Schriftlicher Unterrichtsentwurf für eine Lehrprobe an einer Fachschule für Sozialwesen
[...] Die Vollzeitklasse … besteht, bis auf den Zugang einer Schülerin im September 2013, seit
August 2013. Klassenlehrerin ist Frau K. Seit Ende November 2013 unterrichte ich die Klasse
durchschnittlich einmal wöchentlich für zwei Unterrichteinheiten im Lernfeld 5 (Bildungs-,
Erziehungs- und Betreuungsprozesse planen, durchführen und evaluieren).
Die Schülerinnen und Schüler der … Klasse befinden sich im ersten Ausbildungsjahr zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher. Die Klasse setzt sich aus elf Schülerinnen und neun Schülern zusammen, die zwischen 18 und 42 Jahre alt sind.
Der Großteil der Klasse wohnt nicht in …, sondern pendelt jeden Tag bis zu 60 km (eine Strecke) aus den Landkreisen des Landes … und aus … in die Fachschule. Die Schülerinnen und Schüler bringen verschiedenste Bildungsbiografien und ein unterschiedliches Erfahrungsrepertoire mit. Einige Schüler haben bereits das Abitur oder das Fachabitur absolviert, andere besitzen einen mittleren Schulabschluss. Vor allem die Schüler/innen, die über 25 Jahre alt sind, haben bereits eine Berufsausbildung (z.B. als …) abgeschlossen. Alle Schülerinnen und Schüler konnten vor ihrer Ausbildung zum Erzieher/in praktische Erfahrungen z.B. durch Praktika, Berufsausbildungen, Familie, Nebenjobs etc. mit (behinderten) Kindern und/oder Jugendlichen sammeln.
Der Großteil der Schülerinnen und Schüler der Klasse wurde in Deutschland geboren. Eine Schülerin stammt gebürtig aus … und lebt seit … in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
1 Aufbau der Unterrichtsreihe
2 Planung der Unterrichtsstunde
2.1 Bedingungsanalyse: Schülerinnen und Schüler, Zeit und Raum
2.1.1 Beschreibung der Klasse
2.1.2 Lern- und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler
2.1.3 Motivation und Arbeitshaltung der Schülerinnen und Schüler
2.1.4 Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler
2.2 Sachanalyse
2.2.1 Der elementare Bildungsbereich „Sprache, Kommunikation und Schriftkultur“ für Brandenburg und „Sprache“ für Sachsen Anhalt
2.2.2 Die Schülerinnen und Schüler Lernen an Stationen
2.3 Methodisch- Didaktische Analyse
2.4 Stundenverlaufsskizze
3 Literaturverzeichnis
4 Anhang
1 Aufbau der Unterrichtsreihe
Thema der Unterrichtsreihe
Das aktuelle Verständnis von Bildung in Kindertageseinrichtungen
Ziele:
Fachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler…
… kennen den Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen und lernen die „Grundsätze elementarer Bildung […] kennen und anwenden […]“.1
Personal- und Sozialkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler…
… wecken „Interesse an Schrift und Schreiben über den ganzheitlichen Lernprozess […]“2
… ermöglichen, initiieren, begleiten und unterstützen Bildungs- und Selbstbildungsprozesse der Kinder […]2
… planen und gestalten Projekte für Kinder und richten „ihr Handeln konzeptionell und methodisch an den konkreten Bedürfnissen […]“2 der Kinder aus.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Planung der Unterrichtsstunde
2.1 Bedingungsanalyse: Schülerinnen und Schüler, Zeit und Raum
2.1.1 Beschreibung der Klasse
Die Vollzeitklasse … besteht, bis auf den Zugang einer Schülerin im September 2013, seit August 2013. Klassenlehrerin ist Frau K. Seit Ende November 2013 unterrichte ich die Klasse durchschnittlich einmal wöchentlich für zwei Unterrichteinheiten im Lernfeld 5 (Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsprozesse planen, durchführen und evaluieren). Die Schülerinnen und Schüler der … Klasse befinden sich im ersten Ausbildungsjahr zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher. Die Klasse setzt sich aus elf Schülerinnen und neun Schülern zusammen, die zwischen 18 und 42 Jahre alt sind. Der Großteil der Klasse wohnt nicht in …, sondern pendelt jeden Tag bis zu 60 km (eine Strecke) aus den Landkreisen des Landes … und aus … in die Fachschule.3 Die Schülerinnen und Schüler bringen verschiedenste Bildungsbiografien und ein unterschiedliches Erfahrungsrepertoire mit. Einige Schüler haben bereits das Abitur oder das Fachabitur absolviert, andere besitzen einen mittleren Schulabschluss. Vor allem die Schüler/innen, die über 25 Jahre alt sind, haben bereits eine Berufsausbildung (z.B. als …) abgeschlossen. Alle Schülerinnen und Schüler konnten vor ihrer Ausbildung zum Erzieher/in praktische Erfahrungen z.B. durch Praktika, Berufsausbildungen, Familie, Nebenjobs etc. mit (behinderten) Kindern und/oder Jugendlichen sammeln.
Der Großteil der Schülerinnen und Schüler der Klasse wurde in Deutschland geboren. Eine Schülerin stammt gebürtig aus … und lebt seit … in Deutschland.3
2.1.2 Lern- und Leistungsniveau der Sch ü lerinnen und Sch ü ler
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse … sind im Allgemeinen aufgeschlossen und lernwillig. Der Großteil verfolgt aufmerksam den Unterricht, engagiert sich in Projekten sowie Gruppen- und Partnerarbeiten, erledigt gewissenhaft Einzelarbeiten und bringt sich aktiv in den Unterricht ein.
F. und teilweise auch J. und L. fällt es scheinbar schwer, sich über einen Zeitraum von 1,5 Zeitstunden (einen Unterrichtsblock) zu konzentrieren und den Unterricht zu verfolgen. Sie beschäftigen sich zwischenzeitlich mit anderen Dingen (z.B. Handy, Malen etc.), führen (teilweise auch laute) Gespräche mit ihren Nachbarn oder machen laute Scherze. Zudem verleihen mir die drei Schüler durch ihr Verhalten den Eindruck, einen großen Redebedarf und ein ausgeprägtes Bedürfnis nach sozialem Kontakt zu ihren Mitschülern/innen und dem Lehrer zu haben. Sie nutzen jede Gelegenheit für Alltagsgespräche mit ihren Mitschülern/innen und für Aktionen, bei denen sie im Mittelpunkt stehen (z.B. Scherze, Geräusche bei Ruhe im Raum, Extrempositionen bei Diskussionen etc.). Auch P. und S. scheinen Schwierigkeit mit der Konzentration zu haben, was sich bei ihnen in Müdigkeitserscheinungen (wie z.B. kleine Augen, abwesender Blick, keine Reaktion bei erster Ansprache durch den Lehrer etc.) äußert. Zudem unterscheidet sich ihr Arbeitstempo - sowie auch das von A. - im schriftlichen Bereich von dem der anderen Schüler/innen. Sie brauchen länger, um insbesondere Einzelaufgaben zu erledigen und häufiger Hilfestellungen vom Lehrer oder ihren Mitschülern/innen.
Die Unterrichtsmethodik sollte daher vielseitig sein und in regelmäßigen Zeitabständen wechseln. Zudem sollte die Methodik so gewählt werden, dass den Schülern die Möglichkeit gegeben wird, ihr Rede- und Kontaktbedürfnis auszuleben und den „Müdigkeitskreislauf“ zu unterbrechen (z.B. Gruppenarbeiten, Stationslernen, kleine Kommunikations- und Interaktionsspiele zur Auflockerung4, Plenumsdiskussionen etc.). Auch zeitlich sollten einige Minuten mehr für den benötigten sozialen Austausch und dem Geben von Hilfestellungen eingeplant werden.
Eine Einschätzung genauen Leistungsstandes der Schüler/innen kann ich aufgrund des bisherigen kurzen Unterrichtszeitraumes noch nicht treffen.
2.1.3 Motivation und Arbeitshaltung der Sch ü lerinnen und Sch ü ler
Den überwiegenden Teil der … Klasse erlebe ich in den unterschiedlichen Unterrichtseinheiten stets als motiviert. Zudem muss betont werden, dass trotz der zeitaufwendigen Anfahrtswege eines Großteils der Klasse, alle Schüler - bis auf P. - pünktlich zu Unterrichtsbeginn in der Fachschule sind. P. hat trotz seines geringen Anfahrtsweges zur Fachschule (5 Minuten)3 Schwierigkeiten rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. F., L., P., J., S. und I. zeigen Abwehrhaltungen, wenn es um das selbstständige Erarbeiten eines Themas durch das Lesen eines Fachtextes geht (z.B. Alltagsgespräche während der Lesezeit, Stören durch Geräusche oder Gelächter, lesen den Fachtext nur oberflächlich oder nicht vollständig etc.). In Gruppenarbeiten bringen sich F. und P. weniger konstruktiv ein. F. stört den Gruppenarbeitsprozess, indem er rumalbert und Alltagsgespräche führt und P. zieht sich gänzlich zurück und beteiligt sich wenn, dann nonverbal (z.B. Plakat schreiben, Ausschneiden, Materialen zusammensuchen etc.) an den Gruppenarbeiten. Regelmäßige Ansprachen, Aufforderungen sowie Lobe und Zuspruch der Lehrkraft unterstützen insbesondere die zuvor aufgeführten Schüler darin, sich zum Lesen der Fachtexte und selbstständigen Lösen von Arbeitsaufgaben zu disziplinieren und konstruktiv an Gruppenarbeiten teilzunehmen.
2.1.4 Sozialverhalten der Sch ü lerinnen und Sch ü ler
Die Schülerinnen und Schüler der ERZ 13 VZ Klasse verhalten sich ihren Mitschülern gegenüber fair und sozial. Die verbale- und nonverbale Kommunikation untereinander ist angemessen.
Bei der Einteilung in Gruppen für Gruppen-, Projekt- oder Partnerarbeiten konnte ich beobachten, dass sich B., S., P. und A. weniger aktiv zuordnen und erst einmal abwarten. In den Pausen oder im Austausch der Schüler untereinander sind es auch diese vier Schüler, die weniger in das Gesamtgeschehen der Klasse integriert scheinen. A. und P. verbringen die Pausen häufig allein. Dies mag an ihren Persönlichkeiten liegen. Bei A. spielt wohl möglich auch der sprachliche Aspekt eine entscheidende Rolle. Sie selbst berichtet aufgrund von Nervosität sehr schnell und teilweise undeutlich zu sprechen.
Um bei Gruppenarbeiten zu vermeiden, dass immer dieselben Schüler/innen eine Gruppe bilden und P., A., B. und S. ausgegrenzt werden bzw. sich weiterhin von ihren Mitschülern abgrenzen, sollte die Gruppeneinteilungen nicht nur von den Schülern selbst bestimmt werden. Fremdbestimmte Gruppeneinteilungen auf spielerische Art (z.B. nach dem Anfangsbuchstaben des Vornamens, nach Geburtsjahreszeit, Karten ziehen etc.) bringen Auflockerung und die - für einige Schüler/innen so bedeutsame - Möglichkeit der Interaktion und kann einer starrer Gruppebildung und Ausgrenzungen entgegen wirken.
Zudem ist es bei der Präsentation bzw. dem Zusammentragen von Gruppenarbeiten bedeutsam, das auch die Schüler/innen, wie D., C., S., F., U., P. und A. zu Wort kommen (z.B. durch Aufforderung, vorherige Einteilung der Präsentation etc.), die sich sonst weniger aktiv mündlich in den Unterricht einbringen. Für A. bietet diese Methode die Möglichkeit, ihre Nervosität abzulegen als auch ihre Deutschkenntnisse und ihre Aussprache zu optimieren. Es ist mein Anliegen, dass die Schülerinnen und Schüler theoretisch sowie praktisch an einem Thema arbeiten, welches mit ihrer späteren Arbeitspraxis verknüpft ist. Das Stationslernen lässt sich in Bezug auf die elementaren Bildungsbereiche in Kindertageseinrichtungen sehr gut als Methode für eine Kombination aus theoretischer und praktischer Bearbeitung nutzen. Zudem bleiben praktische bzw. handlungsorientierte Erfahrungen länger im Gedächtnis und können präziser für den jeweiligen Arbeitsbereich modifiziert werden.
Die Schülerinnen und Schüler der … Klasse sind für das handlungsorientierte Lernen sehr empfänglich. Daher werden sie sich für das geplante Stationslernen leicht motivieren lassen. 9 Zudem haben sie im Rahmen dieser Methode die Möglichkeit sich mit mir und ihren Mitschülern auszutauschen, um mögliche Verständnisprobleme (z.B. von A., P., L.) aus dem Weg zu räumen sowie ihr Kommunikations- und Interaktionsbedürfnis zu stillen (z.B. von L., J., F.). Die sind die Stationen so gestaltet, dass sie neben reinen kognitiven Leistungen zum größeren Teil aktive Handlungen erfordern, was Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten (z.B. von P., J., F., L., S.) entgegen wirken und die Motivation der Schüler/innen durch Herausforderungen durch festgelegte Arbeitsaufgaben und den Möglichkeiten des Experimentierens und Ausprobierens der jeweiligen Station immer wieder neu aufleben lässt. Pro Station steht den Schüler/innen und Schülern eine halbe Stunde zur Verfügung. Dies wird ausreichen, um auch Schülern mit einem langsameren Arbeitstempo (A., P., S., F.) die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen mit der jeweiligen Station zu machen. Den Schüler/innen mit zügigerem Arbeitstempo werden an den einzelnen Stationen ausreichend Materialien und Aufgaben zur zusätzlichen Beschäftigung zur Verfügung stehen. Bevor die Schüler in die einzelnen Stationen gehen, sollen Ideen und Vorstellungen zum Bildungsbereich Sprache, Kommunikation und Schriftkultur und deren Umsetzung im Kitaalltag durch die Cluster-Methode zusammengetragen werden. Nach dem Stationslernen sollten die beschriebenen Ideen und Vorstellungen durch die Erfahrungen in den Stationen durch die Schüler/innen ergänzt und modifiziert werden. Insgesamt sind zwei Unterrichtseinheiten (3 Zeitstunden) geplant. Die Hospitationsstunde findet in der zweiten Unterrichtseinheit statt, in welcher der Schwerpunkt das Stationslernen sowie die Reflexion sein wird.
Eine handlungsorientierte Planung des Unterrichtes entspricht dem Lernfeldkonzept an Fachschulen im Land ...
Für die Durchführung der Unterrichtseinheiten werden zwei Räume benötigt. Der Raum 27 (Klassenraum der …) eignet sich aufgrund der Größe für die Einheit des Stationslernens und muss von mir dementsprechend vorbereitet und ausgestattet werden. Der Raum 22 wird aufgrund seiner Größe und Ausstattung zu Beginn des Unterrichtes (Begrüßung, Wiederholung, Clustern, Visualisierung), nach der Pause (Begrüßung des Gastes, Vorstellung der Arbeitsaufgaben der Unterrichtseinheit für den Gast) und zum Abschluss des zweiten Unterrichtsblockes (Reflexion, Visualisierung, Ergänzung, Zusammentragen) genutzt.
2.2 Sachanalyse
2.2.1 Der elementare Bildungsbereich „ Sprache, Kommunikation und Schriftkultur “ f ü r Brandenburg und „ Sprache “ f ü r Sachsen Anhalt
In den Jahren 1990/1991 - etwa 150 Jahre nach seiner Gründung - erhielt der Kindergarten erstmals von politischer Seite her einen Bildungsauftrag, der im Kinder-und Jugendhilfegesetz (KJHG) - auch als Sozialgesetzbuch VIII bezeichnet - in den §§ 22 bis 26 verankert wurde. Im Gesetzbuch heißt es, dass in Kindertageseinrichtungen und in Tagespflegestellen die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden soll. Dies umfasst die Betreuung, Erziehung und Bildung des Kindes. Dabei sollen sich die Angebote pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren5. Der Bildungsauftrag gilt als gemeinsamer Rahmen der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. „Innerhalb des gemeinsamen Rahmens gehen alle Länder eigene, den jeweiligen Situationen angemessene Wege der Ausdifferenzierung und Umsetzung“.6 Auf dieser gesetzlichen Grundlage wurden von den Bundesländern Bildungspläne bzw. Bildungsprogramme für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen herausgegeben. Der Bildungsplan für das Land Brandenburg trägt den Namen „Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ und der für Sachen Anhalt heißt „Bildung: elementar - Bildung von Anfang an“7.
In den Bildungsplänen sind unter anderem die sogenannten Bildungsbereiche - ausgehend von den kindlichen Erfahrungsfeldern und Themengebiete - formuliert, die den Kindern in ihrem Kitaalltag eröffnet werden sollen. Einer der Bildungsbereiche konzentriert sich auf den Themenbereich „Sprache, Kommunikation und Schriftkultur“ (Bezeichnung im Bildungsplan für das Land Brandenburg) bzw. „Sprache“ (Bezeichnung im Bildungsplan für Sachsen Anhalt). Mit diesem Bildungsbereich ist in beiden Bildungsplänen kurz formuliert die Auseinandersetzung mit Schrift, Sprache, Buchstaben, Zeichen und weiteren Möglichkeiten der Kommunikation aus eigener und fremdländischer Kultur gemeint8. Um den Kindern die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit diesem Bildungsbereich bieten zu können, zählen zu den wesentlichen Aufgaben eines Erziehers, eine entsprechende Raumgestaltung vorzunehmen als auch den Kindern entsprechende Materialien und pädagogische Angebote zur Verfügung stellen. Auch die Kompetenzen und Interessen sowie Erfahrungen und Fachwissen des Erziehers in Bezug auf die Themengebiete sind von großer Bedeutung. Eigene Erfahrungen mit den Bereichen Schrift, Sprache und Kommunikation zu sammeln, soll Gegenstand der Unterrichtseinheit sein. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich nicht nur theoretisch mit dem Bildungsbereich auseinandersetzen, sondern auch praktische Umsetzungsmöglichkeiten erleben und erfahren, welche für ihre spätere Arbeit in der Kita von Bedeutung sein können. Sie sollen „begreifen“, dass in dem Bildungsbereich „Sprache, Kommunikation und Schriftkultur“ (bzw. „Sprache“) nicht nur um die Sprachförderung im Sinne von z.B. Sprachbegleitung oder Sprach-und Sprechübungen geht, sondern z. B. auch um das Experimentieren mit Schrift und Sprache sowie um den Einbezug von fremdländischer Sprache, Zeichen und Schrift und besonderen Kommunikationsformen.
Die Gesetzmäßigkeiten als auch die Bezeichnungen der Bildungspläne und deren Bildungsbereiche waren bereits Unterrichtsgegenstand der vorherigen Unterrichteinheit9. Neben dem landeseigenen Bildungsprogramm („Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“) wurde das Augenmerk der Unterrichtsstunde auch auf den Bildungsplan von Sachsen Anhalt („Bildung: elementar - Bildung von Anfang an) gelegt, da sieben der insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse in … wohnen und dort ihre Praxisabschnitte absolvieren werden10.
2.2.2 Die Sch ü lerinnen und Sch ü ler Lernen an Stationen
Lernen an Stationen (synonym auch als Stationsarbeit, Stationslernen, oder Lernzirkel bezeichnet) ist eine Form des offenen Unterrichts.11 Straßmeier ordnet diese Form den Unterrichtskonzepten zu: „…die ganz oder teilweise wesentliche Elemente des Lernprozesses (z.B. Zielbestimmung, Methodenwahl, Ergebnisformulierung), der Eigensteuerung und
[...]
1Unterrichtsvorgaben, S. 33
2Unterrichtsvorgaben, S. 34
3Vgl. Teilnehmerliste ERZ VZ 2013
4Vgl. Reiners 2007
5Vgl. SGB VIII §§ 22 - 26
6Vgl. Beschluss der Jugendministerkonferenz vom 13./14.05.2004/Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 03./04.06.2004
7Vgl. http://www.bildungsserver.de/Bildungsplaene-der-Bundeslaender-fuer-die-fruehe-Bildung-in-Kindertageseinrichtungen-2027.html 11
8Vgl. Bildung: elementar - Bildung von Anfang an, S. 121ff./ Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg, S. 12ff.
9Vgl. Thema der Unterrichtsreihe. Das aktuelle Verständnis von Bildung in Kindertageseinrichtungen
10Vgl. Teilnehmerliste ERZ 13 VZ
11vgl. Bauer 1997