Alois Riegl wendete sich im Gegensatz zu anderen Kunsthistorikern der avantgardistischen Kunstbewegung seiner Zeit zu. Bis in die 1960er Jahre wurde die „moderne Kunst“ in einen methodischen Traditionszusammenhang zu Riegl eingefügt, um akzeptiert zu werden. Sogar die Vorstellung von einem Entwicklungsverlauf der Künste blieb bestehen. Regine Prange möchte in ihrem Text „Konjunkturen des Optischen“ die Verbindung der Rezeption der Riegl‘schen Grundbegriffe des Taktischen und Optischen in ihren verschieden Erscheinungen aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Die ,,Riegl'sche Tradition“
- Riegls Grundbegriffe
- Zum Verhältnis zwischen dem Optischen und Taktischen
- Die Stimmung in der Fläche
- Medienreflexion
- Werk und Darstellung bei Imdahls Ikonik
- Flatness and Modernism bei Greenberg
- Der ,,sinnliche“ Raum bei Rosalind Krauss
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Regine Prange untersucht in ihrem Text „Konjunkturen des Optischen“ die Rezeption von Alois Riegls Grundbegriffen des Taktischen und Optischen in verschiedenen Kunstformen. Sie zeigt die Wirkung von Riegls Schema auf die Debatten um 1900 auf, mit Fokus auf Max Imdahls Ikonik. Die Arbeit erweitert diese Analyse auf die amerikanische Nachkriegskunst, wobei sie Clement Greenbergs Betonung von Oberflächlichkeit und Optikalität betrachtet. Schließlich analysiert sie Rosalind Krauss' Revision dieser Konzepte in Bezug auf „ästhetische Erfahrung“ und den „modernen“ Flächenraum.
- Die Rezeption von Riegls Grundbegriffen des Taktischen und Optischen
- Der Einfluss von Riegls Schema auf die Kunsttheorie um 1900
- Die Bedeutung von Oberflächlichkeit und Optikalität in der amerikanischen Nachkriegskunst
- Rosalind Krauss' Revision der Konzepte des „modernen“ Flächenraums und der „ästhetischen Erfahrung“
- Das Wechselverhältnis von Bild- und Raumkonzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Rezeption von Riegls Werk in der Kunstgeschichte, besonders in Bezug auf die „moderne Kunst“. Prange zeigt auf, wie Riegls Konzepte dazu beigetragen haben, die Moderne zu akzeptieren. Im zweiten Kapitel analysiert sie Riegls Grundbegriffe des Taktischen und Optischen, die er im Kontext des spätantiken Reliefs einführt. Dieses Kapitel beleuchtet die „kristallinische Schönheit“ und das Zusammenspiel von Nah- und Fernsicht, die Riegl als charakteristische Merkmale der modernen Kunst betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Medienreflexion in der Kunst. Hier werden die Werke von Max Imdahl, Clement Greenberg und Rosalind Krauss untersucht, die alle auf Riegls Grundbegriffe Bezug nehmen. Imdahl beleuchtet das Verhältnis von Werk und Darstellung, Greenberg die „Flatness“ und Optikalität der modernen Malerei, und Krauss den „sinnlichen“ Raum, der durch die Materialität der Kunst entsteht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Alois Riegls Grundbegriffe, Taktisches und Optisches, „moderner Flächenraum“, Medienreflexion, Kunsttheorie, Ikonik, Flatness, Optikalität, „ästhetische Erfahrung“, Raumästhetik, und das Wechselverhältnis von Bild- und Raumkonzepten.
- Quote paper
- Mascha Ber (Author), 2013, Der "moderne Flächenraum" und Medienreflexion. Alois Riegl und die Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/268809