltern, ein Zusammenbruch innerhalb der Familie, kein Rückhalt und das Gefühl, „dass nichts nach dem eigenen Wunsch läuft“.[33] Häufig wird in AN eine Zuflucht, Halt und Konstante gesucht, wenigstens den eigenen Körper „stabil“ und kontrolliert zu halten. Ein Extrembeispiel als Auslöser der Magersucht ist der sexuelle Missbrauch innerhalb von Familien oder durch Außenstehende, wie Wissenschaftler der University of Bristol herausfanden.[34] Der Betroffene fühlt sich schlecht, ausgenutzt, möchte seine Attraktivität weghungern, die Angriffsfläche seines Körpers verringern. Erfolgt dieser Missbrauch über einen längeren Zeitraum, ist auch hier die Kontrolle der Anlass zur AN. Dies ist anscheinend der einzig verbleibende Weg, in dem er noch Kontrolle und Macht über sich zu haben scheint.
Die Internetseite www.magersucht.de informiert darüber, dass Eltern, welche einen Gerechtigkeitssinn verfolgen, viel Wert darauf legen, alle Kinder gleich zu behandeln und deren Unterschiede gewollt missachten.[35] Folglich wird nicht auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder oder eine frühzeitige Entwicklungen eingegangen. Jedoch ist jede Beziehung individuell und es darf keine absolute Gleichstellung und Gleichbehandlung geben, denn ein Kind kann nicht normiert werden. Individuen haben eigene Vorzüge, Emotionen, Charaktereigenschaften und Bedürfnisse. Beginnt das Kind in diesem Fall zu „hungern“, möchte es die Familie in einen Alarmzustand versetzen und unbewusst auf die eigene Person aufmerksam machen. Hier bezieht sich das Hungern auf die fehlende Anerkennung, Beachtung und Liebe der Eltern.[36]
Auch die Persönlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer Essstörung. Sie bildet die zweite Untergruppe der psychischen Einflüsse. Aufgrund spezieller Charaktereigenschaften, z.B. Labilität oder wenig Selbstbewusstsein, sind manche anfälliger für psychische Krankheiten. Die Essstörung ist meist eine Reaktion auf innere Konflikte, Ängste und Streit. Heutzutage äußern sich viele Erkrankte in sogenannten "Pro-Ana" Blogs, deren Funktion wir im weiteren Verlauf in diesem Zusammenhang kurz erläutern werden.
Gründe für die persönliche Entwicklung einer Magersucht können sein:
Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten
Abbildung 9: Persönlichkeitsbedingte Einflüsse
Quelle: Eigene Darstellung.
Anorexia Nervosa kann ausdrücken, dass die Heranwachsenden sich allein gelassen und von der Umproportionierung ihres Körpers überfordert fühlen. Während des Entwicklungsprozesses eines Kindes zur Frau muss das Mädchen, wie bereits angeführt, eine neue Identität finden. Dies kann sie schnell verunsichern. Das Empfinden von Sicherheit wird durch die Kontrolle über ihr Körpergewicht erlangt.[37] So entsteht das Gefühl, das eigene Leben im Griff zu haben und etwas besonders gut zu können. Es macht sie stolz und spornt sie an, ihr Ziel weiter zu verfolgen. Somit ist das Gewicht eine entscheidende Quelle des Selbstwertgefühls geworden.
Eine andere Ursache der Magersucht ist der Wunsch zurück in die heile Kinderwelt, welche unbewusst vor Konflikten schützt, die sich im heranwachsenden Alter ergeben.[38] In der Pubertät bekommen Mädchen weibliche Rundungen, sie versuchen die sexuellen Wünsche abzuwehren und das in der Familie eventuell tabuisierte Thema Sexualität zu unterdrücken. Sie entfliehen diesem Problem häufig mit Abmagerung. Dem Körper wird somit die sexuelle Signalwirkung entzogen.[39]
Um die Kontrolle über sich und seine Umwelt zu erhalten, werden strenge Regeln für das Leben mit AN aufgestellt oder gleichgesinnte Verbündete gesucht. Ein Beispiel hierfür sind die Internetblogs „Pro Ana“[40] (für Anorexia Nervosa). Ihre Startseiten können folgendermaßen aussehen:
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Abbildung 10: „Ana to the End…“
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Abbildung 11: Die 10 Gebote der „Pro Ana“
Hier berichten Magersüchtige über ihr Leben und tauschen sich aus. Aufgestellte Gebote erinnern sie an ihre Ziele und Disziplin. Das erste Gebot lautet „Du sollst unsichtbar werden“, was so viel bedeutet, wie sich aus dem Leben zu hungern. Dies ist ihr Ziel. Magersüchtige entwickeln einen Perfektionismus und wollen ihre Taten vollenden.
In einem Interview beschreibt ein Mädchen, wie es sich für ihre Unvollkommenheit in der heutigen Medienwelt bestrafen möchte.[41] „Ich bin eine Person, die hässlich ist und eklig. Dafür will ich mich bestrafen, zerstören“, sagte sie. Besonders deutlich werden auf „Pro Ana“-Homepages das geringe Selbstwertgefühl und die Kontaktprobleme einer essgestörten Person. Wie wir aus mehreren Blogs herauslesen konnten, geben „Pro Anas“ nach außen hin eine starke, kraftvolle Persönlichkeit vor. Innerlich hingegen sind sie so labil, dass man sie schnell beeinflussen kann. Sie sind abhängig von der Meinung anderer und beziehen ihr Selbstwertgefühl von anderen Gleichschwachen und - gestörten. Durch ihr mangelndes Selbstvertrauen fühlen sie sich „fett“ und nicht interessant für andere. Mädchen bekommen Depressionen, die bis hin zu Selbstmordgedanken reichen, da sie Angst haben, aufgrund ihrer Fehler und Schwächen nicht geliebt zu werden.
3.3.4 Biologische Einflüsse
Grund für die Entstehung einer Anorexie kann auch eine Störung in der Hirnregion sein, die der Steuerung des Essverhaltens, der sexuellen Aktivität und der Menstruation dient. Diese Funktionsstörung tritt möglicherweise auch erst im Laufe der Essstörung auf, beispielsweise als Folge des Gewichtverlusts und trägt zur Aufrechterhaltung der Krankheit bei, ist aber nicht ihre eigentliche Ursache.[42]
Eine genetische Veranlagung ist hingegen an der Entstehung der Magersucht beteiligt.[43] Dr. Ruth E. Urwin vom Kinderkrankenhaus im australischen Westmead und ihr Team entdeckten am Norepinephrin-System, welches für die verstärkt auftretenden Emotionen Magersüchtiger verantwortlich ist, bei der Untersuchung des Protein-Hersteller-Reglers im NET Gen, ein großes, bislang unbekanntes Stück Erbgut. Sie fanden heraus, dass dieses bei Magersüchtigen gehäuft in langer Form vorliegt und diese Form sich gegenüber der anderen kurzen öfters erblich durchsetzt. Weiterhin zeigen Untersuchungen, dass ein eineiiger Zwilling eines Magersüchtigen sogar 50%ig ebenfalls anorexiegefährdet ist. Bei zweieiigen Zwillingen besteht nur noch eine weniger als 10%ige Gefahr auf die Krankheit.[44] Verwandte ersten Grades sind achtmal mehr von AN betroffen als der Bevölkerungsdurchschnitt.[45] Medizinische Forschungen belegen also, Magersucht kann erblich bedingt sein.
3.4 Folgen
Zur Verdeutlichung der gesundheitlichen Folgen der Unter-/ Mangelernährung soll folgendes, selbst entworfenes, schematisches Schaubild kurz und präzise die wesentlichen Verflechtungen und Konsequenzen anschaulich darstellen:
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Abbildung 9: Folgen der Unter- und Mangelernährung
Quelle: Eigene Darstellung
Zum Anführen der Quellenangaben ist nachfolgend das Wichtigste des Flussdiagramms kurz zusammengefasst:
Wie mehrfach angesprochen ist die schwerwiegendste Folge der Anorexia Nervosa der Tod. 10-15% aller Magersüchtigen sterben an ihrer Krankheit.[46]
Körperliche Schäden sind u.a. ein verlangsamter Stoffwechsel, aus dem Haut und Haarschäden resultieren. Es entstehen Organschäden/Organversagen, Pubertätsentwicklungen/Organausbildungen können stark verzögert werden oder gar ausbleiben.[47] Zudem ist die unzureichende Ernährung verantwortlich für eine Darmträgheit, Magenkrämpfe, Nierenversagen und eine akute Blasenschwäche.[48] Durch die Hormonspiegeländerung bleibt bei Frauen die Menstruation aus, bei Männern lässt das sexuelle Interesse nach.[49] Die Fruchtbarkeit ist eingeschränkt und lediglich 80% der Magersüchtigen werden nach einer Heilung wieder empfängnisfähig.[50]
Folgen des Vitaminmangels sind Haarausfall, Wachstumsstörungen, Osteoporose[51] bis hin zur Gedächtnisschwäche.[52] Ständige Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Muskelschwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Denkstörungen sind ebenfalls Begleiterscheinungen der Magersucht.[53] Verlangsamter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, niedriger Blutdruck, absinkende Körpertemperatur, Lanugo-Behaarung[54] und Wassereinlagerungen im Gewebe treten als Folgen auf.[55] Eine entstandene Unterfunktion der Schilddrüse verursacht trockene Haut, blaugefärbte Hände und Füße und erklärt das ständige Frieren.[56] Durch den erhöhten Cholesterinspiegel und eine nach Möglichkeit folgende Arteriosklerose besteht ein erhöhtes Schlaganfall-/ sowie Herzinfarktrisiko.[57]
Auf der Internetseite http://www.gesundheitsseiten24.de wird das Ausmaß der seelischen Folgen neben den körperlichen Schäden einer Anorexia Nervosa sehr deutlich.[58] Das psychische Gleichgewicht geht verloren, Frustration und leichte Reizbarkeit sind die Folge. Magersüchtige stehen unter ständigem, zwanghaften Vergleich mit Anderen, empfinden Selbsthass bis hin zur Selbstverletzung. Die Übertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn kann durch kohlenhydratarme Nahrung beeinträchtigt werden. Stimmungsschwankungen und starke Depressionen entstehen, welche oft zu Selbstmordgedanken und –versuchen verleiten. Lebensfreude und Interesse an der Umwelt gehen verloren, was zur Isolation führt.[59]
3.5 Erkennungsmerkmale
Nachstehend werden, neben den bereits angesprochenen Symptomen eines Erkrankten, auffällige Handlungsweisen und Erkennungsmerkmale des Essgestörten im Alltag erläutert.
Das dürre Erscheinungsbild eines Magersüchtigen ist wohl das ersichtlichste Merkmal.[60] Dieser allerdings leugnet es und versucht es zusätzlich mit dem Tragen mehrerer Kleidungsschichten zu vertuschen. Ein Magersüchtiger fühlt sich nie dünn genug. Essgestörte besitzen überwiegend kein Krankheitsbewusstsein und weisen jegliche Hilfe ab. Dieses Verhalten resultiert aus seiner gestörten Selbstwahrnehmung und dem „fehlenden Kontakt“ zum Körper.
Viele Betroffene kochen aufwendige Speisen für ihre Familie um zu zeigen, dass sie sich selbst unter Kontrolle haben und damit ihre Abneigung gegenüber dem Essen nicht auffällt. Ansonsten versuchen sie jeglichen Kontakt mit dem Essen zu vermeiden. Gemeinsamen Essen mit Freunden oder Familie gehen sie mittels Vorwänden aus dem Weg. Wenn sie essen, essen sie sehr langsam und achten auf kalorienarme Nahrungsmittel sowie Getränke. Meistens ist ihre Auswahl sehr einseitig. Häufig täuschen sie auch ihr Essen vor, indem sie ewig darauf „herum kauen“ und es später ausspucken oder nur einmal in ihre große Nahrungsauswahl reinbeißen und diese dann beiseite legen. Viele essen, falls sie essen, nach Ritualen, indem sie z.B. Farbentage oder Zahlentage einführen. An diesen Tagen dürfen sie dann nur grüne Nahrung (wie z.B. grünen Salat) zu sich nehmen oder nur 30mal kauen.
Ruhelosigkeit, ständiges Stehen, übertriebener Bewegungsdrang sind weitere Kennzeichen einer magersüchtigen Person, die allesamt der Gewichtsabnahme dienen.
In der Schule/Ausbildung oder bei der Arbeit zählen sie meist zu den Besten, denn sie streben perfekte Leistungen an. Dies erklärt auch ihre Gründlichkeit, die Reinlichkeit und ihre Sparsamkeit und somit den Verzicht auf alle lustvollen Betätigungen.
Auch das Tragen schwerer Schulranzen und Taschen sowie sich der Kälte auszusetzen, um möglichst viele Kalorien zu verbrennen, sind ebenfalls Merkmale der Magersucht.
Die Haut der Erkrankten ist, wie bereits auf Seite 25 erläutert, oftmals trocken und schuppig. Haare eines Magersüchtigen sind meist brüchig und fallen aus. Einige Betroffene trinken sehr wenig, damit ihr Bauch dünn bleibt, andere aber wiederum trinken sehr viel, um so das Hungergefühl zu betäuben.
Häufig ziehen Magersüchtige sich zurück und isolieren sich von der Außenwelt. Selten sprechen sie über sich oder ihre Gefühle. Schwarzweißdenken[61] und Depressionen sowie leichte Reizbarkeit sind weitere auffallende Eigenschaften eines Erkrankten.
Nun sollte sich dem Leser die Frage auftun, wie er handle falls diese Merkmale auf eine Person in seinem Umfeld zutreffen. Diese Frage soll im Folgenden beantwortet werden. Nach der Auswertung der Gespräche mit den Betroffenen, konnten einige sinnvolle Verhaltensregeln zusammengestellt werden, wie man seine Hilfe erfolgreich anbieten kann. Im Flyer soll dies visuell dargestellt werden.[62]
3.6 Behandlung der Anorexia Nervosa
Das Ziel einer stationären[63] oder ambulanten[64] Therapie ist es, die psychische Gesundheit und das gestörte Selbstwertgefühl wieder herzustellen.[65] Magersüchtige erlernen, dass es andere Lösungen zur Problembewältigung gibt als das „Hungern“. Sie erlernen ein besseres Körpergefühl, entsprechend auf ihre Körpersignale (z.B. Hunger) zu agieren und ihre Körperfülle realistisch zu beurteilen. Der Teufelskreis einer Essstörung muss dauerhaft durchbrochen und das selbstzerstörerische Verhalten ausgelöscht werden.
Der erste Schritt zur Heilung der Anorexia Nervosa ist die „Anerkennung dieser Krankheit für sich selbst“[66], die Einsicht krank zu sein und dass man sich eingesteht Hilfe zu benötigen.
Magersüchtige wollen jedoch häufig selbst nicht wahrnehmen, dass sie krank sind, daher ist es wichtig, dass Angehörige Ihnen zur Seite stehen, nicht wegschauen, sich selbst informieren und stets ihre Hilfe anbieten.[67] Diese Anregungen bietet unser Flyer den Betroffenen.
Meist ist eine stationäre Therapie unumgänglich. In unserer Region befindet sich eine solche Klinik z.B. in Bad-Neuenahr.[68] Bei Minderjährigen besteht die Möglichkeit einer Zwangseinweisung sobald sich ihr Körper in einem lebensbedrohlichen Zustand befindet oder aufgrund der depressiven Stimmung Selbstmordgefahr besteht und die Kinder sich weigern Hilfe anzunehmen.
Laut Novafeel besteht die Behandlung nun aus 2 Schritten, der Gewichtszunahme und dem Behandeln der psychischen Probleme.[69]
Die Gewichtszunahme ist nur eine vordergründige Lösung, um den Körper zu stabilisieren und körperlichen Folgeschäden entgegen zu wirken.
Bei Zwangseinweisungen wird der Patient mittels Infusionen künstlich ernährt. Die Betroffenen sind meist unkooperativ und empfinden die Nahrungszufuhr als Vergewaltigung ihres Körpers. Generell ist die Angst vor dem „fett werden“ größer als die Angst vor dem Tod, dessen sich viele als mögliche Folge bewusst sind. Betroffene sollten jedoch schnellstmöglich lernen, sich eigenverantwortlich für ihre Gewichtszunahme zu fühlen. Dabei kann es von Hilfe sein, Gewichtsgrenzen aufzustellen, ab denen die Magersüchtigen für ihr Mitarbeiten belohnt werden.
Da es aber nicht reicht, nur das Symptom der Krankheit zu behandeln, müssen nun auch deren Wurzeln therapiert werden, denn die Ursachen einer Magersucht sind, wie bereits angeführt, in den Tiefen der Seele verankert.
Es gibt unzählige Methoden einer Psychotherapie, wie Tanz-, Schwimm- oder Kunsttherapien, wovon wir im Rahmen unserer Arbeit nur einige wenige beispielhaft aufzählen werden. Bevor man sich für eine Form der Therapie entscheidet, sollte man sich vorher über die Vielfalt und die zu behandelnden Punkte innerhalb der Therapie ausgiebig informieren, um so ständig erforderlich werdende Therapiewechsel zu vermeiden und den Betroffenen nicht noch mehr zu belasten. In unserem Flyer sind einige Ansprechpartner und Adressen angegeben. In jeder Therapie wird das Essverhalten analysiert, geschult und kontrolliert. Die Ursachen für die Krankheit müssen herausgefunden werden, nur so hat man die Möglichkeit, eine erfolgversprechende Behandlung durchzuführen.
Die „ Psychoanalyse nach Siegmund Freud“ [70] beschäftigt sich mit der Aufarbeitung traumatischer, prägender Erlebnisse des Patienten, welche meist aus seiner Kindheit stammen. Mittels der Analyse von Träumen und emotionalen Verhaltensweisen des Betroffenen werden Konflikte der Vergangenheit zugänglich gemacht.
In einer Gesprächstherapie werden die Erlebnisweisen des Patienten in den Mittelpunkt gestellt, welcher sich demzufolge mit seiner Persönlichkeit beschäftigen muss. Der Therapeut kann dem Betroffenen verständnisvoll begegnen oder sich konfrontativ verhalten.
Um zu erlernen, in bestimmten Situationen andere Verhaltensmuster als bisher aufzuzeigen, gibt es die Verhaltenstherapie. Hier wird sich mit der aktuellen Problematik und der Lebensweise befasst.
Die verschiedenen Therapien können als Einzel-, Gruppen-, Paar- oder Familientherapie abgehalten werden.[71]
Besonders bei Jugendlichen ist eine Familientherapie ratsam, da diese ihr engstes Umfeld darstellen und sie meist noch zuhause wohnen. Zudem kann der Therapeut die Flucht in die Magersucht aus dem Lebensumfeld des Kindes näher verstehen, untersuchen, aufarbeiten und heilen. Unter anderem wird die Familie gelehrt auf das gestörte Essverhalten ihres Kindes zu reagieren.
Nebenbei erhält der Patient eine unterstützende Ernährungstherapie, sein Gewicht in Unterwäsche wird regelmäßig kontrolliert, nach und nach werden „verbotene“ Speisen wieder in den Essensplan aufgenommen, Ernährungsprotokolle mit Beschreibung der Gefühle sowie Bewegungsprotokolle müssen geführt werden und es wird über die Nahrungszusammensetzung, Nährstoffe, Ernährung allgemein, sowie körperliche Folgen der Mangelernährung aufgeklärt.[72]
Es dauert einige Jahre, bis man dazu in der Lage ist, sich früheren Teufelskreisen zu widersetzen und den Sinn des eigenen Lebens zu erfassen. Mindestens 4 Jahre lang muss eine Besserung zu sehen sein, bevor man sie als dauerhaft bezeichnen kann.[73] Unter Besserung versteht man ein fast normales und gleich bleibendes Gewicht, eine soziale Integration, bei Frauen und Mädchen eine regelmäßige Monatsblutung und keine andauernden psychischen Beschwerden, wie z.B. Depressionen.
Nur 30% der Betroffenen erreichen nach einer Behandlung wieder ihr Normalgewicht und haben einen regelmäßigen Zyklus. Daran sind nach neuen Erkenntnissen neurobiologische Faktoren maßgeblich, welche das Erkrankungsbild eines Magersüchtigen aufrechterhalten.[74] Trotz der Gewichtsstabilisierung und -normalisierung behalten viele ihre groteske Beziehung zum Körper bei. Nur sehr wenige werden sich jemals vollständig von dieser Krankheit lösen. 35% gewinnen zwar an Gewicht, erreichen allerdings nicht ihr Normalgewicht. 25% der Magersüchtigen bleiben trotz Therapie chronisch krank. 10% sterben infolge der Anorexia Nervosa.[75] Die häufigsten Todesursachen sind Organversagen, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Kreislaufkollapse, Verhungern oder Suizid.
4 Ermittlung des Flyerinhalts
4.1 Der Umgang mit Magersucht im Alltag – Umfrage
4.1.1 Vorgehensweise
Damit unser Flyer einen präzisen Informationsgehalt erhält und eine möglichst breite Bevölkerungsschicht anspricht, war es uns wichtig aufzuzeigen, dass die Menschen, egal woher oder welcher sozialen Schicht sie angehören, bezüglich der Magersucht unaufgeklärt und überwiegend hilflos sind.
Vorweg bot sich dazu ein breites Spektrum an Möglichkeiten an, wie z.B. Gespräche mit Hausärzten, Ärzten aus Kliniken, Therapeuten, Psychologen oder Angehörigen selbst. Wir entschieden uns für die Methode einer Straßenumfrage, durch die wir uns einen größeren und objektiven Einblick in die wirkliche Hilflosigkeit erhofften, als Fachleute repräsentativ beschreiben könnten. Zudem wollten wir unmittelbar mit unserer jugendlichen Zielgruppe in Kontakt treten.
Dafür wählten wir bewusst die Methode der mündlichen Umfrage. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor war dabei unser persönliches Interesse an der Thematik, denn wie bereits erwähnt, gerieten wir in unserer Schul- und Freizeit viel mit Magersüchtigen in Kontakt. So ergab sich die Möglichkeit, anders als bei schriftlichen Umfragen, mit Angehörigen ins Gespräch zu kommen, Hintergründe zu ihren Antworten zu erfahren und diese Erfahrungen positiv für unser Projekt nutzen zu können.
Als Ort der Umfrage wählten wir eine größere Stadt. Es war uns wichtig, Hintergründen und Krankheitsverläufen verschiedener Fälle aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen zu begegnen, um über unser bekanntes Alltagsleben hinaus informiert zu werden. Dies hätten wir in unserer Schule nicht abdecken können.
Im Folgenden wird der Leser merken, dass dieser Teil der Umfrage sehr ausführlich behandelt wurde. Dies liegt darin begründet, dass wir mit großer Motivation auf die Umfrage zurückblicken und uns sehr intensiv damit beschäftigt haben. Des Weiteren können wir uns vorstellen, in unserer Zukunft, z.B. im Studium, wieder mit dieser Form der Umfrage, jedoch professioneller, zu arbeiten.
„Im Rahmen [der] ‚quantitative[n] empirische[n] Sozialforschung’“[76] wollten wir nun das Kernproblem der Machtlosigkeit erkennen, die Menschen, deren Unsicherheit und Probleme verstehen lernen und herausfinden warum nicht erwartungsgemäß erfolgreich geholfen werden kann. Die Erkenntnis der Grundproblematik ist für uns der erste Schritt um Veränderungen herbeiführen zu können und Grundlage unserer weiteren Arbeit.
An einem sonnigen Freitag, dem 31.07.2009, welcher in Rheinland-Pfalz ein Sommerferientag war und somit viele Menschen auf die Straßen zog, führten wir unsere Umfrage in der größeren Stadt Koblenz mit rund 106.500 Einwohnern[77] durch. Von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr befragten wir Passanten in der Löhrstraße, der belebten Fußgängerzone in Koblenz, um die vielfältigen Meinungen „shoppender“ Passanten, Menschen auf dem Weg ins Schwimmbad oder Arbeitender in deren Mittagspause einzuholen, nur um einige potentielle Aufenthaltsgründe zu nennen. Folglich war die erforderliche Zufälligkeit bei der Auswahl gewährleistet.[78] Wir erlangten eine „repräsentative“[79] Zufallsstichprobe, denn Menschen jeder Sozialschicht und jeder Altersklasse hatten hier die Chance befragt zu werden. Diese zu erwartenden Ergebnisse und die Erforderlichkeit der Zufallsstichprobe erklären, weshalb wir uns bewusst gegen eine Umfrage an unserem Gymnasium entschieden haben. Wir nahmen darüber hinaus an, dass viele Betroffene in unserer Schule möglicherweise über dieselbe magersüchtige Person sprechen würden, die sie höchstwahrscheinlich über die Schule kennen gelernt haben. Durch die einheitlichen und regelmäßigen Bildungsmaßnahmen im Biologie- oder Religionsunterricht war bei unseren Mitschülern auch ein weitestgehend gleicher (Un-)Wissensstand bezüglich des Umgangs mit Essgestörten zu erwarten.
Natürlich war es für uns nicht möglich, eine Vollerhebung durchzuführen, im Rahmen einer Schularbeit ist unsere Arbeit lediglich ein sehr „verkleinertes Abbild der Gesamtheit“[80], methodisch nur ansatzweise gleich einer „repräsentativen“ Umfrage, woraus sich aber auf die Grundgesamtheit in unserer Region schließen lassen könnte. Sicherlich sind diese Angaben durch die gerade einmal 134 Straßenbefragten noch sehr ungenau, dennoch liefern sie tendenzielle Eindrücke über die Realität.
Bei allen Gesprächen sicherten wir Anonymität zu und betonten die Wichtigkeit der Aufrichtigkeit für unsere Arbeit. Weil wir darüber hinaus „sozial erwünschte Aussagen“[81] vermieden, also Antworten, die nur gegeben werden, weil sie das sozial richtige Verhalten beschreiben, erzielten wir schnell das Vertrauen der Befragten und erhielten so durchweg nachvollziehbare glaubwürdige Antworten.
[...]
[1].Aufgrund einer befreundeten Mitschülerin, die mir bei dieser Arbeit stets zur Seite stand, ist die gesamte Arbeit in der „wir“-Form geschrieben. Sie möchte aus persönlichen Gründen allerdings nicht genannt werden und distanziert sich von jeglichen Ansprüchen/Rechten auf diese Arbeit.
[2] Der Begriff Angehöriger beinhaltet Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen, Lehrer und alle anderen, die passive Erfahrungen mit Magersucht machen/gemacht haben.
[3] Der Informationsflyer wird als eine kleine Broschüre, die einem Faltblatt ähnelt, definiert. Der genaue Aufbau ist in Kapitel 5.2 dargestellt.
[4] Der „Flyer-Dummie“ ist der Entwurf bzw. die auf Papier gezeichnete Rohversion meines Ergebnisses, welche in Anhang IV, A1 einzusehen ist.
[5] Die genaue Definition des BMI und die Einordnung der BMI-Werte werden in Kapitel 3.1 beschrieben.
[6] Gutknecht (2008), S.138.
[7] Vgl. Harrach (2009b).
[8] Kg/m²= BMI-Wert.
[9] Vgl. Liedvogel (2009d).
[10] Die passende Tabelle für Männer befindet sich im Anhang I, A1.
[11] Vgl. De Gruyter (2004a), S. 88-89.
[12] Vgl. De Gruyter (2004c), S. 535.
[13] Vgl. Narciß (1972), S. 619.
[14] Vgl. Mayer (2009).
[15] Vgl. Metzner (2006).
[16] Die männliche Form (der Kranke, der Essgestörte, der Magersüchtige etc.) bezieht sich, soweit sich aus dem Kontext keine eindeutig eingeschränkte Bedeutung ergibt, auf beide Geschlechter.
[17] Vgl. Zipfel / Herzog (2009).
[18] Vgl. Monks - Ärzte im Netz GmbH (2009).
[19] Vgl. Deutscher Ärzte-Verlag GmbH (2007), S.118.
[20] Vgl. Hopfner / Ölz (1998).
[21] Vgl. Eigler (2007).
[22] De Gruyter (2004b), S. 272.
[23] Vgl. Happel, S. (2009a).
[24] Vgl. dazu und im Folgenden Klinik am Korso gGmbH (2009).
[25] Vgl. Enders (1999).
[26] Vgl. Vandereycken / Meermann (2003).
[27] Ich distanziere mich ausdrücklich von der Wahrheit dieser Aussage, da ich niemanden vorverurteilen möchte. Dies ist lediglich meine persönliche Meinung.
[28] Vgl. Liedvogel (2009b).
[29] Vgl. dazu und im Folgenden Gerlinghoff / Backmund (2004b), S.68.
[30] Vgl. dazu und im Folgenden Liedvogel (2009c).
[31] Vgl. Schick / Von der Eltz (2009).
[32] Vgl. dazu und im Folgenden Harrach (2009d).
[33] Vgl. dazu und im Folgenden Gerlinghoff / Backmund (2004a), S.30.
[34] Vgl. Mück (2005).
[35] Vgl. dazu und im Folgenden Harrach (2009e).
[36] Vgl. Schick. / Von der Eltz (2009).
[37] Vgl. Liedvogel (2009a).
[38] Vgl. dazu und im Folgenden Grigull (2009).
[39] Vgl. Harrach (2009c).
[40] Die genaue Definition und Funktion dieser Weblogs ist auf S. 3 erläutert.
[41] Vgl. dazu und im Folgenden Kunz (2008).
[42] Vgl. Weiland / Waitz (2009).
[43] Vgl. dazu und im Folgenden Molecular Psychiatry (2002), S. 652 – 657.
[44] Vgl. Liedvogel (2009a).
[45] Vgl. Pichler (2007).
[46] Vgl. dazu und im Folgenden Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2009a).
[47] Vgl. dazu und im Folgenden Happel (2009b).
[48] Vgl. dazu und im Folgenden Wnendt (2008).
[49] Vgl. dazu und im Folgenden Schick / Von der Eltz (2009).
[50] Vgl. dazu und im Folgenden Harrach (2009a).
[51] Geringe Knochendichte, rascher Abbau der Knochendichte und Knochensubstanz.
[52] Vgl. dazu und im Folgenden FOCUS (2006).
[53] Vgl. dazu und im Folgenden Vitanet GmbH (2007).
[54] Flaum-Behaarung.
[55] Vgl. Liedvogel (2009e).
[56] Vgl. Mohr (2009).
[57] Verengung und Verhärtung von Arterien durch Ablagerungen an den Innenwänden.
[58] Vgl. dazu und im Folgenden Gesundheitsseiten24 GmbH (2009).
[59] Vgl. Philippi (2009).
[60] Vgl. dazu und im Folgenden Bigalke (2009); Liedvogel (2009d);
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2009b); Groh (2009).
[61] Dieser Begriff beinhaltet das sehr vereinfachte beurteilen eines Sachverhalts. Das Denken und die Wahrnehmung werden nur in Gut und Böse, Richtig oder Falsch unterteilt.
[62] Das Ergebnis der Flyerseite „Was kann ich tun?“ befindet sich auf Seite 52.
[63] Fest verortet, d.h. auch über Nacht in einem Krankenhaus.
[64] Der Patient bleibt nicht über Nacht in der medizinischen Einrichtung.
[65] Vgl. Gawlik (2009).
[66] Sattler / Geppert (2009).
[67] Mehr zum Verhalten der Angehörigen findet der Leser auf Seite 52.
[68] Die Internetseite dieser Klinik lautet: http://www.ehrenwall.de/.
[69] Vgl. Novafeel GmbH (2005).
[70] Brühlmeier (2004).
[71] Vgl. Springer Medizin (2007).
[72] Vgl. Herpertz-Dahlmann (2006).
[73] Vgl. Artikelpedia.com (2009).
[74] Vgl. MCP Wolff GmbH (2009).
[75] Vgl. Genu-Vertrieb (2009).
[76] Schumann (2006a), S.1. Weiter im Text heißt es: „ ‚Empirische’ Forschung bedeutet dabei, da[ss] Wahrnehmungen über die Realität den Maßstab darstellen, anhand dessen beurteilt wird, ob eine Aussage (vorläufig) als ‚wahr’ akzeptiert wird oder nicht. Mit ‚quantitativer’ Vorgehensweise ist gemeint, da[ss] man versucht, das Auftreten von Merkmalen und ggf. deren Ausprägung durch Messung (Quantifizierung) zu erfassen.“
[77] Vgl. Breitbarth (2009).
[78] Vgl. dazu und im Folgenden Karmasin (2009).
[79] Für den Raum Koblenz.
[80] Schumann (2006h), S.84.
[81] Schumann (2006c), S.56-57.